Grundig C8000 Brummen und Karies
#1
Ich hoffe die Frage ist hier richtig platziert.
Weil ich die Dinger früher immer so toll fand, habe ich einen Grundig Radiorecorder C8000 gekauft. Kennt hier jemand das Gerät?Leider hat das Laufwerk Karies und ich muss unter der Capstanschwungmasse ein Ritzel ersetzen. Gibt es wohl als Nachbauten. Hat jemand eine Idee worauf zu achten ist?

Ebenfalls ärgerlich ist der Netzbrumm.
NT-Elkos habe ich schon getauscht, ändert aber rein gar nichts. Wundert mich etwas. Die alten Elkos sahen nicht so dolle aus. Den Gleichrichter hatte ich ausgelötet und gemessen. Der war unauffällig und in Ermangelung eins passenden habe ich ihn wieder eingelötet.

Bei Batteriebetrieb ist das Brummen erwartungsgemäß weg.
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#2
Nun denn, eine Woche weiter habe ich die Probleme gelöst.
Die Capstanwelle trägt unter der Schwungmasse ein Ritzel, das sich komplett erweicht hat. Bei leichtester Berührung zerfiel es. Ersatz fand ich in der Bucht in Form eines Spritzgussritzels. Das vom Ritzel angetriebene große Zahnrad zerbröselte ebenfalls. Gut dass ich vorsorglich gleich das Zahnradset gekauft habe.
Den Netzbrumm konnte ich durch Einlöten eines weiteren Elko direkt am Gleichrichter eliminieren. In dem C8000 ist so viel Platz, dass ich den Elko mit Schmelzkleber problemlos hinter dem Batteriefach einkleben konnte.

Habs jetzt nur geschrieben um das Thema abzuschließen, vielleicht hat ja später mal jemand was davon.


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#3
Hallo,

(01.05.2021, 18:44)peter-hifi schrieb: Den Netzbrumm konnte ich durch Einlöten eines weiteren Elko direkt am Gleichrichter eliminieren. In dem C8000 ist so viel Platz, dass ich den Elko mit Schmelzkleber problemlos hinter dem Batteriefach einkleben konnte.

Habs jetzt nur geschrieben um das Thema abzuschließen, vielleicht hat ja später mal jemand was davon.

danke für den Tipp. Bei mir dient ein C6000 als Küchenradio, ebenfalls mit defektem Kassettenteil (noch nicht näher untersucht, ich höre eigentlich nur Radio damit) und mit leichtem Netzbrummen. Wo hast du denn den Kondensator genau eingefügt?

Viele Grüße
Moritz
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#4
Direkt am Gleichrichter mit Litze angelötet.

Ich hätte auch Monozellenakkus, damit brummt es auch nicht. Jedoch hat mich das Brummen gestört, weil ich weiß, dass es da ist. DAs Cassettenteil brauche ich auch nicht, aber es muss funktionieren, sonst habe ich keine Freude an dem Gerät.
Weil ich wegen des Zahnradtausches das Laufwerk ausbauen und die Huckepackplatine entfernen musste, habe ich auch gleich die Elkos und Tantalkondensatoren ersetzt. Die gelben Frakos waren mir nicht geheuer.

Den C6000 finde ich übrigens total klasse!
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#5
Hallo,

(02.05.2021, 15:37)peter-hifi schrieb: Direkt am Gleichrichter mit Litze angelötet.
d.h., auf der Gleichspannungsseite als zusätzliche Siebung, also parallel zu C 805? Welche Kapazität hast du da zusätzlich verbaut? Hattest du den zufällig ausgemessen? (Edit: ist wohl egal, du hattest ja geschrieben, daß du die Elkos ersetzt hast und es immer noch brummte.)

Alles instandhalten, das würde ich auch gern... aber mit wenig Zeit und noch weniger Fachkenntnissen muß man sich auf Kompromisse einlassen Smile

Viele Grüße
Moritz
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#6
Ich habe mir eben nochmal genau den Schaltplan angesehen. Den Elko habe ich mittels Litze direkt an den Lötpunkten am Brückengleichrichter angelötet. Faktisch parallel zum C805. Warum ein neuer Ersatz für den C805 nichts brachte wei ich auch nicht. Der Zusatzkondensator hat 10.000 µF/16V und lag bei mir in Vorrat. Da die gemessene Spannung an der Stelle ohne Last 14,5V betrug, habe ich ihn eingesetzt.
Ausgemessen habe ich den Kondensator mangels Equipment nicht.
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#7
Ergänzung:
ich habe mir die Mühe gemacht und ALLE Siebelkos auszutauscht. Jetzt ist das Brummen weg und ich konnte den Zusatzelko wieder auslöten. Ursächlich war wohl ein dunkelroter ROE-Plastikbecherelko am Endstufen-IC. Murphy's Law. Es ist exakt das Bauteil defekt, an das man nur unter größten Mühen herankommt.
Nun habe ich auch den defekten Schieberegler für den Bass ausgelötet, repariert und wieder hineingefummelt. Nix für zwischen Suppe und Kartoffeln und ziemlich frickelig. Der kleine Schleifer hat sich vom Schieber gelöst. Puh, bin ich froh alles ohne Kollateralschäden wieder zusammenbekommen zu haben.
Die Platine mit den Klangreglern ist im 90°-Winkel auf die Hauptplatine gelötet. Unter der Frequenzanzeige war eine Lötstelle versteckt, die für extremes Kratzen mit voller Lautstärke gesorgt hat, weil das Volumepoti zeitweise keinen Kontakt hatte.
Und weil ich noch nicht abgenervt genug war, habe ich mir auch noch einen C6000 ergattert....
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#8
Wie beruhigend, dass Freund Murphy nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen
zuschlägt......haha.
Mit großem Vergnügen hab ich deinen Reparaturbericht zum GRUNDIG Radiorecorder gelesen, Peter.

Gruß vom Niederrhein,
Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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