Integration eines PA-Verstärkers in bestehendes Hifi-Equipement
#1
Hintergrund:
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Einen PA-Verstärker einzusetzen, hatte für mich immer schon einen Reiz. Als ich einen weiteren Hörplatz einzurichten begann, hauptsächlich, um zwei Stockwerke mit derselben Musik beschallen zu können, ergab sich dann die Chance – unterstützt von einem Kumpel, der mit einen PA-Verstärker probeweise zur Verfügung stellte. Wenn ich jetzt von einem PA-Verstärker spreche, dann meine damit aber nicht die DJ-Amps von Auna, Hollywood, Skytec u.a. Diese Modelle sind in der Regel eher schwachbrüstig, wenig Sicherungen mit einem Wort: mehr Schein denn Sein. Der hier vorgestellte PA-Amp (http://www.jobst-audio.de/files/files/sh...l-alle.pdf) ist im (unteren) Mittelfeld professioneller Systeme angesiedelt – mit 2x 650 Watt RMS an 4 Ohm und ca. 20 kg Gewicht (ein Eisenschwein), ausgeführt als Klasse-H Modell.
 
PA-Verstärker vs. HiFi-Endstufen
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Aber wo liegen überhaupt  die Unterschiede bzw. welche Vorteilen ergeben sich beim Anschluss eines PA-Verstärkers an die Heim-Stereoanlage? Was zuerst ins Auge springt, sind die Leistungsangeben. Hochwertige HIFi-Endverstärker haben in der Regel Leistungen zwischen 100 und 200 W / Kanal und kosten je nach Modell durchaus einen unteren vierstelligen Betrag. PA-Verstärker haben ein Mehrfaches dieser Leistung und kosten eher die Hälfte oder weniger eines klassischen HiFi-Boliden.  HiFi-Tauglich sind beide – zumal wenn man bedenkt, dass ein Verstärker nur den einen Job zu verrichten hat: ein anliegendes Musiksignal möglichst unverzerrt und  angemessen zu verstärken. Weitere Unterschiede ergeben sich durch den Anwendungszweck. Hifi-Verstärker werkeln zumeist im häuslichen Bereich, während PA-Verstärker den öffentlichen Hörraum dominieren, wo für längere Zeit angemessene Pegel  / Lautstärken produziert werden müssen. Generell sind PA-Verstärker auch betriebssicherer mit Clip-Limiter und anderen Schutzschaltungen gegen Überhitzung, DC-Spitzen etc. Nimmt man sich jetzt die Rückseite vor, sieht man Anschlüsse (XLR, Speakon, 6,3mm Klinke), die im heimischen Betrieb wohl eher nicht anzutreffen sind.
Vorteile PA-Verstärker
-         Große  Leistungsreserven
-         Bezahlbare Leistung
-         Hohe Betriebssicherheit
-         Geringe Verzerrungen  bis hin zur Clippinggrenze.
Es gibt natürlich auch jede Menge Einschränkungen, die einen Betrieb im heimischen Hörraum erschweren:
-         Gewöhnungsbedürftiges Design (geringer Woman Acceptance Factor)
-         Störender Lüfterbetrieb (falls man nicht auf einen lüfterlosen PA-Verstärker zurückgreifen möchte (z.B. Behringer A500 oder A800 (im Class-D-Betrieb)
-         Neue Verbindungskabel erforderlich (Cinch-Anschlüsse i.d.R. nicht vorhanden
Anschließen eines PA-Verstärkers
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Grundsätzlich lässt sich ein PA-Verstärker entweder über ein Mischpult oder einen HiFi-Vorverstärker betreiben. Zur Not kann man auch einen Stereo-Receiver oder Vollverstärker einbinden – sofern dieser eine Pre-Out-Buchse besitzt (zur Not tut es auch ein Zone2-Ausgang , den viele AV-Receiver von Hause aus mitbringen).  In meinem Fall kam ein Network Stereo Receiver von Onkyo (TX-8050) zum Einsatz, der mit einem Cinch-Klinken-Adapter am Pre-Out die Signale an den LD-PA800 weiterleitet. Alle anderen Quellen (CD, Plattenspieler, USB, Tapedeck) laufen über den  Onkyo. Dieser hat eine Besonderheit: Obwohl die Signale jetzt via Pre-Out an den PA-Verstärker weitergeleitet werden, können am Onkyo auch zusätzliche Boxenpaare weiter angeschlossen und bespielt werden – zusätzlich zu den am LD-PA800 angeschlossenen Boxen. Bei mir sind also 2 Boxen am Onkyo und 2 Boxen am PA-Verstärker angeschlossen. Durch die zusätzlichen Pegelsteller am PA-Verstärker können also beide Boxenpaare separat in der Lautstärke geregelt werden.
Höreindruck & Fazit
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Die Integration des PA-Verstärkers erfolgte problemlos. Probeweise waren am Onkyo zwei ältere Charly S angeschlossen, am LD hingen zwei Pilot V3. Im Schwurbelsprech unserer HiFi-Magazine könnte ich nun sagen, dass bei größeren Lautstärken die am PA-Lautsprecher angeschlossenen Boxen „befreiter“, „dynamischer“ und „klarer“ aufspielten. Bei kleineren und mittleren Lautstärken war jetzt für mich kein größerer Unterschied feststellbar. Für meine Altersohren waren – bei kleineren Pegeln – die Lüftergeräusche noch akzeptabel; für größere Lautstärken spielen sie natürlich keine Rolle mehr. Hat es sich also gelohnt?
Zu einem abschließenden Urteil bin ich noch nicht gelangt. Bei kleineren bis mittleren Lautstärken könnte ich wohl mit dem Onkyo allein auskommen. Vorteil der derzeitigen Kombination ist:
-         Mehrere Boxenpaare unabhängig voneinander regelbar
-         Partytauglich

Gruß
Peter


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#2
Hallo Peter,

PA-Verstärker sind heute eigentlich ziemlich out, aktuell benutzt man da aktive PA-Boxen. Das macht die Verkabelung wesentlich einfacher, weil keine Leistung mehr über die Kabel übertragen werden muss. Weiterhin entfällt die Berechnung der Impedanz aller Lautsprecher, die an den PA-Verstärker angeschlossen sind, damit die Ausgangsimpedanz des PA-Verstärkers nicht unterschritten wird. Kabelbruch beim Betrieb eines PA-Verstärkers ist auch sehr problematisch.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Hi Peter,
ich habe in meinem Hobby-Tonstudio eine zeitlang einen PA-Verstärker als Endstufe betrieben. Da er direkt am Audiointerface hängt, reicht eine "nackte" Endstufe völlig. Klanglich war das absolut überzeugend, dabei muss man festhalten:
PA-Verstärker sind auf Pegelfestigkeit und Betriebssicherheit ausgelegt (das schreibst du auch), nicht jedoch auf Verzerrungsarmut wie Hifi-Verstärker, auch nicht unbedingt auf geringen Störspannungsabstand (dafür aber durch aufwendige Gehäuse gut gegen Einstreuungen geschützt) und auch nicht unbedingt auf einen linearen Frequenzgang. Ich will damit nicht sagen, dass sich die Geräte in den letzten drei Disziplinen schlecht schlagen (das kannst du am Datenblatt, das du verlinkt hast, auch sehen). Aber sie stehen sich doch oft schlechter als gute Hifi-Verstärker.

Dass der PA-Verstärker abgelöst wurde (durch einen Hifi-Verstärker!), hängt mit dem Netzteilbrummen und dem Lüftergeräusch zusammen, das für mich beides im Tonstudio inakzeptabel ist. Zuhause muss ich damit leben, dass einige meiner Geräte ein leichtes Brummen von sich geben, das ich aber am Hörplatz nicht mehr wahrnehme. Im Tonstudio war das leider unüberhörbar, wenn auch nicht laut und für viele wohl nicht störend.

Was Tobias schreibt, stimmt bedingt. In größeren Setups werden natürlich noch Verstärker eingesetzt, allerdings werden die Wege vom Verstärker zur Box sehr kurz gehalten, d.h., die Verstärker sind bei den Boxen. In kleineren Setups werden in der Tat mehr und mehr Aktivboxen bevorzugt, im Tonstudio sind sehr viele angesagte Monitor-Boxen aktiv und dahin wird mich mein Weg auch führen. Abgesehen davon, dass man den ohnehin üblen Kabelsalat weiter minimieren kann, können in Aktiv-Boxen durch Bi-Amping und speziellen Schaltungen "Fehler" im Boxen- oder Chassis-Design ausgeglichen werden - zugunsten eines noch neutraleren Klangbilds (was im Tonstudio sehr erwünscht ist). PA-Endstufen müssen hingegen nicht neutral klingen - das Musikhören soll ja Spaß machen und die Leute bewegen!

Übrigens: in einem Hifi-Setup hätte der Dualfex bei mir nichts verloren (nicht einmal im Tonstudio). Das ist aber auch sicherlich Geschmacksache.

Das Ausprobieren und Experimentieren mit den Geräten macht aber Spaß und meine Gedanken sollen dich nicht davon abhalten. Gute Hifi-Verstärker kosten aber auch nicht die Welt und eignen sich für dein Vorhaben sicherlich nicht weniger gut.
Liebe Grüße
Thomas
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#4
Nun, ich habe in meinem Hörraum ebenfalls eine PA-Endstufe im Einsatz und zwar diese:
https://www.thomann.de/de/pas_2002pca.htm
Die Firma PAS Audio ist ein deutsches Unternehmen aus Schwarzach am Main, die Endstufe wird dort praktisch per Hand hergestellt. Es stört kein Lüfter, sie ist passiv gekühlt und hat mehr als genug Reserven, um einem die Ohren gehörig durchzupusten.
Wir hatten als Band mehrere verschiedene Leistungsverstärker im Einsatz, von Bose über Crest bis Dynacord. Meine letzte PA-Endstufe war die PCA 2450 von Dynacord, tolles Gerät, aber Musikersound (richtig: es soll ja Spaß machen... ;-)) und lauter Lüfter, für den Heimeinsatz weniger geeignet.
Die PAS ist bis jetzt die HiFidelste PA-Endstufe, die ich je gehört habe und die blaue Front stört mich mittlerweile auch nicht mehr ;-) Für den Preis - sofern sie wieder lieferbar ist - einfach unschlagbar! Klare Empfehlung - und da bin ich wohl nicht der Einzige...

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#5
Genau die PAS-Endstufe steht bei mir auch seit vielen Jahren im Wohnzimmer. Mein AV-Receiver hatte Probleme 4Ohm-Boxen zu beschicken, da habe ich die PAS nachgeschaltet. Bei gehobenen Lautstärken wo der AV-Receiver (auf dem Papier 7 x 150W) nach zwei Minuten aufgegeben hat, wird die PAS gerade mal handwarm ;-)
Die Endstufe ist wirklich richtig gut.

Viele Grüße
Volker
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#6
Diesen Behringer A800 habe ich mir auch mal überlegt, wenngleich ich eigentlich der Meinung bin das mein Yamaha AX 592 leistungsmäßig mehr als ausreichend ist.

VG  Martin
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#7
An meiner Schreibtisch Anlage werkelt ein B252, der von einem the t.amp S-75 MK II befeuert wird.
Günstiger bekommt man keinen so guten Verstärker.
Warum keine Aktiv-LS?
Das liegt einfach daran, weil das meist häßliche Klötze sind und da die quasi direkt vor meiner Nase hängen,
dürfen sie gern ein bissl hübsch sein  Big Grin
Viele Grüße
Jörg
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#8
Moin,
erst mal Danke fürs Feedback. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass PA-Verstärker schlechter klingen als ihre HiFi-Pendants - weil Verstärker aus meiner Sicht überhaupt nicht klingen, sondern verstärken. Ein (Netz-)Brummen konnte ich bis dato nicht ausmachen. Der PA-Verstärker verhält sich völlig unauffällig. Was jetzt das zugegebenermaßen störende Lüftergeräusch betrifft: man kann die Lüfter gegen leisere Typen tauschen oder einen Thermoschalter (Typ: Schließer 50/ 60 °) zwischenschalten. Ob man so etwas im Wohnzimmer braucht, hängt einfach nur davon ab, welche Lautstärken man produzieren möchte. Der von Martin genannte Yamaha liefert nominell 2x155 Watt an 4 Ohm (Dynamikleistung 2x220 W) - bei einer Leistungsaufnahme von "nur" 220 Watt. Im Grenzbereich muss die Leistung hier einbrechen - auch hörmäßig. Für Partylautstärken sind HiFi-Verstärker in der Regel nicht gemacht.

Wer nicht partiell ertaubt ist und sich nicht im Rave-Rausch befindet, braucht die PA-Verstärker nicht wirklich.

Gruß
Peter
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#9
Ist ja auch nur eine mögliche Alternative. Es gibt auch HiFi-Verstärker, die einiges ab können.
Wir haben früher mit einer kleinen 3-Mann-Band über einen Dynacord Gigant 5, 8 Kanäle inkl. Endstufe, Musik gemacht. Einen Tag vor einer Hochzeitsfeier ging das Teil kaputt und ich habe als "alternative Gesangsanlage" meinen DUAL CV1600 an die Boxen gehängt. Der HiFi-Verstärker hat dann kurz vor 2 Uhr nachts aufgegeben und wir haben die letzte Stunde instrumental weitergemacht... ;-))
In unserem Wohnzimmer steht schon seit den 80igern ein Revox B250 - unerschütterlich, da kann kommen, was will...

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#10
Hallo Ehrhard,

beim Revox stimmen wenigstens die Leistungsparamer: 2x 200 W Sinus an 4 Ohm bei einer Leistungsaufnahme von 800 Watt. Damit kannst Du wohl Party bis zum Abwinken machen.

Gruß
Peter
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#11
(22.06.2021, 07:46)LoveASC schrieb: Der von Martin genannte Yamaha liefert nominell 2x155 Watt an 4 Ohm (Dynamikleistung 2x220 W) - bei einer Leistungsaufnahme von "nur" 220 Watt. Im Grenzbereich muss die Leistung hier einbrechen - auch hörmäßig. Für Partylautstärken sind HiFi-Verstärker in der Regel nicht gemacht....

....beim Revox stimmen wenigstens die Leistungsparamer: 2x 200 W Sinus an 4 Ohm bei einer Leistungsaufnahme von 800 Watt.

Das ist eher ein Missverständnis deinerseits... für die Angaben der Leistungsaufnnahme gibt es wohl einige verschiedene Standards, die nicht vergleichbar sind.
Sogar innerhalb einer Marke gab es je nach Baujahr Verstärker, die als Leistungsaufnahme die tatsächlich maxiamale Aufnahme hinten drauf stehen haben, bei neueren Modellen hingegen wird ein nach einer bestimmten Formel berechneter viel kleinerer Durchschnittswert angegeben.

Beispiel:

Yamaha AX 440 DIN Leistung (4 Ohm 1kHz) 2x 70W  Leistungsaufnahme laut Typenschild: 430W
Yamaha AX 1070 DIN Leistung (4 Ohm 1kHz) 2x 250W  Leistungsaufnahme laut Typenschild: 370W

Natürlich zieht der erheblich leistungsstärkere AX-1070 bei Vollaussteuerung mehr Strom aus dem Netz als der 440.

Noch ein Beispiel Pioneer A676, Leistungsaufnahme laut Typenschild: 650 Watt.
Mein Yamaha AX-870 hat dort gerade  mal 270 Watt stehen, bietet aber erheblich mehr Power als der Pioneer

Oli
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#12
Ich frage mich, wie das funktionieren soll: 270 W Leistungsaufnahme, 370 Watt Watt Dauerleistung 4 Ohm Leistungsabgabe. Freie Energie?
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#13
Nachdem auch die Stromkosten bei der breiten Masse eine immer größere Rolle spielen, lassen sich auch Hi Fi Anlagen mit geringeren Leistungsaufnahmen einfach besser verkaufen.
Im TV- Geschäft haben viele Kunden immer nach der Standby- und Betriebs- Leistungsaufnahme gefragt und danach gekauft.

Ein Verstärker kann gerne 370 Watt Dauerleistung (was ist das heute überhaupt) erbringen können, wird aber statistisch in praxi mit wesentlich weniger Leistung betrieben, also gibt man gerne einen niedrigeren praxisgerechteren Durchschnittswert an.

Bernd
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#14
Moin,

hier möchte ich mal beschreiben, wie die "Integration" eines PA-Verstärkers in ein bestehendes Setup weitergegangen ist. Was mich mit der Zeit etwas gestört hat, war der zu geringe Eingangspegel für den LP PA 800. Ich habe mir also von Behringer einen Aufholverstärker (Ultralink Pro, auch als Mixer brauchbar) angeschafft. Was mich mit der Zeit doch etwas störte, war der Geräuschpegel des eingebauten Lüfters. Gerade bei klassischen Stücken konnte ich ihn auch in zwei Meter Entfernung noch hören. Heute habe ich den LD PA 800 (2x650W - 4 Ohm) gegen den etwas leistungsschwächeren Behringer A800 (2x400W - 4 Ohm) ersetzt. Es ist ein Class-D-Verstärker mit Schaltnetzteil, der fast zwanzig Kilo weniger auf die Waage bringt - und keinen Lüfter braucht. Klanglich habe ich keine klanglichen Unterschiede wahrgenommen. Bei Lautstärken von 90 dB(A) aufwärts (bis 100 dB(A), wird der Behringer lauwarm. Bei der Anmutungsqualität habe ich einige Abstriche machen müssen. Never Mind. Dafür finde ich die Pegelanzeige des Behringers recht hübsch.

Kommentare und Fragen sind wie immer willkommen.

Schönes Restwochenende
Peter


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#15
Hallo Peter
Grundsätzlich ein denkenswertes Vorhaben. Und - ja, ein Verstärker soll nicht klingen. Er tut es aber in den meisten Fällen (*). Und neben dem bei der PA-Anlage nicht so im Fokus stehenden Klirrfaktor darf man auch die Schnelligkeit einer Transistorschaltung nicht vergessen. Da stehen preiswerte PA-Verstärker auch nicht gerade auf dem Siegerpodest. Ob man das Ganze schlussendlich im direkten Vergleich auch hören kann, steht auf einem anderen Blatt. Messen lässt sich das sicherlich. Rein ästhetisch gesehen dürfte wohl auch das konsequente 19" Format dazu führen, daß viele Anwender den Griff zur PA-Endstufe meiden. Aber das ist ja Geschmackssache.  Ich für meine Person betreibe auch solche Endstufen wenn es mal auf hohe Dauerpegel ankommt. Da die räumlichen Einflüsse bei solchen Gelegenheiten aber ebenfalls eine grosse Rolle spielen, ist mir das letzte Quäntchen Signaltreue in der Situation egal.
Btw: an einem dieser Amps gibt es ein schaltbares Softclipping. Das lässt man aber besser... ...das klingt grauenhaft.

Gruß
P.


(*) Nachtrag: mir ist bewusst, dass rein elektronisch übermittelte Signale per se nicht klingen können, da "Klang" ein Phänomen des Schallereignisses ist. Und das ist nun mal in einer Gerätekette das, was an der Lautsprechermembran passiert. Mithin ist alles "vorher" kein "Klang". Der Weg durch die Geräte beeinflusst aber nun mal das Schallereignis hinter dem Lautsprecher, weil das Signal verändert wird. Ich erlaube mir also die umgangssprachlich übliche Ungenauigkeit und schreibe vom "Klang eines Verstärkers".
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
Hallo P.,

eigentlich bin ich ein Anhänger "nichtklingender" Verstärker, will sagen: in vielen verblindeten Tests konnte in fast keinem Fall Unterschiede zwischen den einzelnen Verstärkern herausgehört werden. Am Start waren natürlich auch Superboliden, die etliche Kilo Euros gekostet haben. Messtechnisch mag das anders aussehen. Aber ich möchte hier keinen ideologischen Streit heraufbeschwören.

Gruß
Peter
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#17
Hallo Peter,

...mit Ideologie hat das für mich ja recht wenig zu tun. Es ist einfach nur so, dass auf dem Weg von der Quelle (Band/Platte/CD/Tuner) bis zum Signalaustritt (Lautsprechermembran(en)) so einiges mit dem Signal passieren kann. Und da tun Verstärker nun mal häufger ihren Teil dazu, als uns lieb ist. Ein echter Blindtest ist nach meiner Erfahrung übrigens eine sehr aufwändige Sache, muss man doch alle verwendeten Geräte, Kabel, Quellen und so weiter konstant (=identisch) halten, um den Einfluss eines Verstärkers akustisch bewerten zu können. Das erfordert entweder eine Menge "Kabel Steckerei" oder aber den Einsatz mehrerer Umschaltpulte (mindestens zwei... ...eines für die Quelle auf die zu vergleichenden Verstärker und eines für die Verstärkerausgänge auf ein LS-Paar). Und die verwendeten Kabel sollten auch identisch sein (gleichen Typs, gleiche Länge). Solche Kleinigkeiten werden gerne mal ausser Acht gelassen, wenn in den heimischen vier Wänden ein sogen. Blindtest durchgeführt wird. Solange man allerdings mit einem Verstärkerausgangspegel arbeitet, der allenfalls als leise Hintergrundbeschallung durchgeht, hört man da sicher nicht viel raus. Einen gewissen Schalldruck muss man wohl schon erzeugen wollen/können. Soweit jedenfalls meine Erfahrung.

PS: ...letzten Endes heisst für mich "anders klingen" ja nicht unbedingt "besser/schlechter klingen". "Anders" eben im Sinne eines hörbaren Unterschiedes, so subjektiv er auch eingefärbt sein mag. Schlussendlich hören wir mit unseren (unzulänglichen) Ohren und setzen das Gehörte im Gehirn zusammen... ...Messgeräte kommen da keine zum Einsatz. Wink Gerade die Informationssenke "Gehirn" (=Endstation des Signales) macht es nach meiner Auffassung auch wichtig, einen Blindtest auf 1-2 Stunden zu beschränken und in einer Session zum Abschluß zu bringen. Man kann natürlich das Ganze ein paar Wochen später wiederholen - und sollte sich nicht wundern, wenn das Empfinden (=Ergebnis) ein anderes ist. Wink

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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