Revox A77 MK IV Widergabe Problem
#1
Hallo liebe Tonband Freunde.
Ich hoffe das ihr Tonband Freunde mir weiterhelfen könnt. Vor wenigen Tagen habe ich mir eine Revox A77 MK IV zugelegt. Die Maschine hat seitdem ich sie habe das Problem, dass die Wiedergabe nicht richtig funktioniert. Die Wiederabgabe ist nur zuhören, wenn man den Lautstärkeregler voll aufdreht und das auch nur sehr leise. Auch wenn man die Kontakte des Wiederabgabekopfes berührt ist kein lautes Brummen zu vernehmen. Das Gleiche gilt für die Aufnahme. Die Maschine nimmt einwandfrei auf. Die Vorbandkontrolle hört sich super an und ist auch ausreichend laut. Wenn man nun auf die Hinterbandkontrolle wechselt ist sie wie die reine Wiederabgabe sehr leise. Das aufgenommene Band läuft und klingt einwandfrei auf meiner anderen Akai Maschine.

Was ich bis jetzt an der Maschine gemacht habe:
-Tonköpfe mehrmals gründlich gereinigt.
-Rifa Kondensatoren gewechselt.
-Motorkondensatoren gewechselt.
-Alle Trimm-potentiometer gewechselt.
- Elkos auf der Hauptplatine und den Steckkarten gewechselt und die Tantals auf den Wiedergabe Verstärkern.
- Kontakte der Steckkarten und der Stecker gereinigt.
All dies brachte keine Besserung.
 
Was ich bis jetzt getestet Habe:
-mehrmaliges überprüfen der ersetzten Komponenten, ob alles richtig eingebaut ist.
-Wiedergabe-Kopf hat auf beiden Kanälen Durchgang.
-An den Wiederabgabe Verstärkern liegt die Richtige Spannung an den Pins 6,8 und 9 an. Auch an dem Messpunkt B liegen die 14 Volt an, die benötigt sind. Auch die anderen Spannungen 13V, 0.6V sind vorhanden. Die einzige Spannung die Fehlt ist 3V an Pin 10 jedoch wird diese, soweit ich es aus dem Schaltplan beurteilen kann, vom Verstärker produziert.
-Mit Eisspray und Wärme lassen sich auch keine Veränderungen bei der Wiederabgabe liegen.
 
So nun zu meiner Frage. Hat so was jemand von euch schon mal gesehen oder selbst gehabt?
Hat irgendwer eine Idee woran dies liegen könnte, oder was ich noch überprüfen könnte?
Gibt es auf den Wiedergabeverstärkern, außer den Elkos, Tanatls,Trimmern noch Bauteile die kritisch oder bekannt sind dafür kaputt zu gehen? Lässt sich dieses Problem eventuell mit neuen Wiedergabe- Verstärkern beheben ?
 
Ich hoffe das Irgendwer von euch mir helfen kann.
Grüße Benji.
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#2
Hallo,

hast du eventuell vergessen, die Trimmer P801 aus der Nullstellung hoch zu drehen ?

Die 3V auf Pin 10 sind nominelle effektive Wechselspannung bei Voll-Aussteuerung, keine Gleichspannung.

MfG Kai
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#3
Hallo Benji,
am VU-Meter Print ist ein Kontakt, der beim Spulen den Ton wegschaltet. Schau mal nach, ob der bei Wiedergabe richtig gelöst wird.

Sind beide Kanäle gleich leise?

Gruß
Robert
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#4
Hallo,

Ihr seid einfach fantastisch!!!
War grade eben an der Maschine, es war der Schalter auf dem VU-Print.
Die Hinterbandkontrolle/Wiederabgabe ist nun wieder normal laut, sie klingt zwar etwas dumpf, jedoch denke ich das dies vom Tausch der Trimmer-Potis kommt.
Genauso ist der linke Kanal relativ stark vom Rauschen befallen.

Viele Grüße Benji.
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#5
Hallo Benji,

grautliere, dass du so schnell Erfog hattest.
Da dein Problem bereits behoben ist, wirst du dies eventuell nicht mehr lesen. Es sei denn, dass Dumpf und Rauschen noch zu Nachfragen führt.

Dennoch möchte ich meine Freude über deine Fehlerbeschreibung festhalten, da diese einen ersten guten Einblick über den Sachstand verschafft.

Zumindest bei mir ist die Hilfsbereitschaft anschließend höher als bei "mein Gerät ist glaube ich kaputt, was kann das sein?"-Anfragen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Schön, dass der Fehler so schnell geortet wurde!

Anmerken möchte ich jedoch als Hinweis für den TE, dass es das Wort „Wiederabgabe" nicht gibt. Es heißt schon immer und alternativlos Wiedergabe!
Ebenso gibt es keine „Vorderbandkontrolle", die heißt nämlich Vorbandkontrolle...
Nicht böse sein, aber man sollte die richtigen Fachbegriffe schon kennen. Wink

LG
Holgi
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#7
Hallo,

Vielen Dank für das Aufklären über die Fachbegriffe, ich habe diese im ersten Post nun verbessert, ich lerne gerne dazu! ;D
Wegen des dumpfen Klanges werde ich mich bestimmt noch ein mal melden, jedoch ist die Maschine gerade zerlegt, um die letzten inkontinenten Elkos im Netzteil zu tauschen und ich muss noch auf neu vom blauen Claus warten.
Falls es jemanden interessiert, hier noch etwas zum Hintergrund der Maschine.
Es ist auf jeden Fall nicht meine erstes Tonbandgerät, jedoch meine erste Revox. 
Eine Akai 1722W und eine Akai GX-365 D habe ich schon wieder ans laufen gebracht.
Aber nun zur Revox, über das Design der A77 kann man sicher diskutieren, ich persönlich finde ja die Japaner um einiges ansprechender aber die A77  habe ich zu einen Preis bekommen der einigermaßen vertretbar war. Denn die japanischen Maschinen die die NAB-Spulen tragen können sind recht teuer. Als die Maschine dann hier bei mir ankam musste ich zwar feststellen ,das der Verkäufer die Maschine nicht gut verpackt hatte und so mit eine Arretierung der Spulen und somit auch ein Bandteller hin sind. Aber wie oben schon gesagt finde ich das Design der A77 jetzt nicht so bombig, jedoch habe ich mich irgendwie in die Maschine verguckt und somit darf sie bleiben und sie wird nun repariert.


Grüße Benji.
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#8
Hast du die Köpfe mal mit einer entsprechenden Drossel entmagnetisiert? Dumpfer Klang und Rauschen auf einem Kanal.... das könnten u.a. aufmagnetisierte Köpfe sein!

Ein höhenarmer Klang nur bei Wiedergabe (!) kann nicht durch verstellte Trimmer zustande kommen, denn im Wiedergabezweig kann nur der Pegel eingestellt werden, nicht jedoch die Entzerrung. Wenn es keine Aufmagnetisierung ist, bleibt nur ein verstellter Kopfazimut und/oder ein stark verschmutzter (da reicht oft ein ein einziger hartnäckiger "Popel"!) Wiedergabekopf. Am besten mal genau begutachten, ggf. mit kleinem Spiegel. Bei dem Revox-Reinigungsset, das damals mit jeder A77 geliefert wurde, war so ein Zahnarztspiegel dabei, weil die Kopfvorderseite wegen des versenkten Einbaus nun mal schlecht zu sehen ist...

Hast du die Möglichkeit, mit einem gekauftenTestband, Köpfe zu justieren? Im Zweifel benötigt man dazu nur einen Satz guter Ohren und einen Kopfhörer. Wenn man es extrem genau machen will, noch ein analoges Millivoltmeter oder ein Oszilloskop.

Gruß
Holgi
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#9
Die Tonköpfe habe ich noch nicht entmagnetisiert. Werde ich aber demnächst auf jeden Fall machen.
Ein Oszilloskop hab ich, nur ein Testband werde ich mir noch zulegen.
Ich hab aber noch eine andere Frage zur A77. Die Lager der Wickelmotoren sind sehr laut, genauso hat der Capstan Motor ein gewisses Lager Laufgeräusch. Nun zu meiner Frage, reichen für die Motoren "normale" Kugellager also z.B. die von SKF mit normaler Lagerluft oder müssen das präzisere sein ? Denn von SKF habe ich noch keine mit C2 oder C1 gefunden.

Grüße Benji.
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#10
Hundertfach bewährt und günstig Wink
https://www.toj-bearing.de/608-ZZ-8x22x7...staubdicht
Ohne Witz, von den Dingern habe ich schon weit über 100 Stück in Wickelmotoren verbaut, im A77 Capstan laufen die auch prima.

Viele Grüße
Volker
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