Bandschädlichkeit des geriffelten Capstans von Saba TG 564
#1
Hallo zusammen,

auch wenn ich die Saba TG 564 inzwischen nicht mehr habe, so beschäftigt mich immernoch eine Frage mit ihr. Es geht um den Capstan von ihr, der ein Riffelmuster hat:
[Bild: RWed992.jpg]

Ich bekam jedes Mal Angst um meine Bänder, als ich dieses Riffelmuster am Capstan sah und habe dann notgedrungen ein Band als "Das Saba TG564-Band, bei dem ich riskieren kann dass es Dauer krepiert" erkoren.

Nun meine Frage: Waren meine Sorgen berechtigt oder ist das alles halb so wild? Normalerweise will man ja Ablagerungen jeder Art vom Capstan fernhalten und ihn möglichst glatt halten..

Danke für eure Eindrücke!
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#2
Ich kann Dich im Nachhinein beruhigen. Seit -zig Jahren benutze ich die SABA TG's mit der geriffelten Tonwelle (Capstan), noch nie hat sich ein Muster in die Bänder eingeprägt.

Gruß
Wenni
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#3
Hallo Wenni,

das klingt doch mal beruhigend! Man macht sich ja schon seine Gedanken, ob man da wirklich gute Bänder drüber jagen will.
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#4
Geriffelter Capstan? Das höre ich zum ersten mal. Leider ist das Foto total unscharf. Mich würde eine scharfe Aufnahme davon schon interessieren!

LG
Holgi
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#5
Schwierig in eingebautem Zustand zu fotografieren. Etwas schärfer als das Bild oben ist es (draufklicken):
   

Gruß
Wenni
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#6
.. reduziert Schlupf durch Luftpolster?

Gruß

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#7
...ich kann da keine entstehenden Luftpolster erkennen, ist doch eher aufgebaut wie ein Reifenprofil, wo von der Straße aufgenommenes Wasser abfließen kann.

Da wird wohl eher die auftretende Kantenreibung an der Rauten des Prägemusters für mehr Grip sorgen sollen.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#8
Danke! Gut zu erkennen.
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#9
Ich grübele schon seit gestern darüber, warum ich eine Tonwelle riffeln würde.
Ist ja nicht das Gleiche wie anrauen.
Wenn ich einen Schlupf reduzieren möchte, den Durchmesser der Tonwelle aber
nicht reduzieren kann oder darf, würde das Riffelmuster für eine kleinere Auflagefläche sorgen
und der Druck, mit dem das Band zwischen Rolle und Welle läuft, wäre höher.

...nur so ein Gedanke
Gruß Richard
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#10
BobbyBrown schrieb:Wenn ich einen Schlupf reduzieren möchte, den Durchmesser der Tonwelle aber
nicht reduzieren kann oder darf, würde das Riffelmuster für eine kleinere Auflagefläche sorgen
und der Druck, mit dem das Band zwischen Rolle und Welle läuft, wäre höher.
Ich denke, das ist der Grund. Die Tonwelle ist oben nicht gelagert, nur unten. Die Tonwellwelle hat durchgängig den gleichen (ziemlich dicken) Durchmesser.

Gruß
Wenni
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#11
Wink 
(21.08.2021, 11:08)Gyrator schrieb: Da wird wohl eher die auftretende Kantenreibung an der Rauten des Prägemusters für mehr Grip sorgen sollen.
So würde ich das auch sehen. Dass durch die vermutlich eingefrästen "Gräben" die Auflagefläche merklich verringert wird und dadurch der Flächendruck erhöht wird, halte ich für unwesentlich. Und außerdem: Nach meinen Erinnerungen an den Physik-Unterricht kommt es auf in etwa auf des Gleiche raus, ob man kleine Fläche - höherer Druck / Fläche oder größere Fläche - geringerer Druck hat.
Ich habe noch irgendwo so eine Achse, wenn ich sie finde, werde ich mal darüber meditieren

Freundliche Grüße,
Binse
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#12
Sehr witzig, sowas habe ich lange nicht mehr gesehen...
Tatsächlich wurde diese Art der Riffelung einer Capstanwelle schon viel früher angewendet, sogar bei einem Profi- Gerät.

Dabei handelt es sich um das KMG1 (Kleinst- Magnettongerät) von 1955 aus dem damaligen WF (Werk für Fernmeldetechnik, später: Werk für Fernsehelektronik) Hier ist mal eine Abbildung des Gerätes: https://berlin.museum-digital.de/index.p...oges=58103

Es war ein tragbares Reportergerät, die Kassetten hatten kleine Wickel mit Normalband und AEG- Aufnahme, die sich aus der Kassette entnehmen ließen. Der kleine Wickel auf der rechten Seite des Kassettenbildes saß auf einem federnd gelagerten Arm. Wenn die Cassette eingesetzt war, dann drückte dieser Wickel auf den Capstan. Der Capstan zog also nicht nur das Band, sondern wickelte auch gleichzeitig die Kassette auf, eine Andruckrolle gab es hier nicht.
Das Ding lief mit 19er Geschwindigkeit. Dafür sorgten mehrere R20- Batterien und ein kleiner Motor. Der Aufnahmeverstärker war Röhrenbestückt, genauso wie das Neumann- Mikro. dafür gab es einen 70V Anodenblock.

Ich hatte als Teenager mal so ein Ding, samt mehreren Kassetten und originaler Tragetasche. Davon existiert heute nur mehr das Mikro. Ich könnte mich noch immer Ohrfeigen... Sad Sad

Grüße, Rainer
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#13
Hallo Tonbandfreunde,

ich erlaube mir, das Thema noch mal auszugraben. Bin inzwischen mal auf Tauchstation gewesen und habe die geriffelte Tonwelle gefunden. Hier ist sie:

   

Und dann hat mich interessiert, was die Riffelung eigentlich bringt. Deshalb habe ich folgenden "Messaufbau" aus der Welle, einer Andrukrolle und einer Kofferwaage realisiert:

   

Das Resultat: Auf der geriffelten Stelle zeigte die Kofferwaage etwa 300 g an, ehe das Band durchrutschte, an der ungeriffelten waren es ca. 280 g. Also eigentliche erstaunlich wenig Unterschied, natürlich über mehrere Versuche gemittelt..
Mir ist schon klar, dass weder der Messaufbau noch die Systematik besonders anspruchsvoll sind, und auch der Übergang von der Haft- zur Gleitreibung ist doch arg ungenau, aber vielleicht trägt's ja zur allgemeinen Unterhaltung bei.

MfG,
Binse
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