Lou Ottens † 6. März 2021
#1
Ich weiß nicht, ob das irgendwo publiziert wurde, aber der niederländische Ingenieur Lou Ottens, der als Erfinder der Compactcassette gilt, ist am 6. März im Alter von 94 Jahren verstorben.
Ottens war später auch federführend an der Entwicklung der CD beteiligt.

Möge er in Frieden ruhen.
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#2
Ich lese es hier das erste mal dass Lou Ottens verstorben ist. Ein stolzes Alter, möge er in Frieden ruhen.
Viele Grüße
Michael
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#3
Er hat mir mit seinem Werk viel Freude bereitet.

Viele Grüße
Nils
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#4
Hallo,

wer denkt bei der Compact-Cassette nicht gleich an die Bleistifte zum Aufdrehen der Spulen nach einem Bandsalat  Big Grin Smile Big Grin . Ruhe in Frieden Lou Ottens !!!

Gruß
Andreas
Shy *** Music was my first love, and it will be my last. *** Cool
***
ASC 6002S, ASC 5002 Mk II, ASC 4504, Akai GX-630D, Akai GX-215D, Akai X-2000SD, Grundig TS 1000, Grundig TK 46, Revox A77 Mk IV (2-Spur), Uher SG 520 Variocord, Uher SG 560 Royal, Uher 4400 Report Stereo IC, Pioneer CT-S810S u. Tascam DA-20 Mk II
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#5
(11.03.2021, 19:24)Pernod61 schrieb: wer denkt bei der Compact-Cassette nicht gleich an die Bleistifte zum Aufdrehen der Spulen nach einem Bandsalat 

Also ich nicht, hab ich in meiner langen aktiven Cassettenzeit kein einziges Mal erlebt.
Das ist für mich nichts weiter als ein Mythos
Viele Grüße
Jörg
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#6
^^So siehts aus... vor allem passen handelsübliche Bleistifte noch nicht einmal... Stabilo Point oder BIC Crystal... die passen.

Danke an Lou Ottens habe immer noch Spass am "Pocket Recorder"
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#7
Die Nachricht war heute sogar dem schwedischen Rundfunk eine Meldung wert.

Mach's gut, Lou, ich werde jetzt bestimmt eine Weile immer dann, während das Vorspannband noch durchläuft bevor die Musik beginnt, kurz inne halten und
an Dich denken. Deine Erfindung hat für Jahrzehnte immer wieder dazu beigetragen, daß Menschen überall auf der Welt sich an Musik erfreuen, aus dem Alltag flüchten, gegenseitig beschenken konnten und vieles mehr. Das muß Dir erstmal jemand nachmachen.. Danke!

Viele Grüße,
Matin
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#8
(11.03.2021, 21:22)Kirunavaara schrieb: Deine Erfindung hat für Jahrzehnte immer wieder dazu beigetragen, daß Menschen überall auf der Welt sich an Musik erfreuen, aus dem Alltag flüchten, gegenseitig beschenken konnten und vieles mehr.

Schön gesagt, Martin.

Die Busfahrten zur Schule, die Zugfahrten zur Uni wären ohne Kassetten oft unerträglich gewesen. Bis heute eine meiner Lieblingsfluchten ist es, mich ins Auto zu setzen und ein gutes Mixtape einzulegen. Und an die Zeiten, in denen man sich einander gegenseitig mit handkuratierter Musik auf Kassette beschenkt hat, erinnere ich mich auch noch gerne. Ich habe jedes dieser Tapes behalten.

Viele Grüße
Nils
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#9
Hm,
ich höre diesen Namen auch zum ersten Mal.
Eine bedeutende Erfindung, eine große Persönlichkeit.  Vielen Dank für Dein Schaffen, Tapes begleiteten mein Leben.
Rest in peace!

LG
Mike
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#10
Heute Morgen zwischen 7 und 8 kommt auf Schwarzwaldradio ein kleiner Beitrag über Lou Ottens von mir bei Uwe Carsten. Ich habe meinen Teil des Gesprächs auf Cassette gesprochen und dann digitalisiert zu Uwe geschickt. Mein ursprünglicher Plan wäre gewesen, das mit dem Taschenrecorder EL 3302 und dem passenden Mikro so wie einer zeitgenössischen Philips Cassette zu tun, Uwe war aber mit der Qualität nicht einverstanden. Deshalb wurde es dann doch eine Maxell UD mit Dolby C im AKAI GX75. Den ironisch wirkenden Satz am Ende „übrigens kommt dieses Gespräch von Cassette.“ meine ich ernst. Natürlich juckt das Niemanden, denn hören tut Mans im Radio mit dem Musikbett und so eh nicht. Es soll einfach nur ein Zeichen meiner Anteilnahme und meines Respekts sein.

Irgendwann geisterte hier mal so eine Doku über ihn herum. Das hat mich sehr berührt. Da war er noch mit 2 alten Kollegen zusammen und die waren so liebevoll zusammen. Nette Typen, wie man sie sich als Opa wünscht.

LG Tobi
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#11
Schade, der letzte Satz war leider weg geschnitten.
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#12
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/...d=ik1qu50j
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#13
(12.03.2021, 05:55)DOSORDIE schrieb: Heute Morgen zwischen 7 und 8 kommt auf Schwarzwaldradio ein kleiner Beitrag über Lou Ottens von mir bei Uwe Carsten.

Tobi, kann man den Beitrag irgendwo noch hören bzw. abrufen?
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#14
Nee leider nicht, was versendet ist, ist versendet. Hab jetzt aber eigentlich auch nur wiederholt, was der Spiegel berichtet.

LG Tobi
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#15
Heise hat auch einen Nachruf veröffentlicht:

https://www.heise.de/news/Er-machte-Musi...87293.html
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#16
Hallo zusammen,

es gibt noch weitere Institutionen, die sich des Themas angenommen haben:

https://www.br.de/kultur/musik/erfinder-...9UQqSymXRc

https://www.youtube.com/results?search_query=Lou+Ottens

...und sicher noch viele mehr.
Er hat es verdient.

Meine Erinnerung reicht zurück bis zu meinem ersten Kontakt mit diesem Medium.
Ein Mitschüler zeigte mir in den 60er Jahren seinen ersten Recorder (in der Straße "Am Schwanensee" in Plön)
Das war natürlich beeindruckend - beim Spaziergang Musik zu hören.
Im Gegensatz zu heute, wo das zum Standard gehört.

Neben meinen "großen" Maschinen gehörten auch immer Kassettendecks zu meinen Wegbegleitern.

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#17
Ohne Cassette wäre "Satisfaction" nicht entstanden. Lt. Keith Richards war das Riff und sein Schnarchen auf der Cassette drauf... Smile 

VG  Martin
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#18
Ich find den Typen einfach total liebevoll. Ich darf mir das jetzt auch nicht angucken, wie herzig der ist, sonst fang ich glaub ich echt an zu weinen. Für mich ist die Cassette bis heute nicht weg zu denken. Auch wenn sie obsolet ist, nutze und liebe ich sie nach wie vor.
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#19
Aus nem Heise Kommentar:

"Und auch wenn man nun die Musik selber aus dem Radio aufnehmen konnte und wenn man nun auch Original-Kassetten einfach kopieren konnte, so war die Qualität der Original-Kassetten immer noch die Beste.
Ich kann mich noch erinnen, wenn einer aus dem Westen eine Kassette bekam, dann wurde eine Kopie von der Kopie von der Kopie von der Kopie von der Kopie usw. angefertigt, nur damit man die Musik hatte - aber ganz ehrlich ... es war kein Genuss das zu hören."


Also wenn jemand originalbespielte Kassetten für gute Qualität gehalten hat, das ist schon heftig.
Gruß
Lorenz
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#20
Ich glaube, der meint eher die Cassette der ersten Generation war die Beste, weil von Kopie zu Kopie - vor Allem mit so Gurkenrecordern - wird die ja unter Umständen dramatisch schlechter. Es hatten ja nicht Alle HiFi Recorder, in der DDR schon mal gar nicht und die Orwo Cassetten sind jetzt auch nicht die Besten. Da waren dann viele Recorder nur Mono, die Cassette schon mehrfach benutzt und manche haben vielleicht vom einen Recorder auf einen Anderen mit Mikro am Lautsprecher aufgenommen, weil die kein Überspielkabel hatten. Da gibt’s dann schon gruselige Ergebnisse.

Dann kommt noch dazu, dass die Uraufnahme vielleicht ja auch von einem billigen Radiorecorder stammte oder auch auf einer Cassette war, die schon ein paar mal benutzt wurde. Das hat ja Alles saumässig viel Geld gekostet, selbst wenn man billige Recorder und billige Cassetten benutzt hat, wenn wir mal von nem Schüler ausgehen, dann klingt So ne Polystar High Life schon besser, als die eigene Aufnahme. Und es gibt ja auch gut klingende Originale. Seit XDR hat sich das ja dann auch stark verbessert und auch in den 70ern gabs gute vorgespielte Cassetten. Das Problem ist oft, dass die Sampler Überlänge hatten und dann für das Schallplatten Master stark im Sound beschnitten wurden, das dann leider auch für die Cassettenversion verwendet wurde um Geld zu sparen. Gerade Alben oder kürzere Compilations sind davon aber nicht betroffen, weil sie die komplette Dynamik der Schallplatte nutzen, insofern klingt dann meist auch die Cassette ganz gut. Man muss halt K-tel und Arcade und diese ganzen Geschichten von den höherwertigeren Labels trennen, aber auch die klingen nicht Alle scheisse.

In der DDR war das eh noch mal anders, da klangen vorbespielte Cassetten eigentlich immer gut, weil man dort offenbar darauf achtete, nur gute Bänder und und Gehäuse zu verwenden, was bei den Leercassetten schon mal anders sein konnte. Ich habe jedenfalls keine einzige Originale AMIGA Cassette gehört, die scheisse klingt oder schlecht läuft, während die Leercassetten oftmals schon vom Gehäuse her nicht mehr zu gebrauchen sind.

Dann musst du auch immer bedenken, was eine Quelle für die Aufnahme zur Verfügung stand... ich nehme eigentlich ausschließlich nur noch digital auf. Von einer Platte hast du aber schon die erste Generation einer Kopie erstellt, wodurch zum Grundrauschen zusätzlich der Noise Floor der Platte hinzu kommt und das Knacken, und wenn zur Innenrille hin schon schön was angezerrt ist wird es auch mit hochwertigem Deck auf der Cassette nicht besser, wenn das dann noch mal kopiert wird... usw... die heutigen Idealbedingungen, die wir Sammler uns zusammengebaut haben, gab es damals nicht und bis Ende der 80er hatte kaum Jemand digitale Quellen und die Wenigsten hatten Feinschliffnadeln. Singles klingen meistens von Haus aus nicht gut, die zischeln und zerren schon von Haus aus, man musste das dann aber trotzdem so auf Cassette aufnehmen, weil es nicht anders verfügbar war. Da würde ich in vielen Fällen die Qualität einer vorbespielten Originalcassette auch vorziehen.
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#21
Zitat: "Ich denke, die Leute hören hauptsächlich, was sie hören wollen."
Der Mann stand wohl mit beiden Beinen auf dem Boden. Respekt!

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#22
Ja, die vorbespielten aus der DDR sind vergleichsweise gut. Aber ich kenne keine Vorbespielte Kassette, die besser als oberes Mittelmaß klang. Habe mir auch extra mal ne neue vor zwei Jahren gekauft weil ich wissen wollte, ob sich da was gebessert hat. Die klangen ok, sicher besser als die meisten Aufnahmen aus irgendwelchen Billigmaschienen. Aber mit jedem Deck der 90er ab 400DM war diese Qualität zu schlagen.
Gruß
Lorenz
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#23
Die neuen Cassetten sind alle Rotz. Das sind Hipster, die benutzen da irgendwelche schlecht gewarteten oder falsch eingemessenen Kopiermaschinen und haben keine Ahnung was die da überhaupt so richtig machen. Die besten vorbespielten Cassetten gab es von Ende der 80er bis Anfang der 00er, da wurde vom digitalen Master mit einem speziellen Hochfrequenzkopf kopiert, durch das schnelle Kopieren waren sogar höhere Pegel möglich, als bei einer Standardaufnahme. Vorbespielte Cassetten aus der Zeit können wirklich sehr gut klingen, nur selten funktioniert das mit dem Dolby richtig, aber trotzdem ist der Klang wirklich gut. Und besser sind auch meist die, wo kein Chrom verwendet wurde, weil die Aufnahmen natürlich schlecht gealtert sind. In allen anderen Fällen wurde immer sehr gutes Superferro Band verwendet.
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#24
Nein, die hat Tape Muzik gemacht.

Das sollte ordentlich sein. Habe irgendwo auch gelesen das bei Vorbespielten Kassetten ein extra großer Kopfspalt im Recorder war um möglichst unempfindlich gegen falschen Azimut zu sein. Natürlich auf Kosten der Höhen, die hatte man teilweise dann irgendwo gekappt. Je nach Musik fällt das mehr oder weniger auf.
Gruß
Lorenz
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#25
Das kommt aufs Kopierverfahren an.
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#26
Wurde nicht ab den späten 80ern alles mit Digital Bin gemacht?
Gruß
Lorenz
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#27
Es ist doch egal. Wir reden hier von einem Nachruf, der sich auf die ehemalige DDR bezieht und wo die Bedingungen ganz anders waren, als in den 90ern im Westen, deshalb tut das Alles nix zur Sache, denn einer Kopie der fünften oder sechsten Generation mit Mono Recordern auf schon benutzten Orwo Cassetten ist auch ein K-tel Sampler überlegen. Du fantasierst hier Bedingungen zusammen, die da einfach nicht existiert haben.

Auch in den 90ern war es bei den Meisten wohl eher so, dass sie keine Aiwa Kompaktanlage hatten (die durchaus gute Aufnahmen machen konnte), sondern irgend n Soundwave oder Elta Rotz. Nur hatte man da halt meistens schon CDs, weshalb das nicht gar zu sehr ins Gewicht fiel. Wenn die einzige Möglichkeit an einen Song aus dem Westen zu kommen aber die Cassette des Klassenkameraden ist, weil man ihn eben nicht kaufen kann oder er sogar verboten ist, hat man diese Alternative nunmal einfach nicht. Da hilft auch keine HMK 100/200 oder ein SKR 550.
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#28
Hier noch was von Discogs: https://blog.discogs.com/en/lou-ottens-c...2021_03_15

Viele Grüße
Nils
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#29
True and heartful :.(
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#30
Und Techmoan hat auch etwas gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=V3zPwkrNK-Q

Viele Grüße
Nils
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#31
Nices Video. Aber mmn gab es glaube ich noch ein, zwei Konkurrenten mehr, oder?
Gruß
Lorenz
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#32
(16.03.2021, 14:20)SonyKassettenkaiser schrieb: Wurde nicht ab den späten 80ern alles mit Digital Bin gemacht?

Mit was?


(16.03.2021, 13:49)SonyKassettenkaiser schrieb: Habe irgendwo auch gelesen das bei Vorbespielten Kassetten ein extra großer Kopfspalt im Recorder war um möglichst unempfindlich gegen falschen Azimut zu sein. Natürlich auf Kosten der Höhen, die hatte man teilweise dann irgendwo gekappt.

Wenn ich hier schreiben würde, was ich alles jemals gehört habe, würde das den Rahmen des Forums sprengen.
Wäre es möglich, daß Du Dich mit den technischen Grundlagen beschäftigst? Es würde uns u.a. so manchen BIAS-Thread ersparen. Wink


Viele Grüße

96k
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#33
Sorry, ich meinte den Digital Loop Bin Duplicator:

https://en.wikipedia.org/wiki/Loop_bin_duplicator
Gruß
Lorenz
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