Nagra III Elkos auswechseln, was ist zu beachten?
#1
Hallo zusammen,

nach dem die heiße Prüfungsphase vorbei ist, konnte ich mich endlich um mein (momentan einziges) Tonbandgerät kümmern (auf welches ich grade Zugriff habe).
(Wärend der Prüfungsphase hat das arme Gerät meinen Drang Musik zu hören, (für mich in gewisserweise einen Ausgleich darstellte) klaglos befriedigt, wenn auch nicht ohne Spuren davon zu tragen)

Resultat der zwei Wochen: Ein verschmorter Widerstand und ein Riemen (der in diesem Falle als eine Art Reibrad fungiert) die hinüber waren.

Ersatz für den Riemen such ich noch (68mm Durchmesser und 3mm Stärke), den Widerstand habe ich mittlerweile ersetzt.

Mittlerweile frage ich mich ob es nicht doch nicht sinnvoll ist, die Elkos zu ersetzten die eine „Gefahr“ für die alten Transistoren darstellen.
(Ich hätte ganz gerne eure Meinung dazu, da Nagra ja bekanntlich nicht die Probleme hat wie Revox oder Uher)

Weiter sind die Werte (für heutige Verhältnisse) ungewöhnlich.
(250uF, 0,5uF, 15uF usw.) wie wäre ich das Vorgehen, wenn man diese Austauschen würde?
(Bei den kleinen Uhers habe ich entsprechend die nächst höhere Kapazitätsstufe gewählt, wäre dieses Vorgehen hier dann auch richtig oder gibt es hier eine Besonderheit?)

Schönen Abend

Alexander
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#2
Es gibt durchaus Geräte, bei denen ein Radikaltausch zu empfehlen ist, weil bestimmte Elkotypen mittlerweile an ihrem Lebensende angekommen sind.
Bei Nagra habe ich allerdings noch nirgends von Problemen mit alternden Elkos gelesen oder gehört.
Insofern würde ich da erstmal von einem Präventivtausch abraten.
Viele Grüße
Jörg
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#3
Hallo, Alexander,

mit den Elkos, das ist kein Problem. Wo keine eng tolerierten eingesetzt sind, ist die nächsthöhere Stufe eine gute Wahl.
Den 0,5 würde ich auch eher mit 0,68 als mit 0,47 ersetzen, auch wenn 0,47 näher dran erscheint. Grund: Die meisten Kondensatoren (die mir zugelaufen sind) nutzen die Toleranzgrenze eher nach unten denn nach oben aus Sad

LG
Mike
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#4
Hallo Alex,

Kudelski hat ja überwiegend (bei der Nagra E nicht nur) Elkos und axiale Tantalkondensatoren nach MIL-C-Spezifikationen von Plessey, Sprague oder Kemet eingebaut. Die haben wohl eine typische Lebensdauer von > 8000 h. Ich hatte nur einmal, bei einem gebraucht gekauften Mikrofonverstärkerplatinchen, zwei defekte Elkos. Ansonsten kann man die Qualität dieser Teile nicht mit denen aus Consumergeräten vergleichen. Irgendwo musste der hohe Preis der Nagras ja auch herkommen... ^^

Also mir scheint ein Kompletttausch nicht sinnvoll, es sei denn, du möchtest die Ersatzelkos bei Mouser kaufen, wieder solche militärischen Teile einbauen und pro Kondensator zwischen 3 und 15 Euro bezahlen. 8|

LG Holgi
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#5
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=253229#post253229 schrieb:Hallo Alex,

Kudelski hat ja überwiegend (bei der Nagra E nicht nur) Elkos und axiale Tantalkondensatoren nach MIL-C-Spezifikationen von Plessey, Sprague oder Kemet eingebaut. Die haben wohl eine typische Lebensdauer von > 8000 h. Ich hatte nur einmal, bei einem gebraucht gekauften Mikrofonverstärkerplatinchen, zwei defekte Elkos. Ansonsten kann man die Qualität dieser Teile nicht mit denen aus Consumergeräten vergleichen. Irgendwo musste der hohe Preis der Nagras ja auch herkommen...

Also mir scheint ein Kompletttausch nicht sinnvoll, es sei denn, du möchtest die Ersatzelkos bei Mouser kaufen, wieder solche militärischen Teile einbauen und pro Kondensator zwischen 3 und 15 Euro bezahlen.

LG Holgi

Das ist beruhigend, der Austausch aller Kondensatoren wäre tatsächlich sehr kostspielige Angelegenheit geworden, da könnte ich besser neue Tonköpfe kaufen (die aktuell verbauten musste ich mittlerweile Läppen, da diese stark eingeschliffen waren. Die Frage ist nun wie lange das noch gut geht... ich werd’s ja sehen)

Danke

Alexander
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#6
Muß Holgi Recht geben; alle zu tauschen ist kontraproduktiv, da die nachgekauften Kondensatoren schlechter sind als die, welche in Rente sollen.
Vorsicht bei der Nagra III im Scharnierbereich, wo sehr gerne der Kabelbaum bricht (ja, ihm wird schlecht)!


R.


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#7
Hallo,

ich hänge meinen Beitrag mal einfach hier an, weil es um die Nagra III und die Elkos geht. Ich habe hier gerade so ein Exemplar zur Reparatur. Capstan läuft bei Record und Play viel zu schnell und bleibt dann nach kurzer Zeit einfach stehen. Die üblichen Verdächtigen, entmagnetisierter oder dejustierter Tachokopf waren es nicht. Ich konnte das Ausgangssignal des Tachometer-Verstärkers oszillografieren, das war alles andere als ein Rechtecksignal. Als Fehler entpuppte sich der Elko C7, 6,4µF, das ist der Koppelkondensatorder zum Frequenz-Diskriminator, der war einfach tot. Ich habe als Ersatz 10µF eingebaut, jetzt stimmt die Geschwindigkeit. In der kleinen Abschirmbox mit dem Tachometer-Verstärker sitzen noch weitere blaue Elkos, das sind aber leider noch nicht die teuren MIL-Spec Elkos der Nagra IV, die müssten eigentlich alle raus.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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