Teac V-8030 S, Anlöschung bei Wiedergabe durch Löschkopf
#1
Guten Morgen,

ich habe in einem Kommentar in einem Forum gelesen, dass das TEAC V-8030 S Kassettendeck bei Wiedergabe Kassetten etwas anlöschen soll, so dass die Höhen gedämpft werden.
Dies werde durch den Löschkopf verursacht. Angeblich trete das Problem nur bei Type I-Bändern auf.
Da ich mich für dieses Deck interessiere (bzw. für das V-6030 S) wollte ich fragen, ob jemand dieses Problem kennt oder schon davon gehört hat. 

Grüße

Michael
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#2
Ich dachte das Problem mit dem Anlöschen gäbe es nur bei Kassettenlaufwerken mit Permanentlöschkopf. Huh
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#3
Zum 8030 kann ich zwar nicht sagen, Ich habe aber so ziemlich alle Teac 3-Kopf Modelle vom V1010 bis zum V7010 teilweise mehrfach hier gehabt, und kenne dieses Problem nicht.
Gruß
Michael

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#4
Das geisterte damals durch die Testzeitschriften, bestimmte "raue" Löschköpfe sollten bei Eisenoxidbändern die Höhen anlöschen. Das wurde auch bei dem Teac bemängelt.
In wie weit das der Realität entspricht weiß ich nicht.

Gruß Ulrich
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#5
Ob jetzt dieses Teac-Modell betroffen ist, kann ich nicht sagen. Aber das Phänomen ist grundsätzlich bekannt und existiert leider wirklich. Es hängt mit der Qualität der Löschköpfe zusammen.

Neben Typ I sind auch einige Typ-II-Cassetten mit FeCo-Band empfindlich für Höhenverlust durch "rauhe Löschköpfe".

Im Downloadbereich (dort nochmal mit denselben Daten einloggen wie hier im Forum) findet sich ein kurzer Bericht aus der "Stereo" dazu:
https://download.tonbandforum.de/index.p...leichtests
--> vorletzte Datei öffnen, Stereo 6.1986 Tape deck erase head problem.pdf

Viele Grüße,
Martin
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#6
Zitat:bestimmte "raue" Löschköpfe

Damit waren diese kleinen Doppelspalt Ferritlöschköpfe ohne Beschichtung (Sendust Guard) gemeint, die in vielen Dreikopfdecks verbaut wurden.

Zitat:Angeblich trete das Problem nur bei Type I-Bändern auf.

Nein, auch Typ II Bänder auf Eisenoxidbasis sind betroffen, Chromdioxid und Metalbänder sind nicht betroffen.

   
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#7
(24.09.2021, 12:10)2245 schrieb:
Zitat:bestimmte "raue" Löschköpfe

Damit waren diese kleinen Doppelspalt Ferritlöschköpfe ohne Beschichtung (Sendust Guard) gemeint, die in vielen Dreikopfdecks verbaut wurden.

Zitat:Angeblich trete das Problem nur bei Type I-Bändern auf.

Nein, auch Typ II Bänder auf Eisenoxidbasis sind betroffen, Chromdioxid und Metalbänder sind nicht betroffen.

Vielen Dank für die Info! D.h. Typ II Chromsubstitutbänder auf Eisenoxidbasis wären dann auch betroffen. Vermutlich würde das dann auch z.B. Maxell XL II-s Kassetten aus den Jahren Ende 80 und Anfang 90 betreffen, die ich gerne verwende.
Ich habe gestern eine TEAC V-6030 erworben, und hoffe, dass diese keine Anlöschung bei Eisenoxidbändern verursacht (der Blog, den ich hinsichtlich Anlöschung gelesen hatte, bezog sich auf eine TEAC V-8030).

(24.09.2021, 12:09)Kirunavaara schrieb: Ob jetzt dieses Teac-Modell betroffen ist, kann ich nicht sagen. Aber das Phänomen ist grundsätzlich bekannt und existiert leider wirklich. Es hängt mit der Qualität der Löschköpfe zusammen.

Neben Typ I sind auch einige Typ-II-Cassetten mit FeCo-Band empfindlich für Höhenverlust durch "rauhe Löschköpfe".

Im Downloadbereich (dort nochmal mit denselben Daten einloggen wie hier im Forum) findet sich ein kurzer Bericht aus der "Stereo" dazu:
https://download.tonbandforum.de/index.p...leichtests
--> vorletzte Datei öffnen, Stereo 6.1986 Tape deck erase head problem.pdf

Viele Grüße,
Martin

Hallo Martin, danke für den Downloadlink. Allerdings kann ich mich im Downloadbereich nicht mit meinem Usernamen und Passwort aus dem Forum anmelden.
Gruß, Michael
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#8
Hallo Michael,

Verzeihung, ich dachte die Nutzerdaten wären automatisch dort auch gültig. Versuche mal, Dir dort auch einen Account anzulegen (kleiner Link "Registrieren" auf der Login-Seite des Downloadbereichs).

Viele Grüße,
Martin
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#9
Wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht ist im 8030 und im 6030 die gleiche Art von Löschkopf verbaut und möglicherweise können beide Köpfe die Höhen anlöschen. Der Unterschied zwischen 8030 und 6030 war meiner Meinung nach der quartzgesteuerte Direktanntrieb des 8030.
Viele Grüße,

Michael
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#10
Ich konnte den Download nach der Registrierung durchführen, vielen Dank, Martin!

(27.09.2021, 09:42)Technics123 schrieb: Wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht ist im 8030 und im 6030 die gleiche Art von Löschkopf verbaut und möglicherweise können beide Köpfe die Höhen anlöschen. Der Unterschied zwischen 8030 und 6030 war meiner Meinung nach der quartzgesteuerte Direktanntrieb des 8030.

In dem von Martin verlinkten Artikel der HiFi-Zeitschrift haben die Tester den Löschkopf bei einem Deck mit Tesafilm abgeklebt und meinten danach keine Höhendämpfung durch Anlöschung zu messen. Interessanter und einfacher Ansatz. Könnte ich natürlich auch mit der TEAC V-6030 so machen, wenn es keinen negativen Effekt auf das Bandmaterial hätte.
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#11
Den Ansatz kenne ich auch, die Frage ist aber, wann ist der Tesastreifen durch und schädigt womöglich das Band, oder verteilt den Kleber?
Viele Grüße,

Michael
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#12
Ich denke dieser Vorschlag mit dem Tesa Film sollte definitiv keine Dauerlösung sein. Ich hätte da auch viel zu viel Angst das dadurch früher oder später das Band beschädigt wird.
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#13
Mit FeCo Bändern würde ich einfach mal testen und messen, falls entsprechende Messgeräte vorhanden sind. Möglicherweise sind die Verluste so gering, und man kann bei der Aufnahme schon etwas gegensteuern und den drohenden leichten Höhenverlust, zumindest bei FeCo, kompensieren. Vielleicht geht anstatt von Tesafilm auch dieses weiche Kunststoffband, welches zum Verschließen von Druckerpatronen (HP, Lexmark) verwendet wird. Das haftet ohne Klebstoff möglicherweise auch auf dem Löschkopf. Gibt es im Druckerpatronenzubehör. Eine weitere Alternative wäre der Austausch des Löschkopfes gegen einen mit Sendustbeschichtung. Sofern die Halterung passt, besteht die Schwierigkeit, einen solchen zu bekommen. Hier könnte man auf defekte Geräte in der Bucht achten, z.B Akai GX-75MKII oder ähnliche, welche ggf. nicht so hoch gehandelt werden. Wird aber wahrscheinlich nicht so einfach und billig.
Viele Grüße,

Michael
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#14
Ein Stückchen Tonband-Klebeband sollte helfen. Das Material ist nicht härter als die Bandführungen in Cassettengehäuse und Deck, schädigt also das Band nicht mehr als im normalen Betrieb. Der Klebstoff ist extra darauf ausgelegt, bei Druckausübung nicht seitlich auszutreten, und läßt sich auch ohne Rückstände wieder von glatten Flächen abziehen, solange er nicht mehrere Jahrzehnte auf dem Tonkopf verbringt.

Den Löschkopf gegen einen besseren zu tauschen, wäre natürlich die elegantere Lösung. Aber wie Michael schon schrieb, das ist nur in der Theorie einfach, in der Praxis schon etwas aufwendiger und nicht ganz billig.

Viele Grüße,
Martin
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#15
Nachdem ich so eine Kiste auch im Speicher stehen habe, habe ich sie heute mal hervorgekramt um zu sehen, was es mit der Anlöschung hoher Frequenzen beim TEAC V-8030 auf sich hat. Ich habe den 12kHz Ton der Kalibriereinrichtung dafür benutzt, bei höheren Frequenzen ist der Effekt vermutlich ausgeprägter. Den Ton habe ich ca 30 sec durchlaufen lassen und mit Hilfe von ARTA den Pegel bestimmt, indem ich jeweils bei höchste FFT Auflösung den 20 fach gemittelten Wert abgelesen habe. Bei jedem Durchlauf wurde der Pegel bestimmt und notiert, insgesamt 10 mal.

Ich habe eine TDK SA und eine TDK D verwendet und verglichen:

   

Tatsächlich verliert die Normalcassette nach ein paar Abspielvorgängen ca 1 dB an Pegel, was bei der Typ II Cassette nicht der Fall ist. Ob man das hört, ist aber eine andere Frage. Es scheint auch bei weiteren Abspielvorgängen zu keinem nennenswerten weiteren Verlust zu kommen. Der Löscheffekt betrifft ja nur die obersten Bandschichten und wenn hier mal die Magnetisierung weg ist, ändert sich daran im weiteren Verlauf auch nichts mehr.

Ich denke, das ist verkraftbar und Eingriffe ins Gerät zahlen sich nicht aus, wenn man nicht gerade einen vergüteten Löschkopf sonst sinnloserweise herumliegen hat.
Viele Grüße
Lukas
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#16
Weil in einem Nachbarthread die Frage nach der Verarbeitungsqualität des V-8030 aufgeworfen wurde, hier ein paar Bilder und persönliche Eindrücke von meinem Deck, das ich Ende der 90er Jahre für 200 DM bei e-bay ersteigert hatte. Es war vollkommen in Ordnung und funktioniert bis heute einwandfrei, minimaler Kopfeinschliff ist jedoch schon zu bemerken, was sich aber für meine Holzohren nicht nachteilig auswirkt. Der Frquenzgang ist nicht ganz so augedehnt, wie der meines Luxman K-03. Ob das mit dem Einschliff zusammenhängt oder von vornherein so war, läßt sich jetz auf die schnelle nicht ermitteln.



Hier mal ein Bild der Köpfe



   



Sieht so aus, wie das anderer guter Decks aus der Mitte der 90er. Der Löschkopf dürfte Stangenware von Alps oder wem auch immer sein, der Doppelkopf stammt vermutlich von Canon.



Die Casettenfachabdeckung ist recht massiv ausgeführt. Auf einem Kunststoffträger ist vorne eine 8 mm dicke Aluplatte geschraubt. Das Sichtfenster ist leider recht schmal, was den Blick auf die Cassette einschränkt, außerdem gibt es auch noch eine Anpressplatte für die Cassette, was die Sicht auch nicht verbessert.



   



Die Front ist scheinbar auch aus Aluminium der gleichen Dicke ausgeführt, aber wenn ich mich recht erinnere (schon eine Zeit lang her, dass ich das Ding offen hatte), ist hier dünneres Alu verbaut und der Rand umgebrödelt, so dass sich der Eindruck einer Dicken Frontplatte ergibt.



Der Deckel ist mit 10 Inbusschrauben befestigt und innen mit einer Antidröhnplatte beschwert.



   



Der Aufbau des Geräts ist an sich recht ordentlich (gääääähn), kein Drahtverhau, Zusatzplatinen sind direkt eingesteckt





   



Hier sieht man auch, woran es haptisch bei dem Gerät happert: Der Powerknopf und der Balanceregler sind über lange Kunststoffstangen mit den hintenliegenden entsprechenden Elementen verbunden. Was beim Powerschalter noch einigermaßen funktioniert, weil hier nur eine axiale Belastung auftritt, so ist der Balanceregler ein windiges Ding. Man hat das Gefühl an einer Gummischraube zu drehen, die Stange verwindet sich bei Betätigung beträchtlich. Dazu kommt, dass mit der Zeit die Mittenrastung immer undeutlicher wird und man den Mittenpunkt suchen muss, wenn man den Regler mal verstellt hat.



Was mich auch etwas enttäuscht hat, obwohl hübsch anzusehen, sind die Laufwerkstasten, die als recht wackelige Kurzhubtasten ausgeführt sind. Ein sattes Einrasten der Tasten sieht anders aus.



Ähnliche Blender sind die beiden VU-Meter, die als Fluoreszenzanzeige mit vielen senkrechten Strichen daher kommt. Erinnert mich immer an das T-100 von Nakamichi. Die Auflösung ist in 5er-Paketen der Displaystriche recht mager, was beim Kalibrieren nicht sehr genau ist.





   



Dass man das Problem mit den hinten liegenden Potentiometern auch anständig lösen kann, beweist der Aufnahmeregler. Hier wird die Verbindung mit einem stabilen Metallrohr hergestellt. Der Drehknopf selber ist aus Vollalu gedreht und hat eine recht ganaue dB-Skala, die schlussendlich genauer ist als die Aussteuerungsanzeige.



   



Das Deck zeigt insgesamt aber recht gute Meßwerte, der Gleichlauf ist OK mit Werten zw. 0,03 und 0,08 nach DIN und natürlich ist Dolby S schon eine Nummer, obgleich ich mangels Kompatibilität mit meinen anderen Decks es nicht mehr nutze. Daher steht das Ding jetzt auch auf dem Speicher und wird gelegentlich hervorgeholt, um zu sehen, ob es noch funktioniert.
Viele Grüße
Lukas
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#17
Zitat:Ähnliche Blender sind die beiden VU-Meter, die als Fluoreszenzanzeige mit vielen senkrechten Strichen daher kommt. Erinnert mich immer an das T-100 von Nakamichi. Die Auflösung ist in 5er-Paketen der Displaystriche recht mager, was beim Kalibrieren nicht sehr genau ist.
Das stört mich bei meinem Pioneer CT-S 810S auch. Die VU Anzeige könnte deutlich höher auflösender sein. Ich kann zwar die "Meter Range" umstellen. Aber wirklich präziser wird das ganze dadurch auch nicht. Da gefällt mir die VU Anzeige meines Onkyo TA-6310 wesentlich besser.
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#18
Zitat:Ich habe eine TDK SA und eine TDK D verwendet und verglichen... Ich denke, das ist verkraftbar und Eingriffe ins Gerät zahlen sich nicht aus...


Es gibt aber auch Bänder, die erheblich stärker auf den Löschkopf ohne Sendustguard reagieren, wie zB. Sony HF-S, BASF LH MAXIMA, Maxell XLI-S, AGFA HR-XS... da sind dann bei 5x Abspielen laut STEREO schon 2-4db bei 15kHz weg. Sicher reagieren auch noch einige andere einfache Ferros empfindlicher als die TDK D und auch einige Typ II FeCo Bänder verlieren erheblich mehr Höhen als die TDK SA, die in dieser Disziplin bei den Stereo Tests als eine mit dem geringsten Hähenverlust durchging.

Ich würde daher eher sagen, ob sich das Austauschen des Löschkopfes lohnt hängt von den Bändern ab, die man benutzen mochte.
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#19
Das mag natürlich sein. Es wäre auch interessant die Messung bei 15kHz zu wiederholen, aber da hätte ich mein Equipment auspacken müssen und nachdem ich das quick and dirty gemacht habe war das erstmal nicht drinnen. Vielleicht hole ich das noch nach und vergleiche ich es mit anderen Decks.

PS: Hast du diese Stereo-Liste. Da könnt ich mal schauen, was davon sich in meinem Besitz befindet
Viele Grüße
Lukas
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#20
Bin ich der einzige der Bauchschmerzen kriegt wenn er daran denkt das seine Kassette bei jedem abspielen an Höhen verliert? Ich kriege jetzt noch Krämpfe wenn ich daran denke das ich als Kind meine Hörspielkassetten wegen des permanent Löschkopfs im Grundig Kassettenrekorder unnötig klanglich ruiniert habe.
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#21
Zitat:Hast du diese Stereo-Liste. Da könnt ich mal schauen, was davon sich in meinem Besitz befindet

Hier findest du die Tests der STEREO : https://audiochrome.blogspot.com/2020/02...views.html


Zitat:Bin ich der einzige der Bauchschmerzen kriegt...
Nee bist du nicht, für mich ist das auch völlig inakzeptabel, ich verstehe auch nicht warum es diese Köpfe so überhaupt gegeben hat, also auch ohne Sedustguard. klar das war etwas billiger als die nochmal zu Beschichten, aber wenn die die Höhen anlöschen, ist das einfach Murks.

Selbst die billigen Plastiklöschköpfe in den einfachsten Zweikopfdecks der 300DM Einstiegsklasse funktionierten eiwandfrei.
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#22
(02.10.2021, 17:02)SpaceAndi schrieb: Bin ich der einzige der Bauchschmerzen kriegt wenn er daran denkt das seine Kassette bei jedem abspielen an Höhen verliert? Ich kriege jetzt noch Krämpfe wenn ich daran denke das ich als Kind meine Hörspielkassetten wegen des permanent Löschkopfs im Grundig Kassettenrekorder unnötig klanglich ruiniert habe.

Der Effekt ist begrenzt um nicht zu sagen selbsbegrenzend, da durch die schwachen Ströme nur die unmittelbare Bandoberfläche im Bereich von Löschströmen kommt. Ist dort einmal angelöscht, passiert auch bei weiteren Durchläufen nichts mehr. Viel mehr Sorgen muss man sich um magnetisierte Köpfe oder Bandführungselemente machen, die können schon bei einem Durchlauf 1 dB kosten. Vor der Messung oben habe ich natürlich die Köpfe entmagnetisiert.


PS: danke für die Liste, wenn ich Zeit habe, werde ich mich mal auf die Suche begeben.
Viele Grüße
Lukas
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