Bandmaschienen geerbt
#51
Hallo,

der Thread zeigt doch, dass wir dringend eine Art Erbschaftsregelung im Forum brauchen. Am besten  schickt ihr mir einfach eine Liste mit alllen euren Bandmschinen und dem Titel "Schenkungsurkunde". Bitte Datum und Unterschrift nicht vergessen. Smile 

Gruß

Wolfgang
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#52
Mir ist wurscht wer meine Maschinen nach meinem Ableben bekommt.
Meine Kinder können damit sowieso nichts anfangen, höchstens verscherbeln und dann das Geld versaufen. Wink

JAN
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#53
Hallo!

Mein im laufe der Jahrzehnte zusammengeklaubtes Geraffel
kommt allesamt in das Norddeutsche HiFi & Tonband Museum.
Spätestens wenn ich die Radieschen von unten ansehe. Einen
"Abholdienst" gibt es jetzt schon (Vor geraumer Zeit war er
in Berlin tätig und hat mehrere Tfk Studiomaschinen, eine
Plattenschneidemaschine und anderes Schwergewichtiges ab-
geholt). Meine Hinterbliebenen brauchen nur dort anzurufen
und einen Termin vereinbaren, mehr nicht...

Gruß
Wolfgang
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#54
Glückwunsch, Oliver.
Leider war die B77 ne Viertelspur, sonst hätt ich Dir die Bude eingerannt Smile 

LG
Mike
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#55
Na, wegen eine B77 Halbspur kannst du auch Frank, aka moxx kontaktieren. Ich glaube, er hat da was.
Gruß André
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#56
(19.05.2021, 19:49)dynamike schrieb: Glückwunsch, Oliver.
Leider war die B77 ne Viertelspur, sonst hätt ich Dir die Bude eingerannt Smile 

LG
Mike

Ich habe auch überlegt. Eigentlich dachte ich ja mal alles auf Halbspur umzustellen bzw. meine Viertelspurgeräte nach und nach abzustoßen. Dann dachte ich angesichts der Erbschaftsgeräte vom Oliver darüber nach ob Viertelspur wirklich soviel schlechter ist. Sehen tuts ja eigentlich kein Mensch was sich da dreht und hören wird man es wahrscheinlich auch nicht. Wenn der Hype gerade mal eine Viertelspur günstiger macht warum soll man es nicht nutzen. Zun Ende hin gab es sowieso nur noch alles in Viertelspur. Ein Masterband schneiden muss doch heute auch kein Mensch mehr. Wie dem auch sei habe ich gerade wegen Viertelspur etwas gezögert. Ich muss das wahrscheinlich nochmal in Ruhe überdenken. Schließlich ist jedes Tapedeck auch Viertelspur. Da hat sich auch noch keiner beschwert.

VG  Martin
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#57
Martin, was du möchtest (oder brauchst), kannst allein du entscheiden.

Achtung, Polemik: Jedes Tapedeck läuft auf 4,75 cm/s. Da wäre dann eine Low-Speed 1/4-Spur B77 die engere Wahl. Wink

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#58
Hallo,

So wie Niels schon in seiner Signatur erwähnt, nervt das Gegenspurübersprechen bei 19 cm/s und basslastiger Popmusik schon ziemlich. (Wupp, Wupp, Wupp, Wupp)
Daher nehme ich auch fast nur noch mit 9,5 cm/s auf.
Sollte ich mal ein mit Halbspur aufgenommenes Band in die Finger bekommen, dann schmeiße ich es auf meine Uher, für die ich einen Halbspurkopfträger besitze.
Vorausgesetzt es ist keine große Spule > 18 cm.
Ansonsten kan man ja jede Halbspuraufnahme auch mit einer Viertelspurmaschine abspielen, nur nicht umgekehrt.
Für mich überwiegen trotzdem die Vorteile der Viertelspurtechnik. Ist aber immer eine Frage der Betrachtungsweise.

Gruß, Jan
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#59
(20.05.2021, 09:20)janbunke schrieb: Ansonsten kan man ja jede Halbspuraufnahme auch mit einer Viertelspurmaschine abspielen.

... sofern man bei Halbspurbreite <2,75 mm den Pegelverlust im rechten Kanal tolerieren mag.

   

(Quelle: Heinrich Rindfleisch - Magnetbandtechnik Fachwörterlexikon, Agfa-Gevaert 1971, S. 34)
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#60
Meine B77 ist aus den Neunzigern, 4-Spur-Gerät, gebraucht gekauft. Bereits nach den ersten Aufnahmen habe ich entschieden, die Rückseite nicht mehr zu bespielen, das "Wupp, wupp, wupp" hat Jan treffend beschrieben. Davon abgesehen ist der Klang dieser Maschine fantastisch, eine zweite B77 HS, die ich eine Zeitlang hatte, kam da nicht dran. Warum auch immer (beide Geräte hat Frank Sittinger damals auf Ampex 456 eingemessen).

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#61
Ich sehe auf Peters Illustration nur 0.25 mm Überlapp zwischen dem rechten Kanal von Amateur Halb-Spur Stereo und dem rechten Kanal von Viertel-Spur Stereo. Das ist bei mittleren bis hohen Frequenzen  nur 1/4 der Spurbreite, also kein kleiner Fehler. Im Bass-Bereich kommt natürlich mehr zu Gehör durch seitliche Einstreuung.
Ob sich damit wohl jemand zufrieden gibt ?
Besser wird's, wenn man den Viertel-Spur WK in einen Fahrstuhl setzt und 0.75 mm runterfährt.

MfG Kai
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#62
Bei meinen letzten Versuchen Amateur Halbspur auf Viertelspurgeräten abzuspielen, lag der rechte Kanal bei 1kHz ca. 12dB unter Nennwert. Deshalb bin ich froh, dass meine momentanen Halbspur-Maschinen mit 2,75mm Spurbreite ausgestattet sind, das ist halbwegs kompatibel zum Abspielen auf Viertelspurmaschinen. Nur im Bassbereich gibt ordentlich was auf die Ohren, die seitliche Einstreuung hört man deutlich Wink

Viele Grüße
Volker
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#63
(20.05.2021, 06:53)niels schrieb: Martin, was du möchtest (oder brauchst), kannst allein du entscheiden.

Achtung, Polemik: Jedes Tapedeck läuft auf 4,75 cm/s. Da wäre dann eine Low-Speed 1/4-Spur B77 die engere Wahl. Wink

niels

Naja, so Polemisch wars bei mir nun auch nicht gemeint.. Smile 

Die Viertelspur Maschinchen vom Oliver waren ja dann doch recht schnell weg. Scheint also noch genug zu geben die das Übersprechen nicht so tragisch sehen. Da ich tatsächlich zwischenzeitlich ein Sammelsurium von Spurlagen besitze ist der Gedanke nach einer Straffung natürlich schon länger da und nicht in diesem Thread entstanden.

Die gepriesenen großen Akais mit den Glasköpfen gab es doch m.W. sowieso damals nur in Viertelspur? Revers geht überhaupt nur in Viertelspur. Schien damals das Modernste zu sein. Mittlerweile möchten vielleicht auch alle - sicherheitshalber versteht sich - Masteraufzeichnungsfähig sein? Ist wie mit den Dualplattenspielern. Waren damals sehr beliebt und meist verkauft. Heute machts keiner mehr unter EMT und Tondose.

VG  Martin
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#64
(20.05.2021, 12:00)fostex schrieb: Bei meinen letzten Versuchen Amateur Halbspur auf Viertelspurgeräten abzuspielen, lag der rechte Kanal bei 1kHz ca. 12dB unter Nennwert.

Eben das, was bei einem Viertel der AK-Spurbreite plus korrekter Höhenjustage zu erwarten wäre.

(20.05.2021, 11:47)kaimex schrieb: Im Bass-Bereich kommt natürlich mehr zu Gehör durch seitliche Einstreuung. Ob sich damit wohl jemand zufrieden gibt ?

Nach der Berechnung in van Bommels „Entzerrung in der magnetischen Schallaufzeichnung“ S. 45 sieht für 19 cm/s und Amateur Halbspur die Frequenzgangveränderung in Spur 3 der Viertelspuraufzeichnung so aus:

   

Tja, wem's gefällt ...
Grüße
Peter


_____________________

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(Konrad Adenauer)
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#65
(20.05.2021, 12:01)leserpost schrieb: Die gepriesenen großen Akais mit den Glasköpfen gab es doch m.W. sowieso damals nur in Viertelspur?

Nein, es gab auch Halbspurausführungen, die allerdings quantitativ keine große Rolle spielten.

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Akai_GX-630_D-Pro
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#66
Quantitativ meinte ich natürlich. Selten ne Halbspurakai zu Gesicht bekommen.

Interessant in dem Artikel ist die 2-4 Spur Entscheidungshilfe.

Da wird neben der Schneidmöglichkeit insb. die 38er Geschwindigkeit als Halbspurkriterium genannt. Also nicht unbedingt bereits die 19er Geschwindigkeit!

VG  Martin
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#67
2-Spur AKAIs sind wahrlich selten. Ich habe sicherlich 40 oder 50 GX-630 D/DB gehabt,
Aber bislang ist mir nur eine einzige 630PRO über den Weg gelaufen.

Die bedeutend aufwändigere GX-650 D hat zwar ebenfalls 38 cm/s,
aber sie war, verstehe das wer will, ausschließlich in 4-Spur erhâltlich.

Abgesehen davon eine mbMn hervorragende Maschine !

Grüße aus Niederbatavien, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#68
So sieht es aus. Die GX-630 Pro hatte ich sogar schon 2x und auch die GX-650. Man hätte die Tonkopfbrücke mit den 2-Spur Köpfen in die GX-650 bauen sollen, dann hätte man eine perfekte Maschine gehabt.
Gruß André
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#69
(20.05.2021, 12:50)hyberman schrieb: So sieht es aus. Die GX-630 Pro hatte ich sogar schon 2x und auch die GX-650. Man hätte die Tonkopfbrücke mit den 2-Spur Köpfen in die GX-650 bauen sollen, dann hätte man eine perfekte Maschine gehabt.

Ja, und dann hätten die drei Geschwindigkeiten der GX-650 D inklusive 38 cm/s auch Sinn ergeben. Aber ich vermute mal, Akai haben das nicht gebaut, um ihrer Profi-Maschine Pro-1000 keine hausinterne Konkurrenz zu machen.
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#70
Also scheinen ja die Viertelspurqualitäten doch schon recht recht ordentlich gewesen zu sein. Sonst hätten sich die Maschinchen damals nicht so viele gekauft. Galt das nur für Akai bzw. waren die anderen Konkurenten soweit voraus das Halbspur gar nicht benötigt wurde?

VG  Martin
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#71
Die GX-1000 PRo ist im Grunde eine GX-650 in gepimpter Ausführung, 2 Gehâuse, größere VUs etc.
Das Doppelcapstan-Laufwerk ist dasselbe.
Ich habe wahrhaftig schon überlegt, eine von meinen 650ern umzurüsten und die 630PRO dafür zu schlachten, konnte mich aber doch nicht durchringen...  Blush

Geplant ist jetzt ein Umbau der einen 650 mit Ferritköpfen von Goldpfeil.
Ich habe beim Verkauf meiner T-2221 den zweiten Kopfträger behalten.
Diese Köpfe sind denen von AKAI elektrisch sehr ähnlich.

Wenn ich das angehe, werde ich darüber berichten.
Das wäre dann eine AKAI mit 2,75mm Spurbreite !   Heart
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#72
(19.05.2021, 20:08)hyberman schrieb: Na, wegen eine B77 Halbspur kannst du auch Frank, aka moxx kontaktieren. Ich glaube, er hat da was.

Danke, André,

wenn er sie für 400 abgibt, kann er sich gern bei mir melden Big Grin 

LG
Mike
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#73
Mike...man muss schon differenzieren zwischen einer B77 mit ungewissen Zustand und einer B77 von einem Tonband Liebhaber, der dir genau den Zustand beschreiben kann. Weiterhin kommt es auch auf den Zustand der Tonköpfe an....danach richtet sich auch der Preis.
Schreib in an und frage nach. Er ist nur einen Post über dir.
Gruß André
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#74
Ich hab zwei MK II mit je 1mm Spiegel inkl. Adaptern und den originalen Kartons "übrig",
aber ich glaube nicht, dass ich sie für diesen Betrag abgeben würde, es sei denn, ich wachte eines Morgens neben einem Pferdekopf  auf.....     Cool
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#75
So, heute habe ich 7 Bandmaschinen bei Oliver abgeholt. Ich konnte alle Maschinen ausgiebig testen und klar haben die meisten einen Wartungsstau. Auch nicht weiter verwunderlich, war doch der ehemalige Besitzer in den letzten Jahren nicht mehr in der Lage sich um seine Schätzchen zu kümmern.

Ich denke, Oliver kann zufrieden sein, das ihm der Einzelverkauf erspart geblieben ist. Die Bandmaschinen sind nichts für reine Anwender ohne die Fähigkeit selbst was dran zu richten. Daher werde ich in nächster Zeit gut zu tun haben. Okay, das habe ich eigentlich immer, nur eben jetzt noch mehr.

Auch wenn es immer wieder komisch rüber kommt, wenn sich jemand hier frisch anmeldet und gleich was zum Kauf anbietet. In diesem Fall war alles korrekt und ist fair gelaufen für beide Seiten, denke ich.
Gruß André
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#76
Glückwunsch für euch beide!
Grüße
Peter


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#77
@Peter:
Warum ist man nur auf die Idee gekommen, bei Amateur Halbspur Stereo auf 2 mm Spurbreite zu gehen, statt auf 2.75 mm?
Waren die 2mm-Köpfe so viel günstiger zu fertigen?
VG Jürgen
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#78
@Andre, das war von mit nicht ernst gemeint. Dickes Smile dahinter und keinesfalls die  Absicht, jemandem das Gerät für 400 abzuschwatzen...

LG
Mike
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#79
(24.05.2021, 21:07)JUM schrieb: Warum ist man nur auf die Idee gekommen, bei Amateur Halbspur Stereo auf 2 mm Spurbreite zu gehen, statt auf 2.75 mm?

Ehrlich gesagt habe ich mich das auch schon lange gefragt. Ich weiß es nicht und kann allenfalls vermuten, dass dadurch Stereomaschinen auch für Monoaufzeichnungen geeignet sein sollten. Die Übersprechdämpfung bei 0,75 mm Trennspur ist hierfür nicht ausreichend.

Der höhere Herstellungsaufwand für Schmetterlingsköpfe mag ebenfalls eine Rolle gespielt haben, wobei m.W. diese Konstruktion zur Zeit der Normenfestlegung noch nicht gebräuchlich war.
Grüße
Peter


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#80
(24.05.2021, 21:07)JUM schrieb: Warum ist man nur auf die Idee gekommen, bei Amateur Halbspur Stereo auf 2 mm Spurbreite zu gehen, statt auf 2.75 mm?
Waren die 2mm-Köpfe so viel günstiger zu fertigen?

Ich habe mal irgendwo gelesen daß auch im Amateurbereich 3 Spuren auf dem 6,35mm breiten Band vorgesehen waren.
Die Mittlere auf dem 2mm Rasen könnte zum Bsp. für Schaltzwecke einen Timecode bei Stereowiedergabe tragen.
Ob das aus dem Reich der Mythen stammt kann ich nicht sagen.

Gruß Jan
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#81
(24.05.2021, 22:19)Ferrograph schrieb: Ob das aus dem Reich der Mythen stammt kann ich nicht sagen.

Ich auch nicht.

DIN-genormt war der (professionelle) Timecode in den 1950er Jahren natürlich noch nicht, bei seiner Einführung Anfang der 1970er Jahre kam die bereits bestehende Norm natürlich gelegen.

Zum Thema Diasteuerungsspuren habe ich kaum Erfahrung und praktisch keine Erinnerung mehr.
Grüße
Peter


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#82
Ich schließe mich Peters Vermutung an, daß der Wunsch nach Mono-Aufzeichnung vorwärts und "rückwärts" in der Heimanwendung Ausschlag gebend war für einen Spur-Abstand, der zu erträglicher Übersprechdämpfung führte. Ein dritte Spur für Time-Code oder Dia-Steuerung war weniger gefragt.

MfG Kai
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#83
Darf ich noch aus meinen Kindheitserinnerungen beitragen.
Tonbandmäßig begannen diese 1958 mit einem Grundig TK 32. Ein Halbspur Gerät mit 9,5 cm/s und 4,75 cm/s.
Das Gerät war für meine Eltern sündhaft teuer (570 DM) und ein Langspielband BASF LGS 35 kostete 27,50 DM.
Schon alleine der Bandpreis trieb auch den Leuten Tränen in die Augen, die sich immerhin das Gerät über knapp 2 Jahre ansparen konnten.
Als dann die ersten Viertel-Spur-Geräte kamen, waren das auch Mono-Geräte natürlich mit einem Spurumschalter; nicht mit zwei Verstärkern. Die Kompatibilität war voll gegeben. Auf Spur 1 konnte das Viertel-Spur-Gerät die Halb-Spur-Bänder abhören. Der umgekehrte Fall ging von Anfang an nicht und war auch gar nicht angedacht worden. Sollte das gewünscht sein, wurde dem Viertel-Spur-Freund geraten, nur die jeweils obere Spur in beiden Laufrichtungen zu bespielen z.B. Tonrundbriefe, Blindenhörsendungen usw.
Zu der Anfangszeit der Stereoaufzeichnung für Heimzwecke wurde das im Heimbereich (Wohnzimmer) überwiegend mit 9,5 cm/s auf Viertelspur vorgenommen und war dann auch nicht teurer als mit Halbspur in Mono. Alles andere war für Mehrzahl der Anwender damals viel zu teuer. Das sich dann auch die Beschränkungen dieser Technik wegen der geringen Geschwindigkeit nicht so gravierend auswirkten, ist ein günstiger Effekt gewesen.

Dann kam die HiFi-Geräte (allen voran Revox, Braun usw.) und dort dann auch die hohen Geschwindigkeiten wieder zurück. Als dann Viertelspurtechnik vom Feinsten (teuer) angeboten wurde, setzten mit 19 cm/s die Schwierigkeiten durch Spurübersprechen bei den Bässen dann ja auch langsam ein. (Die Baß-Anhebung bei NARTB wirkt da noch stimulierend.)  **

**Von höchster Stelle, nämlich Peter Ruhrberg, habe ich den Hinweis bekommen, daß ich mich hier wohl kräftig verrannt hatte.
Ich möchte hier gerne Peter Ruhrberg zitieren:
Zitat: "NAB ist beim Spurübersprechen CCIR nicht unterlegen, da die Aufnahme-Bassanhebung durch die spiegelbildliche Absenkung im WV wieder rückgängig gemacht wird."
Vielen Dank für den Hinweis.  Smile

Zu den Schmettelingsköpfen könnte man hinzusetzten, daß nicht einmal der erste Hersteller der Studioköpfe überhaupt ernsthaft erwogen hatte, solche auch für Heimgeräte herzustellen, obwohl das ein Alleinstellungsmerkmal gewesen wäre. 
Nach dem Stanzen mußten die Bleche für die Schmetterlingsköpfe abgewinkelt (verbogen) werden. Dabei gingen früher die magnetischen Eigenschaften flöten. Der Kopfspalt ergab sich nun auch nicht mehr als senkrechte Aneinanderreihung der Blechkanten. Und am Ende mußte bei der Vakkumschmelze alles wieder neu geglüht werden. Alles sehr teuer... . Peter Ruhrberg kennt die Preise für Schmetterlings-Stereo-Köpfe von Telefunken. Ich glaube, bei Bogen wars ungefähr die Hälfte. Ich konnte mir in den Siebzigern nur einen Gebrauchten von Bogen leisten.
Hobbyfotografen, die ihren Diaprojektor vom Tonbandgerät steuern lassen wollten, benutzten dafür ein Zusatzgerät, das normalerweise außen am Tonbandgerät saß und die Synchronimpulse aufs und vom Band lieferte.Die technische Umsetzung war nicht einheitlich.

Viele Grüße
Manfred
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#84
Dankeschön, Manfred, für Deine Ausführungen.
Ist für mich völlig neu.

LG
Mike
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#85
Also ich habe diese Zeiten altersbedingt nicht erlebt das ich mitreden könnte. Die Schilderung von Manfred leuchtet mir aber ein. Bei den allermeisten Tonbändlern war bei 9.5 und Viertelspur das Ende der Fahnenstange bzw. Geldbeutel erreicht.

Es wird am Tonbandeln heute eben viel verklärt.

Welcher Familienvater hätte es in den 70ern vor seiner Familie rechtfertigen können das teure Tonband in 19 oder 38 und Halbspur zu verknattern. Zumal der damals von CD Qualität auch noch nicht wirklich was gehört hat. Das die Industrie dem Konsumenten am Ende noch Viertelspur in 19 verklickert hat, kann man wohl letztlich nur als kommerziele Entgleisung betrachten. Anstatt zuzugeben das man sich verrannt hat blieb - um den Nimbus der analogen Bandtechnik aufrecht erhalten zu können - nur noch die Flucht nach vorn in mindestens Halbspur 19. Was aber letztlich nur eine totale Verballhornung der Lebenswirklichkiet derjenigen war, die diese Zeiten Aktiv als Konsumenten miterlebt haben.

Im Grunde besteht das klassische Tonband aus Viertelspur Stereo in 9,5.

VG  Martin
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#86
(25.05.2021, 18:30)Magnettonmanni schrieb: Auf Spur 1 konnte das Viertel-Spur-Gerät die Halb-Spur-Bänder abhören. Der umgekehrte Fall ging von Anfang an nicht und war auch gar nicht angedacht worden.

Wobei mir einfällt, dass ich vergessen hatte, den Hauptgrund für die verschachtelte Viertelspur-Anordnung zu nennen: das Übersprechen durch induktive und kapazitive Kopplung zu eng benachbarter Kopfsysteme.

(25.05.2021, 18:30)Magnettonmanni schrieb: Das sich dann auch die Beschränkungen dieser Technik wegen der geringen Geschwindigkeit nicht so gravierend auswirkten, ist ein günstiger Effekt gewesen.

… der zudem unterstützt wurde durch die größere Schmiegsamkeit der dünneren Bandmaterialien (DP & TP), die dafür sorgte, dass durch Schmutzteilchen verursachte Dropouts sich weniger gravierend auswirkten.

(25.05.2021, 18:30)Magnettonmanni schrieb: Alles sehr teuer... . Peter Ruhrberg kennt die Preise für Schmetterlings-Stereo-Köpfe von Telefunken. Ich glaube, bei Bogen wars ungefähr die Hälfte.

Zur Orientierung einige Beispiele aus meinen unvollständigen Unterlagen (Nettopreise):

Lt. TFK-Preisliste 1981 kosteten Schmetterlingsköpfe für die M 15A 830 DM (für M 5C und M 10A etwas weniger).

Für die M 20 und M 21 finde ich in der Preisliste nur komplett montierte Kopfträger, 1986 kosteten diese 4320 DM.

Studer verlangte 2001 für einen Schmetterlings-WK zur A80 (Nr. 1.318.435.00, Vitrovac) 540 DM.
Köpfe für Telefunken-Maschinen aus Studer-Fertigung schlugen mit 1.250 DM zu Buche (z.B. Nr. 1.319.133.81 als Ersatz für AC 29).

Bogen-Studioköpfe kosteten 1976 etwa 175 DM (PAR 222 & PWR 232).


Grüße,
Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#87
Hallo Peter,

vielen Dank für das Aufhübschen meines Beitrags.

Bei der Suche nach Braunbuchbeschreibungen und deren Ordnern ist mir ein sehr interessanter Zettel in die Finger gekommen: 1975 habe ich für einen gebrauchten Schmetterlings-Hörkopf von Bogen 70 DM bezahlt.
Damit konnte meine T9u dann Stereo-Bänder wiedergeben. Ein entsprechender Aufnahmekopf war in der Preisklasse nicht verfügbar; ich hätte ihn damals aber auch nicht gleichzeitig bezahlen können.

Mir waren ja damals schon die als moderat geltenden M5-Ersatzteilpreise in Auszügen bekannt ("moderat iss jut", für mich waren das alles Mondpreise), aber was Du dann als Endpunkte der Spirale bekannt machst, kann schon Schnappatmung auslösen. So krass hätte ich es mir nicht vorgestellt.

Viel Grüße

Manfred
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