Legierung der Tondrähte
#1
Hallo zusammen,



zunächst ein herzliches Dankeschön an dieses Forum, ohne das ich meinen "Uher 4400 Report Stereo IC"

niemals zum vernünftigen Laufen gebracht hätte (Wechsel: Capstan, Bandteller, Kondensatoren usw.)



Den Erfolg dieses Reporter-Geräts erklärt sich aus der Unhandlichkeit einem seiner Vorgänger,

nämlich dem "Reichhalter Reporter W102", der nun ebenfalls wieder funktioniert:



Nachdem sich die Beschaffung der nötigen Drähte schwieriger als erwartet herausstellte, habe ich

intensiv recherchiert:



Als Drahtmaterial wurden in den 1930er-Jahren meistens Drähte aus Chrom-Mangan-Stahl

(15% Cr, 12% Mn) verwendet. Der Durchmesser betrug 0,11mm für Musik- und 0,22mm für

Sprachaufzeichnungen. Später wurde das Mangan durch Nickel ersetzt (18% Cr, 8% Ni).

Die Drahtstärke betrug jetzt 0,08 bis 0,09 mm Durchmesser.

Marken waren Schaub Ultracord, Gilby Wire (Tophet M) und Webster Chicago (W-174).



Rostfreier Edelstahl mit magnetischen Eigenschaften gibt es schon seit Mitte 1910.

In einem  "Merkblatt 827" von Stahl mit dem Thema "Magnetische Eigenschaften nichtrostender

Stähle" kann man lesen, dass wohl der Nickelanteil im Gefüge und seine Verarbeitung

wichtig ist.



Heute sind Drähte mit geeigneten Durchmessern von etwa 0,1mm schwer zu finden.

Der von mir als magnetisch festgestellte Kanthaldraht besteht in seiner Legierung

aus 22 bis 25 % Chrom und 3,5 bis 5% Aluminium. Allerdings versagt dieser Draht

im Drahtrecorder und ich frage mich, woran das liegen könnte. Weiss jemand mehr?





Gruss

Walter


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#2
Guck mal hier:
https://www.ostron.de/Sammeln-Seltenes/T...MN-61.html

Ansonsten : magnetisch reicht nicht, das Material muß "hart-magnetisch" sein.
Über Kanthaldraht finde ich diesbezüglich nichts außer der Curie-Temperatur von etwa 600 °C.

Hier zwei Seiten mit Lesestoff zu den magnetischen Eigenschaften von Stahl:
https://de.materials4me.com/wissen-ideen...edelstahl/
https://www.ugitech.com/fileadmin/user_u...gnet_D.pdf

Eine Stahl-Legierung mit Aluminium ist vielleicht wie Aluminium selbst paramagnetisch und damit ungeeignet.
Der Draht sollte aus "martensitischem" Stahl bestehen.

MfG Kai
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#3
Hallo Walter,

ich besitze auch ein Drahttongerät, ein Lorenz Heimstudio. Bei Ebay musst du nach Webster Chicago suchen, das waren amerikanische Diktiergeräte in Drahttontechnik. Ich habe mit diesem Suchwort bei Ebay ein paar Drahtspulen aus Belgrad ergattert.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#4
Hallo Kai und Tobias,
vielen Dank für diese wertvollen Hinweise. Drähte von Webster Chicago sieht man manchmal bei ebay, und ich werde meine Augen offen halten.
Gruss
Walter
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