Telefunken Netz- und Ladegerät automatic
#1
Versuche gerade ein Telefunken Netz- und Ladegerät automatic zu reparieren (die Leerlaufspannung war 13.4 V...).

Die beiden AC 117 habe ich ausgelötet mit dem Peak Atlas DCA gemessen, einer hatte Kurzschluss zwischen E und C, den habe ich erneuert
Die beiden AC 122 sind laut DCA ok. 
Elkos und Selen-Brücken-Gleichrichter Gr 1 (der wurde sehr warm) wurden erneuert.

Die Testschaltung gem. Abb. 8 habe ich aufgebaut.
Trotzdem kann ich die dort angegebenen Spannungen nur im Schritt (1) einstellen (6.6V).
Bspw. ist die Spannung in Schritt (4) 0 mA, 8.7 V, in Stellung (3) hingegen geht sie auf 4.1 V zurück.

Wie müsste ich weiter vorgehen?

VG Jürgen


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#2
Hallo Jürgen,

technisch hab' ich keine Idee. Ich hab' aber ein Netz- und Ladegerät automatic über, Leerlaufspannung 6,6 V, sollte also o.k. sein. Würde ich Dir gegen Porto überlassen.

Gruß
Wenni
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#3
Hi Wenni,
das Angebot würde ich sehr gerne annehmen.
Weiter per PN.
VG Jürgen
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#4
Ich versuche trotzdem mal die Schaltung zu verstehen, vielleicht könnt ihr unterstützen... 

Wir haben + an Masse/Chassis/Pin 1.
R12, Z1, T4, T3 regeln die Ausgangsspannung auf 6.2V (Zenerdiode) + x.

R6 (4R7) ist ein Strommess-Widerstand.
R1 und T1 'bedienen' die Lampe La1 als Ladezustands-Anzeige.
Wenn der Strom hinreichend hoch ist (bspw. weil der Akku entladen ist), schaltet T1 durch und die Lampe La1 geht an.
Die Ausgangsspannung sollte zunächst (für Bleiakkus) bei ca. 3x 2.5V ~ 7.5V liegen.
Dazu müsste die Zenerspannung (6.2V) irgendwie 'manipuliert' werden (s. unten T2)...
Wenn der Akku weit genug aufgeladen ist, ist der Strom gering, der Spannungsabfall über R6 reicht nicht mehr aus T1 zu schalten, die Lampe geht aus, um anzuzeigen dass der Akku voll ist.

R4, T2, R9 bewirken wohl das Absinken der Ausgangsspannung auf die (geringere) Ladeerhaltungsspannung (3x 2.25V ~ 6.8V) für den Akku. Wie das genau funktioniert und welche Rolle die zweite Trafowicklung und die daran hängenden Bauteile spielen, ist mir mangels Elektronik-Kenntnissen leider nicht klar...

VG Jürgen
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#5
Hallo Jürgen,

hier die Beschreibung aus der Serviceanleitung.
   
Gruß
Wenni

Edit, dies ist vermutlich auch interessant:
   
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#6
Komme erst jetzt dazu mich bei Wenni zu bedanken...
Habe aber eine Frage.
Sein Netz- und Ladegerät trägt unten, auf dem Geräte-Aufkleber, einen zusätzlichen Stempel "PC".
Kennt jemand den Schaltungs-Unterschied zu denen ohne "PC"?
VG Jürgen
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#7
Hallo Jürgen,

hmm, das ist mir gar nicht aufgefallen. Wie auch immer, das stimmt nicht, das Netz- und Ladegerät automatic PC sieht anders aus (s. Bild) und hat auch eine andere Schaltung.    

Gruß
Wenni

Edit: Vielleicht wollte man damit anmerken, dass das Netz- und Ladegerät automatic ebenfalls zum Laden von PC - Akkus (Phosphorsäure - Calcium) geeignet ist.
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#8
Ein Foto vom Stempel...
VG Jürgen


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#9
erledigt
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#10
Denke, den Unterschied zwischen "automatic" und "automatic PC" gefunden zu haben.
Bei den älteren "automatic" hat der Strom-Mess-Widerstand (R6) 8.2 Ohm, bei den "automatic PC" hat er 4.7 Ohm.
Verstehe ich das richtig so, dass die "automatic PC" bei höherem Rest-Lade-Strom auf Erhaltungs-Ladespannung umschalten?
VG Jürgen


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#11
JUM schrieb:Verstehe ich das richtig so, dass die "automatic PC" bei höherem Rest-Lade-Strom auf Erhaltungs-Ladespannung umschalten?
Sehe ich genauso. Weil der Widerstand kleiner ist, ist der Spannungsabfall niedriger und der Strom muß höher sein, um T1 "offenzuhalten".

Gruß
Wenni
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#12
Ein weiteres Netz- und Ladegerät automatic (ohne PC-Stempel).
Elkos sind erneuert, Gleichrichter Gr1 ist erneuert.
Zenerdiode mit DCA gemessen zu Vr = 6.43V@2mA.
Habe die Spannungswerte-Tabelle mit Hilfe einer einstellbaren Electronic Load nachgemessen.
Die Umschaltung von der höheren Akku-Ladespannung auf die niedrigere Erhaltungsladungs-Spannung funktioniert, aber bei viel zu hohen Spannungswerten.
Vielleicht kann ein Schaltungsprofi den/die Fehler finden?
VG Jürgen


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#13
...was für eine Art von Brückengleichrichter wurde von Dir als Ersatz verwendet (Silizium oder Selen)?

Bei Selen ist in der Regel der Spannungsabfall deutlich höher, der rote (AEG) auf den obigen Abbildungen sieht nach einem Selen-Typ aus!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#14
Beide sind Selen. 
Der Gr1 wurde durch einen NOS Selen gleichen Typs ersetzt, der vor dem Einbau einige Stunden mit 100 mA Last betrieben wurde.
Sollte ich den Gr1 durch eine Halbleiterbrücke ersetzen?
VG Jürgen
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#15
Ich glaube nicht so recht, dass das am GR liegt. Das Netzteil leistet ja auch nicht, was es leisten soll. Bei 600mA soll die Ausgangsspannung 5,5V betragen, da hast Du nur 1,5V (Wert 8). Obwohl - hinter dem GR ist die Spannung auch schon zu niedrig (Wert 2). Ich würde mal am R8 herumdrehen.

Gruß
Wenni

Edit: Ist mein Scan bei Dir angekommen?
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#16
Habe an der Electronic Load mal 250 mA eingestellt und den Spannungsabfall über dem Strom-Messwiderstand R6 (8,2R) gemessen.
Messe ca. 470 mV!? Laut URI sind das nur ca. 57 mA.
Habe dann den Laststrom nachgemessen. Laut Multimeter sind das 248.8 mA, also ok.
Wieso messe ich diesen geringen Spannungsabfall über R6?
Das kann doch nur bedeuten, dass ca. 200 mA über die Emitter-Basis-Strecke von T1 fließen, oder?
Dass der T1 also kaputt ist.
VG Jürgen
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#17
R6 hochohmig geworden?
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#18
Wenn R6 nicht hochohmig ist, müsste die B - E Strecke von T1 aber ziemlich niederohmig sein.

Gruß
Wenni
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#19
Der R6 hat - in der Schaltung gemessen - 8.58 Ohm.
Aber: Der T1 schaltet. Auch die Absenkung der Ausgangsspannung über T2 funktioniert.
Bei 12 mA Laststrom ist die Lampe La1 komplett aus, die Ausgangsspannung geht zurück auf 7.3 V.
Ab ca. 16 mA ist die Lampe dann komplett an, die Ausgangsspannung liegt dann (16 mA) bei ca. 9 V.
VG Jürgen
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#20
So, Schluss mit diesem Exemplar.
Habe beide AC117 (T1, T3) gegen NOS AC117 getauscht, Selen-Gr1 gegen Silizium-Brücke, Selen-Gr2 gegen 1N4148, Zenerdiode gegen neue 6V2 (drin war eine 6V8). 
AC122 habe ich leider keine.
Es ist jetzt als Netzgerät brauchbar, als Ladegerät aber nicht...
VG Jürgen
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#21
Du hast ja jetzt (anscheinend) drei Geräte. Wie verhalten sich denn die beiden anderen?

Gruß
Wenni
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#22
Die beiden anderen sind ok, auch als Ladegerät. Bei denen wurden lediglich die Elkos erneuert.
Habe deren Ladeschlussspannung mit R8 auf 7.2V (3x 2.4V lt. FIAMM Akku-Datenblatt) eingestellt, bei < 17 mA (Std) bzw. < 36 mA (PC) schalten sie auf Erhaltungs-Ladespannung. Alle drei sind 'weicher' als das Servicemanual angibt (bei 660 mA Last fallen sie alle unter 4 V).
VG Jürgen
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#23
Hast Du ein altes Hameg - Oszilloskop? Die meisten haben einen Komponententester, mit dem habe ich durch Vergleichsmessungen, ohne irgendwas auzulöten, zwischen zwei Geräten (eines defekt, eines o.k.) schon oft Fehler / defekte Bauteile gefunden.  Z.B. den 10K - Widerstand im M3002L, weswegen die Bandendabschaltung nicht funktioniert hat.

Gruß
Wenni
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#24
Abschließend noch zwei Messungen des Ladespannungsverlaufs des Automatic Std und des Automatic PC.
Beide sind auf die Ladeschluß-Spannung 7.2V eingestellt.
Das PC reagiert deutlich 'sensibler'...
Etwas unschön ist, das bei beiden die Ladeerhaltungs-Spannung zu niedrig liegt (Soll: 3x 2.275V = 6.8V).
Evtl. müsste R7/R11 modifiziert werden?
VG Jürgen


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