Frühchen beim Wiederinetriebnahme-Exzess entdeckt
#1
Hallo,

ein Report-Vielhaber aus dem Forum hier, hatte mir den zähen Floh ins Ohr gesetzt (nicht in böser Absicht), alle Reports mal wieder hervorzugraben und einen Wiederinbetreibnahme-
Zyklus durchzuführen. Also Stecker rein und gucken was passiert.

Seit meinem ersten Report (2009) gab eh nur die Devise: HABEN! So haben sich im Laufe der Jahre einige Reports angesammelt. Extremsammler und Onlinejäger bin ich allerdings nicht, verkaufen möchte ich aber auch keines. Die Spezialmodelle muss ich auch nicht unbedingt haben.

So klucke ich hier auf dem Haufen. Ur-Reports und S kranken am Bürstenmotor, die lasse ich als Museumsstücke und nehm sie nicht zum Laufenlassen.
Die dunkelgrauen Mittsechziger, egal ob Stereo oder L haben zum Teil auch Motorprobleme, wahrscheinlich mit dem Fliehkraftregler, oder sie zerren, oftmals sind Kondensatoren hinüber.
Bei einem L hat ein einziger tauber Elko das gesamte Gerät verstummen lassen.
Die ICs hatten Rumpelcapstanräder und gerissene Bandteller, hatte ich aber früher schon teuer repariert.
Die Monitore mögen nicht, wenn man am Geschwindigkeitsknebel zu schnell rumbricht, sind bei mir hier bislang unauffällig.

Jetzt kam aus einem vergrabenen Karton ein 4000L zum Vorschein, das ich irgendwann mal gekauft und auch wieder flott gemacht hatte.
Im Vergleich zu den anderen Ells hier sind einige Abartigkeiten zu finden, es handelt sich um ein recht frühes L:

Hier Bilder dazu, interessant für die Kleinigkeiten-Freaks:

Gertrenne Abdeckung mit Beschriftung drauf wie beim S
   

Andruckklappe aus Metall und kein Hilfsbremserandruckfilzgestänge
   

Zylindrische Schrauben 
   

Weiß lackierter UHER-Schriftzug auf dem Deckel
   

Durchlackiertes Chassis
   

Aha, das Datum. Die blauen Neuberger-Elkos sind noch ok!
   

UHER-Schriftzug auf dem Anzeigeeinstrument unten rechts.
Einschaltknebel vom S
   

Helle Bodenpappe
   

Endstufe und Elektronik auch mit den blauen Elkos, hier ist alles noch ok, nur der Motor
läuft nicht von selbst an und braucht einen Schubs.
   
   

Der vermaledeite Kontakt über der Strombuchse ist noch geschraubt
   

Noch ein Datum
   

Beruhigungsfeder, auch noch wie beim S
   
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#2
Hallo Peter,

vielen Dank für die tolle Vorstellung mit Kommentar zu jedem Bild.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Hallo Peter!

Ein schöner Bericht zu Deinem frühen (6-stellige SN) 4000-L Report.
Die wesentlichen Unterschiede zu den späteren 4000-L hast Du ja
aufgeführt.
Dem unwilligen Motor wirst Du sicher auch noch irgendwann auf die
Sprüge helfen...

Gruß
Wolfgang

PS.: Wer noch mehr über frühe 4000-L Report erfahren möchte,
der könnte sich hier informieren:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...ung+4000-l
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#4
Au ja, schon länger her, habs mir nochmal reingezogen. Sehr interessant das L mit der schwarzen Frontblende.

Vielleicht gibt es ja noch ein paar Fitzelchen, die wir übersehen haben.

Das Frühchen-L funktioniert mit den originalen Bauteilen von 1965 immer noch gut, das finde ich beeindruckend.
Nur eben der Motor, aber den kann man anschieben. Zum Zerlegen habe ich im Moment keine Lust.
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#5
Hallo, 
im dem Artikel von Wolfgang finden sich viele Details, ich bin neugierig geworden.
Schau an, da wird ein weiteres Frühchen elektronisch feilgeboten, das lockt!

3-2-1...hab es bekommen.

Was haben wir:

Ein recht gut erhaltenes Exemplar, weißer UHER-Schriftzug auf dem Deckel, Fenster sogar noch heile

   

Tastenabdeckung mit Beschriftung

   

Instrument mit "UHER"-Schrift rechts unten

   

Quadratischer Einschaltknopf, nur Motoranlauf, CPR wird erst bei "Start" usw. in Bewegung gesetzt.

Köpfe: Gut, aber verranzt. Auch hier die Andruckklappe aus Druckguss

   

Typschild:

   

Von unten:

   

Sieht alles noch gut aus

Beim näheren Hinsehen alles klasse erhalten, auch die Lackplomben. Das Capstanrad ist wie neu,
nur leichter Flaum (sieht aus wie eintalkumiert) auf dem Gummi. Achse ist nicht mattiert.

   

Und: Es spielt! Einzig unoriginal sind die Riemen.
Auch aufnehmen tut es. Immerhin, Baujahr 1965.

Auf dem Lautsprecher steht (sehe ich jedenfalls) 47 65

   

Schönes altes Ding

Auf den blauen Elkos steht auch 65, es wird wohl gegen Ende 1965 gebaut worden sein, ein spätes Frühchen also.


Um weiterzuspinnen hab ich mir ein frühes Spätchen gezogen, nämlich ein 4000IC

Bericht kommt noch, sollte Interesse bestehen.

Gruß
Peter S.

So eins:

   


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
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#6
Hallo Peter!

Du kannst es aber auch nicht lassen - und hast ein weiteres Report an Land gezogen.
Ein, wie ich es nenne, "spätes L-Frühchen". In sehr schönem Zustand, wie Bilder und
Deine Beschreibung ausweisen. Gratuliere!
Wenn Du noch vom Vorbesitzer mehr über die Historie des L erfahren kannst, würde
das den Fang abrunden.

Gruß
Wolfgang

PS.: Weitere Bericht über Report-Neuankömmlinge? Ja klar, sehr gerne...
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#7
Hallo,

leider konnte mir der Verkäufer bezüglich der Historie auch nicht weiterhelfen, es käme von einem Sammler, hieß es.
Und jetzt zu einem, ein Wanderpokal!

Ich stelle mir das aber so vor: Spätherbst 1965, in der Barmseestraße bei UHER herrscht Hochbetrieb, Report an Report, so weit das Auge reicht. Die neue Report-L Reihe ist ein Verkaufsschlager.
Das Fließband läuft...ein kleines Report ist mit einem Fehler-Pappdeckel gekennzeichnet und nähert sich Anselm, der es behutsam
an sich nimmt, damit es sich wieder berappelt. Ganz besonders fein auf Herz und Nieren geprüft und 100% in Ordnung
kommt es in den Versand. Zeitlebens war sich das Report seiner besonderen Adelung durch Anselms Prüffinger bewusst, es sah zu, dass es immer schonend behandelt wurde. Betrunkene und Kinder durften sich ihm nicht nähern! Auch draußen mochte es nicht sein. Im hohen Alter, nachdem sein Besitzer verblichen war, bekam es bei einem Sammler sein Gnadenbrot. Nachdem auch dieser Besitzer verschied, wurde es im Internet feilgeboten. Wieder griff ein Sammler zu...

Na gut, etwas Tonbandromantik kann ja nicht schaden, hach. 

Ich selbst kannte mich zu der Zeit noch nicht mit Tonbandgeräten aus

   

So, genug jetzt mit dem Quatsch. In einem neuen Thread zeige ich das frühe Spätchen mit seinen kleinen Besonderheiten.

Übrigens, der Grundig-Fernseher  im Hintergrund existiert noch, steht seit 40 Jahren uneingeschaltet auf dem Dachboden.
Ausgemustert wurde er schon vorher, als Mutter ich glaube die Hochzeit von Prinzessin Anne unbedingt in Farbe sehen wollte.
Es wurde dann ein Philips Goya-Royal angeschafft, damals ein toller Kasten.
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#8
Hallo Peter!

Abgesehen davon, daß Du leider keine Informationen
mit historischen Hintergrund zu diesem "L" bekommen
konntest, hast Du einer an sich leblosen Sache mit
Deinem Dir eigenen Humor, Leben eingehaucht. Das
lockert die sonst eher dröge Berichterstattung im Forum
wohltuend auf (ist natürlich nur meine ganz persönliche
Meinung).
Bin schon gespannt auf den "Technikbericht"...

Gruß
Wolfgang
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#9
Und das Juwel ist mir ganz durch die Lappen gegangen, Peter. Früher habe ich gesagt: Ich werde alt ...

Grüße, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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