Quadrophonie
#51
Die Preise, die man für ein Klang-Hobby einsetzt, gehören natürlich dazu. Es gab aber auch bei Quadro hochwertige Anlagen. z.B. der Marantz Quadro-Verstärker 4400 kostete damals genaus soviel DM.Und sind bei einigen heute noch in Betrieb. Die Braun-Anlage war allerdings völlig überteuert mit damals um DM 20.000. Bei einer Quadro-Vorführung bei Braun vor einigen Jahren kam ich mit den damaligen Ingenieuren ins Gespräch. Einer erzählte, daß man die Bausteine damals aus dem Fenster geworfen hat, weil die kaum jemand kaufte bzw. kaufen konnte. Nicht das einzige Beispiel von Fehleinschätzungen in der HiFi-Industrie. Es gab auch die 1000er Quadro-Bausteine von JVC - eigentlich gebaut für Studios. Obwohl nur 50 Mal weltweit gebaut, waren das Geheimtipos unter Quadro-Fans. Da kostete ein CD-4 Demodulator DM 5.000. Der 4-Kanal Vorverstärker in gleicher Preislage und die Endstufen das Doppelte. Aber auch die waren bei einigen damaligen Quadro-Fans in Betrieb. Manche haben sich sehr angestrengt, um sich teure Quadro-Geräte leisten zu können. Einer meinte zu mir, daß er einige Monate Tütensuppen gegessen hätte, um sich einen gewissen Baustein leisten zu können..Man konnte gute Qualität aber auch preiswerter erwerben. Einer meiner ersten Demodulatoren war von Grundig. Der kostetete damals DM 500. Mein erster Quadro-Receiver war der 1040 von Grundig. Den konnte ich mir zu Weihnachten leisten mit Gehalt plus Weihnachtsgeld. Es waren DM 1.400. Wenn man nicht gerade Quadro-Geräte von Quelle gekauft hatte, dann war es damals auch mit "preiswerten" Geräten 4-kanalig durchaus top. Mehr als in dieser Preislage hat man üblicher Weise damals auch nicht in Stereo investiert. Die Gleichung (schlechtes) Quadro oder (Stereo) HiFi stimmt also nicht. Spitzengeräte gab es in beiden Fällen. Und die gehobene Mittelklasse war in beiden Sorten ebenfalls von gutem Klang. Heute laufen die Leute mit ihrem Smartphone und einem angestöpselten Kopfhörer durch die Gegend und meinen, sie wären klanglich Spitze. Und zum Schluß noch diese Bemerkung. Ich habe etwas rein sachlich dargestellt. Nicht daß mir jetzt wieder jemand kommt, ich hätte ihn unqualifiziert "angemacht".

Dietrich
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#52
http://www.hifimuseum.de/sansui-qr-6500-quadro.html

[Bild: sansuiaelxw.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#53
(07.04.2021, 18:51)4-Kanal schrieb: Die Preise, die man für ein Klang-Hobby einsetzt, gehören natürlich dazu. Es gab aber auch bei Quadro hochwertige Anlagen. z.B. der Marantz Quadro-Verstärker 4400 kostete damals genaus soviel DM.Und sind bei einigen heute noch in Betrieb. Die Braun-Anlage war allerdings völlig überteuert mit damals um DM 20.000. Bei einer Quadro-Vorführung bei Braun vor einigen Jahren kam ich mit den damaligen Ingenieuren ins Gespräch. Einer erzählte, daß man die Bausteine damals aus dem Fenster geworfen hat, weil die kaum jemand kaufte bzw. kaufen konnte. Nicht das einzige  Beispiel von Fehleinschätzungen  in der HiFi-Industrie. Es gab auch die 1000er Quadro-Bausteine von JVC - eigentlich gebaut für Studios. Obwohl nur 50 Mal weltweit gebaut, waren das Geheimtipos unter Quadro-Fans. Da kostete ein CD-4 Demodulator DM 5.000. Der 4-Kanal Vorverstärker in gleicher Preislage und die Endstufen das Doppelte. Aber auch die waren bei einigen damaligen Quadro-Fans in Betrieb. Manche haben sich sehr angestrengt, um sich teure Quadro-Geräte leisten zu können. Einer meinte zu mir, daß er einige Monate Tütensuppen gegessen hätte, um sich einen gewissen Baustein leisten zu können..Man konnte gute Qualität aber auch preiswerter erwerben. Einer meiner ersten Demodulatoren war von Grundig. Der kostetete damals  DM 500. Mein erster Quadro-Receiver war der 1040 von Grundig. Den konnte ich mir zu Weihnachten leisten mit Gehalt plus Weihnachtsgeld. Es waren  DM 1.400. Wenn man  nicht gerade Quadro-Geräte von Quelle gekauft  hatte, dann war es damals auch mit "preiswerten" Geräten 4-kanalig durchaus top.  Mehr als in dieser Preislage hat man üblicher Weise damals auch nicht in Stereo investiert. Die Gleichung (schlechtes) Quadro oder (Stereo) HiFi stimmt also nicht. Spitzengeräte gab es in beiden Fällen. Und die gehobene Mittelklasse war in beiden Sorten ebenfalls von gutem Klang. Heute laufen die Leute mit ihrem Smartphone und einem angestöpselten Kopfhörer durch die Gegend und meinen, sie wären klanglich Spitze. Und zum Schluß noch diese Bemerkung. Ich habe etwas rein sachlich dargestellt. Nicht daß mir jetzt wieder jemand kommt, ich hätte ihn unqualifiziert "angemacht".

Dietrich

ich denke, das Problem ist, dass man im Forum nie eingreifen kann, wenn etwas nicht so ankommt, wie man es gemeint hat. Deshalb mag ich eigentlich persönliche Gespräche lieber, meine Benzinrechnung wird sicher steil nach oben gehen, wenn die momentane "Lagerhaft" mal wieder vorbei ist.

Du glaubst immer, quadro verteidigen zu müssen, das musst Du aber gar nicht. Ich hätte das Geraffel nicht seit vielen Jahren zuhause, und hätte mir nicht die Mühe gemacht, einiges an Wissen darüber zusammenzutragen, wenn ich die Vorteile von quadro nicht kennen und schätzen würde. Den RTV 1040 nebst Decoder hätte ich übrigens auch noch gerne in meiner Sammlung, ich habe aber bisher keinen gefunden, wo nicht die Tastatur und/oder die Schieberegler total hinüber waren. Leider war das mit dem vielen Plastik, das im Alter zerbröselt, eine Krankheit, die viele interessante deutsche Geräte aus der Zeit befallen hat, aber das ist ein anders Thema.

Was ich zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass in den siebzigern gleichwertige Stereo-HiFi-Anlagen ein Drittel und weniger gekostet haben als das Quadro Pendant. Bei Braun konntest Du z.B. den CES1020 nehmen, dazu zwei von den Aktivboxen, mit denen auch das Quadrostudio 1020 bestückt war, den Plattenspieler in der einfachen Stereoversion und das Tonbandgerät ohne Quadro-Zurüstsatz. Das ganze kostete rund 5000 DM, also nicht mal ein Drittel des Preises für die Quadroanlage, und klanglich stand man sich nicht schlechter. Da musste die Liebe zu HiFi und Musik schon sehr groß sein, um als Normalverdiener den Mehrpreis von anderthalb VW-Käfern zu versenken, nur um Raumklang hören zu können. Bei Dual lagen die Preise insgesamt deutlich niedriger als bei Braun, aber das Verhältnis von 1:3 zwischen stereo und gleichwertigem quadro galt auch hier.

Vieles, was die Industrie in den siebzigern versucht hat, und was heute als Irrweg verurteilt wird, ist einzig und alleine dem Umstand geschuldet, dass man versuchen musste, das Ganze bezahlbar zu machen. Nur von den Freaks kann kein Hersteller existieren, und der normale Mittelschichtler hatte in den siebzigern neben HiFi auch noch Auto, Haus, Farbfernseher usw. im Kopf, und musste seine Familie satt machen. Und wenn ein bestimmtes Budget zur Verfügung stand, und man die Wahl hatte, entweder eine gut klingende Stereoanlage oder eine Quadroanlage voller Kompromisse zu kaufen, dann machten hat fast alle das erstere. Dass quadro in den siebzigern durchaus en vogue war, kannst Du daran erkennen, dass alle Hersteller versucht haben, in der bezahlbaren Preisklasse die Geräte irgendwie mit dem Attribut quadro schmücken zu können. Es war einfach in guter Qualität für den Normalsterblichen unerschwinglich.

Eine ähnliche Entwicklung hat es übrigens auch beim Übergang von mono zu stereo um 1960 gegeben. Die späten Spitzenradios der Mono-Ära hatten fette Endstufen und eine üppige Lautsprecherausstattung und waren qualitativ sehr hochwertig. Als dann für die Hersteller der Mehraufwand für stereo zu stemmen war, ohne entsprechende Mehrpreise generieren zu können, wurden die Großserien-Geräte insgesamt mickriger und qualitativ schlechter, und auch zu der Zeit wurde darüber debattiert, ob es für den ernsthaften Musikfreund nicht sinnvoller wäre, erstmal bei mono zu bleiben. Klar gab es auch zu der Zeit Stereogeräte ohne Kompromisse, aber wie bei quadro waren die in Preisklassen zu finden, wo man entweder den goldenen Löffel im Mund haben oder als echter Fan bereit sein musste, sich das Ganze vom Munde abzusparen.

Ich finde, gerade in einer Zeit, wo man sich für den Gegenwert einer Tankfüllung Benzin im Supermarkt brauchbar gut klingende Audiogeräte kaufen kann, ist es wichtig, die Leute hin und wieder daran zu erinnern, was es vor 50 Jahren bedeutet hat, sich sowas anzuschaffen - völlig unanhängig von quadro oder nicht quadro.

Hast Du Dir eigentlich schonmal die Mühe gemacht, ein Archiv mit Texten aus Zeitschriften und Büchern zum Thema quadro anzulegen ? Ich digitalisiere seit einiger Zeit in losen Abständen ein Funkschau Archiv von 1949 bis in die frühen achtziger, und habe noch eine große Sammlung von HiFi-Stereophonie Heften hier. Da ist einiges zum Thema zu finden, was mein Meinungsbild geprägt hat.

Gruß Frank

(07.04.2021, 21:00)sensor schrieb: http://www.hifimuseum.de/sansui-qr-6500-quadro.html

[Bild: sansuiaelxw.jpg]

oh Gott, musst Du sowas posten ? Der ist ja alleine vom Design zum Niederknien Shy .

Gruß Frank
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#54
Hallo Frank, ich finde sachlich gehalteten Artikel immer interessant. Als Quadro-Fan verteidige ich allerdings nicht Quadro, sondern kläre lieber auf. Die meisten kennen Quadro doch nur aus der Presse und Magazinen und da wurde schon einiges an Käse geschrieben. Kein Wunder, wenn es soviel Fehlmeinungen gibt, die nur aus der Theorie herrühren. Du hast ja tatsächlich mal mit Quadro gearbeitet. Für mich bedeuet Quadro ganz einfach eine Klangerweiterung. Ich war auch bei bei Stereo einer der ersten, der das damals bereits ab 1959 mitgemacht hat. Obwohl mich zunächst die erste Stereo-Single in einem Rundfunkladen und einer der herumstehenden Musiktruhen nicht begeisterte. Schon damals habe ich und ein Schuldfreund mit gleichen Interessen die Funkschau gelesen. Das hat mich dann bewogen, es doch mal mit Stereo zu versuchen. Zunächst kaufte ich einen Stereo-Plattenspieler von Dual - und zwar als billigeres Gerät ohne Gehäuse, das ich mir selber baute. Der Schulfreund konnte bereits einen Mini-Verstärker mit Röhre bauen mit 1 Watt Leistung. Der Lautsprecher war ein Voksempfänger. Auf der anderen Seite spielte ein Mono-Radio von Graetz. Dennoch waren wir happy, als wir mit Stereo-EP'S (LP's waren als Schüler zu teuer) endlich zwischen Links, Mitte und Rechts unterscheiden konnten. Viele der damaligen Radios und Musiktruhen hatte nur eine Leistung von 2,5 Watt. Das war mir alles zu mickrig für eine richtige Stereo-Anlage. Glücklicherweise waren meine Eltern bereit, mir eine Stereo-Anlage nach Wunsch zu kaufen. Die kostete 1959 DM 700!!! Es war eine Steueranlage von Dynacord. Der Vorverstärker und der Tuner waren gemeinsam in einem flachen Holzgehäuse eingebaut. Die Stereo-Endstufe war separat und mit Lochblech abgeschirmt und hatte immerhin für damals 2x8 Wat. Es gab inn dieser Zeit auch kaum separate Lautsprecher. Doch Isophon hatte Klangsäulen neu herausgebracht, die auch recht gut klangen. Die stehen noch in meinem Keller. Ich und meine Mitschüler waren begeistert beim Hören, während Ältere meinten, Mono klingt doch auch gut. Stereo, trotz blumiger Anpreisungen (perfekter Raunmklang und 3D) brauchte dennoch einige Jahre, bis es sich am Markt durchsetzte. Damals konnte man im Radio des öfteren das Lied "am Sonntag will mein Süßer segeln gehen" hören. Was wir nicht wußten, waren es Stereo Test-Sendungen. Erst 1963 bequemte sich der Rundfunk, mit Stereo amzufangen. Späte habe ich mit dieser Band Quadro produziert, denn der Band-Leader war ein Schulfreund. Soviel zu 2-Kanal. Mit Quadro im Funk war es noch schlimmer. Durch ein Schreiben von mir an eine HiFi-Zeitschrift in der Schweiz wurde ein dortiger Cheftonmeister (Jürg Jecklin) auf Quadro aufmerksam und konnte erreichen, daß der Sender DRS 5 Quadro-Sendungen ausstrahlte. Mehr dazu nicht an dieser Stelle.
Als Quadro 1971 anfing und ich jedes Jahr die Funkschau in Berlin besuchte - was sich heute für mich nicht mehr lohnt - hörte ich die erste Quadro-Vorführung von Sony mit einem ersten SQ-Decoder, der nur ein Klangbild bot, das man allenfalls Doppel-Stereo nennen konnte. Bei Grundig wurde CD-4 vorgeführt - auch mit unpassendem Klangmaterial. Böllerschüsse und Gewitter. Mehr als Grummeln konnte man nicht hören. Also Enttäuschung auf ganzer Linie. Erst als ich durch Hartnäckigkeit in einem HiFi-Laden in Hamburg von einem Quadro-Tonbandgerät ein 4-kanaliges Demo-Band hören konnte, war ich restlos begeistert und ich lief anschließend in die Plattenabteilung und kaufte sogleich die ersten CD-4 Schallplatten - ohne noch eine Quadro-Anlage zu haben - die ich dann bald mit dem Grundig-Receiver hatte und habe sowie die Folgegeräte.
Wir als Laien dachten damals, es würde mit Quadro so einfach laufen, wie mit Stereo - also alle Musikproduktionen ab 1972/1972 nur auf Quadro-Platten, die ja auch kompatibel waren - mehr als die Stereo-Platten hinsichtlich Mono-Abtastung. Doch da bracht der Eigensinn und die Sucht nach Tantiemen für jeweils eines der mehreren Quadro-Systeme bei den Schallplattenfirmen voll durch. Und das ist, was die Mehrheit der Verbraucher nicht möchte. Er wartet dann lieber, bis sich ein System durchsetzt mit entsprechender Kaufzurückhaltung. Doch auf Konferenzen haben die Herrschaften Schallplattenfirmen sich lieber mit Vorwürfen überhäuft - aber nie nach dem Interesse der Verbraucher gefragt, die nur 1 System haben wollte. Dasselbe auch mit späteren Ton/Bild-Systemem bis heute. Ich habe meine Quadro-Aktion mit maximal 250 Mitgliedern leider erst 1980 gegründet (hätte mich sonst bei den Tagungen der AES) eingeklinkt, habe viele Firmen angeschrieben und haufenweise Leserbriefe: Polydor, Teldec, Electrole/EMI, Grundig, Sony, Panasonic etc. p.p. Daher war ich auch bei AUDIO zu Besuch, weil die einen großen Quadro-Artikel schreiben wollten, der im Heft 11/1981 veröffentlicht wudre. Dazu habe ich denen den Grundig-Receiver 1040 geschickt und etliche Quadro-Schallplatten zum Testen. Als die CD eingeführt wurde, teilte Philips in einem frühen Prospekt mit, daß Quadro damit möglich wäre - in unerhörter Qualität. Darauf habe ich darüber einen Artikel geschrieben, der in der HiFi-Stereophonie Heft 3/1983 veröffentlicht wurde. In der Zeit hatte ich auch Kontakt mit den beiden amerikanischen Quadro-Clubs (MCS Review und EVOLUTION). So wie diese, habe ich für unsere Fans 4 Mal im Jahr Quadro-Infos herausgegeben. Heute gibt es in den USA das Internet-Forum Quadraphonicquad.com. Kann man sich auch ansehen. Neben meinen insgesamt 25 Quadro-Produktionen habe ich vor einigen Jahren auch ein zweibändiges Quadro-Buch (884 Seiten) geschrieben für einige der interessierten Quadro-Fans, in dem quasi "alles" über Quadro zusammengefaßt ist. Leider vergriffen. Und nicht zu vergessen, die 5 öffentlichen Quadro-Vorführungen, die ich durchführte oder mitgestaltete (wie Braun) die immer erfolgreich waren, aber bundesweit natürlich zu wenig.
Soviel ein Überblick über mein Quadro-Treiben. Und jetzt warte ich nur auf einen großen Lottogewinn. Dann würde es weiter gehen.

Dietrich

Soviel
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#55
(08.04.2021, 13:29)4-Kanal schrieb: Als Quadro 1971 anfing und ich jedes Jahr die Funkschau in Berlin besuchte - was sich heute für mich nicht mehr lohnt - hörte ich die erste Quadro-Vorführung von Sony mit einem ersten  SQ-Decoder, der nur ein Klangbild bot, das  man allenfalls Doppel-Stereo nennen konnte. Bei Grundig wurde CD-4 vorgeführt - auch mit unpassendem Klangmaterial. Böllerschüsse und Gewitter. Mehr als Grummeln konnte man nicht hören. Also Enttäuschung auf ganzer Linie. Erst als ich durch Hartnäckigkeit in einem HiFi-Laden in Hamburg  von einem Quadro-Tonbandgerät ein 4-kanaliges Demo-Band hören konnte, war ich restlos begeistert und ich lief anschließend in die Plattenabteilung und kaufte sogleich die ersten CD-4  Schallplatten - ohne noch eine Quadro-Anlage zu haben - die ich dann bald  mit dem Grundig-Receiver hatte und habe sowie die Folgegeräte.

Dietrich

Soviel

wenn man mit einem 4 Kanal Band in einen 4 Kanal Verstärker/Receiver geht sind das da nicht 4 diskrete Kanäle, da ist dann kein analoger Decoder nötig und diskret ist gut
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#56
Hallo Ulf, dann hast Du übersehen, daß es in Deutschland praktisch keine 4-Kanal Tonbänder zu kaufen gab. Einige Jahre später gab es 2 Kleinunternehmer, die solche Bänder aus den USA importierten und hier teuer verkauften. So ist es, wenn man die damalige Zeit nicht selber erlebt hat.

Dietrich
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#57
Hallo Dietrich,

die Zeit habe ich schon erlebt aber ich bin nicht an solche Bänder geschweige an solche Maschinen gekommen. Ich war schon froh als ich eine M2405S heimlich aus dem Laden tragen konnte.  Smile  Das es Quadro gab wussten wir schon. http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~mada...i50qt.html

Meine erste Erfahrung mit (4Kanal Wiedergabe) machte ich mit einem Quelle Videorekorder der Anschlüsse für zwei hintere Lautsprecher hatte und eine Beleuchtete Taste die mit Surround und dem Dolby Zeichen beschriftet war. Als erster Film lief der mit Dolby Surround gegenzeichnete Film Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Das war Cool Cool seit dem war Stereo mehr oder weniger abgeschrieben und es begann die Zeit des Heimkino. 

4Kanal Musikaufnahmen habe ich gemacht indem ich meinen HK Receiver7.1 so einstellte das er nur über die  Front LS =L/R und die Hinteren=L/R den Ton ausgibt, dann habe ich die BM an die entsprechenden Vorverstärker Ausgänge an gestöpselt.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#58
hallo Dietrich,

erstmal danke für Deine wirklich interessante und umfangreiche Antwort.

Ich denke, Du kannst in diesem Forum davon ausgehen, dass der "Banausenfaktor" eher gering ist. Weiterhin kannst Du davon ausgehen, dass die Gründe, die zum Scheitern der ersten Quadro-Intiative geführt haben, heute keine so große Rolle mehr spielen. Ich kann Deinen Zorn und Deinen Frust sehr gut nachvollziehen, das alles ist aber Schnee von gestern. Die Technik ist für alle bezahlbar geworden, und die Plattenkonzerne sitzen nicht mehr auf dem hohen Roß wie damals, sondern sind eher verzweifelt auf der Suche nach neuen Wegen, ihre Existenz zu sichern.

Bei meinen ganzen Postings, die ich bisher in Deinen Threads geschrieben habe, bin ich immer davon ausgegangen, dass es Dir nach wie vor ein Bedürfnis ist, für das - sagen wir mal - räumliche Musikhören eine breitere Menge an Interessenten zu gewinnen. Wenn das nicht so ist, und Du es mittlerweile eher als privates Hobby betreibst, können wir sofort aufhören, und uns an unseren alten Kisten erfreuen.

Wenn es aber so ist, dass Dir die Sache nach wie vor ein Anliegen ist, dann bin ich der Ansicht, dass man sich den neuen Möglichkeiten eher bedienen sollte, statt sie als Feind zu sehen. Ich hoffe, es jetzt mal auf den Punkt gebracht zu haben, was ich Dir rüberbringen wollte. Betrachte bitte auch meine kritischen Anmerkungen nicht als Runtergemache sondern als Denkanstoß - in meinen mittlerweile 60 Lebensjahren habe ich in vielen Bereichen die Erfahrung gemacht, dass meine stärksten Kritiker oft meine besten Freunde oder Mitstreiter waren. Glaub mir, dass ich großen Respekt vor dem habe, was Du tust, sonst würde ich mich hier nicht so abarbeiten.

Gruß Frank
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#59
Hallo Frank,

Von unserer Diskussion haben hoffentlich auch andere einen Gewinn, obwohl es schwierig ist, dieses Thema vielen nahe zu bringen. Quadro ist zwar mein privates Hobby (wie bei jedem von uns) aber wie Du aus meinem Vorbericht weißt, habe ich doch eine Menge mehr getan .Mit einigen dieser Quadro-Fans reffen wir uns seit langen Jahren 3 Mal im Jahr an verschiedenen Orten, wobei der "Ansässige" unsere "Tagung" ausrichtet.
Die neuen Möglichkeiten sehe ich durchaus nicht als Freind.Du meinst wahrscheinlich DVD-Audio, SACD , Blu Ray. Sofern Multikanal, sehe ich das als Fortsetzung der Quadrophonie, denn das Surround-Klangfeld ist dasselbe. Ich selbst besitze in meiner Sammlung neben den Quadro-Platten und Bändern auch 650 Scheiben mit DVD-Audio, SACD, DTS CD, Dolby CD und Blu Ray, wobei letztere mehr Live-Musik in Surround bringen, die des öfteren nicht überzeugend abgemischt ist. Gegröle der Fans im Hintergrund ist für mich nicht Surround. Richtig gut ist z.B. die Scheibe "Black & White Night" mit Roy Orbinson. Klanglich schön "Quadro"ist auch die Blu Ray von Yello mit "Point". Die Veröffentlichungen von SACD auf DVD-Audio ist aktuell weit spärlicher als zu Quadro-Zeiten. Der Zank der Firmen heute mit Formaten und mehreren Techniken gleicht dem Durcheinande der 70er Jahre.
Neben den Quaro-Fans kenne ich auch einige HiFi-Fans, die sich hier bei einem Stammtisch treffen, was momentan leider nicht geht. Da wir uns gegenseitig besuchen wollen, bin ich bei einem Treffen bei mir gespannt, was die zu Surround oder Quadro sagen. AlsoVorführungen mal im kleinen Rahmen. Leider ist es doch so, daß viele über Quadro reden, ohne jemals Quadro oder Surround gehört zu haben. Nebenbei: Ich mache auch Heimkino mit Projektor, habe aber alles der Quadro-Anlage angepaßt, wobei ich nichts vermissse. Man muß natürlich den Blu Ra Player entsprechen konfigurieren.

Soviel mal wieder als Ergänzung. Wenn Du Weiteres aus Deinen Erfahrung bzw. Wissen zum Besten geben kannst oder möchtest, dann her damit.Man solltge über alles reden können. Nur so kann man Mißverständnisse ausräumen.

Grüße

Dietrich
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#60
Mitte der 70er Jahre habe ich einen Marantz 4270 erstanden. Den CD-4 Modulator musste ich extra kaufen.

Er wird ganz einfach in eine Aussparung im Boden angebracht.
Der Plattenspieler bekam ein neues System und meine beiden Quatro- LPs liefen oft. Nicht nur ich war von dem begeistert, was da aus den Lautsprechern kam.

Nach dem Umzug vom Schwarzwald nach Bremen hatte ich leider nicht mehr die Räumlichkeiten, um 4 Standboxen optimal aufzustellen.Da war Quatro für mich out.

Heute hätte ich wieder Platz und damit die Möglichkeit, diese Anlage mit vier Ohm-F Lautsprechern wieder zu Gehör zu bringen, aber vorher müssten noch die Potis am Receiver gereinigt werden. Die kratzen mittlerweile schon gewaltig. Das möchte ich in diesem Jahr noch in Angriff nehmen, da mein Interesse an echter Quadrofonie wieder geweckt ist. Inzwischen besitze ich 6 Qoatro LPs. Na ja, Eegentlich lohnt es sich dafür nicht. Was mir fehlt ist ein 4-Kanal Tonbandgerät, mit dem ich die Schallplatten aufnehmen könnte.

Vielleicht hat sich meine Erinnerung mit den Jahrzehnten etwas verklärt, aber ich bin wirlich gespannt, ob die Begeisterung von damals aufgrfrischt und bestätigt wird.
Gruß, Enno
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#61
Hallo Enno,

die Lautprecher von Ohm waren seinerzeit recht beliebt, wenn auch teuer. In Deutschland gab es damals (oder auch noch heute?) ähnliche Biegewellen-Lautsprecher.
Was Quadro betrifft, so ist es heute schwierig, damit anzufangen bzw. weiterzumachen. Schon mangels Angebot an reichhaltigem CD-4 Schallplatten. Ich habe mich mal bei Ebay.de und .com umgesehen. Im deutschen Ebay zumeist nur SQ-Platten mit Klassik-Musik. In .co (USA) gibt es noch mehr CD-4 Schallplatten im Pop-Bereich, allerdings mit z.T."gesalzenen" Preisen.
Es gibt allerdings die Möglichkeit, Quadro auf andere Weise fortzuführen. Die Firma Dutto-Vocalion in England stellt SACD's her mit Wiederveröffentlichungen damaliger Quadro-Produktionen. (duttovocalion.co,uk). Neue Quadro bzw. Surround-Produktionen kann man ansehen bei hifi-forum.de. Dort gehe man zur Abteilung Medien. Weiter unten dann die Rubrik CD,SACD,-DVD-Audio etc.,. Und dann weiter unten 5.1 Mch. Surround-Neuigkeiten. Neuere Quadro-Produktionen mit DVD-Audio bietet an Quadro-Surround.de Aber wie gesagt, heute CD-4 Schallplatten zu finden ist schwierig. Aber welches Hobby geht ganz leicht oder easy? Auf jeden Fall bietet Quadro (Surround) die Möglichkeit in eine wahrlich neue und erweiterte Klangwelt gehörmäßig einzutauchen. Falls Du damit weitermachs,t wäre es interessant zu wissen, wie es Dir heute gefällt.

Dietrich
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