Videobänder und Kassetten... Beschichtung und Eigenschaften
#1
Hallo zusammen,

ich frage mich gerade was anders an der Beschichtung von Videoband ist....

Also VHS, Beta und Video 2000 Kassettenbänder sind mit Chromdioxid oder Chromsubstitut beschichtet. Dann sind diese Bänder sehr wahrscheinlich sehr stark poliert/kalandriert um den schnell drehenden Videokopf nicht so schnell zu verschleißen.
Bei Audiokassetten muss man den Bias bei Echtchrom und Substitut anpassen, aber was ist mit Video?

Es gibt die 1/4" Video Reel-to-Reel Geräte (z.B. Akai VT-120) die spezielle Videobänder hatten. Wenn man ein Audiotonband verwendet hätte, wären die Köpfe auf der Videotrommel recht schnell verschlissen. Was für ein magnetisches Material wurde den hier verwendet.

Wenn man das Bandmaterial beim alten VCR System betrachtet, wurde in der Regel von Chromdioxid als Bandmaterial verwendet. Bei den alten Scotch VC45 Kassetten befindet sich aber hellbraunes Band in den Kassetten. Ist das Fe- Material? 

Ein Philips VCR N1500 passt zu der genannten Scotch Kassette. Wie verträgt sich das Scotch Material zu Chomdioxid? Bandsortenumschaltung bei VCR ist ja nicht vorhanden.

Welches Bandmaterial benutzen den die alten 2" und 1 " Maschinen...

Fragen über Fragen

LG Oliver
Zitieren
#2
Hallo Oliver,

bei den japanischen 1/4 Zoll Offenspulen Videorecordern war das Bandmaterial CrO2 oder Kobalt dotiertes Fe2O3. Bei 1 Zoll Video-Bändern gab es 3 Formate, A, B und C. Der A-und der C-Standard waren amerikanisch/japanisch (Ampex/Sony), der B-Standard war Deutsch (Bosch/BTS). Beim B-Standard war die Magnetschicht aussen und das Bandmaterial war CrO2 von BASF oder Agfa. Die Bänder für den A- und C- Standard waren wieder mit Kobalt dotiertem Fe2O3 beschichtet. Die Bänder für 2 Zoll Video können weder Chrom noch Kobalt dotiertes Fe2O3 gewesen sein, weil es das in den 50er Jahren noch nicht gab. Die Lebensdauer der 2 Zoll Videoköpfe betrug weniger als 500 Std !! Videobänder wurden ab der Verfügbarbarkeit dieser Technik immer kalandriert. Es ging dabei nicht nur um den Verschleiss, sondern auch um die Vermeidung von DropOuts (Blitzern) im Videobild.
Bei Video wird der Aufsprechstrom für die Videoköpfe mit einem 50% weiss Testsignal auf maximalen Wiedergabepegel optimiert, das Videosignal wird frequenzmoduliert aufgezeichnet, dabei ist keine Vormagnetisierung erforderlich. Der Abgleich der Audio- Längsspuren erfolgt wie bei einer Bandmaschine. Videobänder haben auch eine wesentlich höhere Koerzitivfeldstärke als Audiobänder

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren
#3
Die braunen Scotch-Bänder in den VCR-Cassetten waren auf jeden Fall mit Eisenoxid beschichtet. Aufgrund der hellen Farbe vermute ich sogar, daß kein Kobalt beigemischt wurde - aber das kann täuschen.

Das Bandmaterial der 1/2"-Heimvideosysteme in ihrer ursprünglichen Form, also VCR, VCR Long Play, SVR, ß, VHS und Video 2000, ist zumindest theoretisch untereinander kompetibel. Unterschiede gab es vor allem in der Dicke der Trägerfolie, die Beschichtung war wahrscheinlich bei gleichzeitig produzierten Cassetten der verschiedenen Systeme identisch.

So kam es dazu, daß ich als Schüler - neue Videocassetten waren teuer, das Taschengeld knapp, der Spieltrieb umso größer - die Bänder aus Cassetten der anderen Systeme, die irgendwo weggeworfen wurden, in anderswo abgestaubte VHS-Gehäuse umtopfte, die vorher nur Mini-Spielzeiten enthielten. Es funktionierte tadellos. Die VCR-Bänder waren die ältesten, was man am Rauschen und der Farbwiedergabe auch sehen konnte - aber schlechter als "richtige" VHS-Cassetten aus den 70ern waren sie auch nicht.

Nur diese braunen Scotch-Bänder mochte der VHS-Recorder überhaupt nicht. Über dem Bild hing ein Schleier aus Grieß, ähnlich wie Aussetzer, aber massenhaft, als ob das Signal zu schwach aufgezeichnet wurde.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#4
Hallo zusammen,

Ich danke euch für eure Auskünfte.

@Martin: Die Idee das VCR Band in eine VHS-Kassette umzuspulen ist eine prima Sache. Das das Scotch "Ferro-Band" in der VCR Kassette besser funktioniert hat liegt sehr wahrscheinlich daran das die erste Serie VCR erheblich höhere Bandgeschwindigkeit hat die Band-Kopf Geschwindigkeit erheblich höher ist als bei VHS. Die Scotch VCR Kassette hat wahrscheinlich in den VCR Geräten der 2. und 3. Generation auch eine erheblich schlechtere Qualität, da ja die Bandgeschwindigkeit abgenommen hat und ich meine auch die Breite der Videospuren... Da bin ich mir aber nicht so sicher.

@Tobias: Der unterschiedliche Bandmaterialtyp bei A, B & C-MAZ Formaten war mir nicht bekannt. Also war Europa (B-Typ) also Chromdioxid Zone...
Was war den an der A & C Technik anders, das dieses mit Kobalt dotierte Fe2O3 Bandmaterial gereicht hat und Europa Chromdioxid als Standard hatte?

LG Oliver
Zitieren
#5
Hallo Oliver,

dass dieses Kobalt dotierte Fe2O3 gereicht hat ? Entschuldige bitte, aber da muss ich lachen. Für mich ist das Kobalt dotierte Fe2O3 dem CrO2 weit überlegen. Es gab von Fuji 1 Zoll Bänder für den B-Standard, das war kein CrO2 ! Der einzige japanische Hersteller, der mal eine CrO2 Lizenz hatte, war Sony. Das CrO2 beim B-Standard war wohl dem Standort Deutschland und der Nähe zum Hersteller geschuldet.
Die Band-Kopf Geschwindigkeit ist nur in sehr geringem Maße von der Bandtransportgeschwindigkeit abhängig, da haben der Durchmesser und die Drehzahl der Kopftrommel den größten Einfluß. Das Kopfrad beim 2 Zoll Quad Standard drehte mit 15.000 U/min. Dass die Videospurbreite mit kleinerer Bandgeschwindigkeit auch kleiner wird ist richtig, dafür braucht es dann die besseren Bänder.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren
#6
Hallo Tobias,

TDK hatte keine CrO2 Lizenz haben aber auch ein Chromdioxid Band Produziert - das KR Band - wurde aber ganz schnell ersatzlos durch die SA Serie ersetzt (Kobalt dotiertes Fe2O3)
Das CrO2 in Deutschland für den B-Typ verwendet wurde und die Nähe zum Hersteller ist einleuchtend.

Ich habe selbst das Chromsubstitut bevorzugt, da ich recht früh gemerkt habe das es besser zu dem ITT Hifi 82 Kassettenrekorder gepasst hat. So war BASF Chromdioxid und Agfa Stereochrom (die bekam ich ja recht günstig bei Aldi) sehr schnell nicht mehr aktuell und die TDK SA wurde meine Kassette und in den 90ern die SA-X.

Mein Sony SLV 725 VHS-Rekorder bekam in der Regel auch nur Sony V und TDK SHG-Hifi Kassetten zugeführt...
Diese waren qualitativ und augenscheinlich für diesen Rekorder am besten.

LG oliver

LG Oliver
Zitieren
#7
Hallo Oliver,

dann hast du bei den Cassetten alles richtig gemacht. Über den Kopfabrieb durch CrO2 schreibe ich lieber nix. Mein Favorit bei VHS-Cassetten war Fuji SHG, die TDK SHG hatten irgendwann zu viele DropOuts, das machte sich besonders bei Longplay bemerkbar. Da ist der DropOut durch die halbe Bandgeschwindigkeit doppelt so lang. Deshalb auch Vorsicht bei originalen amerikanischen oder japanischen Videocassetten, die 60Hz Systeme laufen mit höherer Bandgeschwindigkeit als unsere 50Hz Systeme. Wir hatten im Kopierwerk einen DropOut Counter, der zählte DropOuts mit einer Dauer von 5 µSek, 10 µSek und 15 µSek. Die Dauer des aktiven Teils einer Videozeile beträgt 52 µSek, also je länger die DropOuts, desto besser im Bild sichtbar (auffälig).

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste