Revox A77 mit 4,75 cm/s ?
#1
Hallo Gemeinde,

ich muß eine größere Zahl von Bändern digitalisieren. Sie wurden hauptsächlich mit 4,75 cm/s aufgenommen. 
Erst hatte ich zwei Grundigs (von 1958 und 1961), die konnten das, wenn auch nur für sehr kurze Zeit. 
Nun hab' ich von Bekannten ein Revox A77 aus den 70ern in recht guter Qualität aber leider kann er nur 9,5 oder 19 cm/s. 
Gibt es eine Möglichkeit, ohne großen Aufwand die Geschwindigkeit zu drosseln? 
Hab auch probiert, mit der doppelten Geschwindigkeit zu digitalisieren und dann am Computer auf halbe Geschwindigkeit zu pitchen. Ist dann aber, wie erwartet, ebenfalls grottenschlechte Qualität - da hilft auch RX nicht mehr viel.... Huh
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#2
Hallo,
bei einer A77 MKIV läßt sich die Geschwindigkeit recht einfach herabsetzen. Man kann den gleichen VariSpeed Zusatz wie bei der B77 verwenden. Der läßt sich auch recht einfach mit geringem Aufwand nachbauen.
Bei Digitalisierung mit doppelter Geschwindigleit gibt es eigentlich nichts zu pitchen, wenn man es zweckmäßig "einfädelt".
Dazu würde man mit doppelter Abtastrate sampeln, also, wenn die endgültigen Files 48 kSps haben sollen, mit 96 kSps. Wenn 44.1 kSps das Ziel sind, wären 88.2 kSps einzustellen.
Dann erzeugt man WAV-Files und ändert im Header die Abtastrate vom benutzten Wert auf den gewollten.
Danach werden die Files mit der richtigen Geschwindigkeit wiedergegeben. Nun muß man nur noch dafür sorgen, daß die Wiedergabe-Entzerrung korrigiert wird.

MfG Kai
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#3
(29.05.2021, 17:48)kaimex schrieb: Man kann den gleichen VariSpeed Zusatz wie bei der B77 verwenden. Der läßt sich auch recht einfach mit geringem Aufwand nachbauen.

Ich kenne nur den eingebauten Varispeed, der geht von 68 ... 147 % (6,5...28 cm/s), meinst du den?

Der A77 HS Mk IV habe ich - da gab es die B77 noch nicht - eine variable Steuerung am Anschluss "Control Voltage" des NE 555 eingebaut, die ging bis ca. 8 cm/s herunter. (Darunter fing sie an zu leiern, u.a. weil die Spannung aus dem Tachokopf zu gering wurde.) Dafür nahm ich zwei Potis mit einem Widerstandverhältnis von 1:10 zur Grob- und Feineinstellung der Geschwindigkeit.

Zusätzlich drosselte ich den Capstan mit einem Lastwiderstand, damit die Geschwindigkeitsregelung mit ihrer steilen Kennlinie nicht zu stark reagierte, dies verminderte die Gleichlaufschwankungen noch etwas mehr. Alles im Grunde kein wirklicher Aufwand.

Grüße
Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#4
Nimm doch einen Grossspuler der 4,75 kann, falls es ein solches Gerät gibt.
Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#5
Philips N 4450 z.b.
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#6
(29.05.2021, 18:04)Peter Ruhrberg schrieb: Ich kenne nur den eingebauten Varispeed, der geht von 68 ... 147 % (6,5...28 cm/s), meinst du den?
Nanu, wie kann das angehn ?
Auf Blatt "Section 7/28" im Service Manual der B77 sind Platinen-Zeichnung und Schaltung  der "Variable Speed Control Unit / External" abgebildet, auf den Seiten 7/26 & 7/27 die interne "Variable Speed Control".
Früher wurde ein Kästchen mit der externen Funktion gelegentlich bei ebay für viel Geld angeboten.
Einige (zB Holger) haben das Ding als DIY-Projekt nachgebaut, es geht aber noch einfacher nur mit Widerständen und einem Potentiometer.
Bei den Versionen MK1-III müßte man den Diskriminator-Schwingkreis rausschmeißen und durch einen Frequenz-Spannungswandler ersetzen. Danach kann man da genauso verfahren.

MfG Kai
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#7
Sind die zu digitalisierenden Bänder denn überhaupt auf großen Spulen? Wenn nicht, wäre es deutlich einfacher einen Kleinspuler zu finden, der 4,75 kann.
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#8
Einen? Wahrscheinlich dutzende.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
(29.05.2021, 19:13)kaimex schrieb: Früher wurde ein Kästchen mit der externen Funktion gelegentlich bei ebay für viel Geld angeboten.
Einige (zB Holger) haben das Ding als DIY-Projekt nachgebaut, es geht aber noch einfacher nur mit Widerständen und einem Potentiometer.

Du schmeißt da was durcheinander. Was ich nachgebaut habe, ist die externe Varispeed-Platine für die A 700!

Ansonsten hast du aber recht, dass es eine externe Fernbedienung der Geschwindigkeit auch für die B77 gab. Die hat auch eine entsprechende Buchse auf dem Anschlussfeld.

LG Holgi
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#10
(29.05.2021, 19:35)hannoholgi schrieb:
(29.05.2021, 19:13)kaimex schrieb: Früher wurde ein Kästchen mit der externen Funktion gelegentlich bei ebay für viel Geld angeboten.
Einige (zB Holger) haben das Ding als DIY-Projekt nachgebaut, es geht aber noch einfacher nur mit Widerständen und einem Potentiometer.

Du schmeißt da was durcheinander. Was ich nachgebaut habe, ist die externe Varispeed-Platine für die A 700!

Das Schaltungsprinzip war/ist nahezu das gleiche, man hat nur noch etwas mehr (vermutlich entbehrlichen) Aufwand getrieben.
Deshalb hab ich das in der Erinnerung zu einer Version "zusammengefaßt".

MfG Kai
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#11
Vielen Dank für eure guten Ratschläge!

@kaimex
der Varispeed, ist der im A77 eingebaut? Hatten den auch schon die älteren Geräte?
--Samplerate, genau so. Ich kann dann noch in Ableton eine Feinjustierung nach Gehör machen und danach mit izotope rx den "Grundschleier" und die Störgeräusche entfernen. Leider ist der Sound dann immer noch mies, die Bänder sind über 30 Jahre alt und waren schlecht gelagert.



@Peter
Ich hatte gehofft, das da irgendwo ein verstecktes Potentiometer ist, wie bei manchen Kasettenrekordern, aber das klingt schon etwas ambitionierter in meinen laienhaften Ohren.

@maniBo
Was meinst du, das Band von kleiner auf eine große Spule und dann abspielen?

@q-tip
sind auf kleinen Spulen, ich muß halt die Geräte nehmen, die ich kriegen kann
und es scheint so zu sein, das ab den 70ern eher mit höheren Geschwindigkeiten
gefahren wurde. Ich hab hier auch noch einen Tandberg TD20a, der kanns aber auch nicht, außerdem springen die Tasten immer raus.

@nils
...hier leider nicht
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#12
(29.05.2021, 18:04)ManiBo schrieb: Nimm doch einen Grossspuler der 4,75 kann, falls es ein solches Gerät gibt.

(29.05.2021, 19:25)niels schrieb: Einen? Wahrscheinlich dutzende.


So ganz viele sind's tatsächlich nicht, glaube ich. Philips N4450, N7300, N4520, Grundig TS-1000, Tandberg 10 X(D), Tandberg TD 20 A LS, Revox A77/B77 LS, ASC 6004, Akai X-360 (D). Mehr fallen mir nicht ein.
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#13
Ich worte mal schnell an (wie mein kleiner Bruder in Kindertagen sagte):

- Varispeed gab es bei der A77 nicht. Nur bei der B77 Mk II.

- Es gibt zwar kein "verstecktes" Potentiometer, wohl aber je eine Spule und ein Poti für die beiden Geschwindigkeiten. Die minimale Bandgeschwindigkeit, die man damit einstellen kann, liegt aber bei 8 cm/s.
Außerdem genügt es nicht, die Geschwindigkeit zu vermindern, auch die Wiedergabeentzerrung muss an die 4,75 angepasst werden! Die Höhenanhebung ist dabei erheblich stärker als bei 9,5.

- Einen preiswerten Kleinspuler mit 4,75, der noch funktioniert, kannst du für wenig Geld aus der Bucht oder den Kleinanzeigen fischen. Vielleicht wohnt ja ein Forenmitglied in deinem näheren Umkreis, der dir für einige Zeit ein Gerät mit 4,75 cm/s überlassen kann. Zu klären wäre dann noch die Spurlage, also Halb- oder Viertelspur, Mono oder Stereo.

Gruß
Holgi

@ Timo: Philips N4520 und Tandberg 10 X können nur 9,5 bis 38!
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#14
@timo: q-tip schrieb, es sei wahrscheinlich leichter einen Kleinspuler zu finden, der 4,75 kann.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
(29.05.2021, 20:25)hannoholgi schrieb: @ Timo: Philips N4520 und Tandberg 10 X können nur 9,5 bis 38!

Danke für die Korrektur. Ich dachte immer, die gab's wahlweise mit 4,75 / 9,5 / 19 oder 9,5 / 19 / 38.

Aber die TD 20 A gab's als LS-Ausführung.
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#16
Hallo Timo,
der Revox A77 kann 4,75? Wo kann ich das einstellen?
Ich weiß nicht genau ob meiner mk1 zwei oder drei ist,
vernute mal mk1.
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#17
Verspulter (hast du einen Namen, mit dem wir dich anreden dürfen? ), wo ist den "hier"? Evenuell gibt es verleihfreudige Foristen in deiner Nähe.

Was ist denn bei dir "die größere Menge"?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#18
(29.05.2021, 20:32)Verspulter schrieb: der Revox A77 kann 4,75?

Nicht die "normale" A77, sondern die LS (Low Speed) oder SLS (Super Low Speed). Das sind Spezialausführungen mit 4,75 und 9,5 bzw. 2,38 und 4,75 cm/s.
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#19
HAllo Hannoholgi,

ja, kleine findet man häufig, ich hatte zwei von Freunden, die über 30 Jahre auf dem Dachboden lagen - also die Tonbandgeräte  Wink . 

Leider hatten die beiden Grundigs nur ein kurzes zweites Leben. Der erste (von1961) funktionierte ca. 30 Minuten, dann wurde er zu geruchsintensiv, der andere spielt immer beide Spuren gleichzeitig...

Hallo Nils,
mir ist auf die schnelle kein blöderer Name eingefallen,
kannst aber gerne auch Micha zu mir sagen.
Ich wohne bei Würzburg, Franken und ein Gerät, das funzt und vielleicht einen heute noch gängigen Audioausgang hat, würde mir vollauf genügen.
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#20
falls er in der nähe wohnt-ich habe eine kleine akai 4 spur hier stehen.
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#21
Hallo Pedi,
ich wohne bei Würzburg aber wenn dein Avatarbild dein Heimatort ist, wohnst du glaub ich weiter weg :-)

Mit dem Tonbandgerät möchte ich Texte eines vergessenen Schriftstellers digitalisieren, über den ich gerade einen Artikel schreibe. Wer möchte, kann gern mal auf die noch nicht ganz fertige website schauen. reinhard-gehret.de

lG
micha
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#22
ist in diesem fall zu weit weg.
ja, in der nähe des grünten.
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#23
Hi Micha,
vielleicht habe ich das überlesen, aber um wie viele Bänder handelt es sich eigentlich? Wenn du die Bänder aus der Hand geben würdest (Paket), könnte ich dir die bei uns im Tonstudio digitalisieren. Da steht eine Sony TC-377, die auch 4,75 cm/s kann. Wie groß sind die Spulen maximal? Sind es kleine, käme auch ein Uher Report in Frage (mit was hat der Gehret gearbeitet, weißt du das zufällig?).

Würzburg ist auch nicht gerade von mir "um die Ecke"...
Liebe Grüße
Thomas
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#24
Die Revox A77 MKIV hat die gleiche Motor-Regelung wie die B77. Deshalb kann man diese A77 auch mit deren externer VariSpeed betreiben (nach Einbau einer Anschluß-Buchse), oder einen äquivalenten Ersatz verwenden. Das habe ich vor einiger Zeit hier im Forum irgendwo beschrieben. Kann allerdings sein, daß man ohne weitere Modifikation der Regelung nicht ganz bis zur halben Geschwindigkeit runter kommt. Bis 480 Hz hat (normal 800 Hz) es aber funktioniert.
Die "einfachen" Philips-Geräte a la' N4504 haben 4.75 cm/s und überdies eine elektronische Motor-Regelung, mit der man fast jede Geschwindigkeit von Null bis über 19 cm/s einstellen kann.
Von Aufnahmen mit 4,75 cm/s auf alten Tonband-Geräten kann man nicht viel Qualität erwarten. Die Digitalisierung mit doppelter Geschwindigkeit sollte ohne große Einbußen möglich sein. Die Entzerrungs-"Problematik" ist beherrschbar und hier schon öfter besprochen worden. Bei der vermutlich eher geringen "Quellen-Qualität" kann man auch nach der empirischen "Geschmacks-Methode" verfahren.
Man sollte aber nicht den Fehler machen, Halb-Spur-Aufnahmen auf Viertel-Spur-Geräten zu digitalisieren. Von der Spur-Art der Aufnahmen war noch gar keine Rede.

MfG Kai
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#25
Lieber Thomas,
danke für dein freundliches Angebot, aber die Bänder gehören nicht mir. Es sind sehr viele, zum Teil aber kaputt wegen Lagerung in einem Gartenhaus, ca. 5 Jahre.

Hallo Kai,
ich habe mangels Gerät erst in einige Bänder reingehört, war Halbspur, also zwei Spuren.
Einige Shamrock 1/4 inch aber auch kleinere BASF, die hab ich noch nicht untersucht.
Es sind Bänder aus knapp 20 Jahren, von 1968 bis 1986
viele Grüße,
micha
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#26
Guten Morgen Micha,

da ich den Eindruck habe, dass du nicht sooo teif in der Materie Tonband drinsteckst, lieber noch eine Frage zur Klärung:

Sind dir die Begriffe "halbspur" und "viertelspur" geläufig?

"Also zwei Spuren":
Die Bänder sind in Stereo bespielt, nur in einer Richtung. Wenn das Band gewendet wird, laufen beide Spuren rückwärts. (Das wäre Halbspur-Stereo.)
Die Bänder sind in mono bespielt, einmal vor, wenden, einmal zurück. Eine Spur lässt sich Rückwärts anhören. (Das wäre Halbspur-mono.)

Sollten die Bänder in halbspur-mono bespielt sein, wäre (meiner Meinung nach) eine Digitalisierung auch mit einer Viertelspurmaschine unproblematisch.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#27
Ob man dabei "Probleme" verspürt, ist eine Frage des Naturells...
jedenfalls geht es (neudeutsch formuliert) mit Halb-Spur doch noch "optimaler" in Sachen SNR
und, wenn die Bänder schon Zerfalls-Erscheinungen zeigen infolge Alter und sub-optimaler Lagerung, dann auch hinsichtlich Drop-Outs und Konsorten.

MfG Kai
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#28
Klar Kai, besser geht immer.
Bei Sprachaufnahmen bei 4,75 cm/s, die, wenn ich die Hompage von Micha richtig deute, eher die Form von Notizen haben, die also entweder über- oder untersteuert sind, zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit die Möglichkeiten des Tonbandes auch bei 4,75 nicht ausgenutzt haben, verspürt mein Naturell keinerlei Probleme.

Wir landen also bei einer Royal de luxe oder einer SG 56x Royal mit zwei Kopfträgern. Denn dann lässt sich sogar der Azimut nach Gehör einstellen. (Oder man greift zur Variocord und schraubt den Deckel vom Kopfträger ab, dann geht das mit dem Azimut auch.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#29
Ihr habt natürlich Recht,
ich habe so gut wie keine Ahnung von der Technologie, bin im Kasettenrekorderzeitalter aufgewachsen.
Hab' ein Bild gefunden, höchstwahrscheinlich das Aufnahmegerät, zumindest für eine gewisse Zeit.
Vielleicht erkennt ja jemand um was es sich handelt.


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#30
Das ist ein Beocord 1200 des dänischen Nobelherstellers Bang & Olufsen. Soweit ich weiß, kann das keine 4,7 cm/ s.
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#31
(30.05.2021, 07:34)niels schrieb: mit zwei Kopfträgern. Denn dann lässt sich sogar der Azimut nach Gehör einstellen. (Oder man greift zur Variocord und schraubt den Deckel vom Kopfträger ab, dann geht das mit dem Azimut auch.)

Wenn man sich mit alten oder gar fremden Bändern plagt, geht nichts über eine Maschine mit offen zugänglichen einsehbaren Kopf-Flächen und bequem einstellbarem Azimuth. Bei manchen Maschinen erreicht man freie Sicht erst nach Abbau der oberen bzw vorderen Gehäuse/Kopf-Abdeckung, bei manchen selbst dann nicht.
Da man es nicht seinem Lieblingsgerät antun möchte, ständig am Azimuth auf der Suche nach dem Optimum rum zu kurbeln, ist ein zweiter Kopfträger oder besser ein (mindestens) Zweitgerät von großem Vorteil.
Das mit der Einsehbarkeit und Zugänglichkeit ist zwar bei der A77 auch noch recht unbefriedigend, aber sie hat im Gegensatz zu vielen Heimgeräten Köpfe mit großer Spiegelfläche und sanfter Krümmung, was bei (hoch-)wertigen Aufnahmen geschätze Vorteile im Bass-Bereich bringt. Bei Sprachaufnahmen mit 4.75 cm/s ist das natürlich weniger relevant.
Was die Einschränkungen der Geschwindigkeits-Herabsetzung bei der A77 betrifft und befürchtete Nachteile durch Digitalisierung mit doppelter Geschwindigkeit, wäre bei manchen Audio-Codecs noch eine Lösung dazwischen denkbar: Es gibt durchaus AD-Wandler, die außer den gängigen Sample-Frequenzen noch etliche Zwischenwerte beherrschen oder diesbezüglich gar (fast) frei einstellbar sind. Dann könnte man zB auch mit 1,5-facher Geschwindigkeit und Sample-Rate digitalisieren und danach ohne jedes Resampling die korrekte Geschwindigkeit durch Patchen des Headers im WAV-File erreichen.

MfG Kai
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#32
Hallo Holgi,
das ist für mich nun etwas verwirrend, denn die Bänder, die ich bis jetzt gehört habe liefen mit 9,5 eindeutig zu schnell.
Der Autor hatte Zeit seines Lebens immer sehr wenig Geld. Andererseits gab er das wenige, das er hatte hauptsächlich für seine Aufnahmetechnik aus. Weist du zufällig, wann dieses Luxusgerät in D auf den Markt kam?


lG.
micha

Habs mal gesucht, erschien wohl 1972 und kann nur 9,5 und 19
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#33
Hallo Micha!

Hier sind Daten zum B&O Beocord 1200:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Bang_...ocord_1200

Es gab das 1200 (und das 1600, mit Stereo-Endstufen) nur als Viertelspur-
Gerät mit zwei Bandgeschwindigkeiten (9,5cm/s und 19cm/s).

Dein 1200er hat anscheinend ein Laufwerksproblem...

Gruß
Wolfgang
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#34
Wiki ist unser Freund:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Bang_...ocord_1200

Mehr hier:
https://www.beoworld.org/prod_details.asp?pid=575

und hier:
http://beomanuals.com/manuals/Beocord/Be...Manual.pdf
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#35
Hi Micha,
wenn es das Modell ist, das @hannoholgi genannt hat, ist es nicht nur mit der von ihm genannten Geschwindigkeit, sondern auch in Viertelspur ausgestattet. So‘n Teil gibt‘s gerade zu moderatem Preis in der Bucht (liegt gerade bei 30 Euro, die Auktion geht aber noch ein paar Tage). Und ist mit fast an Sicherheit grenzender... äh... Sicherheit defekt. Wenn du ein Gerät suchst, das direkt läuft, wäre das keine gute Wahl.

Noch einmal zu den technischen Angaben :-) ich bin ja hartnäckig. Wie viel ist „viel“ genau? Für manche ist 10 viel, für manche 100 - für andere 1000. Und was die Spulengröße angeht ist der Durchmesser gemeint - mit 1/4 Zoll gibst du die Bandbreite an - die ist im Verbrauchersegment genau darauf genormt. Mich interessierte eher der Durchmesser der Spulen - da sind 13, 15 und 18 cm gängige Größen, wenn jemand mit 4,75 cm/s aufgenommen hat. Nur der KGB und seine Freunde im Ausland haben auf noch größeren Spulen mit der Geschwindigkeit abgehört... äh... aufgenommen.

Wenn du die Spulen nicht aus der Hand geben willst und keine Hilfe vor Ort findest, kannst du dich mal an einem Wochenende in‘s Auto setzen und rüberkommen - wenn man denn die Menge an einem WE schafft. Notfalls mit mehreren Tonbandmaschinen und paralleler Digitalisierung. Drei Maschinen könnten wir gleichzeitig laufen lassen und digitalisieren. Mit doppelter Geschwindigkeit geht das sogar fixer. Daher wäre einfach mal interessant, mit was für einem Berg wir es zu tun haben.
Liebe Grüße
Thomas
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#36
gelöscht!
Weil sich der nächste Beitrag angeheftet hatte.
Und nach dessen Eliminierung sich die Anzahl der
Leerzeilen vervielfacht hat

Ich melde mich ab und wieder an.
Dann wird es hoffentlich wieder normal funktioneren
mit Antworten.

Hallo Peter!

Da haben sich unsere Antworten überschnitten.
Nun, doppelt ist besser als nichts.

Nur, daß Du jetzt noch mit detailliertem Wissen
nachgelegt hast.

Komisch, daß bei beiden Quellen der Fertigungszeitraum
differiert...

Gruß
Wolfgang
----------
ICH GEB`S VORERST AUF, HIER ZU ANTWORTEN Huh
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#37
(30.05.2021, 09:47)Darwin schrieb: Mich interessierte eher der Durchmesser der Spulen - da sind 13, 15 und 18 cm gängige Größen, wenn jemand mit 4,75 cm/s aufgenommen hat. 

Ich hab hier Bänder in allen drei Größen und noch ein ganz kleines mit 7,5cm Durchmesser, bei dem das Band auch viel schmaler ist.
Zu den Mengen kann ich nicht soviel sagen, es waren wohl hunderte, aber die Erbin hat vor ein paar Jahren einen Teil weggeworfen, weil sie "verschimmelt" waren. Ich treffe die Frau im Juli und hole alle Bänder ab, dann digitalisiere ich die und danach kommen sie wahrscheinlich ins Stadtmuseum. Ich schätze mal, es sind noch 100 bis 300, zum Teil auch mit Musik und Radioaudfnahmen, die nicht digitalisiert werden müssen.

Danke für dein Angebot und Unterstützung, darf ich fragen, wo du wohnst?

lG
micha
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#38
Hallo!

Wo in der Nähe von Würzburg denn? Bzw. in welche Richtung?

Hätte hier ne Philips N4420 rumstehen. Die ist fürs digitalisieren von so alten Bändern eigentlich ideal.

Hat 3 Geschwindigkeiten, ist Viertelspur und kann Spuren einzeln umschalten. Allerdings nur bis 18cm Spulen-Durchmesser.

Wenns nicht zu weit ist,kannst ich die Dir gerne leihen.

Gruß aus Münnerstadt
Oliver
Mist! Angry Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur.. Confused

Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
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#39
Hallo Oliver,
Danke für dein freundliches Angebot. Ich komme aus Karlstadt, Münnerstadt ist nicht soweit.
Leider muß ich jetzt gleich mit der Familie weg, melde mich heute Abend nochmal.

Bis dann,
micha
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#40
Ich wohne am Niederrhein... wäre also auf jeden Fall eine Aktion mit Übernachtung...
Liebe Grüße
Thomas
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#41
Hmm, nach Karschdt zieht sich. Aber machbar.

Gruß
Oliver
Mist! Angry Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur.. Confused

Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
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#42
Hallo Thomas!

Deine Befürchtungen zur Funktionsfähigkeit im Allgemeinen
teile ich voll und ganz.

Es gibt Ausnahmen:
Mein erstes B&O Beocord 1600 fand meine Frau auf dem Gehweg
vor unserem Nachbarhaus.
Netzkabel abgeschnitten & fehlende Alu-Abdeckplatte. Nach der
Erneuerung es Kabelstummels spielt das 1600 seitdem einwandfrei.
Und das schon sehr, sehr viele Stunden.

Die fehlende Abdeckung und die Spulen-Prömpel leiferte ein anderes
1600, was ich aus der Bucht für <40 Euro gefischt hatte. Auch das
spielte einwandfrei. Ob es immer noch schalmeit? Dazu könnte Peter
(PeZett) etwas beitragen. Dem hatte ich nämlich den "Rest" geschenkt,
weil bei seinem 1600 die Frontplatte arg abgegrabbelt war.

Gruß
Wolfgang
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#43
ein wirklich ideales Gerät wäre eine Braun TG 1000. Recht günstig zu bekommen und
techn. weit Jenseits irgendwelcher ur-alt Kisten. Die TG 1000 spielt da mind. in der
Liga der A77 u.ä.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#44
Hallo Oliver,

ich hatte mal eine Freundin in Elfershausen,
ist zwar schon über 30 Jahre her, aber ich weiß zumindest noch die Richtung.
Falls das klappt und wir uns treffen, würde ich ein paar Bänder zum Ausprobieren mitbringen.
Es ist jetzt noch nicht so eilig, weil ich den Großteil der Bänder erst Mitte/Ende Juni abholen kann.
Hättest du denn irgendwann im Juni mal ein oder zwei Stündchen Zeit?
Selbstverständlich zahle ich dir auch eine Leihgebühr für das Gerät und bring's wieder zurück, wenn ich fertig bin.

Bis bald.
micha
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#45
Hallo!

Nachtrag zur Zuverlässigkeit meines B&O Beocord 1600:

Habe es heute nach einem Jahr wieder aus der Versenkung
geholt, und als Balkon-Beschallung heute >3h laufen lassen.
Sehr leise und, da aus Platzgründen keine LS eingebaut sind,
über die Acron 110 Mini-Boxen Musik gehört.

   

Gruß
Wolfgang
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#46
Ich habe das so gemacht:
4,75er Aufnahme mit 9,5 abgespielt und auf Digitalrecorder aufgenommen.
Aufnahme vom Digitalrecorder mit 19 auf Tonband aufgenommen.
Tonband dann mit 9,5 abgespielt und wiederum auf Digitalrecorder aufgenommen.
Voilà  Smile
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#47
(01.07.2021, 10:35)maddin2 schrieb: Voilà  Smile

Auch die Entzerrungsdifferenzen umgerechnet, oder war das in dem Fall nicht nötig?  Idea
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#48
Wenn man die Digital-Aufnahme zunächst als wav-File anlegt, braucht man nur eine Zahl im File Header (die ersten 44 Byte beim Minimal-Header) zu ändern, damit derselbe File fortan mit halber Geschwindigkeit wiedergegeben wird. Danach kann man mit lame oder Audacity oder ... daraus  mp3 oder was auch immer erzeugen.

MfG Kai
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#49
Diese doppelte Aufnehmerei irritiert mich jetzt auch.
Zumal sich Geschwindigkeitsabweichungen ja auch summieren.
Wie Kai schon schrieb: das digitale file kann doch problemlos in halber Geschwindigkeit abgespieltes werden.
Viele Grüße
Jörg
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#50
(01.07.2021, 11:00)kaimex schrieb: Wenn man die Digital-Aufnahme zunächst als wav-File anlegt, braucht man nur eine Zahl im File Header (die ersten 44 Byte beim Minimal-Header) zu ändern, damit derselbe File fortan mit halber Geschwindigkeit wiedergegeben wird. Danach kann man mit lame oder Audacity oder ... daraus  mp3 oder was auch immer erzeugen.

MfG Kai

Noch einfacher: Datei in Audacity öffnen und ganz unten links im Dropdown die Samplerate umstellen
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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