Zersetzungserscheinung an Ersatzteil für Philips N7150
#1
Gestern habe ich einen Teil meiner gehorteten Ersatzteile wieder einmal gesichtet und dabei ist mir folgendes aufgefallen: aus dem Karton mit der Aufschrift "N7150" fiel mir ein kleiner Plastikschnipsel entgegen, den ich zuerst nicht zuordnen konnte. Aufklärung brachte dann die ans Licht gebrachte Bandteller-Motor-Bremseinheit. Letzter Rest von 2 Geräten, die als Ersatzteilspender für mein verbliebenes N7150 herhalten mussten:

         

Das Teil ist seit Jahren in einem Karton im Schrank unter normalen Bedingungen gelagert. Scheint jetzt am Ende seiner Haltbarkeit angekommen zu sein.
Gruß
Rainer


Der Kluge lernt aus allem und jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß schon alles besser. (Sokrates)
Zusatz: der Kluge gibt solange nach, bis er selbst der Dumme ist. (Walter Kempowski)
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#2
ist schon faszinierend, vor allem, wenn man bedenkt, dass beim N7300 eine 26,5cm Ganzmetallspule mit NAB-Adapter an dem Teil hängt, und beim Spulen recht hohe Geschwindigkeiten erreicht.

Gruß Frank
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#3
Eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, dass offensichtlich wieder ein Plastik-Bauteil dieser Geräteserie das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat. Ob da ein Nachbau per 3D-Druck machbar ist, wird eventuell die Zukunft zeigen. Bei den in diesem Teller innenliegenden Zahnrädern zumindest klappt das schon.
Gruß
Rainer


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#4
ich glaube, das mit dem Ende seiner Lebensdauer kann man so pauschal nicht sagen. Ich habe eine N7300, und nach Deinem beunruhigenden Posting mal nachgesehen - da ist alles noch gut. Wenn ich mal grob von 1980 Baujahr ausgehe, haben die Kisten rund 40 Jahre hinter sich, da kann die Maschine viel schlimmes oder gutes erlebt haben, oder garnix. Ich bin mir z.B. ziemlich sicher, dass der Betrieb in verräucherten Räumen einen extremen Einfluss auf die Lebensdauer der Kunststoffe hat.

Was den 3D-Druck angeht, kennst Du da jemanden, der Teile für das N7150 respektive N7300 fertigt ? Die 3D-Drucke, die ich bisher auf meinem Filamentdrucker produziert habe, lassen mich nicht glauben, dass sowas lange hält - von der Rundlaufgenauigkeit ganz zu schweigen.

Gruß Frank
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#5
(17.08.2021, 22:40)nick_riviera schrieb: Was den 3D-Druck angeht, kennst Du da jemanden, der Teile für das N7150 respektive N7300 fertigt ? Die 3D-Drucke, die ich bisher auf meinem Filamentdrucker produziert habe, lassen mich nicht glauben, dass sowas lange hält - von der Rundlaufgenauigkeit ganz zu schweigen.

Gruß Frank

Kennen tue ich niemanden, weiß aber, dass schon einige Teile wie Zahnräder und Ritzel angeboten werden. Das lässt doch hoffen.
Erst gestern ist mir aufgefallen, dass Nachbauten der sehr beliebten Akai NAB-Adapter als Druck angeboten werden! Was die taugen, kann ich nicht sagen...

Was den Zersetzungsprozess an meinem gezeigten Bandteller angeht: den hatte ich vor bestimmt 2 Jahren zuletzt in der Hand, da war noch nichts zu erkennen.
Gruß
Rainer


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#6
wahrscheinlich muss man wirklich mal einen Druckdienstleister ausprobieren, der die richtigen Maschinen hat. Mittlerweile wird das schon im Toom Baumarkt angeboten, angeblich können die sogar Metall.

Für mich sind N7150 und N7300 eigentlich nur deshalb so faszinierend, weil ich es absolut irre finde, dass so eine Konstruktion tatsächlich 40 Jahre und länger durchhält. Ich habe schonmal scherzhaft die Frage gestellt, wieso Philips nicht versucht hat, die elektrischen Leitungen auch noch aus Plastik zu machen. Deine Entdeckung hat mich ziemlich nervös gemacht, bisher hatte ich nur diese blöde Andruckrollen-Hebemechanik im Blick.

Gruß Frank
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#7
(20.08.2021, 10:37)nick_riviera schrieb: Für mich sind N7150 und N7300 eigentlich nur deshalb so faszinierend, weil ich es absolut irre finde, dass so eine Konstruktion tatsächlich 40 Jahre und länger durchhält.

Ist das nicht auch dem Umstand geschuldet, daß diese Maschinen in dem allermeisten Fällen nur noch für kurze Zeit regelmäßig genutzt wurden? 1980, als die Modelle auf den Markt kamen, war das Tonband-Zeitalter ja eigentlich schon so gut wie vorbei. Ich vermute, daß diese Dünnplastik-Bomber bei intensiver Benutzung schon deutlich früher schlappgemacht hätten.
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#8
3D-Druck: man muss sich wohl von dem Gedanken verabschieden, dass diese Technoligie "vom Hinterhof aus für ein paar Euro" brauchbare und vor allem haltbare Ergebnisse erzeugt. Wenn man haltbare Ersatzteile herstellen möchte, dann kommt es neben der Masshaltigkeit eben auch auf die richtige Gefügedichte und die verwendeten Rohmaterialien ab und soetwas ist nun mal nicht für ein Taschengeld zu haben. Jedenfalls nicht mit einem "Spielzeugdrucker" und Filament mit zweifelhafter Zusammensetzung.

Zu den eingangs gezeigten Bandtellern: der bräunlichen Verfärbung nach scheinen mir die Teller über lange Zeit intensiver UV-Bestrahlung ausgesetzt gewesen zu sein. Wohlmöglich hat die Spendermaschine jahrelang an einem sonnigen Plätzchen verbracht. Das mag kein KS gern...

Soweit meine Ansichten...


Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#9
@PeZett - sorry, auch wenn es ein wenig vom Thema abschweift, aber da muss ich massiv widersprechen, so einfach ist das Ganze nicht.

Ich will jetzt gar nicht in die Details einsteigen, aber Geld hat beim FDM-Druck nur temporär Einfluss auf das Druckergebnis. Wenn Du weisst, was Du tust, kannst Du mit einem 100 Euro Bausatz aus Sperrholz gute Ergebnisse hinbekommen, wenn nicht, hilft Dir auch kein Drucker für 10000 Euro. Es gibt mittlerweile für 200 bis 300 Euro Fertigdrucker von Anycubic und Creality, bei denen das Gerät selber keinen Einfluss mehr auf die Qualität hat, und es nur noch darauf ankommt, ob der Bediener weiß, was er tut. Und selbst das billige Geeetech PLA-Filament zu zehn Euro das Kilo kommt mittlerweile in feuchteabweisenden Verpackungen, trägt ein nicht gefaktes CE-Zeichen, und es gibt Datenblätter, mit denen man den Slicer einstellen kann.

Was eben nicht funktioniert, auch wenn viele Hersteller das dem interessierten Kunden vorgaukeln, ist 3D-Druck out of the box. Das geht aber mit keinem 3D-Drucker, auch nicht mit einem, der so viel kostet wie ein Einfamilienhaus. Es gibt zwar mittlerweile Geräte, die mit PLA ohne weiteres Tuning brauchbare Drucke schaffen, aber spätestens, wenn es mit ABS losgeht ( was für Funktionsbauteile ja unabdingbar ist ) wird man automatisch zum Werkstoffkundler oder wirft das Handtuch. Ich selber habe für einige Wochen das Handtuch geworfen, habe mir aber viel Wissen und bessere Software beschafft, und jetzt geht es weiter.

Der Erfinder des klassischen "Spielzeugdruckers", die Firma Prusa, führt es seit Jahren vor - die drucken die Teile für ihre eigenen Produkte auf ihren eigenen Druckern, und das sind die Vorlagen für diese ganzen billigen "China-Gestelle". Und wenn die das können und sogar Geld damit verdienen, dann muss es doch gehen, oder ?

Gruß Frank
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#10
Hallo, zum Thema 3d Druck und Ersatzteile.
Im Prinzip kann man mit genug Erfahrung und Geduld alles nachdrucken. Schwieriger ist es, das Teil 3d einzufangen oder nachzubauen.
Dann muss man auch wissen wie die Belastungen sind und dementsprechend richtet man die Teile aus.
Hier ein Beispiel, die kleine Wippe der N7150 und N7300. Die kann man nicht normal drucken, das sie sonst nicht hält.
Besser ist es sie auf der Seite zu drucken. Z.B. aus PET-G oder PA. Das macht sie mehr als vergleichbar mit der Original Wippe.
Trotzdem nicht einfach in der Herstellung. Das ist die Kunst. Man muss wissen welche Düse und Parameter entscheidend sind. Alles kein Hexenwerk!

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...4-172-3713

Gruß
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