Fremd-/Geräuschspannungsabstand
#1
Ich hätte da mal eine Frage...
Wieso ist der Geräuschspannungsabstand (4-Spur, 9.5 cm/s) beim Telefunken M302 (46 dB) so viel schlechter als beim Revox A77 (59 dB)?
VG Jürgen


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#2
Hallo Jürgen,

sind beide Werte nach der gleichen Norm gemessen worden?

Gruß Frank
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#3
Ohne genaueres zu wissen (nur Vermutung...) gehe auch ich von unterschiedlichen Messverfahren aus: RMS kontra Spitzenwert / Geräuschspannungsfilterkurve A oder C ......
Und dass die elektroakustischen Eigenschaften eines M302 nicht ganz so gut wie die einer A77 sind, ist ja auch nicht sooooo überraschend. (Ich kenne zumindest das M302TS aus eigener Erfahrung, mein Bruder hatte es zwischen 1968 und ca. 1976, während ich damals schon meine erste A77 besaß. Klanglich und hinsichtlich Rauschen / Brumm / Störeinstrahlung waren da schon "Welten" dazwischen)

Gruß
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Uher Universalgerät 5000 / SABA TG454 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
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#4
Habe die Werte aus den Datenblättern, da ist Geräuschspannung und Fremdspannung angegeben.
Bei A77 ist ASA-A angegeben, beim M302 DIN 45 505.
In einem Test der HiFi Stereophonie sind es für die A77 mit DIN 45 505 'nur' 56 dB.
Klar, klanglich sind Welten dazwischen.
Aber die Wiedergabeverstärker sind doch im Schaltungsaufwand weitgehend ähnlich.
Bspw. vier Transistoren beim M302 (der fünfte oben quer macht lediglich ein Muting), fünf Transistoren bei A77.
Ok, Germanium beim M302, Silizium bei A77, aber ist das die Erklärung?
VG Jürgen


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#5
Das Herz der Magnetbandtechnik sind halt doch Bandlauf und Tonköpfe und nicht die Elektronik!

VG  Martin
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#6
Hallo Jürgen,

TB-Wiedergabeverstärker sind durchaus rauschkritisch. Es ist nicht selbstverständlich, dass deren Rauschabstand weit genug weg vom Bandrauschen ist. Gute Germanium-Transistoren sind guten Silizium-Transistoren im Rauschen und in der Stromverstärkung deutlich unterlegen. Ich habe nur Erfahrungen mit DDR-Transistoren. Aber zwischen einem rauscharmen GC 118 und einem rauscharmen SC 239 lagen schon Welten! Würde mich nicht wundern, wenn das für AC 150 und BC 109 ähnlich aussah.

Liebe Grüße
Frank
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#7
(04.05.2021, 15:51)leserpost schrieb: Das Herz der Magnetbandtechnik sind halt doch Bandlauf und Tonköpfe und nicht die Elektronik!

VG  Martin

Hallo Martin,

das Herz allein kann aber ohne Perpherie wie Arme,Hände,Beine etc. wenig ausrichten. Das ist ja das interessante an Bandmaschinen, nämlich das Zusammenspielen von Mechanik und Elektronik. Nur wenn beide Teile ihre Aufgaben ordnungsgemäss erfüllen, kommt ein gutes Ergebnis dabei heraus.

MfG, Tobias

(04.05.2021, 16:22)DropOut schrieb: Würde mich nicht wundern, wenn das für AC 150 und BC 109 ähnlich aussah.

Hallo Frank,

damit liegst du sicher richtig. Bei einem mehrstufigen Wiedergabeverstärker mit Germanium-Transistoren würde es vielleicht ausreichen, den 1. Transistor durch einen rauscharmen Silizium-Typen zu ersetzen, weil das Rauschen von den nachfolgenden Stufen immer mit verstärkt wird.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#8
Neben den Parametern der eingesetzten Halbleitern spielt der Quellwiderstand (Kopf) ebenfalls eine Rolle beim (bandunabhängigen) Rauschen, Je größer der ist, je größer ist die Rauschspannung. Auch die Spaltweite der eingesetzten Köpfe, die wiederum Einfluß auf die Widergabespannung hat, beeinflußt das Signal-/Rauschverhältnis. Je geringer die Spaltweite ist, je höher ist die Grenzfrequenz (gut) und je geringer ist die Ausgangsspannung (schlecht - erfordert höhere Verstärkung). Also nur aus dem Schaltbild und den Parametern der eingesetzten Halbleiter läßt sich keine genaue Aussage über Geräusch- und Störspannungsabstand treffen.
Nebenbei spielen auch andere Signalanteile eine Rolle, wie Brummen. Unterschiedliche Aufwände in der Schirmung und der Anordnung störstrahlender Bauteile (Motor, Trafo) haben durchaus auch Einfluß auf den meßbaren Störspannungsabstand.

Gruß Ingo.
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