Aludruckguß kleben?
#1
Hallo,

ich habe mal wieder eine Frage an die Metaller hier ...

Läßt sich Aludruckguß (dauerhaft) kleben? 

Der Tonkopf meiner Nordmende 8003 ließ sich nur schwer einstellen. Alles quietschte irgendwie und man musste schon recht große Schraubendreher benutzen. Da auch der Tonkopf, der hier "nur" geklebt ist, leicht wackelte, hab ich alles ausgebaut. Dann wusste ich auch, warum das alles quietschte - der Tonkopfträger ist/war völlig verzogen. Rechte Winkel gab es kaum, der Tonkopf hielt auch nur deswegen, weil reichlich Klebstoff als Füllmaterial verbraucht wurde. 

Ich nehme die Pointe vorweg: beim Versuch, den Träger wieder gerade zu biegen, brach natürlich die vordere Lasche ab. Und jetzt muss das abgebrochene Teil wieder da dran. Nur, wie ... ? (Bilder kann ich morgen machen.)

Danke für alle Hinweise,
Michael
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#2
Ich würde das mit UHU Endfest 300 kleben.
Damit habe ich mal die Welle einer Andruckrolle geklebt, Stahl, Klebefläche vlt 1mm² und die Achse steht dauernd unter Spannung durch die Feder der Andruckrolle. Hällt bis heute. Gut entfetten und ggf. Oberfläche anrauhen.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#3
Moin Michael,

Womit wir gute Erfahrungen gemacht haben ist sogenanntes Flüssigmetall. Das ist ein Metallähnlicher Kleber der aushärtet, geht wunderbar um beim Motor Ausbrüche zu füllen, nur wie gut der unter dauerhafter Belastung hält, weiß ich leider nicht.

Vielleicht kann da jemand anders noch mehr zu sagen?

Gruß
Martin
Ich bin der blaue Technik Fuchs :3
Am meisten arbeite ich mit Röhrentechnik und eigne mir hierbei derzeit die Welt der NF Technik an. Vor allem was den Bereich NF Verstärker angeht, baue ich auch viel.
Derzeitige Bandgeräte: Revox A77 MKIII in Nussbaum, A77 MKIII im Koffer, Grundig TK8, TK19, TK830, Tesla B93, Uher Variocord 263, Variocord SG520, Royal de Luxe
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#4
Hallo, mach doch bitte paar Bilder von dem Teil. Dann kann man sich event. besser was ausdenken.
Gruß - Theo
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#5
Moin,

der Hersteller Uhu empfiehlt das von Kuni genannte Epoxyd-Harz-Produkt: https://www.uhu-profishop.de/klebefaelle...leben.html

Von 3M kann man eine ganze Menge zum Thema "Aluminium verkleben" lesen: https://www.klebeprofi.net/klebe-anleitu...um-kleben/
Wichtig dabei vielleicht die Erkenntnis, dass eine Klebestelle vorbehandelt werden will.

Als erstes also die Klebestelle effektiv von Staub, brüchigen Teilen und vor allem von Fett (z.B. Fingerfett) reinigen. Hier und da wird Bio-Essigreiniger empfohlen.
Dann soll eine Klebestelle ggf. aufgerauht werden, damit der Kleber richtig hält. Das "Aufrauhen" (Feile oder Schleipapier) hat auch den Zweck, bereits im Entstehen begriffene Konversionsschichten wieder zu entfernen, da deren Aufwuchs die Klebestelle nachträglich zerstören kann. Ob das bei den feinen Metall-Teilen möglich ist, kannst nur Du bewerten.
Dann beginnt ein "Achtung", das meint, nach dem Reinigen und Aufrauhen muss schnell gearbeitet werden, weil das Aluminium sonst wieder oxidiert. UND es muss so gearbeitet werden, dass sich innerhalb der Klebestelle bzw. der von der Verklebung betroffenen Flächen kein Oxid (Konversionsschicht) bilden kann. Soll heißen, es sollten Risse, Fehlstellen usw. durch den Kleber versiegelt werden.

Grundsätzlich wird mit Epoxidharz-Kleber (penible Vorbereitung), mit Acrylat-Kleber oder PU-Kleber gearbeitet. Bei kleinen Klebeflächen sollte vielleicht kein Mehr-Komponentenkleber verwendet werden, da sonst das Mischen problematisch werden kann; bzw. die Verarbeitung vor dem Härten nicht klappt. Zumindest sollte der Kleber eine kleine Kanüle zum Applizieren haben.
PU-Kleber hat die Eigenschaft zu quellen, sollte also unter Druck verarbeitet werden, füllt aber auch Fehlstellen und ggf. auch Risse quasi von selbst.
Größere Fehlstellen können mit "Flüssig-Aluminium" (Kunstharz-Spachtel mit Aluminium) aufgefüllt werden, was bei Dir aber wohl nicht der Fall sein wird.

Die Auswahl des richtigen Klebers ist abhängig vom Material, vom Zustand des Materials und, nicht zuletzt, von der Größe der Klebefläche. Epoxid-Harz scheint mir vor allem für größere Klebeflächen geeignet und für das Verkleben von Alu mit Alu. Acrylat kann auch Alu mit anderen Materialien verkleben, ebenso PU (und PUR).
Für kleinere Flächen wird eher PU-Kleber empfohlen.

Bei einer Alu-Legierung kann der Bruch Teil eines allgemeinen Zersetzungs-Prozesses sein. Dann sollte geprüft werden, ob das Material, um die Klebefläche herum, durch den Kleber gebunden können werden soll. Dafür muss der Kleber Fließ-fähig sein und/oder quellen können.

Bitte nicht vergessen, dass ein Kleber, der unter Druck verarbeitet werden muss, mehr als andere, vielleicht erfordert, dass Du das fummelige Teilstück während des Klebens in der Hand hältst.
Dabei solltest Du die Empfehlungen der Klebstoff-Hersteller, was das Handschuhmaterial angeht, schon beachten. Falls nicht: wir haben geübte Operateure im Forum!

Viel Erfolg!

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#6
Hey,

ich habe schon mehrfach gelesen, dass der JB Weld ein sehr guter Kleber sein soll.

ebay
Gruß Richard
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#7
Danke erstmal. Ich mache später mal Fotos von dem Teil. Hoffentlich ist es auch Aludruckguß ... Smile

Danke und Gruß
Michael
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#8
Dem UHU Endfest 300 wäre das ziemlich juck, der klebt fast alles.
Nur wenn die Oberfläche nicht rauh genug ist, dann mag der nicht so gut haften wie er könnte Confused
Gruß, Kuni
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#9
So, hier sind mal Fotos. 
Ich hatte den (jetzt) größeren schon einigermaßen gerichtet. 

Gruß
Michael


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#10
Müßte super zu kleben sein, weil die rauhe Oberflähe ist ja schon vorhanden.
Nur noch entfetten ....
Gruß, Kuni
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#11
Hallo, also ich würde es Stiften. Zuerst beide Teile auf eine neue 3-4 mm starke Metallplatte sauber befestigen, so wie sie gehören. Dann senkrecht in einen Maschinen-
schraubstock einspannen und 2 oder 3 Stück 2,0 mm starke Bohrungen einbringen, bis in das größere Teil. Die 2mm im größeren Stück sind schon für M2,6mm Schrauben.
Danach die Bohrungen im kleinen Stück auf 2,6mm aufbohren, nicht senken, nur leicht entgraten. Dann kleben und gleichzeitig verschrauben. Nur mit kleben glaube ich 
nicht an eine lange Haltbarkeit.

Gruß - Theo
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#12
Hallo.

@Kuni
Die Bruchflächen sind schön rauh. Ich habs vorhin mal probiert, die beiden Stücken "rasten" irgendwie ein. Wenn das reicht, wäre das ja gut.

@Theo
Ha! Da traust du mir aber was zu! Einschmelzen wäre einfacher ... Aber wegen der Größe/Dicke. Das Gewinde im ersten Bild in dem kleineren Bruchstück hat 4 mm. Die Dicke wird nicht mehr als 2 - 2,5 mm sein. Da müssten die Stifte deutlich dünner sein. Und das übersteigt meine mechanischen Fähigkeiten erheblich.

Ich besorge mir jetzt erstmal den Kleber. Es ist glücklicherweise nicht ganz so tragisch. Ich habe in einem Karton mit Nordmende Ersatzteilen exakt noch einen solchen unbeschädigten Tonkpfträger gefunden - interessanterweise auch verbogen. Nur nicht so stark wie dieser hier. Ich kann also entwas üben ... Smile

Danke für alle Hinweise!

Gruß
Michael
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#13
Hallo Michael, ich habs mir im nachhinein gedacht, so dick kann das Teil nicht sein. Wenn du mit Kleben nicht klar kommst,
schick es mir zu und ich lass es in der Firma reparieren.
Gruß - Theo
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