Frage an die Uher Report Spezialisten
#1
Hallo,

ich habe mal eine Frage an die Uher Report Spezialisten hier im Forum. Mit welcher Entzerrung läuft ein Report Stereo bei 19cm/s, 19H oder 19S ?

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#2
Wenn es sich nicht um eine für Studio-Bedürfnisse modifizierte Version handelt, dürft man sich an den DIN-Normen für Heimgeräte orientiert haben (19H = Heimgeräte). Große Präzision bei der Einhaltung der Zeitkonstanten wird aber wohl nicht erwarten können.

MfG Kai
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#3
Wenn ich mich nicht irre, entzerren alle Uher Report-Geräte, spätestens ab dem 4000L bei 19 cm/s gemäß DIN 19h = NAB = 3180 + 50 µs. Beim Ur-Report und beim 4000S bin ich mir nicht sicher.
Ausnahmen bilden die sogenannten Pilotgeräte 1000 Pilot und 1200 Synchro (und ggf. 4100V), welche auf DIN 19s = CCIR = 70 µs umschaltbar waren.

Schöne Grüße
Frank
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#4
Vielen Dank, lieber Frank. Pilotgeräte sind aber Mono-Geräte, oder irre ich mich da ?

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Hallo lieber Tobias,

gern.

Ja, monaural waren neben den 1000ern auch alle 4000er..
Stereo  nur 4002, 4004, 4200, 4400, 4200 IC, 4400 IC, 4200 Monitor, 4400 Monitor.
Alle 4200er und 4400er mit 19h / NAB. 4002 und 4004 unklar.

Schöne Grüße
Frank
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#6
(15.03.2021, 20:48)kaimex schrieb: Große Präzision bei der Einhaltung der Zeitkonstanten wird aber wohl nicht erwarten können.

MfG Kai

o.k. Woraus schließt man das bzw. welche Folgen hätte das dann?

VG  Martin
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#7
Man sieht sich den Schaltplan an, rechnet die Übertragungs-Funktion aus oder simuliert sie mit SPICE und stellt dann meist fest, daß die beiden Zeitkonstanten allenfalls "pi * Daumen" realisiert wurden. Was davon letztlich auf dem Band "landet" bzw vom Band zurückkommt, modifiziert durch die Einflußgrößen, die man dem Schaltplan nicht entnehmen kann, läßt sich verläßlich nur durch Messung feststellen.
Außerdem hat bei der Herstellung von Heimgeräten meist die Realisierung eines erträglichen Überalles-Frequenzgangs höhere Priorität als die Einhaltung des genormten Bandflusses.
Deshalb rate ich denen, die Bänder häufig oder gewohnheitsmäßig mit anderen Geräten wiedergeben als mit denen sie aufgenommen wurden, auch mal den Überalles-Frequenzgang für die benutzte Kombination auszumessen. Besonderes Pech kann man da meiner Erfahrung nach im Bass-Bereich haben, wo sich unterschiedliche Kopfspiegel-"Resonanzen"  unerfreulich auswirken können.
Auch hier gilt "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser".

MfG Kai
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#8
Ich habe festgestellt, daß meine beiden Uher Royal de Luxe Maschinen bei 19 cm/s bei der Wiedergabe mehr Höhen und weniger Tiefen produzieren als alle meine Akais/Teac/Tandberg.
Der Gesamtfrequenzgang ist allerdings perfekt. Eigentlich müßte die RDL auch nach NAB arbeiten. (oder eben nicht?)

Aufnahmen, die ich auf den Uhers gemacht habe, hören sich somit auf den anderen Maschinen leicht höhengedämpft und mehr bassbetont an. (und andersrum natürlich entsprechend umgekehrt)
Ich korrigiere das immer am Verstärker und drehe dann ein bißchen an den Klangreglern. (ca. 3-4 db)
Ich hatte schonmal mit dem Gedanken gespielt, die Entzerrung der Uher Kisten auf meine restlichen Maschinen per Änderung von den entsprechenden Kondensatoren/Widerständen anzugleichen, habe dann aber Abstand davon genommen.

Gruß, Jan
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#9
(16.03.2021, 15:12)janbunke schrieb: Eigentlich müßte die RDL auch nach NAB arbeiten. (oder eben nicht?)

Im Prinzip, ja.
Aus deiner Beschreibung ergibt sich aber, daß anscheinend die Verteilung von Aufnahme-Entzerrung und Wiedergabe-Entzerrung bei den RdLs etwas anders gelöst wurde als bei den anderen Geräten.
Welche Geräte richtig entzerren, ließe sich mit einem Bezugsband zumindest im Mitten- und Höhen-Bereich klären.
Eine Anpassung der RdLs an die anderen wäre per Messung und Um-Dimensionierung der Entzerrungen sicher möglich. Ob der Aufwand angemessen wäre, wenn sich die Unterschiede mit den Klangreglern der Verstärker ausreichend kompensieren lassen, hast du bereits für dich entschieden.
Leider kann man den Aufwand auch erst richtig einschätzen, wenn man schon einen großen Teil der Arbeit (Messung und Berechnung der nötigen Entzerrungs-Modifikationen) getan hat.

MfG Kai
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