Modelle von T9 und M10 für die Puppenstube basteln
#1
Hallo Holgi, hallo ins Forum

ich brauche Eure Hilfe ganz dringend:

Eigentlich habe ich ja ein völlig verqueres Beuteschema zu diesem niedlichen und hübschen kleinen Gerät. Denn meine Leidenschaft gilt der Rundfunk-Studiotechnik aus der Zeit, als ich jung war.

Nun bin ich im "mittleren" Alter von 77 Jahren von meiner Tochter (auf den Bildern noch sehr jung, das alter der Dame von heute wird  höflicherweise nicht verraten) gefragt worden, ob ich ihr nicht ein Studiotonbandgerät M10 für ihre Puppenstube von damals basteln könnte. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß eventuell auch noch Enkel damit spielen könnten.

Ich habe folgende Vorstellungen zu dem Puppenstuben-Magnetophon M10:
Es gab zu früheren Zeiten bei einem damaligen Freund meiner Tochter einen Stereo-Walkman, der in beiden Richtungen abspielen konnte. Dieser Doppel-Capstan-Antrieb sah der Doppelrolleneinheit der M10 etwas ähnlich. Für ein Puppenstubenmodell würde ich dabei von einer sehr guten Übereinstimmung sprechen. 
Das Laufwerk würde ich so präparieren, daß der Deckel des Gerätes für die Funktion nicht mehr erforderlich wäre.
Die Tastenfunktion des Walkmans dürfen nicht mechanisch sein, die Bedientastenknöpfe könnte ich dann vielleicht in der Modelltruhe unterbringen.
Die Schichtlage der Cassette deckt sich ja zu 100% mit meinem Original und die Bandwickel einer geöffneten Cassette geben eine gute Illusion des offen-Wickel-Betriebs des großen Vorbildes. In der zweiten Ausbaustufe soll dann die Puppenstube einen kleinen Verstärker mit Lautsprecher versteckt eingebaut bekommen, sodaß man auch was hören kann.

Nun meine Fragen an die Fachleute:

1. Wie heißen Walkman, die in beiden Richtungen abspielen können und keine mechanische Tastenfunktionsübetragung haben? Die Typen  würde ich dann bei eBay suchen.

2.Kann man mit 3D-Druckern ein Gehäuse drucken was der alten ARD-Truhe weitestgehend nachempfunden sein soll? (siehe Bild). 
   Diese Arbeit könnte ich nicht selbst leisten. Müßte ich in Auftrag geben. 
   In meinem Alter kann ich froh sein, die üblichen Sachen und seit Neuestem auch Audacity auf einem Linux-Rechner zu können.


Wenn das alles so klappen könnte, wie ich hoffe, dann würde ich mit einem Walkman, der auch elektrische Tasten hat, aber nur in einer Richtung spielt, für mich zusätzlich noch eine T9 nachbauen wollen. - Wie heißen solche Geräte?


Ich würde mich riesig freuen, an Eurem Sachverstand bei der Cassetten-Technik teilhaben zu können. Revanchieren könnte ich mich allerdings nur mit Tipps zu den alten AEG/Telefunken-Boliden (den Originalen dieser Aktion).


Auch bitte ich alle um Rat, die schon ein solches Projekt umgesetzt haben.


Ich werde gerne alle Bauschritte hier veröffentlichen, wenn ich es dann doch noch hinbekommen sollte.


Mit den besten Grüßen


Manfred


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#2
Lieber Manfred,
ich meine, dass die Sony DD-Geräte alle über Kontakte auf der Kassettendeckel-Oberseite, also elektrisch, gesteuert wurden. Diese Geräte gab's auch mit Autoreverse, allerdings war mir nicht klar, wie viele Modelle es gab.

http://www.walkman-archive.com/gadgets/s..._line.html

Vielleicht hilft dir das weiter? Tolle Idee, tolles Projekt!

p.s. lieber Holgi! Toller Rekorder - und tolle Leistung deinerseits! Ich kann dir nur meinen Respekt entgegenbringen!
Liebe Grüße
Thomas
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#3
Vielleicht schaffst du es auch, dass du diese Spulen verwenden kannst - ohne spezielles Kassettengehäuse.
Zwar erinnert das nicht mehr an Offenwickel, aber dafür noch mehr an ein Tonbandgerät.

https://www.savethevinyl.org/teac-open-r...ystem.html

Gruß
Lois
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#4
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen Hinweis und den Link zu den Geräten. Ich denke auch, wenn die Tasten auf dem Deckel sind, können sie nicht mechanisch ins Laufwerk eingreifen. Außerdem müßten Laufwerke für beide Richtungen dann ja eine sehr komplizierte Mechanik für die Umschaltung haben. Ich werde mal versuchen, einige Versuchsmuster günstig zu kaufen, die können ja auch erst einmal defekt sein.



Hallo Lois,
vielen Dank für Deinen Hinweis zu den Spulen und den Kassettengehäusen. Ursprünglich wollte ich solche Kassetten-Spulen nehmen und eine Hälfte davon sollte als Bandteller fungieren. Das habe ich aber wegen der Spulendurchbrüche oder Speichen wieder verworfen. Wenn mir der Preis vorher bekannt gewesen wäre, hätte ich den Gedanken schon deshalb nicht weiter verfolgt.   Das Bandtellerproblem habe ich für mich aber schon gelöst. 
Das Modell eines Rundfunk-Magnetophonlaufwerks muß natürlich mit freitragendem Wickel laufen, wie das Original.
Im anderen Fall wäre es ja ein Spulenlaufwerk mit Schichtlage außen. Das hat es beim Rundfunk nie gegeben,und als Amateurgerät ist mir auch nur eines bekannt. Das wurde entwickelt von Dr. Friedrich Krones bei Philips in Wien. Es war das erste Nachkriegstonbandgerät für den Amateurmarkt mit 19 cm/s, 18 cm Spulen und Schicht außen gewickeltem Band.

Mit den besten Grüßen
Manfred
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#5
Hallo Manfred!
Ich finde dein Projekt spannend. Hältst du uns auf dem Laufenden?
Liebe Grüße
Thomas
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#6
Die DDs sind teuer und mit Kurzhub Tasten - also nicht Full Logic. Außerdem gibt es nur einen Walkman DD mit Autoreverse, das ist der mittlerweile unbezahlbare DD9. Bei Autoreverse ist das in dem Sinne auch kein Doppelcapstan. Es sind 2 Capstane, die gegeneinander laufen und wo - je nach Laufrichtung - immer nur einer aktiv war. In den 90ern gab es genug Logic gesteuerte Walkmans, die heute günstig zu haben sind. Das sind z.B. alle Sony Modelle mit „EX“ im Namen (Sony WM-EX) oder auch Panasonics (RQ SX), die haben auch oft eine Kabel Fernbedienung, sodass man sie sogar außerhalb des Puppenhauses fernsteuern könnte. Open Reel bei Cassette stelle ich mir allerdings schwierig vor. Der Bandzug dürfte dafür wahrscheinlich nicht ausreichen und die Wickeleigenschaften des Cassettenbandes sind schon allein durch die Dicke auch ganz Andere, als die von Tonbändern.

LG Tobi
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#7
Hallo,

auf Wunsch von Manfred verschiebe ich diese Diskussion mal in ihren eigenen Thread.

Viele Grüße
Andreas
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#8
Hallo Andreas,

das ist ja großartig, daß Du es hier eingerichtet hast. Ich möchte Dir dafür ganz besonders danken.

Mit den besten Grüßen
Manfred
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#9
Hallo Tobi,

vielen Dank für Deine Hinweise und Ratschläge. 

Das die Capstane gegenläufig sind, kann ich bei einem Modell hinnehmen. Es ist immerhin optisch sehr ähnlich, wenn da noch eine zweite Rolle ist, auch wenn sie hier dann keine Funktion hat. Modell-Lokomotiven werden ja meistens auch nicht über die Treibstangen angetrieben. Ich brauche die Reverse-Funktion ja nicht, sondern die zweite Rolle nur wegen der Optik, auch wenn sie eigentlich zu weit vom Kopfträger entfernt ist. Aber man kann nicht alles haben. -  Immerhin wird das Magnetbandprinzip des Originals zu 100% umgesetzt. Das bedeutete auf Modellbahn-Maßstab umgesetzt: LGB-Lokomotiven müßten mit Dampf und Treibstangen fahren.

Der Hinweis auf die Kabelfernbedienung ist sehr wertvoll. Die Steuerung von außerhalb des Puppenhauses ist genial. 
Die möglichen Bandschwierigkeiten muß ich hinnehmen. Aber der Offenwickelbetrieb ist für mich ganz wichtig bei dieser Modellumsetzung. Es ist nicht gewollt, die Bänder im Spiel-Betrieb zu wechseln, sondern nur ein Band wird benutzt. Bei Wiedergabe dürfte es auch bei Bedienung durch kleine Kinder keine Probleme geben, und das Rückspulen darf nur ein eingewiesener Operateur unter Verwendung eines präparierten Kassettenoberteils. Dafür gibt es schon einige Betriebserfahrungen. Den entsprechenden Bedienknopf kann man elektrisch verriegeln.
Jetzt sehe ich erst einmal zu, daß ich einige Laufwerke für Versuche günstig bekommen kann. Wenn alles klar ist, kann ich ja auch etwas mehr Geld ausgeben. Der Walkman aus meiner Erinnerung von damals hatte eine erstaunlich gute Abspielqualität mit einem gekauften Musikband. Aber leider komme ich an das Gerät nicht mehr heran. 

Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, daß ich das Projekt mit Euer aller Hilfe schon schaffen werde.

Mit den besten Grüßen
Manfred
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#10
hallo Manfred,

wie wir gestern am Telefon ja schon bequatscht haben, wünsche ich Dir auch an dieser Stelle alles Gute zu dem Projekt.

Ich habe gestern auch noch ein wenig nachgedacht, wo ich das größte Problem sehe, ist, dass bei Open Reel das ganze Thema Bandzug und Bandführung genauer ausgeführt sein muss als beim Cassettengerät, weil die Führung durch das Cassettengehäuse fehlt. Ich würde die Idee zumindest nicht ganz aus den Augen verlieren, den Antrieb aus dem Walkman nur für den Capstan zu verwenden, und die Wickelteller z.B. mit sowas hier anzutreiben:

https://www.ebay.de/itm/324470981771?has...Swk1ZgFxTy

Es gibt aus dem Computerbereich ganz viel billiges Antriebszeug, das man für die Wickelteller ausprobieren könnte, z.B. die Spindelmotoren aus CD-Laufwerken.

Für das Anfertigen der flachen Teile wie Truhenwände, Wickelteller usw. würde ich statt 3D-Druck eher über CNC-fräsen oder lasern nachdenken, auch dafür gibt es Dienstleister. 3D-Druck ist vor allem für kleine dreidimensional geformte Teile gut geeignet, z.B. für die Nachbildung der Bobbies oder für authentische Tastenkappen. Hier kann ich Dir wirklich empfehlen, den Mut aufzubringen, und Dir z.B. sowas anzuschaffen:

https://www.ebay.de/itm/323694379447?has...OSwLGxfOjS-

Ich baue grade einen Billigdrucker zusammen, den ich vor zwei Jahren gekauft habe und der dann liegengeblieben ist. Wenn ich den zwei Jahre alten Bausatz mit dem vergleiche, was man heute in der Preisklasse bekommt, ist das ein unglaublicher Fortschritt. Du brauchst auch keine Angst davor zu haben, den Drucker mit dem Computer zu verbinden - die Hauptarbeit, das Konstruieren, musst Du eh selber machen, und wenn Du eine fertige Datei hast, kannst Du die auf eine SD-Karte kopieren und in den Drucker stecken, der druckt dann autark. Der große Vorteil eines eigenen Druckers gegenüber einem Dienstleister ist, dass Du Teile sofort ausprobieren kannst, statt jedes Mal tage- oder sogar wochenlang warten zu müssen.

So, das wars erstmal - wenn Du magst, kannst Du von dem Walkman Deiner Wahl zwei Exemplare beschaffen und einen gegen Kostenerstattung in meine Richtung werfen, dann denke ich gerne mit. Du kannst Dich natürlich auch weiterhin gerne bei mir melden - wenn mein 3D-Drucker funktioniert, und ich die ersten Objekte gedruckt habe, melde ich mich nochmal hier. Einen großen Vorteil hat Deine Entscheidung, eine Studiomaschine zu bauen - die ist auch im Puppenstubenmaßstab noch relativ groß, so dass man relativ viel Platz für die Technik hat. Ein Heimtonbandgerät zu miniaturisieren, wäre wahrscheinlich deutlich schwieriger.

Mein Modellbautraum ist übrigens ein mechanischer Flipper im Maßstab 1:6 - der geht mir nicht aus dem Kopf ;-) .

Gruß Frank

Edit: Noch eine kleine Anregung:

https://www.ebay.de/itm/203367980575?has...Sw1vxckx8P
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#11
Viell. würde sowas:
https://www.kaufland.de/product/35920032...gK4TfD_BwE
als Grundlage für das LW gehen?
Wenn man dann noch eine CC aufschraubt und drauflegt hat man eine Art Offenwickel.
Zumindest ist das kein finazielles Risiko.
Viele Grüße,

Matthias
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#12
es geht darum, dass das Laufwerk elektrisch steuerbar sein soll. Deshalb sind Geräte gesucht, die Tipptasten im Deckel haben, und die gibt es halt nur noch antiquarisch.

Und ausserdem - hast Du so einen neuen Walkman schonmal in der Hand gehabt ? Dagegen ist jeder 40 Mark Eimer aus den achtzigern pures High End.

Gruß Frank
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#13
Hallo Frank,

vielen Dank, daß Du die vielen guten Ratschläge vom Telefonat hier noch einmal für mich gut nachlesbar niedergeschrieben hast. Das weiß ich zu würdigen, denn meine Notizen beim Telefonieren sind auch für mich später nur schwer zu entziffern.
Was Du mir an neuartigen Bauteilen mal so eben eröffnest, hätte ich mir zu den Preisen nicht vorstellen können.

Und Deine Gedanken zum 3D-Drucker sind sehr schlüssig. Du hast recht, das Projekt schreit ja geradezu danach, daß ich mich damit ernsthaft befasse.
Das Projekt macht mir schon jetzt riesigen Spaß, und das, obwohl es bisher nur in Gedanken besteht.
Ich habe das Gefühl, Du könntest Gefallen an so einem Modell entwickeln. Dann wird es schon eine Großserie von 3 Stück!!!

Eines weiß ich jetzt schon ganz sicher, von Deinem Flipper brauche ich unbedingt zwei Stück: einen für besagte Tochter mit dem Wunsch nach einem Puppentonbandgerät, denn sie besitzt einen Original Flipper von Bally mit riesigen Schrittschaltwerken und Relais bis zum Abwinken. Wenn ich ihr von Deinem Flipper-Projekt erzähle, dreht sie durch. Das wird lustig.

Mit den besten Grüßen

Manfred

Hallo Matthias,

vielen Dank für Deinen Hinweis. 
Zum Probieren ist das Laufwerk sicher sehr geeignet, vor allem wegen des Preises.

Der Einwand von Frank ist auch berechtigt, aber zu dem hier aufgerufenen Preis gibt es bei den Kleinanzeigen nur defekte Geräte von Annodunnemals, und das ist dann auch noch nicht zielführend.

Du hast recht: da habe ich kein großes Risiko zum Ausprobieren und sehe dann die Probleme auch viel deutlicher, denn im Moment habe ich überhaupt kein Cassettenlaufwerk. 

Mit den besten Grüßen

Manfred
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#14
Hallo Manfred,

danke für Deine Antwort.
Entscheidend an Deinem Projekt wird ja auch sein, welchen Aufwand Du betreiben möchtest und wie weit Du mit einem funktionierenden Modell an das Original heranreichen willst.
Übrigens habe ich so ein Teil (X4-Tech) nicht nur schonmal in der Hand gehalten sondern benutze sowas auch gelegentlich zum abspielen alter CCs und dieses tut das Teil ganz ordentlich.
Ggf. wäre es noch eine Lösung, ein LW aus einem Deck zu verwenden, da ist die Auswahl größer und es gab viele Modelle mit elektronischer LW-Steuerung.
Viele Grüße,

Matthias
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#15
Kaum zu glauben, was es im Internet alles zu finden gibt:
https://www.facebook.com/groups/tapereco...694499076/
(In den Kommentaren zu dem FB-Beitrag gibt noch einen zweiten Videoclip.)
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#16
edit....
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#17
bei den Russen gibt es unglaublich begabte Handwerker, ich bin auch immer total geflasht, was die bei Autos drauf haben.

Gruß Frank
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#18
Hallo Peter,
vielen Dank für Deinen Hinweis auf diese einzigartigen Miniaturen. 
Es müßte wohl ein ganz besonderes Vergnügen sein, die Detaillösungen unter einer Lupe zu betrachten.
 Wenn es keine Illusion (mit mp3 und Laufwerksdummy)  ist, dann ist die Tonkopfanordnung und insbesondere deren Ausführung einzigartig.


Hallo ins Forum:
von einem mir bekannten hier nur mitlesenden Funkamateur erhielt ich diese anhängende Bilddatei.
Das kommt meinen Vorstellungen schon sehr nahe. Warum er das damals so gemacht hat, weiß er auch nicht mehr so genau (war wohl mehr Basteltrieb), aber zum Glück gibt’s dieses Foto davon und das Laufwerk kann er jetzt auch nicht benennen.


Da hoffe ich auf den geballten Sachverstand hier im Forum.

Zum Erhöhen des Motivationspegels und zum Erheitern aller Betrachter hier noch das Bild der kleinen Tontechnikerin aus der Krabbelgruppe für Fortgeschrittene. An der Stellung der Gummiandruckrolle erkennt der geneigte Betrachter eindeutig, daß sich die Bandteller gedreht haben mußten, denn die T9u hat keine Schnellstoptaste, die Gummiandruckrolle kennt nur die Zustände angedrückt oder Ruhelage und ausgeschaltet liegt die Rolle immer in Ruhelage.
Das triumphierende Lachen der Operatorin zeigt auch sehr deutlich den Stolz darauf, daß noch keine der Spielfiguren von den Wickelkernen heruntergefallen ist. Das blieb aber nie lange so, denn die T9u konnte die Kleine während des Wiedergabebetriebs von 38 cm/s auf 76 cm/s  umschalten, denn die Tasten waren noch nicht bei Betrieb elektrisch verriegelt. 
Das gab dann immer Bandsalat vom Feinsten und war sehr lustig.

Viele Grüße

Manfred


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#19
soooo - ich habe grade bei Ebay so einen hier in defekt für zehn Euro geschossen:

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Aiwa_HS-PX_197

ich denke, das könnte passen. Was vielleicht hilfreich wäre, wären Draufsichten vom T9 und M10 mit ein paar Abmessungen wie Tellerdurchmesser, Abstand der Wickeldorne, Breite, Länge und Tiefe des Chassis, das später in die Truhe muss. Dann könnte ich mir mal ein paar Gedanken machen.

Gruß Frank
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#20
Hallo Frank,
da fühle ich mich ja richtig gebauchpinselt.
Du bist in der Wirklichkeit noch viel schneller als ich in meinen Gedanken.
Die Maße des Laufwerks suche ich noch zusammen. Mal eben abmessen geht leider nicht, weil wir coronabedingt immer noch in einer Exklave bei unserer Tochter leben. Aber soviel Elan deinerseits spornt mich an. Da muß ich jetzt aber sehen, daß ich in die Socken komme, wie es hinter dem Deich so schön heißt.
Meine Grundsätzlichen Gedanken vorweg: für das erste Modell wollte ich das Cassetten-Laufwerk in seinen Abmessungen nicht verändern. Cassetten-Maße zu M10-Maßen sind der Maßstab, fertig. Dazu dann in dem Maßstab die Truhe aus dem Drucker und das Laufwerk wird ins Truhengehäuse aus dem Drucker von oben eingesetzt, wie das Original.
Die Bandwickel der Cassette müssen etwas gekürzt werden, damit auf beiden Seiten gleich große Bandtellersimulationen aus silberfarbener Folie unter die Wickel geklebt werden können, das sieht dem Original dann schon viel ähnlicher, als die kleinen Metallspulen für viel Geld.
Den kleine Cassettenwickelkern kann man mit einen Papierdruck eines AEG-Kernes überkleben. Vermutlich ist die Illusion mit einem fotografierten Grifftelleraufsatz schon so gut, daß man auf die entsprechende Variante aus dem Drucker ohne nervöse Entzugserscheinungen warten kann. 
Vielleicht sieht das ja dann der geniale Russe und baut uns echte Wickelkernverriegelungen im Kleinstmaßstab, zu bedienen mit Lupe und Pinzette. - Dem würde ich so etwas ohne weiteres zutrauen. - So wie die echten Modellbauer, die sich Mauersteine in 1.100 herstellen und die dann mit besonderem Kleber als Mörtel vermauern. Richtig stilecht ist das wohl erst, wenn auch die Maurerkelle im richtigen Maßstab mit einem Mikromanipulator bedient wird. 
Mein Gedanke war ja ein Modell für die Puppenstube und noch nicht für das Deutsche Museum. Aber wenn Du mit einsteigst, könnte das auch noch was werden….
Nun schicke ich diese erst einmal ab, damit Du nicht das Gefühl bekommst, hier sei bei mir Dein großartiger Einsatz etwa auf karstigen Boden gefallen.
Mit den allerbesten Grüßen


Manfred
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#21
hi Manfred,



dann schicke ich noch einen Motivator hinterher - guck mal, was ich am Wochenende zusammengezimmert habe:



   



Heute abend werde ich die ersten Testdrucke machen, gestern hatte ich nach der Justiererei irgendwie keinen Mut mehr.



Über eine kleine CNC-Fräse denke ich auch schon länger nach, das wäre doch jetzt mal ein Anlass. Damit könnte man dann wirklich Bandteller und Bobbies aus Metall nachmachen - und ein Chassis aus Blech so gestalten, dass die Proportionen stimmen. Deshalb würden mich auch die grundlegenden Abmessungen interessieren - auf dem Millimeter kommt es ja nicht an, ich finde nur, dass das Gesamtbild stimmig sein sollte.

Und bevor Du jetzt ein schlechtes Gewissen bekommst - das alles hatte ich sowieso schon lange vor, aber manchmal kommt jemand mit einer Idee daher, die alles in Bewegung setzt Cool .



Gruß Frank
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#22
Moin Frank,
so jetzt habe ich auch einige Maße.
Die ersten Geräte nach dem Krieg T8, T8f, T9, T9u hatten Laufwerksplatten von 70cm x 49 cm. Die Höhe war 90 cm. (Soll später modelliert werden).
Hier stimmt sogar das Seitenverhältnis recht gut mit dem AIWA-Laufwerk überein. Der Maßstab wäre 1:6,36.
Die späteren ARD- Rundfunklaufwerke M10-/A, M15-/A, A81, A816 hatten folgende Chassisabmessungen:
64 cm x 52 cm , die Höhe der Truhen war 90 cm. 
An diesen Geräten wurde im Stehen gearbeitet. Schon Dagobert Duck verlangte für einen Lohn von 4 Kreuzern stehende Arbeit. Für Arbeit im Sitzen zahlte er nur 2 Kreuzer.
Das gibt bezogen auf das AIWA-Cassettenlaufwerk einen Maßstab von ca. 1:5,8
Merkst Du was? Das paßt doch fast wie die Faust aufs Auge zu einem Flipper-Modell von Bally im Maßstab 1:6. Das ist doch bestimmt kein Zufall.
Viele Grüße
Manfred


P.S. 

Im Anhang auf der linken Seite die Laufwerksplatte von einer M10A, dem Vorbild für das Modell. 

Bei dem rechten Foto vom Walkman ohne Deckel habe ich die Kopfträgerabdeckung ähnlich zur M10A eingezeichnet. Wenn da noch zwei kleine Bandteller aus grauer Folie unter die Wickelkerne des Cassettenbandes drunterkommen, wäre man optisch mit einem ersten Prototypen schon nahe dran am großen Vorbild.


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#23
Hallo in die  Runde,

ich bin ein wenig weitergekommen. 
Die Bastelbedingungen sind allerdings suboptimal, weil ich mich nur langsam von einer ziemlich schweren Bronchitis erhole und die jetzt schon etwas längeren Freigangzeiten nutze, um nur etwas für mein Vergnügen zu tun.

Das kleine Laufwerk verarbeitet offene Bandwickel, wie sein großes Vorbild,. Der doppelte Capstan-Antrieb sieht dem Original zumindest etwas ähnlich. Mit dem möglichen Reverse-Betrieb ist das Kleine dem Vorbild über und mit einem vorbespielten Band ist der Klang sehr ordentlich. Die Bänder sind ja wohl damals zu beachtlicher Qualität entwickelt worden.
Wenn ich da den Vergleich zu einigen Bändern aus den 1940er Jahren anstelle, die ich kürzlich erwerben konnte. .....  Aber das ist eine andere Geschichte....Darüber werde ich später extra berichten.

Als nächstes sollen die Bandteller schön rund werden und sich auch mit den Kernen mitdrehen. Und dann müssen die Blechbügel zur Stützung des Deckels entfernt werden. Das wird eine harte Nuß werden, weil das gehärteter Federstahl ist.

Hier brauche ich Hilfe aus dem Forum:
Gibt es die Gleitfolien aus den Kassetten auch größer und in grau?  Dann könnte ich daraus die Bandteller schneiden.
Wie bekomme ich die Blechbügel über den Umlenkrollen weg, ohne die Kopfbrücke zu zerstören.

Ich bin dankbar für jede Anregung und Hilfe.

Puppen-M10 bei Wiedergabe                                                                                                                                              Puppen-M10 beim Umspulen

                                                                                                      



Ich habe einige Filmchen von dem kleinen Laufwerk in voller Aktion bei WeTransfer eingestellt. Die können dort kostenlos noch bis zum 12.10.21 unter folgendem LINK abgerufen werden


https://we.tl/t-LGKmn7SeIh



Viel Spaß und  viele Grüße

Manfred
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#24
Hallo Manfred,

Wirklich eine feine Arbeit!
Zur Materialfrage der Bandteller fallen mir die alten Floppy-Disks ein, (also die 5 1/4-Zöller, die noch wirklich floppen, die kleineren mit 3,5 Zoll haben ja ein festes Gehäuse) die gab es doch in allen Farben. Wäre aber die Frage, ob die heilen Flächen zwischen den Ausstanzungen und den Rand-Falzen groß genug sind.

MfG
Binse
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#25
also für die Teller würde ich mal graue Kunststoff-Schnellhefter ausprobieren. Wenn Du für Werkzeug nicht viel Geld ausgeben willst, kann man dann mit sowas exakte Kreise in Plastikfolie schneiden:

https://www.bueroshop24.de/olympia-ctr-3...eEQAvD_BwE

Für das Entfernen der Haken aus Federstahl eignet sich ein Dremel mit Trennscheibe - ich habe für die feinen Arbeiten einen mit 220 Volt von Proxxon, und um bei groben Arbeiten den Rundlauf des Proxxon nicht zu schädigen, noch so einen zum verheizen:

https://www.lidl.de/p/parkside-feinbohrs...p100308504

Auch die gibt es mit und ohne Akku in allen möglichen Varianten für kleines Geld. Sowas braucht man eigentlich sowieso, wenn man derartige Basteleien macht. Kauf Dir ausreichend kleine Trennscheiben, und schütze auf jeden Fall Deine Augen, weil die kleinen Trennscheiben bei Metall gerne mal brechen und die glasharten Splitter in der Gegend rumfliegen.

Das mit Deiner Erkrankung tut mir leid, ich hoffe, Du erholst Dich schnell. Bis dahin würde ich die Möglichkeit nutzen, mir alles nach Hause schicken zu lassen. Auch wenn man das eigentlich nicht tun soll, habe ich aber schon lange keine Lust mehr, in dem immer dünner werdenden Sortiment der Geschäfte nach dem zu wühlen, was ich brauche.

Gruß Frank
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#26
Es freut mich, daß die Miniatur-Bandmaschine Fortschritte macht! Gleitfolien für Cassetten gab es auch in dunkelgrau, aber Du wirst wahrscheinlich keine finden, aus denen sich vollständige Kreise ausschneiden lassen: Irgendwo, meistens in der Mitte der Cassette, befindet sich ja so gut wie immer ein Sichtfenster. Dort ist dann ein Loch in solchen Gleitfolien, die nicht sowieso schon aus durchsichtigem Material sind.

Also würde ich auch nach irgendeiner alternativen Plastikfolie im passenden Farbton suchen und diese zurechtschneiden. Der Tip mit den Schnellheftermappen war schonmal sehr gut. Oder auch etwas dickeres Papier von Hochglanz-Broschüren, das sollte genauso gut funktionieren. Irgendwas Passendes findet sich meistens im Haushalt.

Viele Grüße,
Martin
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#27
Die Filmchen gehen beim Runterladen weg, wie warme Semmeln. Das freut mich.

Hallo Binse, hallo Frank, hallo Martin,
für Eure Diskussionsbeiträge zu meiner Hilfe danke ich Euch.
In den Bandkassetten sorgen die Gleitfolien unten und  oben für saubere Bandwickel. Da bei mir eine Seite offen ist, darf ich da nicht hudeln. Mehr als normale Papierstärke darf ich da nicht unterlegen, denn die Präzision dieser kleinen Zaubermaschinen ist erstaunlich und  die Laufwerkslogik ist sehr ausgebufft.

Der graue Kunststoff-Schnellhefter liegt deutlich näher an der Foliendicke als die alten Floppi-Discs. Und die Farbe ist ja Original-AEG-Telefunken-Grau; Bingo.Und dann der Kreisschneider aus dem Büro und die kleine Schleifmaschine.: alles Volltreffer.

Da kann ich dann ganz sutje weitermachen

.Wird fortgesetzt.

   


Viele Grüße

Manfred
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#28
Hallo ins Forum,

wegen der großen Nachfrage nach den Filmchen mit der Puppen-M10 (Prototyp) habe ich noch nachgefilmt und nachgeladen.

Eine M15A spielt der Kleinen was vor und übt mit ihr Vor- und  Rückspulen.

Wenn ich wieder in meine Kultstätte kommen kann, werde ich die Kleine mit ihrem großen Vorbild bekannt machen und  Filmaufnahmen mit M10A (siehe Avatar) und Puppen-M10 machen. Die Kleine ist deshalb kein M10A.Modell, weil sie indirekt angetrieben wird. Die M10A wird dagegen direkt angetrieben mit Papst-Außenläufer mit Telefunken Aufdruck.


   


https://we.tl/t-heshrfUhhV


Viel Spaß

Manfred
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#29
Hallo in die Runde,

Leider bin ich noch nicht ordentlich in die Socken gekommen.

Aber unser Forenmitglied Hannes hat sich richtig ins Zeug gelegt und eine Fertigungsstraße für Bandteller von 40 mm Durchmesser für Puppenstuben-M10-Vierspur-Geräte errichtet und mir freundlicherweise eine Serie von 8 Stück in dezentem dunklen Grau geschickt.
Diese sind sie meinen eierigen Papiermustern in allen Punkten weit überlegen!!!  Ein-dreifach-Hoch auf Hannes

                                                                             

Als mitdrehende Bandteller kann ich sie noch nicht einsetzen, weil die Wickeldorne dann die Wickelkerne nach oben drücken, und der Zehntelmillimeter zusätzliche Dicke verursacht auch leichtes Wörgeln an den Kopfbandführungen.

Die Bastelforschung geht also schön weiter. Als nächstes ohne die originale Gleitfolie aus der Kassette.

Schaunwermal.

Viel Grüße
Manfred
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#30
hi Manfred, warum fräst Du die Wickelteller rund um den Dreizack nicht einfach einen zehntel mm ab ? Das geht ziemlich präzise mit einem Dremel respektive Proxxon und einem kleinen Bohrständer dazu.

Ich sehe ja ein, dass Du keine High End-Lösung bauen willst, aber um ein klein wenig Mechanik-Bastelei wirst Du nicht rumkommen.

Gruß Frank
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#31
Hallo Manfred,
ich sehe das erst heute, toll! Bezüglich der Bobbies: Ich würde einfach einen Bobby auf der M15 von oben fotografieren, dass ganze farbig, massstabsgetreu ausdrucken, ausschneiden und auf die weissen Kassettenkerne kleben. Dann sieht das von oben wie echt aus.
Grüsse
Gerhard
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#32
Hallo Frank und  hallo Gerhard,
Vielen Dank für Eure Hinweise. Ich habe mich sehr darüber gefreut.



Hallo Frank,

ich habe Deine guten Ratschläge nicht vergessen.
Seit Anbeginn von Corona-Maßnahmen wohnen wir bei unserer Tochter in Mecklenburg und werden durch sie versorgt. Wir dürfen nicht einkaufen, weil unsere Tochter das nicht will. Wir sind nämlich eine Hochrisiko-Gruppe.
Ein Dremel ist im Nachbardorf in Aussicht.
Ich habe hier nur die absolute Geräte-Notausstattung zur Befriedigung meines Spieltriebs und deshalb deutliche Entzugserscheinungen, weil ich nicht zu meiner Kultstätte fahren darf (s.o.).

Ein Beispiel aus dem täglichen Leben:
Ich frage meine Tochter nach einer M3-Zylinderkopfschraube, Länge egal als Probe für die provisorische Befestigung einer M15A-Bandführung an einem M10-Kopfträger.
Antwort: Wir sind hier ein landwirtschaftlicher Nebenerwerbsbetrieb und kein Piercingstudio. Alles unter Schlüsselweite 22 ist eigentlich Pipifax. 
Un nu komms Du, hätte Kuddel Schnööf gesacht.



Hallo Gerhard,

das ist ein sehr guter Hinweis. Ich werde sehen, was sich da machen läßt. Die Wickeldorne stehen etwas vor, aber so ein Prototyp ist ja zum Probieren gedacht. vielleicht lassen die sich kürzen, ohne ihre Funktion einzubüßen.
Immerhin bilden die jetzigen Kerne das rote Kennfeld für die Wickelkerne einigermaßen nach. Da gab es viele andere unpassendere Farben.
Wenn die Umlenkrollen frei zu sehen sind, gewinnt das Modell unheimlich an Wirkung. 
Auch die Wirkung der kleinen freitragenden Wickel in voller Funktion auf das Nervensystem eines "Wickelkernophilen", wie mich, kannst besonders Du dir sicher gut vorstellen.


mit den besten Grüßen
Manfred
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#33
Hallo, liebe Freunde der Wickelkernminiaturlaufwerke und deren 1:1 Originale,

ich bin noch nicht weitergekommen, weil die reale Scheinwelt mich mit viel Unnötigem in Atem hält.

Aber ich habe hier Bilder für "hard-core-Wickelkern-Fetischisten", wie ich es selbst auch bin. 

- Schon 1961 habe ich Grundigs TK 32 mit Adaptern und 18 cm Bandtellern mit freitragendem Wickel betrieben. -
 
Viele Grüße
Manfred


                                                                            
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#34
David und Goliath.
Oder so was. Jedenfalls fein und witzig-winzig, gefällt mir sehr.

MfG,
Binse
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