AKAI GX-630 PRO
Vielen Dank für Eure Vorschläge!! 

Als weitere Info wollte ich noch erwähnen, dass der verbaute (REVOX-) WG Kopf eine Impedanz von ca 92 Ohm aufweist, während der AKAI Originalkopf (laut SM) 250 Ohm hätte. Gibt das einen Hinweis auf das RESONANZ- Verhalten in Relation zu Eingangskapazität (welcher Wert?) des WG Verstärkers??

Bevor ich jetzt mit dem Löten anfange: 

@Kai: wie groß wähle ich ca die Shunt-Kapazitäten bzw Widerstände (zw. R6 und R11//C8) in den von Dir vorgeschlagenen Fällen?

Vielen Dank!

-MM.
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Wenn du zur Einfachheit mit Cs parallel zu R6 anfangen möchtest, dann wären 100 nF einen ersten Versuch wert.
Dann siehst du, wie das System reagiert und kannst danach mit kleineren oder größeren Werten einstellen, was dir zusagt.
Einen Höhenabfall, der steiler als asymptotisch mit -6 dB/Oktave verläuft, kann man natürlich nicht mit einem Effekt 1.Ordnung kompensieren.
Zur Abschätzung der benötigten Kompensations-Ordnung ist es daher hilfreich, mal Asymptoten 1./2./3.Ordnung an den Verlauf des Frequenzgangs am oberen Ende zu legen oder die Steigung in dB pro Oktave oder Dekade auszumessen.

Die Eigenresonanz der WK-Wicklung ist eine Funktion von Wicklungs-Induktivität und parallel liegenden Kapazitäten.
Mit dem Gleichstrom-Widerstand der Wicklung hat sie wenig zutun. Es gibt nur einen (schwachen) Zusammenhang von Rdc und der Induktivität in sofern, als Rdc der Drahtlänge und damit der Windungszahl N proportional ist, während die Induktivität bekanntlich ~N^2 ist. Falls die genannten Ohm-Werte nicht Rdc sondern |Z| bei 1 kHz sein sollten, kann man daraus natürlich auf die Induktivität schließen (sofern omega L>>Rdc). Dann fehlt einem für die Resonanz immer noch die Kapazität. Messen hilft da mehr als Grübeln.

MfG Kai
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(31.08.2021, 13:42)kaimex schrieb: Die Eigenresonanz der WK-Wicklung ist eine Funktion von Wicklungs-Induktivität und parallel liegenden Kapazitäten.
Mit dem Gleichstrom-Widerstand der Wicklung hat sie wenig zutun. Es gibt nur einen (schwachen) Zusammenhang von Rdc und der Induktivität in sofern, als Rdc der Drahtlänge und damit der Windungszahl N proportional ist, während die Induktivität bekanntlich ~N^2 ist. Falls die genannten Ohm-Werte nicht Rdc sondern |Z| bei 1 kHz sein sollten, kann man daraus natürlich auf die Induktivität schließen (sofern omega L>>Rdc). Dann fehlt einem für die Resonanz immer noch die Kapazität. Messen hilft da mehr als Grübeln.

MfG Kai

Hallo Kai: Wenn ich meinen kleinen LCR-T4 Komponenten-Tester auf den WG Kopf loslasse, bekomme ich ca 96 Ohm und 180 mH als Ergebnis (ca li und re gleich), ich weiss aber nicht genau, wie und etwa bei welcher Frequenz der Tester misst - als Messmethode ich habe nur gefunden: The normal measurement of the inductance is based on the measurement of the time constant of the current grow.

Als Kapazität sollten doch nur Leitungskapazitäten auftreten (?), d.h. i.d.R. 2-stellige pF Werte, oder hat der WG Kopf typischerweise mehr als das?

Grüße!!

- MM.
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(31.08.2021, 15:14)MikeMechanic schrieb: The normal measurement of the inductance is based on the measurement of the time constant of the current grow..
Das bedeutet, daß der Stromanstiegsverlauf nach Aufschalten einer Spannung gemessen wird. Das hat wenig mit der Messung bei einer Frequenz mit Sinus zu tun, allenfalls näherungsweise mit der Messung bei einer recht tiefen Frequenz (Zeikonstante L/R-> ~ 85 Hz), die wenig relevant ist für das Verhalten im Hörbereich.
Die Verwendung solcher Geräte ist die beste Voraussetzung, Köpfe aufzumagnetisieren.

Jede Wicklung hat eine eigene "Streu"-Kapazität, dann kommen die der abgeschirmten Kabel hinzu (Größen-Ordnung 100 pF/m) und die effektive Eingangs-Kapazität des Verstärkers. In der Zeit, in der du darauf Gedanken "verschwendet" hast, hättest du (falls du mit arbeiten durch bist) die Resonanz-Frequenz schon ein paar mal messen können.

MfG Kai
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Hallo, 

ich habe jetzt folgende Experimente gemacht: 

#1: Vorschlag von Mani: 
Parallele C's zu den WG-Köpfen (bei 9,5 cm/s): Habe mit kleinen pF Werten - an den Kontakten des Steckers vom WG Kopf eingelötet - angefangen, bis hoch zu 100 nF(!), --> leider keine Anhebung der hohen Frequenzen. 

#2: Wie von Kai als "Anfang" vorgeschlagen: 
Parallel C-Shunt zu R6. Auch hier mit Werten von wenigen pF bis zu höheren nF-Werten kein Erfolg.  

Mit oder ohne Korrektur (wie hier beschrieben): Der Frequenz-Verlauf fällt weiterhin ab 5 kHz-20 kHz ca um 15-20 dB ab. 

   

(Was ich vormals vollkommen irrtümlicherweise Aufnahmeseitig mit Bias Trimmung und etwas Rauschen noch kaschieren konnte.)

Die weiteren Vorschläge hab ich noch nicht ausprobiert. Ich zögere auch noch wegen des möglichen höheren Rauschpegels. (?)

Sieh wohl so aus als ob sich der "Fremdkörper" Revox WG-Kopf mit der vorliegenden Schaltung im Höhenbereich schwer einfangen lässt? 

Freue mich über jede Rückmeldung. 

Danke und Grüsse!

-MM.

(31.08.2021, 16:14)kaimex schrieb: Jede Wicklung hat eine eigene "Streu"-Kapazität, dann kommen die der abgeschirmten Kabel hinzu (Größen-Ordnung 100 pF/m) und die effektive Eingangs-Kapazität des Verstärkers. In der Zeit, in der du darauf Gedanken "verschwendet" hast, hättest du (falls du mit arbeiten durch bist) die Resonanz-Frequenz schon ein paar mal messen können.

MfG Kai

Hallo Kai: Wie ginge das mit meinen einfachen Mitteln?
#Gruss,
-MM.
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Man sollte auch ein bischen rechnen können und schon mal was von der Thomson'schen Schwingungsformel gehört haben. Die erlaubt einem, die zu einer Induktivität L benötigte Kapazität C zu berechnen, damit sich die Resonanzfrequenz f einstellt. Für 180 mH und 18 kHz bekommt man damit C=434 pF. Man braucht dann keine Zeit mit 10 pF oder 100 nF verschwenden, sondern probiert mal 390 und 470 pF aus.
Die Güte der Resonanz ist abhängig von den Verlust-Widerständen am Schwingkreis. Das sind im einfachsten Fall die enthaltenen Serien- und Parallel-Widerstände. Die Güte bestimmt, wie "spitz" die Resonanz ausgeprägt ist oder ob sie wegen zuvie Verlusten "verkümmert".
Messen würde man die Resonanz, indem man mit einem Vorwiderstand der Größenordnung 500 k ... 1 MOhm Wechselstrom variabler Frequenz auf die Wicklung gibt (bzw parallel zu R1 (330 kOhm)) und am Verstärker-Ausgang oder mittels eines Messverstärkers/Oszillografen an der Wicklung (mit Tastkopf, um die Kapazität nicht wesentlich zu erhöhen) schaut, bei welcher Frequenz die Spannung maximal wird.

Ich hatte als ersten Versuch 100 nF parallel zu R6 (330 Ohm, Playback Amp) vorgeschlagen. Von pF war keine Rede. Mit 100 nF müßte sich bei 8.5 kHz eine Anhebung von etwa 6 dB einstellen. Wenn das nicht passiert, machst du was falsch, bist zB am falschen Widerstand.

20 dB Abfall asymptotisch von ca. 6.3 kHz->20 kHz entsprechen ~40dB/Dekade oder 12 dB/Oktave. Das ist ein Tiefpass-Verhalten 2.Ordnung. Das bekommt man nicht mit einem Hochpass-Verhalten 1.Ordnung weg. Mit dem kann man den Abfall allenfalls halbieren. Man müßte zur Aufhebung im nachfolgenden Verstärker noch mal so eine Anhebung vornehmen.
Daran kann man erkennen, daß in deinem System wohl was "oberfaul" ist.
Wurde schon geklärt, welche Spaltbreite der Wiedergabe-Kopf hat ?
Sieht man wohlmöglich bei Messung bis 30 kHz schon die erste Nullstelle der Spaltfunktion ?

MfG Kai
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Hallo an alle ...

Vielen Dank nochmals für Eure Hilfe und Beiträge. 

Ich wollte mich nach einiger Zeit Funkstille doch noch einmal abschliessend melden, auch als Respekt und Dank für die guten und gutgemeinten Beiträge. Ich habe viel von Euch gelernt. Vielen vielen Dank!

Zur Erinnerung: 

GX-630 PRO Zweispurgerät, aber mit REVOX Wiedergabekopf ausgestattet. Klang war nicht so toll (Bass und Höhen, etwas Rauschen, habe zuerst Transistoren und Elkos getauscht, Probleme mit dem Bias (Quetsch C's) mit Ersatzschaltung ersetzt, Bässe durch Kaimex' Tip (Widerstand getauscht) wiederhergestellt (nochmals: DANKEEEEE, Kaimex!!!). Trotzdem noch Bandrauschen, und Höhen haben komplett gefehlt. Zwischenzeitliches "Erfolgserlebnis"- aber war dann doch nix.....Auch die weitere Anpassung des Wiedergabeverstärkers (z.B. R6 Shunt) hatte nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. 

Sorry nochmals für die in die Irre gehende Hinweise. (... Ich kenne die Schwingungsformel, dB, etc. , war mir nicht mehr sicher über die Induktivität des WK, und habe dann trotzdem herum-experimentiert, man könnte auch sagen herum-gepfuscht. Probieren geht auch halt manchmal über studieren...)

Nun: Die Maschine läuft. 
.... Ich habe nicht aufgegeben...!!!  Wink

Die "Funkstille" kam zustande weil ich ein paar Wochen nicht an der Maschine arbeiten konnte. Ich musste den "Versuchsaufbau" abbauen, da das Zimmer anderweitig genutzt wurde (Besuch...). 

Nachdem ich mich wieder mit der Maschine beschäftigen konnte, hatte ich mir als erstes nochmals den REVOX Wiedergabe-Kopf angeschaut. Ich kam mit der Azimut-Einstellung einfach auf keinen grünen Zweig (Höhenbereich). Ich habe dann festgestellt, dass die Verschraubung des Kopfes etwas ausgeschlagen war. Man konnte sie nicht ganz fest anziehen, also hatte sie immer etwas, nur ein wenig, Spiel.
Deshalb wohl auch der Zwischenerfolg nachdem ich nach gefühltem 5-maligen Einstellen des Azimut und dann mit der Bias Trimmung einen einigermassen geradlinigen Frequenzverlauf hingekriegt habe. 
Sobald ich das Gerät bewegt hatte (z.B. Entmagnetisierung in anderem Raum) war alles wieder verstellt. 

Ein Freund hat mir zwischenzeitlcih das Gewinde verklebt (2 Anläufe....). Jetzt hält es bombenfest. Die erste Einstellung und dann Kalibrierung mit dem Testband war etwas schwierig, aber ich habs hingekriegt. Zuerst bei Wiedergabe und dann bei Aufnahme steht die Lissajous-Figur bei 45 Grad und gutem Pegel. Gut, etwas wacklig dann bei 16 kHz -ohne hohe Phasenverschiebung!-  aber darunter vollkommen OK... Frequenzgang bis in die Höhen ist flach. 

Ich habe dann noch die RIFA Entstörkondesatoren getauscht, was, wie ich meine, zu einem noch viel geringerem Geräuschpegel/Bandrauschen bei Aufnahme und Wiedergabe beitrug. 

Fazit: Der Klang bei Aufnahme, von CD,  ist jetzt absolut top! Und kein Übersprechen wie bei den 4-Spur Geräten, natürlich.... Smile

Last, but not least, habe ich der Maschine, so wie der 4-Spur 630 D die ich schon besaß, ein Ahorn-Gehäuse gegönnt, so daß sie nun richtig edel dasteht. 

Anbei ein paar Fotos. 

Danke nochmals an alle!

Mit freundlichen Grüßen

-MM. 

   

   

   

   

   

   
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Glückwunsch zum "Durchbruch"
und viel Freude mit dem Gerät...

Normalerweise haben die RIFA-Kondensatoren nichts mit dem Bandrauschen/Grundgeräusch zu tun.
Sie verhindern bestimmungsgemäß nur, daß beim Öffnen von Relais-Kontakten in Serie mit Induktivitäten (zB der Motore) hohe Spannungsspitzen durch Unterbrechen des Stromes entstehen. Tun sie das nicht, kann es kurze Stör-Impule (bis Spratzen) geben.
Anders mag es sein in einer Netz-Umgebung mit Powerline-Daten-Übertragung. Die kann zu einem ständigen Stör-Untergrund führen, der eventuell durch ein paar Kondensatoren parallel zu Trafo-Wicklungen reduziert wird.

Das Bild des Frequenzgangs zeigt, daß das Gerät durchaus noch etwas mehr Bass-Anhebung verträgt, bevor es da unten zu einer unerwünschten Welligkeit über 0 dB führt.

MfG Kai
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(30.10.2021, 20:29)kaimex schrieb: Glückwunsch zum "Durchbruch"
und viel Freude mit dem Gerät...
....

DANKE, Kaimex!!


Das Bild des Frequenzgangs zeigt, daß das Gerät durchaus noch etwas mehr Bass-Anhebung verträgt, bevor es da unten zu einer unerwünschten Welligkeit über 0 dB führt.

Der Frequenzgang des "Test-Instrumentes" (PC mit USB Adapter, bzw. kalibrierter Signalquelle) ist sowohl im ganz unteren als auch im oberen Frequenzbereich nicht flach, weist also einen Eigenfehler auf, der der gezeigten Kurve durchaus ähnlich ist (assymptotische Annäherung an "Normal"-Pegel in den genannten Bereichen, von unten nach Mitte und von oben nach Mitte).

Auch der subjektive Hörtest, ich habe jetzt schon einige Aufnahmen gemacht, spricht dafür dass die gewählte Bass-Anhebung für den REVOX Kopf vollkommen i.O. ist. Mehr wäre zuviel. (Hatte ich auch schon mal ausprobiert, bin aber zu dem von Dir genannten Wert zurückgekehrt, 200 bzw. 220 kOhm für R11 glaube ich waren es.)

Die Maschine läuft und klingt jetzt richtig "rund" - der Klang ist top!! 

Danke nochmals!!!

-MM. 
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