Stirbt der HiFi-Tuner?
#51
@Thomas ( Darwin ) - nein, auf keinen Fall fliegt das Geraffel raus, ist nicht letztlich alles irrational, was das Leben schön macht ?

Das Problem beim Tuner ist, dass er nicht "offline" funktioniert, wie Tonbandgerät oder Plattenspieler. Und leider sind wir Deutschen nicht so bekloppt im positiven Sinn, dass wir wie z.B. die Engländer einen Verein gründen, der einen Vorkriegs-Fernsehsender am Leben hält, und in regelmäßigen Abständen Sendetage für die Sammler alter Fernseher veranstaltet. Vor längerer Zeit zum Ende des AM-Rundfunks habe ich in einem Altradioforum mal die Diskussion angestoßen, doch mal über sowas nachzudenken, statt das Ende jedes Mittelwellensenders laut zu beweinen. Bei alten Dampfloks funktioniert sowas, bei den "Unterhaltungselektronikern" leider nicht.

@Martin ( leserpost )

Beim Streaming bekommt ein Tonbandgerät sogar wieder einen Sinn - die Musik von Amazon, Spotify etc. ist ja digital kopiergeschützt, und man darf nach gültiger Gesetzeslage keinen Kopierschutz mehr umgehen. Wenn man die Sachen aber einfach auf Band überspielt, und danach wieder digitalisiert, umgeht man nichts, und die Privatkopie ist ja noch nicht verboten. Das ist sozusagen "Mitschneiden 2.0" .

Gruß Frank
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#52
Zufällig gefunden: Bei ELV gibt s den Xoro HFT 440 für 129,-

LG
Mike
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#53
(21.09.2021, 08:03)nick_riviera schrieb: Beim Streaming bekommt ein Tonbandgerät sogar wieder einen Sinn - die Musik von Amazon, Spotify etc. ist ja digital kopiergeschützt, und man darf nach gültiger Gesetzeslage keinen Kopierschutz mehr umgehen. 

Stimmt nicht mehr! Hab mir erst kürzlich ein Album in mp3 VBR von Amazon gekauft, welches sich einwandfrei kopieren und vervielfältigen lässt.
Auch bei Spotify ist mit entsprechender Software (z.B. Telegram q.ä.) ein Download möglich.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#54
Moin,

@ Frank: Das Rundfunkmuseum Cham hat sich den letzten MW-Sender des Bayerischen Rundfunks gesichert und sendet tatsächlich von Zeit zu Zeit auf der alten Münchener Frequenz 801 kHz. Allerdings nur mit 1 W ERP, so dass es z. B. für mich leider außer Reichweite ist. 

Pragmatisch sind da auch die Holländer, bei denen die früher von den großen Sendern genutzten Frequenzen gegen Gebühr von Amateuren verwendet werden können. Hier im Nordwesten ist so eine Stimmungskanone aus Groningen auf 675 kHz gut zu hören. Und die Piraten um 1600 kHz sind auch immer noch aktiv, das ist in NL ja quasi Volkssport und wird etwas lockerer gesehen als bei uns.

UKW wird für mich dagegen immer uninteressanter. In der Küche oder im Bad für ein paar Minuten Nachrichten und Musik, an der Wohnzimmeranlage wird der Tuner aber nur noch selten eingeschaltet. Einen neuen werde ich mir bestimmt nicht mehr kaufen, dann eher ein DAB+/Internetradio mit Akkubetrieb für "überall" und Line-Out zum gelegentlichen Anschluss an die Anlage.

Grüße,

Bernd
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#55
(21.09.2021, 14:23)arricchito schrieb:
(21.09.2021, 08:03)nick_riviera schrieb: Beim Streaming bekommt ein Tonbandgerät sogar wieder einen Sinn - die Musik von Amazon, Spotify etc. ist ja digital kopiergeschützt, und man darf nach gültiger Gesetzeslage keinen Kopierschutz mehr umgehen. 

Stimmt nicht mehr! Hab mir erst kürzlich ein Album in mp3 VBR von Amazon gekauft, welches sich einwandfrei kopieren und vervielfältigen lässt.
Auch bei Spotify ist mit entsprechender Software (z.B. Telegram q.ä.) ein Download möglich.

Kaufmusik kannst Du kopieren, wie Du willst, die hat nur eine digitale Signatur, um den Besitzer zu finden, falls sie mal in einer Tauschbörse auftaucht. Die Musik aus den Abo-Modellen ist aber grundsätzlich verschlüsselt, und lässt sich nur mit der passenden Software spielen, die Deine Berechtigung prüft - auch wenn Du sie runtergeladen hast. Die Benutzung von Entschlüsselungs Software ist natürlich möglich, aber nicht erlaubt.

Gruß Frank
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#56
Anlässlich dieses Themas hier habe ich mal meine Radionutzung beobachtet. 

Im Auto nutze ich ausschließlich nur DAB+ weil es einfach störungsfreier ist und Kompressionsartefakte wegen der niedrigen Datenrate durch die Umgebungsgeräusche eh nicht hörbar sind. Wobei so wirklich bewusst Radio höre ich im Auto eh nicht mehr. Lediglich morgens die "Informationen am Morgen" im Deutschlandfunk. Die restliche Zeit ist das Radio eher Hintergrundberieselung mit irgendwelchen alten Titeln auf 80s80s Radio die ich beim aussteigen eh schon wieder vergessen habe.

Zuhause läuft meistens der Streamingdienst (Qobuz) und selten mal Radio. Wenn dann aber irgendwas spezielles über Webradio. Ich besitze zwar noch einen klassischen HiFi Tuner der sogar noch an einer richtigen UKW Antenne auf dem Hausdach hängt. Aber ich wüsste nicht wann ich das Teil das letzte mal eingeschaltet hätte. Die UKW Radiolandschaft ist hier nicht mehr so prall. Nur noch die schnarchigen Programme des Saarländischen Rundfunks, gleich mehrere Dudelsender die gefühlt alle 2 Stunden das gleiche spielen und ein paar Programme die nervig zischeln und/oder rauschen. Dabei gab es mal eine Zeit da war mein HiFi Tuner quasi im Dauerbetrieb. Undecided
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#57
Seit im Kabel kein UKW mehr drin ist, habe ich einen meiner beiden Tuner (Sony) über Ebay entsorgt.

Den anderen (Technics) hatte ich erstmal behalten, und will das mit der "Wurfantenne" mal ausprobieren. Eine "Wurfantenne", daß es sowas gibt, habe ich erst kürzlich auf diesem Forum erfahren. Wo "wirft" man die denn hin? Horizontal oder vertikal ist egal, oder? Warscheinlich einfach schauen wie der Empfang am Besten ist.

Sonst höre ich in der Küche mit einem alten Grundig Kassettenradio Bayern 3, und im Auto Bayern 2. UKW. In der Küche würde ich auch BR2 hören, aber meine Freundin tuts immer auf BR3. Es gibt an dem Gerät keine Vorwahltasten, man muß immer drehen um einen Sender einzustellen.
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#58
Hallo Chris!

Einen besseren Empfang als mit einer "Wurfantenne",
erreichst Du mit  einer aktiven UKW-Antenne (einge-
bauter Antennenverstärker). Die Dinger werden des
Öfteren in der Bucht angeboten. Das Nachfrageecho
ist gering, so daß die Endpreise moderat ausfallen.
Ich habe vor einigen Wochen für so eine UKW-Antenne
<5Euro bezahlt...

Gruß
Wolfgang
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#59
Hallo Chris,
Wolfgang hat Recht - wenn du den Platz hast (die Dinger sehen auch nicht so schön aus), hast du damit besseren Empfang. Wurfantennen lässt man einfach lässig hinter dem Geraffel herunterhängen. Es gibt auch Draht-Dipole, die ein T bilden. Die beiden Enden oben am „T“ werden mit Reißzwecken an der Rückseite des Regals oder Schranks befestigt und diese einfachen Dipole haben schon einen besseren Empfang als die einfachen Draht-Wurfantennen und die aktiven… und dann gibt‘s noch Außenantennen und und. Je nach Empfangsgebiet reicht aber oft eine einfache Wurfantenne aus, guter Empfänger vorausgesetzt.

P.s. So eine aktive UKW-Zimmerantenne müsste noch irgendwo rumfliegen in den unendlichen Weiten meines Gedönses… wenn ich die finden sollte und jemand so etwas sucht, kann er sie gegen Erstattung der Versandkosten haben :-)
Liebe Grüße
Thomas
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#60
(30.09.2021, 15:03)Darwin schrieb: P.s. So eine aktive UKW-Zimmerantenne müsste noch irgendwo rumfliegen in den unendlichen Weiten meines Gedönses… wenn ich die finden sollte und jemand so etwas sucht, kann er sie gegen Erstattung der Versandkosten haben :-)

Oh, vielen Dank, ich melde schon mal Interesse an! Da Vodafone bei uns UKW im Kabel im kommenden April abschalten wird, kann ich die gut gebrauchen. Wollte eben schon anfragen, ob nicht einer eine ungenutzt im Schrank liegen hat.
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#61
(30.09.2021, 06:57)cisumgolana schrieb: Hallo Chris!

Einen besseren Empfang als mit einer "Wurfantenne",
erreichst Du mit  einer aktiven UKW-Antenne (einge-
bauter Antennenverstärker)....

Nicht notwendigerweise. Das hängt vom Gerät und den Empfangsbedingungen ab. In Gebieten mit starken Lokalsendern kann eine aktive Antenne das Eingangsteil des Radios leicht übersteuern, besonders wenn es sich um eine eher einfache Konstruktion handelt. Dann kann es sein, dass überhaupt kein Sender einigermaßen störungsfrei empfangen werden kann.

Das Ausrichten der Wurfantenne erfordert Versuche. Grundsätzlich hängt die Empfangsleistung der Antenne von ihrer Ausrichtung gegenüber der Polarisationsebene des Senders ab, die kann eben horizontal (meistens) oder vertikal sein. Oft, besonders in dichtverbauten Gebieten, ist es aber der Mehrwegempfang der Probleme bereitet und da ist herumprobieren mit der Antenne einfach unumgäglich.

Ich höre übrigens täglich noch Radio über UKW, hier in Wien gibt es doch ein paar Sender, die man als Alternative zum üblichen Dudelfunk hören kann, Ö1, FM4, Radio Superfly, wenn auch die Wiedergabequalität dort etwas grottig ist. Aber immer noch besser als das brechreizerregende Krone Hitradio (um nur ein Beispiel zu nennen). Früher oder später wird sich UKW aber natürlich aufhören, daher ist der Tuner in meinen Augen schon jetzt eine lebende Leiche.

Ich könnte zwar auch mein eigenes Programm machen und senden und dann per UKW-Tuner wiedergeben, nur um meine schönen Radios weiterhin zu nutzen, aber das ist in meinen Augen reichlich sinnfrei. Der Wert eines Radiosenders besteht ja darin, dass man Inhalte angeboten bekommt, auf die man selber nicht stoßen würde. Die eigene Plattensammlung van Raum A nach B zu senden fiele jedenfalls mir nicht ein.

Hoffentlich gibt es noch lange UKW, wäre schade drum
Viele Grüße
Lukas
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#62
Hallo Lukas!

Zitat:
"...In Gebieten mit starken Lokalsendern kann eine aktive Antenne das Eingangsteil des Radios leicht übersteuern,..."

Ich kenne nur regelbare aktive UKW-Antennen. Damit sind Deine Bedenken m. E. unbegründet.
Aktive "Volldampf-UKW-Antennen" sind mir nicht bekannt...

Gruß
Wolfgang
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#63
(21.09.2021, 08:03)nick_riviera schrieb: ...

Das Problem beim Tuner ist, dass er nicht "offline" funktioniert, wie Tonbandgerät oder Plattenspieler. Und leider sind wir Deutschen nicht so bekloppt im positiven Sinn, dass wir wie z.B. die Engländer einen Verein gründen, der einen Vorkriegs-Fernsehsender am Leben hält, und in regelmäßigen Abständen Sendetage für die Sammler alter Fernseher veranstaltet. Vor längerer Zeit zum Ende des AM-Rundfunks habe ich in einem Altradioforum mal die Diskussion angestoßen, doch mal über sowas nachzudenken, statt das Ende jedes Mittelwellensenders laut zu beweinen. Bei alten Dampfloks funktioniert sowas, bei den "Unterhaltungselektronikern" leider nicht.
....

Möglicherweise ist das Senden von eigenen Programmen in England weniger reglementiert. Immerhin könnte eine nicht regelkonform funktionierende Sendequelle den Sprechfunk der BOS lokal stören. Grundsätzlich ist ja so gut wie alles, was man sich nur denken kann, in der BRD von einem dichten Regel- und Gesetzeswerk überzogen.
Das ist in anderen Ländern (auch EU-Ländern, ob ehemalig oder aktiv...) bei weitem nicht so.

Die alte Dampflok würde auch nicht schnaufen, wenn die Schienen der Museumsbahn noch einen physischen Kontakt zum Schienennetz der DB hätten.

Zitat:...Aktive "Volldampf-UKW-Antennen" sind mir nicht bekannt...

Das sehe ich genauso, wie Wolfgang. Der einzige Fall einer Empfängerübersteuerung ist m.E. beim Betrieb des analogen Tuners an einem Breitbandkabelnetz der Fall. Da kann es soetwas durchaus geben - aber dafür gibt es ja Dämpfungsglieder.


Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#64
Bei mir laufen noch zwei Grundig Fine Arts T 9000, einer im Wohnzimmer, angeschlossen an einer 7 Elemente UKW Antenne auf dem Dach, direkt über der Schüssel.
Der zweite im Gartenblockhaus, angeschlossen an einer 3 Elemente Dipolantenne ebenfalls auf dem Dach.

Ich möchte den UKW Empfang nicht missen.

Beste Grüße
Peter
In der Ruhe, der Musik und meinen Bandmaschinen liegt die Kraft!!! 
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