Teac A-6600
#1
Hallo Tonbandfreunde,

ich möchte die Gelegenheit nutzen und mein neues Spielzeug vorstellen.
Ein Teac A-6600
   
   
Das ist eine 4-Spur Maschine mit Autoreverse.
Anders als man auf den ersten Blick annehmen könnte hat sie keinen Doppelcapstan Antrieb.
Die beiden Tonwellen drehen sich gegenläufig und je nach Laufrichtung ist nur die rechte oder die linke Capstan/Andruckrolle in Funktion.
Das Konzept ist wie bei der Philips N4450 nur mechanisch wesentlich solider ausgeführt.
   
   
Die gesamte Verstärkerelektronik ist, völlig untypisch für eine japanische Maschine, auf Steckkarten aufgebaut und dadurch sehr reparaturfreundlich.
   
Die Mess/Einstellpunkte sind vorbildlich im Gehäusedeckel dokumentiert.
Die Beschriftung legt nahe, daß es auch noch eine A-6700 geben muss.
   
Ein bisschen unvermeidlichen Drahtverhau gibt es dann auch noch, aber zumindest größtenteils mit Steckverbindern.
   
Die Maschine ist mit je einem Wiedergabekopf pro Laufrichtung einem Löschkopf und einem Aufnahmekopf bestückt.
D.h. Aufnahme funktioniert nur in eine Laufrichtung.
   
Eine Enttäuschung gab es leider auch noch. Der Motor für die Capstanwellen ist der gleiche EM1446 wie in den Maschinen der X-Serie. D.h. wenn da mal die Kohlen runter sind war es das vermutlich.
   

Die Maschine war so wie ich sie bekommen habe im Prinzip funktionsfähig. Wie praktisch bei allen Teac war die Mechanik für die Andruckrollen schwergängig wegen verharztem Fett. Diese habe ich zerlegt, gereinigt und neu gefettet. Weiterhin hatten diverse Schalter Kontaktprobleme. Die Schalter welche sich mit vertretbarem Aufwand ausbauen ließen habe ich zerlegt und gereinigt. Die schwierigen Kandidaten habe ich mit Kontaktspray bearbeitet und anschließend mit Ethanol ausgespült.
Obwohl die Maschine, wenn man Hifi-Engine glauben darf mehr als 40 Jahre alt ist, war selbst der Antriebsriemen noch in Ordnung wie eigentlich bei allen Teac der A-Serie die ich bisher hatte/habe.

Viele Grüße und viel Spaß beim Lesen
Georg
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#2
Hallo Georg,

das Alter > 40 Jahre kommt hin. Mit der A-Serie war 1980 Schluss, die letzten Vertreter waren ein paar Vierkanal-Maschinen. Die A-6600 muss schon etwas früher verschwunden sein, 1978 (wie im HiFi-Wiki steht) klingt plausibel.

Zitat:Die beiden Tonwellen drehen sich gegenläufig und je nach Laufrichtung ist nur die rechte oder die linke Capstan/Andruckrolle in Funktion.

Das Konzept ist wie bei der Philips N4450 nur mechanisch wesentlich solider ausgeführt.

Die Akai GX-77 macht das auch so. Dadurch ist der Richtungswechsel sehr schnell. Ich verstehe allerdings nicht so richtig, wozu man das braucht, wenn die Maschine (wie in diesem Fall) Reverse nur wiedergeben kann.

Zitat:Die Beschriftung legt nahe, daß es auch noch eine A-6700 geben muss.

Ja, das war offenbar eine Halbspur-Ausführung mit zweiteiligem Gehäuse.

https://www.instagram.com/ginger1962/p/B...0VW/?hl=de

Das mit dem Capstan-Motor schockiert mich auch etwas. Ich fand die Maschine optisch immer toll, auch die technischen Daten lesen sich sehr gut. Aber dieser Motor wäre für mich als Nicht-Bastler ein KO-Kriterium.
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#3
Mir gefällt die TEAC A6600 auch sehr gut.
Eine Reversmaschine habe ich noch nicht.
Das Manko mit dem Capstanmotor ist leider so.
Zur Not würde ich dann auf einen anderen Motor umbauen.
Wozu hat man eine Drehbank Huh

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#4
@Mani
Das Problem beim Umbau auf einen anderen Motor ist, daß der originale Motor einen integrierten Tachogenerator hat.
Das heißt man benötigt einen Motor mit vergleichbarem Tachosignal oder/und entsprechende Anpassungen der Drezahlregelung.
Möchte man einen Motor ohne Tachosignal verwenden müsste die gesamte Drehzahlregelung für den neuen Motor geändert werden.
Ich hoffe etwas darauf, daß der Motor noch eine Weile durchhält. Gerüchteweise sind bei der X-Serie wohl die Motoren der "R" Serie, welche bei Reverse-Betrieb die Drehrichtung ändern, besonders von Verschleiß betroffen. Bei der A-6600 läuft der Motor konstruktionsbeding immer in der gleichen Richtung.
Das sind allerdings nur Hörensagen-Informationen und selbstverständlich sind bei einem Motor mit Schleifkohlen diese irgendwann durch.
Mit dem jetzigen Wissen würde ich die Maschine nicht mehr kaufen obwohl sie sehr wertig und für Teac Verhältnisse auch sehr wartungsfreundlich aufgebaut ist.

MfG
Georg
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#5
(29.03.2021, 17:05)dreadlock schrieb: Eine Enttäuschung gab es leider auch noch. Der Motor für die Capstanwellen ist der gleiche EM1446 wie in den Maschinen der X-Serie. D.h. wenn da mal die Kohlen runter sind war es das vermutlich.
Ja...das ist leider ein Problem von dem nicht nur die Teac-Maschinen betroffen sind. Die Pioneer RT909 hat den baugleichen Motor (allerdings in der CW/CCW-Version) und auch die gleichen Probleme. Die Kohlen kann man allerdings (mit etwas Geschick) aus anderen Motorkohlen "nachschnitzen"...Viel schwieriger wird es bei durchgebrannte Wicklungen. Das passiert bei der RT909 häufig durch Riemenpest. Die Strombegrenzung für den Motor funktioniert nicht sauber (kein Foldback) und kocht dann den Motor und die Brückentreiber ab.

Beste Grüße,
Wilhelm
Wir lösen ständig nur Probleme die wir ohne uns nicht hätten
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#6
vielleicht wäre das was 

https://www.ebay.de/itm/324114190758?ssP...Track=true
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#7
Hallo Georg
Das mit der Drehzahlregelung müßte dann ggf. separat aufgebaut werden.
Denke das wäre aber lösbar.
Falls ich solch eine Maschine mal hätte und diese defekt wäre, würde ich den Umbau starten.
Natürlich gäbe es dann für alle Nachbauwilligen auch wieder, wie bei der TG1000, den Umbaubericht dazu.

Falls du deine Maschine mal verkaufen möchtest, melde dich bitte bei mir.
Wünsche dir natürlich weiterhin viel Spass mit dem Gerät.

Gruß Mani
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#8
Hallo,
das mit dem Nachschnitzen der Kohlen habe ich mir auch schon überlegt. Die Frage ist, wie bekommt man sie dann zuverlässig an den Halterungen befestigt?
Wenn ich das richtig gesehen habe, sind die Originale an der Rückseite verkupfert und dann angelötet. Das dürfte in Heimarbeit etwas schwierig werden.
Ich habe bei meiner X-10R übrigens den verschlissenen Motor durch einen, der eigentlich nur für eine Drehrichtung geeignet ist, ersetzt.
Einfach den Elko im Inneren durch einen Folienkondensator ersetzt, läuft bisher problemlos.
Bei dieser Version sind die Halterungen für die Kohlen zwar nur einseitig befestigt, aber das dürfte für die Funktion keine Rolle spielen. (Hoffe ich zumindest)

MfG
Georg
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#9
(01.04.2021, 14:50)dreadlock schrieb: Die Frage ist, wie bekommt man sie dann zuverlässig an den Halterungen befestigt?
..man kann es mit Silber-Leitkleber machen. Das einzige Problem dabei ist der Preis des Klebers (z.B.: Chemtronix CW 2200 MTP..funktioniert absolut super).
Zusätzlich muss man das Konstrukt dann aber noch mit 2K-Kleber "mechanisch" stabilisieren, da das Flüssigsilber nur wenig Härter enthält.
Es gibt auch komplette 2K-Leitkleber und andere (günstige..) Varianten (z.B. Wire-Glue Lötkleber)..wie gut die sind, weiß ich allerdings nicht.

Beste Grüße,
Wilhelm
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