Endstufe brummt mehr je leiser der Lautstärkeregler eingestellt ist
#1
Habe hier ein Kassettengerät (Telefunken cc alpha), welches folgenden Fehler in der Endstufe hat (Betrieb mit Batterien).
Wenn die Lautstärke ganz zu ist, brummt es.
Wenn ich langsam lauter drehe, kommt stark verzerrte Wiedergabe hinzu, aber das Brummen nimmt ab.
Bei weiter aufgedrehter Lautstärke nehmen auch die Verzerrungen der Wiedergabe ab.
Wo sollte ich bei der Fehlersuche ansetzen?
VG Jürgen


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#2
Da guckt man mal, ob C108 Gleichstrom durchläßt und ob man die Spannungen in den blauen Rechtecken beim zweiten und dritten Transistor bestätigen kann.

MfG Kai
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#3
Habe Spannungen gemessen (s. Bild).
Habe auch alle Tantals ausgetauscht gegen neue Tantals.
Keinerlei Veränderungen beim Fehlerbild.
Ich habe jetzt den T101 (BC148B, drin ist ein BC147B) in Verdacht.
Der hat dieses trapezförmige SOT-25 Gehäuse, die sollen fehleranfällig sein.
Würde ihn durch einen BC550B ersetzen.
Andererseits kommt das Brummen wohl von der Motorregelung.
Die Frequenz des Brummens ist bei Rücklauf höher als bei Play.
VG Jürgen
Könnte eine kurze MP3-Datei anbieten, geht aber hier im Forum wohl nicht, oder?


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#4
Habe mal einen Kopfhörer am Lautsprecherausgang angeschlossen.
Das Brummen ist unabhängig von der Lautstärke-Einstellung, sehr tieffrequent, etwa 33 Hz.
Das Nutzsignal ist über Kopfhörer einwandfrei (und von überraschend gutem Frequenzgang...).
Habe es auch mal mit dem Scope am Lautsprecherausgang gemessen.
Gibt es da irgendwo eine - defekte - Entkopplung zwischen Motor-Regelelektronik und Betriebsspannung?
Wo könnten die 33 Hz herkommen?
VG Jürgen


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#5
Hallo Jürgen,

hast du mal die Stromaufnahme des Motors gemessen ?

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
An C1 (500uF) lag es nicht...
VG Jürgen
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#7
Tritt der Fehler auch bei Betrieb an einem ordentlichen Netzteil auf ?
Hat es mit Kopfhörer gebrummt oder nicht ?
Brummt es auch, wenn R119 oder R124 kurzgeschlossen sind ?
Liegt die gegenüber den Sollwerten abgefallene Betriebsspannung an schlapper Batterie oder hohem Motorstrom oder hohem Endstufenstrom ?
Brummt es auch bei abgeschaltetem Motor ?

MfG Kai
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#8
Der Fehler tritt auch mit Labornetzteil (7.5V) auf, das Brummen ist lauter.
Über den Gerätelautsprecher ist es ein Schnarren, über Kopfhörer ein ca. 33 Hz Brummen, jeweils zusätzlich zum Nutzsignal.
Die Batterien haben eine Leerlaufspannung von 7.4V und gehen bei Play runter auf 6.8V, der Motor alleine nimmt dann 75 mA.
Das Labornetzteil bleibt natürlich bei 7.5V, der Motor alleine nimmt bei Play 85 mA, das Gerät 107 mA.
Bei abgelötetem Motor gibt es nur ein kurzes Schnarren/Brummen, da scheint die Motorregelung kurz anzuschwingen (erstes Bild).
Die Scope-Bilder sind wieder am Lautsprecher-Ausgang gemessen worden.
VG Jürgen


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#9
Da der Motor mit 2000 Umdrehungen pro Minute läuft passen die 33 Hz zum Motor, allerdings ist das eine Umdrehung alle 30 ms). Der Motor ist dreipolig, eine Wicklung müsste daher mehr Strom ziehen als die anderen zwei.

Gruß Ulrich
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#10
Habe gemäß Service-Manual mal den Motor abgelötet und an 3.3V angeschlossen.
Laut SM soll er dann <= 40 mA ziehen (gehe davon aus, dass ohne Riemen gemeint ist...).
Bei mir zieht er anfangs 44 mA, die gehen dann runter auf 34 mA (laut Labornetzgerät).
Ob er mit 2000 rpm dreht, kann ich allerdings nicht überprüfen.
Wieder Gerät an 7.5V, Betrieb auf Play, Strom jetzt (weiter ohne Riemen) 52 mA.
Die Motorregelung scheint mir ok, denn wenn ich - weiter ohne Riemen - die Riemenscheibe des Motors mit dem Finger kurz abbremse, geht die Motorspannung hoch.
Die Spannungen auf der Motorregel-Platine habe ich nachgemessen.
Die Bandgeschwindigkeit lässt sich einwandfrei ver- bzw. einstellen.
VG Jürgen


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#11
Habe mal den Motor als Generator betrieben.
Mit dem Finger die Schwungscheibe kurz 'angeworfen' und in der Schaltung an den Motoranschlüssen gemessen.
Ich sehe da keinen Ausfall von Bürsten o.ä.
Gleichwohl verstehe ich den Signalverlauf nicht so ganz...
1: Motor wird langsam angedreht
2: Jetzt dreht er mit relativ konstanter Drehzahl, man sieht die von den dreipoligen Ankern erzeugte Spannung
3: Die Drehzahl scheint noch relativ konstant, aber das Ganze 'versinkt' in Richtung negative Spannung
4: Drehzahl fällt ab, Spannungsniveau steigt wieder
5: Motor steht wieder.
VG Jürgen


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#12
In dem Bild steht der Kanal auf AC Kopplung und nicht auf DC.

Gruß Ulrich
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#13
In der Tat, danke Ulrich.
Zurück zum Brummen.
Habe mal einen KH-Verstärker an die Radio-Buchse angeschlossen, um vor der Endstufe abzuhören.
Das Brummen ist unverändert.
Aber: Wenn ich den Lautstärkeregler (g) voll aufdrehe, wird es wesentlich leiser, dann nur noch etwa in der Lautstärke des Bandrauschens.
Drehe ich die Lautstärke wieder zu, wird es lauter und ist bei voll zugedrehter Lautstärke maximal.
Sollte ich die großen Elkos (C103, C112, C117, C116, C126) auch noch tauschen?
VG Jürgen
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#14
Habe die großen Elkos auch noch alle erneuert, aber ohne Einfluss auf das Brummen.
Mach jetzt den Deckel erstmal zu...
Es gibt eine später herausgekommene Variante des cc alpha, das cc combi (mit Radioteil).
Die Motor-Regelelektronik ist bis auf einen zusätzlichen Kondensator C301 identisch, aber der Motor und dessen Entstörung sind geändert.
VG Jürgen


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#15
Noch ein Versuch der Brumm-Datei als zip...
Mit Laptop-Mikro am Lautsprecher aufgenommen.
Anfangs Lautstärkeregler zu, dann immer weiter auf.
VG Jürgen


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.zip   Brummen.zip (Größe: 133.2 KB / Downloads: 4)
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