Richard Hess auf Youtube
#1
Richard Hess dürfte in diesem Forum kein Unbekannter sein, diese beiden Lehrvideos für die "Association for Recorded Sound Collections" waren mir aber neu:

1) Common Track Formats for Quarter-Inch Magnetic Tape



2) Types of Magnetic Tape and Associated Problems



Ganz wenige Details würde ich mit ihm vielleicht diskutieren wollen, doch insgesamt ist es immer wieder eine Wohltat für mich, jemandem zuzuhören, der sein Fach genau kennt.

Seine Webseite: https://richardhess.com/notes/

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#2
Hallo Peter,

danke, spannend!
Und recht gut verständlich, wie ich meine, auch aussprachlich.

Zum ersten Video habe ich zwei Fragen:
Was ist denn eine "CUE-Spur", z.B. beim gezeigten three-track?
Ich kenne Cueing ja vom Mithören beim Umspulen oder beim Schneide-Herantasten, aber eine separate Spur?
Und wie war das mit dem "Entfernen" von Lösch- und Aufnahmekopf bei der A80? Einfaches Weglassen war da doch nicht gemeint?

Beim zweiten Beitrag wurde PVC-Folie / Luvitherm m.E. weggelassen. Gab es jenen Träger in den USA nicht?
Als Nachgeborener von Masse-, Acetat- und Papierbändern habe ich Lemon Chicken noch nie am Band gerochen...^^

Schöne Grüße
Frank
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#3
(09.05.2021, 20:36)kesselsweier schrieb: Zum ersten Video habe ich zwei Fragen:

Könntest du evtl. angeben, wo die fraglichen Passagen sind? Ich habe die Clips vor einem Monat gesehen ...

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#4
klaro, ab 4'20" und ab 9'30".
Bei der zweiten Frage mit dem "Kopf-Entfernen" war scheinbar tatsächlich der reine Ausbau von Lösch- und Aufnahmekopf in einer reinen Wiedergabemaschine gemeint.
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#5
Ah Danke!

Die Aufgabe des "Cue Track" wird hier erklärt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Fidelipac#Tape_format
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#6
Prima, danke.
Also quasi eine Spur für Umspul-Steuersignale ausschließlich bei Kassettenformaten
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#7
Danke für den Hinweis auf diese Videos mit Richard Hess.

Im Umfeld der gestreiften Thematik ("Baking Tapes", bzw. allgemeiner: Problem-Bänder für eine zügige Digitalisierung fit machen) fand ich weitere Videos, die vielleicht auch für andere von Interesse sind. Diverse Leute berichten über ihre Erfahrungen beim "Backen". Dabei gibt es natürlich Wiederholungen.

Electrical Audio How-To: Baking and Transferring Audio Tapes, Pt. 1
https://youtu.be/a0hEkqI5ksU
Electrical Audio How-To: Baking and Transferring Audio Tapes, Pt. 2
https://youtu.be/C5ahcouGdTk

Adventures in Tape Baking
Recovering from "Sticky-Shed" / "Stuck Tape" Syndrome
https://youtu.be/8AZkWiGiREQ

Baking Ampex Tapes
https://youtu.be/PLEjOoRS_cM

Baking Reel to Reel Tape with Bruce Stacey
https://youtu.be/eE71IHMZA4k

Tape Restoration
https://youtu.be/ryC0VllR7Ec

QIC Cartridge Tape Baking (Sticky Shed Syndrome Remedy)
https://youtu.be/50uL9BqVOHM
{
Fostex E16 and dealing with sticky shed syndrome on old reel tapes.
https://youtu.be/W7QGhPxkAds
}
How to clean a old reel to reel tape...
https://youtu.be/FGqHWbqyloE

Moldy reel to reel tape rescue- How I save Mouldy old tapes
https://youtu.be/Q4pmSPAifMM
-------------------------------------------------------------------------------
Dieser Film ist der längste, aber nicht der informativste, eher langatmig und nicht auf den Punkt...:
Oddity Archive: Episode 130
Tape Baking (A Quasi-Documentary on Sticky-Shed Syndrome)
https://youtu.be/IXXVlzzqazY
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Hintergrund-Artikel zum Lesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Sticky-shed_syndrome
https://www.loc.gov/preservation/scienti..._shed.html
http://www.avartifactatlas.com/artifacts...drome.html
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Ein fast 2-stündiges Interview mit Bob Shuster, der in Amerika ein namhafter Experte für "Taperecorder Maintenance" ist.
Der Interviewer ist sehr zurückhaltend, Bob plaudert aus seiner lebenslangen Erfahrung:
MAINTAINING VINTAGE AUDIO EQUIPMENT IN A DIGITAL AGE
presented by Bob Shuster and Marcos Sueiro Bal
https://youtu.be/h96y1jkagkU

MfG Kai
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#8
@ Frank: PVC spielte für Tonbänder in den USA so gut wie keine Rolle. Bänderfolien waren entweder aus Azetat oder aus Polyester.
Meines Wissens gab es nur von 3M Scotch für wenige Jahre den Typ 311 (um 1960 herum) aus "Tenzar" was nach meiner Information PVC ist.

@ alle:
Zum Thema Azetat:
- Die Methode, Azetatband durch seine Lichtdurchlässigkeit zu identifizieren, ist nicht ganz eindeutig. Beispielsweise sind Agfa-Polyesterbänder von Beginn (1958) bis ca 1965 auch durchscheinend. Eindeutig dagegen: Azetatband lässt sich quer und ohne Kraftaufwand zerreissen wie ein Papierstreifen. Wobei genau genommen kein Riss, sondern ein sauberer Bruch entsteht. Das war ja der propagierte Vorteil des Azetatbandes: Bei zu großer (Längs-)Krafteinwirkung, z.B: durch blockierende Bremsen, dehnt es sich nicht, sondern bricht sofort, und zwar so glatt, dass man es einfach wieder zusammenkleben kann.
Der Witz ist nur, es bricht (reißt) bereits bei einer Kraft, bei der Polyester sich nicht einmal dehnt.
Außerdem fühlt sich Azetat harter, steifer, weniger schmiegsamer an als PE oder PVC, es ähnelt haptisch Kleinbildfilm.
Azetatband war, wie Hesss richtig sagt, bis Anfang der Siebziger in den USA im Handel, vorwiegend als Scotch 111 (standard) und 190 (Langspiel). Kaufentscheidend war für die meisten allerdings wohl eher, dass es deutlich billiger war als PE-Band.

Witzigerweise gab es mit dem Typ 201 von Scotch in der ersten Generation von Low-Noise-Bändern (um 1965) sogar einen Azetat-Low-Noise-Bandtyp. Damit trafen sich Tonband-Steinzeit und neueste Technoligie.

Das Vinegar Syndrome hatte ich auch schon, besonders bei belgischem Gevaert-Band. Es riecht wirklich penetrant nach Essig. Und es ist ja auch Essigsäure, was man an völlig zerrosteten Stahlblech-Spulen von AEG Tonschreiber-Geräten aus der Kriegszeit oft gesehen hat.

Übrigens besteht Scotch Tape, also das bis heute verbreitete Haushalts-Klebeband, auch bis heute aus Azetatfolie, weshalb es sich, als wesentlicher Unterschied zum Konkurrenzprodukt Tesafilm, eben ohne Schere durch abreissen trennen lässt.

VG Stefan
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#9
Sehr erhellend, danke Stefan.
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#10
Ich habe noch etwas Zonal 840 rumliegen, aus der Zeit ganz kurz vor dem Aus, als sie den Schnitt nicht mehr sauber hinbekommen haben. Das Band ist irritierender Weise auch Lichtdurchlässig. Im Unterschied zu vorigen 840ern.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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