Neuzugang Revox A77 MK 4 (1979)
#51
Schau mal hier
Gruß Detlef
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#52
Hallo Detlef,

Das sieht sehr nützlich aus, ich lese das mal in Ruhe durch.

viele Grüße

Matthias

EDIT:

So, das war sehr hilfreich zu lesen. Danke nochmals für die Infos.
Im Prinzip scheint es keine gravierenden Unterschiede zur Justage bei CompactCassette zu geben.

Wäre folgendes Vorgehen sinnvoll (korrekte Funktion der WG und AN- Verstärker, Bandtransport, etc. vorrausgesetzt):

a) genaues Beobachten des Bandlaufs mit der mutmaßlich ermittelten Position der 'festen' Bandführung (ordentlicher Bandlauf). Gegebenenfalls Korrektur vornehmen, so das der Bandlauf auf allen Führungen sauber ist.

b) Kontrolle von Azimut und Höhe des WG- Kopfes.

c) Mit Fettstift Laufspiegel des WGK kontrollieren, ggf. Justieren.

d) nochmals zu b), kontrollieren.

e) Sinngemäße Wiederholung der obigen Punkte für AN- Kopf und Löschkopf.

 Jetzt sollte mechanisch erstmal alles ok sein? Was hab ich vergessen?

viele Grüße

Matthias
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#53
Hallo,

ein kurzes Update.
Nachdem ich nun Ersatzteile bekommen hatte, konnte ich die Elektrik und Elektronik in der A77 angehen. Es war hier tatsächlich fast alles im argen, was in dem Alter denkbar ist.
Die Maschine wurde im Prinzip einmal komplett zerlegt (an einige Stellen kommt mal sonst nicht dran) und mit reparierten Platinen und Schaltern wieder zusammen gebaut.

Der Erfolg der Maßnahmen war wie erhofft:
Das Laufwerk mit Motoren und Stromversorgung war wieder komplett funktionstüchtig.
Jetzt konnte ich den Bandlauf recht gut beobachten und justieren. Der WGK war ja noch gelackt, ich habe mich an ihm und den festen Führungen orientiert.
Am Ende fiel das Band saugend in die Rubinführung und der WGK hatte die Bandkante am oberen Polschuh. Löschkopf passte auch.
Der ANK hatte gebrochene Siegel der Höhe, und hing komplett schief, das Band wollte fast hinaus. Das konnte ich nun korrigieren.

Das alles war ein Haufen Arbeit, leider ist die Maschine so trotzdem vermutlich nicht oder nur mit großem Aufwand zu retten. Sad 
Beim ersten Test der Wiedergabesektion, um weitere Einstellungen machen zu können, fiel mir sofort der fehlende Kanal 2 auf.
Mit unguten Vorahnungen habe ich den WGK per DMM gemessen. Der untere Kanal hat unendlich viel Widerstand (Eigentlich ein Anfängerfehler. Ich hätte solch wichtige Teile vorab auch elektrisch Vortesten müssen).

Mit der Hoffnung der Verzweiflung habe ich den WGK zerlegt, ging gut, wenn man so kleine Teile gewöhnt ist.
Es war die von unten rechte Seite des zweiten Kanals, dort waren (nur mit sehr guter Lupe zu sehende) Spuren von grüner Korrosion und ganz unten am Spulenkörper hing der Draht in der Luft. Ich sehe im Moment keine Chance da noch etwas retten zu können, man sieht kein zweites Ende.

Da es ja keine Köpfe geben wird (oder nur zu horrenden Preisen, ich probiere es mal hier im Marktplatz), ist hier vielleicht das vorzeitige Ende der Reparatur der A77.

Es sei denn, jemand hat noch eine Idee. Sad

viele Grüße

Matthias
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#54
Hallo,
der defekte Kopf ist natürlich ärgerlich. Aufgeben würde ich deshalb aber nicht.
1/4-Spur Köpfe sind leider etwas teurer. Einen kompletten 1/2-Spur Kopfträger mit 3-4mm Kopfspiegel bekommt man immer noch für gut 100€. Bei 1/4-Spur sieht man eine stetige Preissteigerung. Aber Du brauchst ja nur einen Kopf...
(Du könntest natürlich auch auf 1/2-Spur umbauen, dazu brauchst Du zusätzlich zum Kopfträger nur die passende Oszillator-Platine.)

Gruß
Robert
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#55
Hallo Robert,

Dass der Umbau bei der A77 so einfach zu machen ist, wusste ich noch gar nicht.
Wenn in 1/4 nichts zu bekommen ist, wäre das natürlich eine Möglichkeit das Teil zu erhalten.
Eigentlich will ich ja zur bestehenden Teac kompatibel bleiben.
Aber wenn der Umbau dergestalt funktioniert, bringt das natürlich die Idee langfristig beide Varianten liegen zu haben.
Ich wollte schon immer mal schauen, wie groß der Unterschied zwischen 1/2 und 1/4 wirklich ist.
Aber erst mal hoffe ich noch auf Teile.


viele Grüße

Matthias
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#56
Hallo



Ich habe im Schaltplan gerade die  angehängte Info gefunden.
Was ist darunter zu verstehen?r
Also, der Sinn dahinter. War das eine Modellpflege, oder bei neueren Köpfen nötig?
Die originale Bestückung muss ja auch einen Sinn gehabt haben.


Viele Grüße

Matthias


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#57

...habe eben in Jürgens altem Forum zum Thema folgenden Beitrag von H.-J. gefunden:

H.-J. R. schrieb:Eine Kleinigkeit stört mich dabei: Es ist an der Bandführung zwischen Tonwelle und Andruckrolle leider gedreht worden, was man schlicht im Auge behalten sollte. Nicht, um unsererseits von neuem dran zu drehen, sondern um mögliche Bandlaufmängel gegenbenenfalls dem zuweisen zu können und sich in Ruhe zu überlegen, ob man hier auch eingreifen muss. Das sollte aber sehr zurückhaltend durchdacht werden, weil genau diese Bandführung gemeinsam mit den deutlich weiteren Umlenkeinrichtungen links und rechts (Bandeinlauf und -auslauf) über die -bemerkenswerten(!)- Kopfträgerqualitäten der A77 entscheidet.

Z. Zt. ist der 'Originalthread' hier zu finden...

©DK1TCP
Klasse Ersatzkomponenten aus CH, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz
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#58
Hallo,

Danke für den interessanten Link.
Hatte ich per Suche nicht gefunden.

Die Maschine hatte ja leider noch das Problem des defekten Tonkopfs.
Das ist dank Hilfe aus dem Forum behoben worden, danke nochmals dafür.

Den verstellten Träger habe ich komplett ausgebaut und auf einer Richtplatte vermessen.
Die Höhe der beiden Führungen links und rechts war gleich, die Rubinführung total daneben, meine vorhergehende Justage mit Band war da schon mehr richtig (aber auch noch daneben), jetzt stimmt sie.
Ich konnte das mit einem noch versiegelten Träger vergleichen und bestätigen.
Meiner Meinung nach wäre ohne die Richtplatte kaum was dauerhaft vernünftig einzustellen gewesen.

Ich habe gerade Azimuth und WG- Frequenzgang mit einem Band von P. R. kontrolliert (und Pegel und Azimuth justiert).
Bei 10kHz steht das Bild im XY Betrieb sehr stabil. Auch die  Phasenunterschiede im FG sind kaum zu sehen im YT- Betrieb des Oszilloskops.
Frequenzgang ist R/L weit in den Specs.
Nun gleich ich mal weiter ab.
Es scheint mir an der Maschine fast alles brutal verstellt zu sein.
Kleine Liste der ‚Highlights‘:

Sicherung 8A im Netzeingang
Dadurch besonders gut verschmorter RIFA auf LW Steuerung
WGK ein Kanal defekt (interne Korrosion, eventuell durch Reaktionen des Flußmittels von der Herstellung mit Feuchte)
ANK total verstellt (Sichtbar schon ohne Hilfsmittel)
Mittlere Führung ebenso verstellt (Mutter fiel fast ab)
Wiedergabepegel- Trimmer fast voll aufgedreht (muß ja rocken)
Auf Wiedergabeverstärker 2 die Biasfallenspule durchtrennt (das war unschön zu finden und reparieren, meine Augen alterten im Zeitraffer) und Kern maximal aus Spule rausgedreht

Im Moment ist der Patient aber auf gutem Weg. An der Stelle nochmal danke auch an Hannoholgis Thread zur Komplettsanierung einer A77. Hat viel geholfen.

viele Grüße

Matthias
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#59

Lieber Matthias,

wenn ich mir die (Deine) Beiträge so anschaue, kommt Hoffnung auf, daß es vielleicht doch eine 'Nachfolgegeneration' gibt, die sich mit der analogen Tonaufzeichnung noch einmal intensiv befasst. Deine Fortschritte sind geradezu sensationell, würde der Paule sagen...

Zum Kopfabrißthema habe ich in der schon früher verlinkten Abhandlung des Teufelskapitäns (etwa erstes Drittel) auch noch lesenswertes gefunden, auch wenn das für Dich nun etwas zu spät kommt. Aber vielleicht keimt ja noch Forscherdrang auf und holt das Corpus Delicti aus dem Entsorgungskübel noch einmal hervor...

Pit

PS: was übrigens die Frage in #56 betrifft: da gab es relativ früh in der A-77 Produktion eine Umstellung auf 'modernere' Köpfe, seither sind diese Komponenten nicht mehr notwendig. Ab wann genau das war ist mir nicht gegenwärtig, aber soooo alte Köpfe dürften nur noch wenige im Umlauf sein. Stolpere ich drüber, sag ich Dir, ab wann da offiziell nachgebessert wurde. Meist löste Regensdorf/Löffingen das über eine Seriennummernangabe...

PS: Teufelslink verarmt...

©DK1TCP
Klasse Ersatzkomponenten aus CH, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz
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#60
Hallo Pit,

Zum Kopfalter: das ist hier eine 261001 aus deutscher Fertigung. 

Zum defekten Kopf:
Hier kann ich leider echt keine Chance mehr sehen (selbst mit guter Zeiss- Lupe oder USB- Mikroskop), da das kaputte Drähtchen ausgerechnet jenes ist, was das Ende der Spule (bzw. den Anfang beim Wickeln) kontaktiert.
Dadurch ist das abbe Ende nicht zu sehen, vermutlich ist es unten, unter dem Spulenkörper. Partielles Abwickeln geht natürlich nicht, da falsche Seite. Bei des Teufels Kaptän war's die andere Seite.
Ich versuche Bilder anzuhängen.

Man müßte nun den WGK komplett zerlegen (meint Verklebungen der Joche lösen) um an den Spulenkörper zu kommen. Das wird mit Wärme schon irgendwie gehen.
Bloß zusammen kriegt man es dann nie wieder. Echt ganz schade, gut das der Kopf schon seine Halbzeit gelaufen hatte.

Mittlerweile habe ich das SM durch zum Thema Einmessung.
Bei RTM35 und 9,5cm/s ist L-R innerhalb 0,5dB, Grenzfrequenz liegt bei etwa 16kHz (-3dB). Hier war ich allerdings auch etwas vorsichtig mit dem Arbeitspunkt, da ich keine Daten für RTM35 für 9,5cm/s hatte und sowieso bei 19cm/s betreiben werde.

Bei 19cm/s haben wir den -3dB Punkt erst bei etwa 22kHz Smile .

Vor- Hinterband sind per Kopfhörer mit meinen Holzohren (auch schon > 50 Anni) nicht zu unterscheiden. Jedenfalls nicht Blind.
W+F könnte ich noch mal Messen... aber im Moment läuft die A77 erst mal im Aufnahmebetrieb zum Test an der Anlage im Spielzimmer.

viele Grüße

Matthias


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#61

Diese Übersicht kennst Du? Da bist Du mit den späten Ausführungen auf der sicheren Seite...

©DK1TCP
Klasse Ersatzkomponenten aus CH, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz
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#62
Hi,

die Seite hatte ich schon gefunden, leider stand da aber auch nichts über den Tonkopf bzw. ob da mal was geändert wurde. Nur die generellen Änderungen an der Bandführung. Vielleicht wurde beides von der MK I zur 2 geändert.

Maschine läuft noch wie sie soll. Jetzt werden mal ein paar 'echte' Aufnahmen getätigt und mit der Teac 3300S verglichen.

Ein Bildchen gibt's auch noch.

viele Grüße

Matthias


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#63
Sieht prima aus, Glückwunsch Matthias Smile
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#64
Hallo Matthias,
Bist Du Dir mit dem Draht sicher, das es an dieser Stelle ist? Das Bild sagt mir da leider zu wenig. Mit Warmluft geht da nichts, das ist Vergussharzmasse. Ich hatte mal einen Bogenkopf, da war der Draht dann zu kurz und habe ein wenig die Vergussmasse aufgekratzt, nützte aber nichts, das Ende war zu kurz und konnte es nicht mehr anlöten. Manchmal geht eben nichts mehr. Glücklicher Weise gibt es aber immer wieder mal brauchbare Köpfe am Markt.

Die Schaltungsänderung mit Weglassen des C807 und R812 macht man, wenn man die alten Köpfe gegen die neueren Revodurköpfe tauscht. Die erkennt man an den zwei zusätzlichen Blechschichten oben und unten.

Die Deltawerte zur Einmessung der Vormagnetisierung findest Du in den jeweiligen Datenblättern zu den Bändern.

Wenn Du den Abschluß des WK auf den Wert der B77 anhebst, sind beim LPR auch 25kHz bei -3dB bei 19cm drin. Hier war man bei der A77 noch etwas konservativ.

Wenn man den Aluzylinder in der Bandführung rechts gegen ein gutes Kugellager (mit Passscheiben) tauscht, verbessert man etwas den Gleichlauf.

Für ihr Alter performt eine gut gemachte A77 immer noch sehr gut.
Gruß André
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#65
Hall Andre,

leider bin ich mir bei dem Draht sehr sicher. Die Wicklung fängt am linken Spulenkörper unten an, geht dann an den mittleren Kontakt, zum zweiten Spulenkörper und an den zweiten Pin des WGK.
Wäre es die andere Seite mit dem Wicklungsende außen an der Spule gewesen, hätte ich nicht aufgegeben.
Was den Kopf betrifft, ich habe beim defekten und beim Ersatz jeweils die zusätzlichen Blechschichten, also wohl Revodur, was auch zu einer späten A77 passt (MK IV).
Wenigestens weiß ich jetzt was der Kommentar im SM sollte.
Das Änderungsmanagment, bzw. deren Bekanntmachung im SM, ist, wohl recht Zeittypisch, nicht so toll. Auch andere wichtige Dinge finden sich erst irgendwo mittenmang, wenn man am Ende schon was anderes eingestellt hat.
Wohl dem, der das SM vorher mal komplett zumindest überfliegt. Da hatte ich Glück.

Zu den Bändern: Ich habe die Daten des alten BASF LPR35 wohl gefunden, aber lt. Erfahrungen hier aus dem Forum soll das aktuell produzierte von RTM wohl anders sein. Leider findet sich beim Hersteller zwar ein haufen bunter Kataloge, aber keine Datenblätter...

Das mit der Änderung in der B77 hört sich interressant an. Muß mir mal die Schaltpläne laden.
EDIT:
Gesichtet. Ich bin etwas überrascht, wie ähnlich zumindest der Wiedergabeverstärker aufgebaut ist. Die etwas seltsame Balance- Schaltung der A77 ist ja entfernt worden. Dazu die Änderung des Tiefpasses im Eingang und eine Anpassung des Line out, vermutlich weil dahinter andere Verhältnisse als bei der A77 herrschen.

viele Grüße

Matthias
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#66
Die B77 hat die Schaltung der A77 übernommen, nur mit "Stereo-Layout" also immer beide Kanäle auf einer Karte. Es ist eine elektronische Mute-Schaltung drin, damit sind Knackser beim Stoppen passe, wo der Schalter der A77 nicht schnell genug ist. Zudem hat die B77 einen separaten Kopfhörerverstärker mit eigenen Ausgang, das war bei der A77 noch etwas "billig" mit einer Kombiverschaltung gemacht. Ebenso änderte man den VU-Verstärker, der auch beim Abspielen die VUs ansteuert. Mit gleichen Köpfen und gleichen Abschlüssen höre ich zwischen "A" und "B" keinen Unterschied heraus. Werksmäßig klang die A77 etwas "eng".

Die Daten von RTM sind fast identisch, LPR ist eben LPR. Delta ist bei 19 immer 4 bei 9,5 4,5.


Angehängte Dateien
.pdf   RMGI_LPR_35.pdf (Größe: 167.61 KB / Downloads: 5)
Gruß André
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#67
Danke für das Datenblatt. Hatte ich bei RTM auf der Site nicht gefunden. Die Deltas habe ich so eingestellt, sollte also ganz gut passen.

viele Grüße

Matthias
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#68
Momentaner Tuning Status: Haube vom B77 dran gebastelt. Demnächst gibt es Mahagoni Seitenwände, hab gerade paar 50 Jahre alte 50mm Holzbohlen angestaubt.


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