Revox B77 - Tape-Input-Schalter
#1
Hallo liebe Revox-Spezialisten!
Vor etwa 1 Jahr habe ich bereits die Bedieneinheit komplett auseinander genommen (um später dann die Elkos etc. zu wechseln). Und da das nicht die schnuckeligste Arbeit ist, frage ich hier mal nach.
Ach ja: Ich setze mich nur alle paar Tage/ Wochen an dieses Gerät, um weite Teile zu tauschen etc. (ist übrigens seit 1979 mein Gerät - nach meiner A77 (Dolby) von 1973).
Vorige Tage war mir nun danach, die Revision der B77 zu Ende zu bringen. Ich musste allerdings feststellen, dass der Tape-Input-Schalter erhebliche Probleme macht. Mir war aber so gar nicht danach, wieder die Bed.-Einheit auseinander zu nehmen, zumal ich ja das Ergebnis meiner Reinigung von vor einem Jahr (m. Teslanol T6 und Wattestäbchen übrigens) sah.
Ich komme heute nach einer 3-tägigen ’vereinfachten’ Teslanol-Kur (von oben ein wenig in den Schalter sprühen, einwirken lassen und alle paar Stunden den Schalter ein paar Mal betätigen) zu dem Schluss, dass sich 0,0 geändert hat (deutliches Kratzen, Aussetzer, VU-Ausschlag, eine stabile Funktion ist nach mehrmaligem Versuch allerdings zu erreichen).
Das Gerät hat in den 80ern diverse Stunden gelaufen, in den 90ern dann weniger bis gar nicht (Kopfspiegel ca. 3mm), ist also nicht besonders ran genommen worden.
Bevor ich jetzt also in einem nervenstarken Stündchen die Bedieneinheit nochmal auseinander nehme, frage ich mal ganz neugierig in die Runde:
Die Probleme gerade bei diesem Schalter sind ja alles andere als selten, aber vielleicht hat ja einer von Euch DAS Rezept, DIE Empfehlung für die Reinigung der Kontakte.
Würde mich über jeglichen Rat freuen!
Gruß
Dieter
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#2
Netzschalter ausbauen. Den Monitor-Schalter mittels der 2 Schrauben etwas von der Platine lösen. In den Spalt zw. Schalter und Platine einen Streifen Werkzeugschleifpapier (Körnung >1000!!!) einführen. 1 bis 2 mal beidseitig durchziehen. Schleifpapier mit Kontakt Gold tränken un die Prozedur wiederholen. Etwas Kontakt Gold in den Spalt sprühen, Zuschrauben, Netzschalter einbauen und fertig.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#3
Ich bin der Meinung, dass Schleifpapier an hauchvergoldeten Kontaktflächen nichts zu suchen hat. Hinterher braucht man dann auch kein Gold-Kontaktspray mehr, denn dann ist das Gold sowieso weg... 
Meine Meinung Blush
Ich habe in solchen Fällen immer die Schalterplatine ausgebaut und die Kontaktflächen erfolgreich mit nicht abrasiven Mitteln geputzt.

LG
Holgi
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#4
(02.07.2021, 16:09)hannoholgi schrieb: Ich bin der Meinung, dass Schleifpapier an hauchvergoldeten Kontaktflächen nichts zu suchen hat. Hinterher braucht man dann auch kein Gold-Kontaktspray mehr, denn dann ist das Gold sowieso weg... 
Meine Meinung Blush
Ich habe in solchen Fällen immer die Schalterplatine ausgebaut und die Kontaktflächen erfolgreich mit nicht abrasiven Mitteln geputzt.

LG
Holgi

Wer lesen kann ist im Vorteil: Ich schrub "Werkzeugschleifpapier Körnung > 1000". Da geht bei 1-2 maliger Anwendung ohne besonderen Druck nur der Dreck runter. Genauso könnte man einen Streifen Laserdrucker-Papier verwenden. Der hat in etwa die gleiche Körnung. Der Aus- Einbau der Schalterplatine + Reinigung ist unter 1,5h kaum zu schaffen und ist nur für einen popligen Schalter ein Overkill..
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#5
(02.07.2021, 16:14)arricchito schrieb:
(02.07.2021, 16:09)hannoholgi schrieb: Ich bin der Meinung, dass Schleifpapier an hauchvergoldeten Kontaktflächen nichts zu suchen hat. Hinterher braucht man dann auch kein Gold-Kontaktspray mehr, denn dann ist das Gold sowieso weg... 
Meine Meinung Blush
Ich habe in solchen Fällen immer die Schalterplatine ausgebaut und die Kontaktflächen erfolgreich mit nicht abrasiven Mitteln geputzt.

LG
Holgi


"Werkzeugschleifpapier Körnung > 1000". Da geht bei 1-2 maliger Anwendung ohne besonderen Druck nur der Dreck runter.


Na, wenn du meinst - viel Erfolg. Dodgy
lG Walter

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#6
Das bisschen Liebe darf man seiner B77 schon zuteil werden lassen. Ein Radiergummi funktioniert auch ganz gut.
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#7
Hallo Leute!
Danke zunächst mal für Eure Reaktionen/ Tipps!
Ich bin ja durchaus bereit, die Bedieneinheit wieder kpl. auseinander zu nehmen. Ich hatte ja u.a. auch deshalb hier angefragt, um sicher zu gehen, welche Methode denn nun die angesagteste ist.
Wenn ich denn nun die 'große Kur' mache, welche 'nicht abrasive' Maßnahme ist denn dann zu empfehlen (die mit Q-Tipps und Teslanol T6 hab ja bereits vor einem Jahr durchgeführt)??? Oder gibt es DIE Maßnahme nicht?
Schönen Sonntag allerseits!
Dieter
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#8
(02.07.2021, 16:14)arricchito schrieb: Wer lesen kann ist im Vorteil: Ich schrub "Werkzeugschleifpapier Körnung > 1000". Da geht bei 1-2 maliger Anwendung ohne besonderen Druck nur der Dreck runter. Genauso könnte man einen Streifen Laserdrucker-Papier verwenden. Der hat in etwa die gleiche Körnung.

Der war auch nicht schlecht.... Smile 

Mit Schleifpapier Körnung >1000 werden in der Lackiererei die Lackasen wegoptimiert. Da nehm ich lieber das Laserdruckerpapier mit gleicher Körnung Idea 

Grüße Werner
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#9
Hallo in die Runde!
Endlich melde ich mich, denn vorgestern war meine B77 endlich wieder auf dem Tisch (als Rentner hat man ja keine Zeit - und auch noch was anderes zu tun).
Hier nun mein Bericht:
Ich habe vor etwa 3 Wochen die kpl. Bedieneinheit (Connection-Platine++) auseinander genommen und die Hauchgold-Auflagen der Platine und der Schalter vorsichtig aber gründlich mit ein paar Q-Tipps gereinigt (Teslanol T6 und Radiergummi).
Danach dauerte es, bis ich wieder an meine B gehen konnte, deshalb erst jetzt mein 'Bericht'. Die Einheit wurde wieder zusammengebaut und der Tape-Input-Schalter getestet: wieder große Katastrophe, nur Aussetzer und Kratzer und VU-Meter-Ausschläge in beiden Kanälen, dass mir Angst und bange wurde.
Frust, Wut, Enttäuschung...
In meiner Verzweiflung habe ich zunächst mal geprüft, ob vielleicht Gleichspannung an den Schaltpunktenden anliegt: negativ.
Also - Gott sei Dank - den Schalter noch ca. 20 Mal betätigt und siehe da, die Probleme wurden !ganz allmählich! immer weniger. Die Tendenz war OK. Dann den Schalter mal nur in den kritischen Bereichen mehrmals bewegt; es wurde immer ein wenig besser.
Skeptisch geblieben ließ ich das Gerät mal eine halbe Stunde ausgeschaltet stehen, um beim nächsten Testen festzustellen, dass die Tendenz sich fortsetzte. Inzwischen benimmt sich der Schalter übrigens - auch nach einem Tag Ruhe - absolut einwandfrei.
Gestern also ein olles Band genommen, die GA-Rolle montiert und mal eine Probeaufnahme machen wollen. Sch... der linke Aufnahme-Vorwahlschalter zeigte ähnliche, wenn auch weniger heftige Erscheinungen. Ich mach's kurz: Auch er hat sich nach liebevoller 'Physio-Therapie'  ohne Demontage dazu bewegen lassen, wieder einwandfrei zu schalten.
Ich habe in den 70er bis 00er Jahren so einiges mit Wackelkontakten u.ä. zu tun gehabt - ein solches Verhalten hab ich nicht erlebt. Liegt das mit dieser 'Selbstheilung' vielleicht daran, dass ich nie 40 Jahre alte Geräte vor mir hatte? Grundsätzlich besserte sich das Schalterverhalten ja fast immer ein wenig, aber an einen Fast-Total-Ausfall mit vollständiger Genesung kann ich mich nicht erinnern.
Das Teil wird in den nächsten Tagen eingemessen und dann wieder 'angezogen'.
Ich danke Dir nochmals für die zahlreichen Tipps!
Gruß
Dieter
 
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#10
Keine Ursache, es war mir ein Vergnügen! Hauptsache, et löpt wieder.

Ich habe es allerdings auch noch nie gehabt, dass man nach einer gründlichen Reinigung erst noch dutzende Male den Schalter bewegen muss. Schon seltsam...

LG
Holgi
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#11
Hab ich auch in den letzten Tagen mit 2 Kollegen besprochen: Ich konnte sie am Telefon den Kopf schütteln hören.
Mal wieder was dazu gelernt; und das nach so vielen Jahren.
Gruß
Dieter
(Und jetzt geht's wieder an meine beiden A77 ran; Endphase.)
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