Revox A77 - ich konnt's nicht lassen
#51
Moin. :3
Bei den Folien spricht nix dagegen, Keramik auch nicht (solange es keine "Arbeiterfahnen" sind, die neigen zu Feinschlüssen).
Tantals sind sehr empfindlich gegen Überspannung und falsche Polung und quittieren Misshandlungen gern mit Kurzschluss.
Wenn die nicht unbedingt nötig sein sollten, nehme ich normale Elkos, hab ich in meiner A77HS auch gemacht - funzt einwandfrei.
Sind die Trimmer auf den Steckkarten noch die originalen? Falls ja, solltest du die auch gegen gekapselte Exemplare austauschen (z.B. Piher PT15 stehend), neu einmessen musst du sowieso. ^^
Zur Hauptplatine: eventuell reicht es, das Abschirmblech darüber zu entfernen, wenn alle Steckkarten raus sind, sollte man da ausreichend gut rankommen.

Gruß, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#52
(07.04.2021, 10:18)Stefan_K schrieb: Es graust mir ein bisschen davor, diese Hauptplatine auszubauen, zumal das Gerät sauber schaltet und kein Poti kratzt.

Du solltest auf jeden Fall die drei axialen Elkos tauschen. Wenn Du die Platine nicht komplett ausbauen willst, kannst Du die Elkos dicht am Körper abschneiden und die neuen dann an die Beine vom alten Löten. Aber nicht zu stark erhitzen, sonst löst sich das andere Ende und Du hast verloren. Wink Dabei würde ich auch die Widerstände auf der Platine zumindest optisch kontrollieren. Sollte einer der Elkos bereits Kurzschluss haben, hat er vielleicht einen Widerstand mitgenommen. 
Die beiden Tentals lässt Du dann drinnen.

Gruß
Robert
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#53
Du brauchst die Hauptplatine nicht auszubauen! Die axialen Kondensatoren kannst Du problemlos abzwicken und neue anlöten. Auch wenn jetzt vielen die Haare zu Berge stehen werden, für s erste reicht das.

Was die Kondensatoren angeht: Ungenutzte Elkos würde ich kurz messen, wenn der Wert ok ist rein damit.
Tantals, die nicht genutzt wurden, sind wahrscheinlich in Ordnung. Messen und rein.
Folien sind unkritisch.
Trimmer: ich hebe den Schleifer gern vorsichtig an, und wenn er auf die Kohlebahn "zurückkehrt", reinige ich diese etwas, und gut.

LG
Mike

PS: Das alles ist nur provisorisch, weil Du schreibst, daß Du nicht allzuviel Aufwand betreiben magst. Korrekterweise müssen alle Kondensatoren getauscht werden, die Motoren gelagert, die Leuchtmittel getauscht, die 2 Dioden an den Zugmagneten gewechselt und alle Potis erneuert werden. Die Relais gehören geöffnet und gereinigt. Die Bremsbänder erneuert, die Bremstrommeln neu bebandet... etc.
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#54
Hallo Mike,

danke für deine Antwort und deine Vorschläge. Es ist einfach so: ich habe Freude an den Geräten, wenn sie sauber sind, komplett sind und wenn sie funktionieren. Ich hab ja nicht nur das eine A77.... ich kann nicht jedes in einen Neuzustand (technisch) versetzen, dazu habe ich nicht die Zeit. Ich bin noch nicht in Rente, habe Haus und Garten, und andere Hobbies....
Undecided

Und eine Frau.
Rolleyes

Ich werde es nach und nach angehen, eins nach dem andern. Wenn ich vergleiche: der Zustand heute und vor einer Woche, das ist schon ein Unterschied, der bemerkenswert ist.

Ich habe heute etwas über das "Formieren" von Elkos gelesen. Gibt es dazu Erfahrung?

Gruß
Stefan
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#55
AGAIN WHAT LEARNT!!

....gestern kam das Holzkistchen für das A77 aus Belgien. Und: das sieht doch gleich ganz anders aus. Und an der Stelle wirkt dieses alte Poliboy doch wahre Wunder. Das Teil sieht aus wie neu. Leider sind keine Füße dran, aber da fällt mir noch was ein.

Dann habe ich es heute wieder aus der Kiste gezogen und angefangen zu löten:
  • die 4 "Knallfrösche" (sehen aus wie neu!) gegen andere ersetzt
  • auf der Oszillator-Platine den dicken Elko und noch einen kleineren grauen "Siemens-Halske" ersetzt (...der muss uralt sein!)
  • Dann habe ich noch auf den beiden Aufnahmeplatinen die Elkos gegen neue ersetzt, auch da war ein - aufgeplatzter - alter Kondensator von "Siemens-Halske" drauf.
  • Irgendwo habe ich auch noch einen 10my Tantal ersetzt
Bei der Gelegenheit bemerkte ich, dass da schonmal jemand Kondensatoren oder gleich eine ganze Platine getauscht hat, denn: auf einer der beiden Platinen waren schon neue Kondensatoren fernöstlicher Herkunft und Silizium Transistoren eingelötet (4 x BC 548 und 1  x BC 558). Sowas ist natürlich unschön, weil unsymmetrisch, aber ich wollte es jetzt mal so lassen. Außerdem sind überall schon so gekapselte Piher Potis eingelötet, das ist doch auch nicht original, oder?

Jedenfalls habe ich dann das Gerät wieder zusammengestöpselt und ohne Gehäuse auf dem Rücken liegend ausprobiert - die Aufnahmefunktion. Dabei fiel mir auf, dass mein Gerät keine Kindersicherung hat, d.h. es funktioniert auch ohne Kiste außenrum.

Dann habe ich wieder angefangen nach Gehör die Aufnahme einzustellen und zu testen. Zumindest waren jetzt, Lautstärke, Peglerstellung und Ausschlag der VU Meter auf beiden Seiten ziemlich gleich. Das war vorher nicht so.

Aber immer noch verzerrte das Gerät, so dass das Hören über Hinterband keine Freude war. Dann habe ich ein anderes Band eingelegt, so ein dunkles Grundig-Band (vorher hatte ich so ein ganz hellbraunes drauf). Hoppla!
Das war's! Ich muss sagen: Jetzt mit dem schicken Nußbaumgehäuse und der funktionierenden Elektronik bin ich echt gegeistert von dem A77!

Ich bin 58 Jahre alt. Ich höre nun bei Testaufnahmen aus dem Radio bei 19cm/sec keinen Unterschied zwischen Vor- und Hinterband. Was will man mehr?

Eins funktioniert allerdings noch immer nicht: die Abschaltung beim Umspulen, wenn das Band zu Ende ist. Das Lämpchen links brennt aber.

...es kam auch der Zahnriemen und ich höre da nix rattern.

Ein feines Gerät! Made in Switzerland - passt gut zu meinem alten Lenco.

Gruß
Stefan


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#56
(10.04.2021, 15:03)Stefan_K schrieb: Eins funktioniert allerdings noch immer nicht: die Abschaltung beim Umspulen, wenn das Band zu Ende ist. Das Lämpchen links brennt aber.
Gruß
Stefan
Zur Endabschaltung siehe hier.
VG Jürgen
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