Kenwood KX-74R mag keine Metallkassetten
#1
Hallo,
ich sitze seit einiger Zeit an besagten Deck und habe es mittlerweile "kleiner Bastard" getauft. Das sagt eigentlich schon alles. Angry Ich habe es zwar wieder zum laufen bekommen, aber das Justieren ist ein Alptraum, sowohl mechanisch, wie auch elektronisch.

Und gerade als sich ein Silberstreif am Horizont abzeichnete (und ich nur mal eben schnell zur Endkontrolle, nach dem Normal-, und Chromband eine Metallkassette eingelegt habe) zeigt sich folgender Frequenzgang (1. Bild Chrom; 2. Bild Metal).

Kann sich darauf jemand einen Reim machen?

Besten Dank im Voraus,
Matthias

PS: Ich habe es natürlich mit verschiedenen Metallkassetten probiert um eine fehlerhafte Kassette auszuschließen)


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#2
Hallo Matthias,

bei welchem Pegel, bezogen auf die 0VU Anzeige, wurden die Frequenzgänge aufgezeichnet ? Das sieht in den Höhen nach zu hohem Aufzeichnungspegel aus, das untere Diagramm im rechten Bild sieht besser aus.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
(13.06.2021, 16:02)bitbrain2101 schrieb: Hallo Matthias,

bei welchem Pegel, bezogen auf die 0VU Anzeige, wurden die Frequenzgänge aufgezeichnet ? Das sieht in den Höhen nach zu hohem Aufzeichnungspegel aus, das untere Diagramm im rechten Bild sieht besser aus.

MfG, Tobias

Hallo Tobias,

beide wurden mit -10dB aufgezeichnet. Das 'untere Diagramm' im 2. Bild, ist der rechte Kanal bei Aufzeichnung auf Metal-Kassette. Die grüne Linie darüber ist der linke Kanal. Da liegen 20dB dazwischen! Genau das ist ja mein Problem. Bei Aufzeichnung auf Normal, oder Chromband, überlappen sich bei Kanäle, wie im ersten Bild zu sehen ist. Auf Metal ist der recht Kanal quasi stumm.

Mir fehlt die Erfahrung um daraus einen Rückschluss auf das Problem zu ziehen.
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#4
Hier mal alle drei Sweeps bei -20dB. von links nach rechts: Normal / Chrom / Metal.
Auf Normalband fällt der rechte Kanal auch etwas ab. Chrom sieht m.E. gut aus. Metal... na ja, ihr seht es ja selbst.


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#5
Ich finde Deine protokollierten Frequenzgänge alles andere als gut.
Bei Normalband fällt der F-Gang bereits bei 5kHz um 5db ab, bei Chrom liegt der 5dB Abfall bei 12kHz.

Spezifiziert ist das Kenwood für 15/16/18kHz mit Normal/Chrom/Metallband

Ich denke da liegt noch mehr im Argen
   

Laut SM wird mit dem Bias, Pegelgleichheit zw. 1kHz und 12,5kHz eingestellt.
Da ist Dein Deck weit entfernt
   
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#6
Das sehe ich ähnlich wie Manfred: die FG sehen ziemlich mies aus.
Bei Chrom hast du bei 10k bereits 4dB Abfall - da liegt etwas gewaltig im Argen.
Viele Grüße
Jörg
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#7
(13.06.2021, 19:19)mampfi schrieb: Ich finde Deine protokollierten Frequenzgänge alles andere als gut.
Bei Normalband fällt der F-Gang bereits bei 5kHz um 5db ab, bei Chrom liegt der 5dB Abfall bei 12kHz.

Spezifiziert ist das Kenwood für 15/16/18kHz mit Normal/Chrom/Metallband

Ich denke da liegt noch mehr im Argen


Laut SM wird mit dem Bias, Pegelgleichheit zw. 1kHz und 12,5kHz eingestellt.
Da ist Dein Deck weit entfernt

Das befürchte ich ehrlich gesagt auch. Ich habe ihm ja nicht umsonst den Namen "kleiner Bastard" gegeben. Das Deck beschäftigt mich jetzt seit mittlerweile 3 Wochen.

Neue Riemen, Andruckrollen und Motor getauscht, Bandlauf korrigiert, defekt Kondensatoren und Wiederstände, das komplette Laufwerk zerlegt, gereinigt und geschmiert, etc. Dennoch wedelt der Azimut wie ein Kuhschwanz und die Geschwindigkeit variiert zwischen 3.120 und 3.170kHz… je nach Lust und Laune.

Ich befürchte, man kann sie eben nicht alle retten, nicht wahr?!

Aber da ich noch ganz am Anfang stehe mit meinem Hobby, fehlt mir eben noch die Erfahrung. Daher gehe ich erst einmal immer von mir selbst als Fehlerquelle aus.

Der Kopf weist im Übrigen deutliche Einkaufspuren (Kanten) auf. Ich habe mal ein Bild gemacht. Vielleicht ist das ja bereits schon des Rätsels Lösung.


PS: Besagte Pegelgleichheit war in der Tat nicht annähernd herzustellen.


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#8
Der eingeschliffene Kopf könnte tatsächlich des Pudels Kern sein.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#9
Ich habe mich dazu entschlossen den Kopf auszubauen und zu läppen. Nicht dass ich das jemals zuvor gemacht hätte, aber irgendwann ist ja immer das erste Mal Big Grin

Status Quo ist ein defektes Tapedeck, dass einer Zukunft als Ersatzteilspender entgegensieht. Das schlimmste dass passieren kann ist, dass es dabei bleibt.

Ich habe keine Ahnung was mich erwartet. Das wird auf jeden Fall spannend und lehrreich werden Shy
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#10
Frequenzgänge immer bei -20 dB aufnehmen, alles Andere gibt keine vergleichbare Daten. Das Problem bei Metallbändern könnte am Bandsortenwahlschalter liegen --> ausbauen und reinigen
Viele Grüße
Lukas
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#11
(14.06.2021, 15:55)lukas schrieb: Frequenzgänge immer bei -20 dB aufnehmen, alles Andere gibt keine vergleichbare Daten. Das Problem bei Metallbändern könnte am Bandsortenwahlschalter liegen --> ausbauen und reinigen

Diesen Gedanken hatte ich auch, aber leider verfügt das Deck weder über einen Bandsortenwahlschalter, noch über ein Anzeige, welches Band von der automatischen Erkennung denn nun tatsächlich erkannt wurde. Die Kontakte im Kassettenfach habe ich gereinigt und auf Durchgang geprüft.

Aber selbst wenn es hier ein Problem geben sollte, dann würde es ja nicht nur einen Kanal betreffen, oder habe ich hier einen Denkfehler? Außerdem sprechen die Frequenzgänge der anderen Bandsorten ja auch eher für ein generelles Problem.

Der Frequenzgang des rechten Kanals auf Metall sieht hier seltsamerweise noch am besten aus… wäre er nicht 20dB leiser als der linke.
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#12
Natürlich ist da ne Pegelanzeige dran. Für Wiedergabe könntest du das sogar mit einem anderen Deck aufnehmen und den Azimut dann einstellen. Dann wüsstest du sogar ob der Kopf generell in Ordnung ist oder nicht.

Aber ganz ehrlich, in so ein Deck würde ich nicht mehr viel (Zeit) investieren. Das ist das billigste vom Billigsten. Darunter kommen nur noch Kompaktanlagen und Kofferradios.
Gruß
Lorenz
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#13
(14.06.2021, 18:32)SonyKassettenkaiser schrieb: Natürlich ist da ne Pegelanzeige dran. Für Wiedergabe könntest du das sogar mit einem anderen Deck aufnehmen und den Azimut dann einstellen. Dann wüsstest du sogar ob der Kopf generell in Ordnung ist oder nicht.

Aber ganz ehrlich, in so ein Deck würde ich nicht mehr viel (Zeit) investieren. Das ist das billigste vom Billigsten. Darunter kommen nur noch Kompaktanlagen und Kofferradios.

Den Hinweis mit der Pegelanzeige verstehe ich nicht ganz. Selbstverständlich ist eine Pegelanzeige dran. Ich sprach lediglich vom Bandsortenwahlschalter und einer Normal/Chrom/Metall-Anzeige.

Die Wiedergabe (Fremdmaterial) funktioniert bei allen drei Bandsorten auf beiden Kanälen. Der Klang geht sogar in Ordnung. Es betrifft lediglich die Aufnahme.

Für den Azimut verwende ich ein Maßkassette mit 10kHz. Aber das Gerät reagiert derart 'wankelmütig', dass ein kurzer Tipp auf  Stop, oder ein Richtungswechsel reicht, um den Azimut bei anschließender erneuter Wiedergabe wieder vollkommen kippen zu lassen. Ich habe mir schon die Finger wund gedreht. Jetzt habe ich es einigermaßen stabilisiert.

Natürlich hast du Recht, dass es sich nicht lohnt in das Gerät zu investieren. Weder zeitlich, noch finanziell. Aber ich habe mir ja mit Absicht auch 'billiges' Übungsmaterial gekauft, eben gerade weil ich da nicht mehr viel kaputt machen, aber experimentieren und lernen kann.
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