B77 von Ende der 90er auf dem Tisch....
#1
Ich hatte dieser Tage die viertelspurige B77 (Mk II) eines Forenmitglieds auf dem Tisch, die er erst 1998 im Handel erstanden hatte (S.-Nr. 201 560).

Ich muss sagen, ich habe noch nie so eine neuwertige B77 gesehen, seit ich diesem Hobby fröne! Alles makellos, no Schmutz, keine Korrosion, kein Kratzerchen, kein klebriges Nextel. Köpfe nur gerade wahrnehmbarer Abrieb, grüne, einwandfreie (!) Andruckrolle und auf der Kopfabdeckung mit "Revox B77" gemarkt, also nicht "Mk II", obwohl es von der Ausstattung her natürlich eine ist, aber auch nicht "Studer"!
Auf dem rückseitigen Aufkleber wurde aber darauf hingewiesen, dass sie in Switzerland bei Studer zusammengestudert wurde. Wink

Einige kleine Verbesserungen gegenüber den älteren Exemplaren habe ich feststellen können: z.B. waren nur einwandfreie Trimmpotis verbaut, zum Teil sogar gekapselte von Piher, zum anderen welche mit Keramik-Grundplatte. Ebenso nur Metallschichtwiderstände. Es gibt kleine Moosgummiklötzchen als Distanzstücke unter der Bedienfront. Auf jeder Baugruppe befindet sich ein Papieraufkleber mit der Teilenummer. Der Lautstärkeregler hat eine zusätzliche, federbelastete Rutschkupplung (siehe erstes Foto) und auf der Grundplatte des Bremsaggregats befinden sich dämmende Materialien (?). Aber leider gab es nirgends einen Stempel mit einem Hinweis auf das Fertigungsdatum, weder auf den Motoren oder dem Chassis noch auf den Motorkondensatoren.

An der Maschine war dann naturgemäß auch nicht viel zu machen. Zählwerkriemen erneuern, Einmessung auf LPR 35 ändern und ein paar Kleinigkeiten....

Ich habe einfach mal ein paar Fotos hochgeladen, damit ihr euch einen Eindruck verschaffen könnt!

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

LG Holgi
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#2
Hallo Holgi

Die ist ja wirklich super erhalten, am besten sehen die Köpfe aus, einfach toll das es so gepflegte Geräte noch gibt.
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#3
96 Kw30 ist das jüngste was ich sehe.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#4
Den hellblau/grauen PHILIPS Kondensatoren ist zu trauen ?
Bei meinen beiden B77 aus den 90ern waren etliche nicht ok.
Ansonsten sind die späten Exemplare top gebaut, ich sehe da auf den ersten Blick nur 1%ige Widerstände.


Gruß von Frank und Glückwunsch an den Besitzer der Swiss Made B77 !
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#5
Die blauen Philips Elkos haue ich immer ungesehen raus.
Ansonsten ein tolles Exemplar!
Gruß André
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#6
Die Kiste funktioniert und klingt einwandfrei. Daher habe ich mich mit dem Eigentümer geeinigt, jetzt nur eine kleine Inspektion und Neueinmessung durchzuführen. Ich bin gesundheitlich zur Zeit so sehr angeschlagen, dass ich keine Komplettüberholungen durchführe. Und der gute Mann wohnt nur 20 km entfernt, so dass er sich melden kann, sowie irgendwelche Störungen auftreten. Dann können die Elkos immer noch gewechselt werden...

LG
Holgi
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#7
Na, dann ist ja alles gut.
Und gute Besserung, Holger !

Herzliche Grüße von Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#8
ähhh.... ist der Begriff "Gear-Porn" hier im Forum erlaubt ? Rolleyes 

herrliche Bilder......


Danny
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#9
Ja isser. Hier lesen und schreiben überwiegend alte Knacker, die gar nicht wissen, was das heißt! Big Grin
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#10
Schöne Maschine, gut dokumentiert, allen Respekt!

Die letzte Preisliste, die ich von Studer für die B77 habe, ist vom Jan. 1995, dort ist die Viertelspurversion mit 4698 DM brutto angegeben (die PR 99 MK III kostete 5349 DM für alle Versionen außer 0,75 mm Trennspur). Nicht ganz billig ...

Nebenbei: War das ab Werk so, dass bei der B77 die Höhenjustageschraube für die Audioköpfe nicht verlackt sind? Oder ist der Lack nur nicht zu sehen?

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#11
(21.09.2021, 11:59)Peter Ruhrberg schrieb: Nebenbei: War das ab Werk so, dass bei der B77 die Höhenjustageschraube für die Audioköpfe nicht verlackt sind? Oder ist der Lack nur nicht zu sehen?
Für mich sieht es so aus, als hat da jemand bereits an den Köpfen gekurbelt. Es sind gelbe und rote Farbreste (übereinander) vorhanden. Das ist nicht mehr "original".

(26.08.2021, 19:34)hannoholgi schrieb: Die Kiste funktioniert und klingt einwandfrei. Daher habe ich mich mit dem Eigentümer geeinigt, jetzt nur eine kleine Inspektion und Neueinmessung durchzuführen. Ich bin gesundheitlich zur Zeit so sehr angeschlagen, dass ich keine Komplettüberholungen durchführe. Und der gute Mann wohnt nur 20 km entfernt, so dass er sich melden kann, sowie irgendwelche Störungen auftreten. Dann können die Elkos immer noch gewechselt werden...

LG
Holgi

Die hellblauen Elkos von Philips (BCOD) aus den 70/80ern waren/sind eine Quelle dauerndem Ärgernis. Die aus den 90ern hingegen waren wieder OK!
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#12
(21.09.2021, 11:59)Peter Ruhrberg schrieb: Nebenbei: War das ab Werk so, dass bei der B77 die Höhenjustageschraube für die Audioköpfe nicht verlackt sind? Oder ist der Lack nur nicht zu sehen?

Normalerweise sind auch bei der B77 alle Schrauben zur Kopfjustage verlackt. Bei dieser waren in der Tat die Madenschrauben lackfrei.

Der gelbe Lack stammt (wie immer) von mir, nachdem ich den Azimut mithilfe von Peters Testband überprüft hatte. Es war aber nur eine kleine Korrektur nötig. Die Maden habe ich nicht angerührt.

LG
Holgi
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#13
(21.09.2021, 17:50)hannoholgi schrieb: Bei dieser waren in der Tat die Madenschrauben lackfrei.

Ah, Danke! Könnte das darauf hindeuten, dass der ganze Kopfträger gewechselt wurde?

(21.09.2021, 17:50)hannoholgi schrieb: Die Maden habe ich nicht angerührt.

Das heißt, du hast kein Höheneinstellband für Viertelspur von mir? (Ich erinnere mich nicht mehr, ist schon so lange her.)
Ich frage, weil ich bei Revox-Maschinen regelmäßig erlebe, dass die Köpfe ab Werk falsch justiert sind. Hajo Röhrs konnte mir das auf Nachfrage ebenfalls bestätigen, hier der Ausschnitt aus seiner Mail vom 2.9.21:

Übrigens hat die von dir vor Jahrzehnten konstatierte Kopffehlstellung der A77 (und faktisch aller mit diesem Kopftyp ausgestatteten, nachfolgenden Geräte aus Regensdorf) eine durchaus kuriose Ursache. Ich erfuhr sie von Guido Besimo vor wohl 12 Jahren, als ich ihn genau nach diesem Problem fragte, das ihm, dem Konstrukteur der A77, bis dahin allerdings nicht geläufig gewesen war: Die Einfräsungen in den Kopfspiegel, um hohlkrümmigem Band bessere Laufeigenschaften zu verleihen, erfolgten mit begrenzter Genauigkeit...
Dieses Phänomen hatte ich in meiner Frühzeit mit A77ORF (Trennspur 2 mm) aufnehmend an geringen Balanceverschiebungen in den LP-Anpressungen meiner Aufnahmen festgestellt und nach der Ursache geforscht. Diese kam bei mir allerdings 'lediglich' durch die Wiedergabe besagter Bänder auf Schmetterlingskopfmaschinen ans Licht und nicht etwa durch die Beschäftigung mit dem "Goldstandard" der Magnetbandaufnahme in Gestalt des Bezugsbandes wie bei dir. Die genannten Einfräsungen verursachten unterschiedliche Spurbreiten, die wiederum von den Schmetterlingskopfmaschinen natürlich jeweils voll abgetastet und als unterschiedliche Nutzspannungen ausgegeben wurden.




Grüße
Peter
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(Konrad Adenauer)
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#14
Doch, Peter, dein Kopfhöhen-Einstellband habe ich. Ich wollte da aber jetzt nicht dran drehen, weil er schon etliche Bänder mit dem Gerät aufgenommen hat.

Der Kopfträger wurde nie gewechselt, die Maschine befindet sich in erster Hand und hat nicht mehr als 200-300 Betriebsstunden!

LG
Holgi
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#15
(22.09.2021, 07:11)hannoholgi schrieb: Ich wollte da aber jetzt nicht dran drehen, weil er schon etliche Bänder mit dem Gerät aufgenommen hat.

Durchaus ein Argument bei Viertelspur Idea

Grüße
Peter
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