Chromdioxid oder FeCo?
#1
Guten Morgen in die Runde

ich würde mal interessieren, was eigentlich höher gewichtet wird - FeCo oder CrO2. Mir sind die Vor- und Nachteile hinlänglich bekannt, trotzdem ist mir immer noch nicht so ganz klar, was vonseiten der Hersteller, die Echtchrom- und Substitute im Angebot hatten, eigentlich höher eingestuft wurde. 

- Beispiel Europa-Lineup von Scotch Anfang der 90er-Jahre:
Da war die XS II mit dem SKC-Gehäuse und dem FeCo-Band von SKC unter den beiden CrO2-Varianten mit ICM-Transparentgehäuse XSII-S und XSII-SP eingeordnet.

- Beispiel Memorex Ende 80er- und Anfang 80er-Jahre:
Genau umgekehrt: Chromium Dioxide II/Chrome Bias ist unter dem Substitutband High Bias angeordnet.

- Beispiel SKC/SMAT 90er- und 00er-Jahre:
Da ist das Subsitutband QX zumindest preislich wieder unter dem Chromdioxidband CD angeordnet, wie man einem der hier veröffentlichten Prospekte entnehmen kann:
Der MC Cassetten - Neuzugänge, Bestand und Bilder Thread, Sonstige Medien, MC, MD, ... - HIFI-FORUM (Seite 111)

Irgendwie fehlt da die Logik... Oder wie seht Ihr das?

LG
Manuel
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#2
Die Logik dahinter liegt eher im "höher, schneller, weiter" denke ich: Das jeweils neu eingeführte Band wurde oberhalb des bereits im Sortiment existierenden positioniert und kräftig beworben.

Deine Beispiele:

Scotch XS II gab es bereits eine gefühlte Ewigkeit und hatte seit dem Wechsel zu SKC als Lieferant eher das Image einer billigen Typ-II-Cassette. Da wurde zuerst die XS II-SX von Denon darüber positioniert, aber die war wohl im Einkauf zu teuer und zog nicht richtig am Markt. Also der Schwenk zu ICM für den EU-Markt, die Qualität war dann auch nach objektiven Meßwerten besser als bei der SKC-Ware.

In den 70ern war es bei Scotch auch schonmal umgekehrt. Das Echtchrom-Band gab es seit Anfang der Dekade, und um 1978 wurde das neue FeCo-Band Master II höher positioniert, mitsamt coolem Gehäuse im Hightech-Look, während die Chrome im alten Mauerblümchen-Outfit weiterproduziert wurde.

Auch Memorex war einer der ganz frühen Produzenten von Chromdioixid-Band und brachte dann Ende der 70er das FeCo-Band High Bias heraus, mit dem sie wahrscheinlich wirklich die Dynamik verbessern konnten, weil das alte CrO2 kaum weiterentwickelt wurde. Dazu Ella Fitzgerald, ein zerspringendes Glas, irgendwo klein auf der Werbeanzeige noch die High Bias... der Rest ist Geschichte.

SKC hatte ja das Chromdioxidband erst gegen Ende der 80er eingeführt, vor allem für den Duplizierer-Markt, verkaufte es aber auch in Leercassetten. Bei uns allerdings so ziemlich ohne Werbung, mir ist jedenfalls nie welche begegnet. Von den Dynamik-Werten könnte die CD im Neuzustand tatsächlich besser gewesen sein als die QX.

BASF setzte die TP II als Spitzenprodukt über die Cr Maxima II. Es war ja auch das neueste Band im besten (wenn auch nicht schönsten) Gehäuse, und qualitativ der Cr Maxima mindestens ebenbürtig. Beim ersten Versuch 1987/88 mit der Reference Super II ging man noch nach Meßwerten und positionierte das Band genau in die Mitte des Typ-II-Segments, neben die Cr Super II. Die Maxima war noch das Zugpferd schlechthin und durfte die "beste" bleiben, deren Dynamik war wohl auch noch ein Stück größer.

Bei Sony stellte sich die Frage nie. Da wurde einfach die Chrome von der CD-alpha abgelöst.

Viele Grüße,
Martin
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#3
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Chromdioxid oder FeCo? gibt es vor und nachteile? Woran erkennt man FeCo Bänder?
Ich hab bisher Typ II Kassetten immer als Chrome Kassetten angesehen und natürlich Rauscharm.
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#4
Chromdioxid ist CrO2, FeCo ist Cobald- dotiertes Eisenoxyd. Chemisch wirklich nicht identisch.. Wink
Suche mal nach FeCo, bzw. Chromsubstitut, es gibt hier bereits umfangreiche Treads zu diesem Thema.

Grüße, Raine
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