Chick Corea verstorben
#1
Der legendäre Jazz-Pianist Chick Corea ist tot.
Der Musiker und Komponist starb im Alter von 79 Jahren, wie auf seiner offiziellen Facebook-Seite mitgeteilt wurde. Corea galt als einer der bedeutendsten Vertreter des Rockjazz und spielte unter anderem mit dem Trompeter Miles Davis.

Quelle: Tagesschau.de

R.I.P.

Gru0,
Klaus
#2
Wir Alten werden leider zunehmend und zeitnäher erleben, dass uns unsere musikalischen Helden verlassen.
Um so wichtiger wird es, Nachfolger auszumachen, die das jeweilige Vermächtnis weiterführen oder weiterentwickeln.
Zu Chick Corea fällt mir allerdings spontan niemand ein...
R.I.P.
Jürgen
#3
Hallo,

Chick Corea hat großartige Musik geschaffen.
Ihn als Pianisten zu bezeichnen, greift allerdings zu kurz.
Er hat  "Keyboards" gespielt.
So steht auf dem Doppel-Album von 1977 "Return To  Forever Live"/"RTF" hinter seinem Namen schlicht "keys".
Der Glanz seiner Musiker-Persönlichkeit wurde allerdings etwas getrübt durch die Mitgliedschaft bei den Scientologen und seine Werbung für sie und ihren Gründer Ron L. Hubbard auf Konzerten.

MfG Kai
#4
Oh das ist jammerschade. Noch vor 2 Wochen habe ich in einem kleinen Stoß LP's unter anderem eine Platte von ihm erstanden. Er steht für mich in einer Reihe mit den großen Protagonisten der Jazz-Rock der 70er und 80er Jahre.
Er möge in Frieden ruhen.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
#5
Lieber Kai,
das ist für meine Freude und Gänsehaut beim Hören seines Werks genauso bedeutend wie seine Schuhgröße...
Ein Nachruf findet sich u.a. hier (BR Klassik) und hier (WDR3).
VG Jürgen
#6
Hi,
Aufgrund der Angaben habe ich den Nachruf hier gefunden: https://www.br-klassik.de/aktuell/news-k...a-100.html

Danke für den Hinweis! Auch für mich gehört er zu den ganz Großen. Ich würde aber nicht - wie in dem Beitrag mehrmals zu lesen - den Keith Jarrett auf die gleiche Stufe stellen, na gut, technisch vielleicht. Aber musikalisch spielt für mich der Corea in einer höheren Klasse ...

Auf jeden Fall Dank für die Hinweise!

MfG, Binse
#7
Chick Corea, bekennender Scientologyloge und operierender Thetan. Meine Trauer hält sich in Grenzen.
Viele Grüße
Michael
#8
Diese Bemerkung finde ich in einem Nachruf völlig fehl am Platz  Sad
Viele Grüße
Jörg
#9
Stimme "Baruse" vollkommen zu und möchte auch noch fragen, was das mit seiner Kunst zu tun hat. Was hat der Mann Böses getan, um ihn so nach seinem Tod zu dissen?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#10
Wer diese Organisation kennt wird mich verstehen. Wer sie nicht kennt informiert sich besser bevor er Kritik an mir übt.

Und warum (ver)schweigen, Corea hat keinen Hehl aus seinen Ansichten und Motiven gemacht, im Gegenteil!
Viele Grüße
Michael
#11
... hat aber nichts mit seiner Kunst zu tun! Und dafür gebiert ihm Anerkennung.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#12
Hallo

was soll ich jetzt dazu sagen, meine erste gekaufte Doppel-LP war "My Spanish Heart".......
und dann "Return to Forever", mit Gary Burton und mit Herbei Hancock, 3x live .... lang lang ist her

Grüsse

Frank
A77 MKIV 1/2-Spur, B77 MKII 1/4-Spur, B710-MKII, AKAI-GX 265D 1/4-Spur-AR
#13
Kann man mit dem Wissen über die Kunst eines Menschen und das, was er sonst noch so treibt,
immer alles so exakt getrennt voneinander betrachten ? Wohl eher nicht.
Jürgen
#14
Schwere Frage: Was tun, wenn man erfährt, dass der Lieblingsbäcker, der die besten Brötchen und Apfelkuchen hat, seinen Lehrling schindet, seine Frau verprügelt und ein übler Rassist ist?

Entweder vergeht einem der Appetit oder - eben nicht und man beruhigt sein eigenes Gewissen, indem man sich sagt: Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?

Fast wäre mir lieber, ich hätte das von Chick Coreas Ideologie nicht gehört ...
#15
(03.03.2021, 09:44)Selbstbauer schrieb: Schwere Frage: Was tun, wenn man erfährt, dass der Lieblingsbäcker, der die besten Brötchen und Apfelkuchen hat, seinen Lehrling schindet, seine Frau verprügelt und ein übler Rassist ist?

So ist es, leider. Watt mache? Das ist hier die Frage.

Ich meide, wenn ich Kunde davon habe, jedenfalls Kunst, ob Musik, Film oder was auch immer, die von Anhängern dieser "Bewegung" die sich gerne als "Kirche" ausgibt und unter dem Aspekt der Religionsfreiheit ein rechtliches Schlupfloch ausnutzt um so im wahrsten Sinne des Wortes zu operieren, veröffentlicht wird.

Vielleicht hätte ich besser nichts zum Tod von Corea geschrieben. Aber ich finde gerade Scientology ist eine derartig gefährliche Organisation dass man nicht verschweigen sollte wer dort auch Gesinnungsgenosse/in ist.
Die Mitgliederliste dieser Psychoterror Organisation enthält noch so manchen Promi.

Und jetzt lasse ich Corea in Frieden ruhen und glaube fest dass er nicht erneut als Thetan in einer höheren Stufe reinkarniert.
Viele Grüße
Michael
#16
Man sollte das Kunstwerk nicht mit dem Künstler verwechseln! Die künstlerische Persönlichkeit darf keine Rolle spielen, sonst schaut man auf das Künstlerische durch die Brille der Moral. Das geschieht heute leider immer mehr. Als Anhänger der Scientology hat diese Kirche keinen Einfluß auf seine Musik gehabt. Sein Wirken (z.B. mit Miles Davis und vielen anderen großen Musikern) bleibt davon unberührt. Und wir ehren ihn nur als Musiker. Nicht als Person mit ihren diversen "Blödheiten", die eventuell unverzeihlich sind. Und ja, ein Anhänger von Scientology zu sein, ist für mich unfaßbar. Mit solchen Menschen möchte ich privat nichts zu tun haben.

R.I.P.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#17
Ein interessantes Thema! Man hat uns in (West)Deutschland in der Schule, an der Universität und in den öffentlich rechtlichen Medien - seit ich denken kann - sensibilisiert, faschistische Tendenzen zu erkennen und dagegen etwas zu unternehmen. Insoweit ist der Einwand hier gut und richtig! Kunst ist nie unpolitisch, schon allein deshalb, weil der größte Mäzen schon immer die Politik war und ist. Jetzt ist Politik in einem Text oder Buch zweifelsohne leichter zu erkennen, als in einem Bild oder Musikstück. Gibt es überhaupt faschistische Musik? Sind die Werke des von A.H. geliebten Wagners faschistisch? Dass Scientology faschistisch ist wird niemand, der diese Institution kennt, bestreiten. Ich tu mich aber schwer in Musik politische Absichten zu erkennen. Als Neurophysiologe würde ich sogar so weit gehen zu behaupten, dass das nicht funktioniert. Insoweit würde ich Chick Coreas Werk, unabhängig von seinen politischen Neigungen, als unpolitisch werten, selbst wenn der Mensch politisch war. Aber das ist, wie der Dichter - der bezüglich Faschismus auch nicht mehr ganz unverdächtigt ist - sagte, ein weites Feld!
Gerhard
#18
Olaf, Du kannst mich gerne verbessern, wenn ich etwas falsch ( anders ) sehe als Du.
Ich versuche auch, es aus Deinem Blickwinkel zu betrachten. Bekomme es trotzdem nicht auf die Reihe.
Wieso willst Du ein geschaffenes Kunstwek unbedingt vom Künstler separieren ?
Er ist doch der Mensch, der es erschaffen hat. Also muß ich ihn zwangsläufig damit in Verbindung bringen.
Und das mit allen Für und Wider.
Ein Kunstwerk kann einen maximal gefallen. Bewundert wird nur der Künstler.
Unter diesem Aspekt sehe ich es als legitim an, Gefallen an etwas Geschaffenem zu finden. Aber Bewunderung ?
Wie kann ich einen Menschen bewundern, der ein für mich moralisch fragwürdiges Dasein führt ?
Ich meine jetzt nicht den Herrn, dem dieser Treat gewidmet wurde.
Ich finde das Beispiel von Selbstbauer mit dem prügelnden, rassistischen Bäcker gar nicht so unpassend.
Bedenklich für mich die aufgeführte, mögliche Denkweise ,,,"was hat das eine mit dem anderen zu tun.
Jürgen
#19
(03.03.2021, 09:44)Selbstbauer schrieb: Schwere Frage: Was tun, wenn man erfährt, dass der Lieblingsbäcker, der die besten Brötchen und Apfelkuchen hat, seinen Lehrling schindet, seine Frau verprügelt und ein übler Rassist ist?

Bin ich schlecht informiert, oder hinkt der Vergleich insofern, daß die gängige Kritik an Scientology gar nicht den Mitgliedern gilt, sondern der Organisation selbst?
#20
Timo, besteht eine Organisation nicht aus deren Mitglieder ?
#21
(03.03.2021, 15:32)Doc.Order schrieb: Timo, besteht eine Organisation nicht aus deren Mitglieder ?

Lies mal diesen Artikel:

https://www.welt.de/print-welt/article70...Sekte.html

Und dann urteile selbst, ob die Mitglieder demnach (ich kann den Wahrheitsgehalt der Aussagen nicht überprüfen) eher Täter oder Opfer sind.
#22
Okay, Artikel gelesen !
Jetzt frage ich mich aber, ob Du dem Künstler eine Opferrolle zuschieben möchtest.
Es kann ja durchaus möglich sein kann, aber mit Sicherheit nicht mehr nachprüfbar ist. Nicht von uns.
Ist mir aber an sich auch egal, weil Chick Corea in meinem ganzen Leben keine Rolle gespielt hat.
Jürgen
#23
(03.03.2021, 16:03)Doc.Order schrieb: Jetzt frage ich mich aber, ob Du dem Künstler eine Opferrolle zuschieben möchtest.
Es kann ja durchaus möglich sein kann, aber mit Sicherheit nicht mehr nachprüfbar ist. Nicht von uns.

Eben! Und bevor ich nicht wüsste, daß er aktiv an irgendwelche verwerflichen Vorgängen innerhalb der Organisation beteiligt war, weiß ich nicht, warum man ihm seine Mitgliedschaft bei Scientology vorhalten sollte. Oder sie zum Anlass nehmen sollte, seinen musikalischen Werk keine Wertschätzung entgegenzubringen.

Zitat:Ist mir aber an sich auch egal, weil Chick Corea in meinem ganzen Leben keine Rolle gespielt hat.

Dito. Aber Beck (Hansen) fand ich zeitweise ganz gut, der ist oder war auch Mitglied in dem Laden. Hat mich nie interessiert.
#24
Das Kunstwerk existiert immer unabhängig vom Künstler. ich betreibe keine Psychoanalyse des Künstlers, um sein Werk zu verstehen. Ich bewundere das Kunstwerk für seine Aussage, für seine Beschaffenheit. Das geht weit über den Menschen hinaus. Das Kunstwerk steht für sich. Wo kämen wir dahin, wenn dem nicht so wäre! In der Kunstgeschichte steht die moralische Beschaffenheit des Künstlers i.d.R. nicht zur Debatte - auch wenn heute vieles infrage gestellt wird.
  • Karl Marx soll seine Frau geschlagen haben. Ist deshalb seine Analyse des Kapitlismus falsch oder schlecht? Darf über sein Werk in Politikwissenschaften nicht mehr geredet werden?
  • David Wark Griffith ist ein ungeheurer wichtiger Filmemacher gewesen. Und Rassist. Selbst seine Filme sind oftmals beseelt von Rassismus. Sind seine Filme deshalb schlecht? Nein - aber die Aussage. Darf auf sie deshalb in der Filmtheorie kein Bezug mehr genommen werden?
  • Kevin Spacey wird wegen sexueller Belästigung belangt. Ist seine Schauspielkunst deshalb nicht mehr zu goutieren? Und hier wird es noch mal ganz deutlich: Er spielt Rollen!
  • Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen bis zu den Pharaonen, für deren Pyramiden wahrscheinschlich viele Menschen sterben mußten. Sind es deshalb keine grandiosen Bauwerke mehr?
Und was hat Chick Corea getan? Was wirfst Du ihm vor, lieber Doc.Order. Womit ist er konkret auffällig geworden? Hier wird rein moralisch entschieden. Und wenn Du seine Musik nicht magst, warum schreibst Du überhaupt? Was sind Deine Beweggründe, wenn Du zu seiner Kunst nichts sagen kannst?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#25
Ohje, jetzt schießt Du aber ein wenig über´s Ziel hinaus.
Musikalische Wertschätzung hat er ja hier im Forum genügend erfahren.
Es war unter´m Strich nur einer ( der Adler Michael ), der diesbezüglich ein paar kritische Worte verloren hat.
Da wäre ich ja eigentlich viel schlimmer einzuschätzen, mit meiner Ablehnung dieser Musikrichtung gegenüber.
Als ich die Reaktion der anderen darauf gesehen habe, kam bei mir die Frage auf, warum man sich so krummlegen
muß, nur um nicht bei Leuten anzuecken, die so einem Künstler vorbehaltlos huldigen.
Sicher ist so eine Offenbarung für manchen nicht schön zu lesen, oder gar schockierend, aber auch nicht
wegzudiskutieren.
Jürgen
#26
Entschuldigung lieber Doc.Order - Du warst nicht gemeint. Habe Dich und Adler23 durcheinander geworfen und zu einer Person gemacht. Mea Culpa Smile

... aber meine Frage bleibt: Warum äußert man sich in einem Nachruf über den Menschen und nicht über seine Musik, was seine Kunst war?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#27
Olaf, Du brauchst Dich nicht entschuldigen, Es ist völlig in Ordnung, wenn Du Deine Meinung vertrittst.
Das tue ich ja schließlich auch.
Schlimm wird es nur, wenn man denjenigen,der eine andere Meinung hat, gleich köpfen will.
Warum schreibe ich hier zu diesem Thema ?
Ich habe eine ahnliche Denkweise wie Michael.
Dazu mal ein Beispiel. Ich mochte früher ein paar Titel von Alice Cooper. War dann auch glücklich darüber
diese Lieder von Schallplatte auf´s Tonband zu bekommen.
Dann die schockierende Mitteilung. Der Mann killt öffentlich auf der Bühne Hühner, in dem er ihnen den Kopf
umdreht. Da ich Tierliebhaber durch und durch bin, war´s das für mich. Eigentlich nur noch Verachtung.
Jahre später, man hat sich inzwischen ein bischen abreagiert, sehe ich bei meiner Tochter eine Reportage
über und mit Alice Cooper. Dabei kam auch die Hühnerkillerei zur Sprache. Mir wollte schon wieder eine
Feder wachsen. Aber siehe da, locker flockig, mit einem Lächeln erklart er, daß das alles nur gespielt und
getrixt war und kein Hühnchen durch ihn um`s Leben kam. Hm, glauben, oder nicht ? Ich will es mal.
Im gleichen Atemzug die Geschichte, bei der seine Mutter ohnmächtig vor dem Fernseher zusammengebrochen
war, ais er sich selber mit einer Guillotine hingerichtet hat. Muß sehr echt ausgesehen haben.
Du siehst also, wenn ein Künstler etwas tut, was einem selber zuwider ist, oder man strikt ablehnt, dann ist
es ganz schnell vorbei mit bewundern. Es wird aber genug Leute geben, welche solche Sachen völlig
ausblenden können. Ich leider nicht.
Das alles ist auch mit ein Grund, warum ich Michael ein klein wenig moralische Unterstützunggeben wollte.
( Hihihi sind wir schon wieder bei der Moral )
Deine Frage, Olaf, kann ich Dir auch nicht so beantworten. Denke mal, er wollte aus seinem Herzen keine Mördergrube machen.
Jürgen
#28
Danke dir Doc.Order für deinen Support.

Fakt ist nun mal dass ST Promis einen ganz besonderen Boni und Stellung gewährt. Warum? Ist klar und bedarf keiner Erklärung.

Und ich bin sicher, Corea wusste ganz genau was er tat. Er hat sich öffentlich dazu sehr positiv geäußert und diesen Gründer der Sekte verherrlicht. Soll ich noch ein paar Members nennen? Die machen aber nicht alle quasi Werbung für den Pyscho Verein!

Übrigens, Corea wurde 1993 von einem Konzert anlässlich der Leichtathletik WM in Stuttgart vom Veranstalter ausgeladen weil die Landesregierung eben wegen der Mitgliedschaft und Tätigkeit von Corea in der Psycho Sekte Scientology die Subventionsgelder gestrichen hätte.

Ich zitiere aus Wikipedia:

Corea war Mitglied der neuen religiösen Bewegung Scientology. Bei allen Veröffentlichungen seit seinem Album To The Stars, das durch den Scientology-Gründer L. Ron Hubbard inspiriert war, findet sich dieser immer unter den Danksagungen. Chick Corea ist auf drei Liedern von Hubbards Album Space Jazz: The Soundtrack of the Book Battlefield Earth zu hören, das 1982 erschien. In einem Interview mit dem E-Zine All About Jazz sagte er über Hubbard:

    „Hubbard was a great artist himself. One way to learn about Scientology is to know who Ron Hubbard was. He was a great man.“

    „Hubbard war selbst ein großartiger Künstler. Ein Weg, etwas über Scientology zu lernen, ist zu wissen, wer Ron Hubbard war. Er war ein großartiger Mensch.“


1993 wurde Corea von einem Konzert, das im Zuge der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Stuttgart stattfinden sollte, vom Veranstalter ausgeschlossen. Der Grund dafür war, dass die Landesregierung Baden-Württembergs die Subventionen für die Veranstaltung streichen wollte, was mit Coreas Scientology-Mitgliedschaft begründet wurde. Corea erhob beim Mannheimer Verwaltungsgerichtshof Klage gegen Bekundungen der Landesregierung, die Förderung von Veranstaltungen, bei denen bekennende Scientologen auftreten, überprüfen zu wollen. Die Klage wurde abgewiesen.[i]

[i]Chick Corea lebte ab 1997 in Clearwater (Florida), wo sich das spirituelle Zentrum der Church of Scientology befindet. Dort unterhielt er in der Cleveland Street ein Studio mit Unterrichtsräumen für Workshops


Und jetzt bitte nicht der arme liebe Chick, der hat es doch nicht so gemeint. Wahrscheinlich war er ein Opfer.....


Beck (Hansen):

https://www.rollingstone.de/beck-kein-sc...e-1868029/
Viele Grüße
Michael
#29
... ach Leute - ihr habt euch da ziemlich verrannt.

Wir haben in diesem thread an einen großartigen Jazz-Musiker erinnert, der mit anderen großartigen Musikern gearbeitet hat und der leider verstorben ist. Mehr nicht. Sein Privatleben und was er in diesem gemacht hat, interessiert doch wirklich nicht und war hier nicht Thema. Wenn man in einem Nachruf auf Probleme verweisen möchte, kann man da so machen:

(12.02.2021, 07:13)kaimex schrieb: Der Glanz seiner Musiker-Persönlichkeit wurde allerdings etwas getrübt durch die Mitgliedschaft bei den Scientologen und seine Werbung für sie und ihren Gründer Ron L. Hubbard auf Konzerten.

MfG Kai

Wieso stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach Opfer und Täter? Was soll er bitte konkret strafrechtlich verbrochen haben?

Der Mann ist gestorben und hinterläßt ein beachtliches Ouevre. Was kann man ihm, bezogen auf seine Musik vorwerfen, die er übrigens genauso gemeint hat, wie sie eingespielt wurde? Ich werde gleich mal eine LP von ihm hören ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#30
Das Frage besteht wohl aus mehreren Fragen, die allerdings mehr oder weniger miteinander verbunden sind.

Zuerst die Fragen an mich selbst: Mag ich seine Musik weiterhin, wenn ich erfahre, dass er sich solchen religiös-politischen Dunkelmännern angeschlossen hat? "Darf" ich sie überhaupt weiterhin mögen? Oder soll ich mir den Spaß daran verderben lassen?

Für mich gilt sicherlich, dass ich, nachdem ich dieses Information habe, seine Musik einfach weniger gern höre. Der Gedanke, wofür dieser Musiker Reklame gelaufen ist, lässt sich beim Hören nicht verbannen. Gut, wenn ich dann mal ein Stück hören, es ganz Klasse finde und nicht weiß, wer es gespielt hat ...

Ich finde es aber nicht verwerflich, wenn jemand etwa sagt: Ist doch egal. Musiker, Maler, darstellende Künstler sind sowieso nicht unbedingt die Hellsten, wenn es um Politik, Gesellschaft usw geht. Hauptsache, sie liefern einwandfreie Werke ab. Und außerdem passiert es gar nicht mal so selten, dass die Werke sich sozusagen gegen ihre Schöpfer stellen, Widersprüche ausdrücken, die ihre Schöpfer vielleicht sogar gerne unter der Haube ließen, die sich aber Bahn brechen, weil sie einfach da sind. Dass, mit anderen Worten, ihre Schöpfungen schlauer sind als sie selbst.

Da könnte man noch viel drüber sinnieren ...

MfG, Binse
#31
Binse, das unterschreibe ich dir sofort. 100% auch meine Meinung.

Freunde, gerade wir, Deutsche und Österreicher müsste doch aus unserer eigenen Geschichte gelernt haben dass wegschauen nicht die Lösung ist und auch nicht sein darf. Gerade Corea hat mit seiner Gesinnung nicht hinter dem Berg gehalten, im Gegenteil. Solche Menschen lassen sich von dieser gefährlichen Organisation gerne und freiwillig einspannen. Letztendlich geht es ganz speziell um Akzeptanz und Sympathie welche von der Gesellschaft eingefordert werden soll.
Da kann Corea noch so schön Piano gespielt haben, ich will nichts mit ihm zu tun haben.

Tom Cruise ich auch so ein Fall. Auch ein operierender Thetan Level VI oder mittlerweile schon Level VII.
https://kurier.at/stars/tom-cruise-spric...27.027.538
https://www.mopo.de/news/promi-show/sekt...y-37112326

Ich schaue mir doch keine Filme mit einem solchen Akteur an, genau so wenig wie ich Veranstaltungen besuchen würde in denen die Werte des "100 jährigen Reiches" das dann doch nicht so lange währte, gehuldigt und schön geredet werden. Damit würde ich ihn, seine wirren Thesen und diese Psycho Sekte doch unterstützen.
Viele Grüße
Michael
#32
Was Tom Cruise anbelangt, bin ich beim Unterschreiben dabei. Auch ich zappe weiter, wenn der Herr
im Fernsehen auftaucht.
Aber mal etwas anderes. Sollten wir diese Thematik eventuell nicht zum Abschluß bringen ?
Ich bin der Meinung, daß ja eigentlich alles gesagt wurde, was man loswerden wollte.
Es wurde zwar relativ locker und respektvoll geschrieben, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, daß es
doch etwas spannungsgeladen war. Hier standen halt zwei Meinungen gegenüber, welche nicht wirklich
auf die Schnelle einen Konsenz finden werden.
Ich möchte mit meinem Vorschlag nur erreichen, daß es nicht zu einem eventuellen Kragenplatzen eines
Forummitgliedes kommen könnte, wenn hier der Stein des Anstoßes noch länger hin-und hergerollt wird.
Aber wie gesagt, nur ein Vorschlag.
Jürgen
#33
Jau, für meinen Teil habe ich geschrieben was ich schreiben wollte und musste.

Danke Jungs (Mädchen sind ja keine hier? Wenn doch, nicht böse sein, dann auch danke Mädchen :-) ) fürs lesen. Die Diskussion war interessant und fruchtbar.
Viele Grüße
Michael
#34
Lieber "Adler23", wir schauen doch garnicht weg. Bereits in Beitrag Nr. 3 wurde auf die Problematik verwiesen.

Dein Hinweis auf "Deutsche und Österreicher" ist fehl am Platz. Hier wird in einer Form relativiert, die allgemein als nicht statthaft gilt. Die Verbrechen, auf die hier andeutungsweise Bezug genommen wird, stehen in keinem Verhältnis zu dieser Sekte und vor allem zum Künslter, der sich keiner Straftat schuldig gemacht hat

Du machtst einen großen DenK-Fehler und setzt die Persönlichkeit mit der Rolle (als Schauspieler, Maler, Musiker etc.) gleich. Das geht so nicht. Ein Künstler verhält sich nicht authentisch - sie nehmen Rollen und Positionen ein. Sie versetzen sich in eine Rolle. Wenn ein Schauspieler einen Mörder spielt - was hat das mit seiner Persönlichkeit zu schaffen? Wie kann man das für Wahrheit halten? Es ist Kunst, in der durchaus etwas Wahrhaftiges stecken kann, was im besten Fall eben nichts mit dem Künstler zu tun hat. Sonst ist es oftmals schlechte Kunst.

Nun leben wir in einer Zeit der "Empörungskultur". Alle rufen immer und überall "Skandal". Ständig wird moralisch geurteilt und der tatsächliche Sachverhalt nicht wahrgenommen. Man kann sich nicht einmal mehr auf verbindliche Grundsätze einigen. Alles wird infrage gestellt.

Darüber hinaus ist Dir Deine persönliche Meinung unbenommen. Nur hat sie dann in einem Nachruf nichts zu suchen, vor allem, wenn auf die Problematik bereits im dritten Beitra verwiesen wurde.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#35
(04.03.2021, 12:02)Olllafff schrieb: Du machtst einen großen DenK-Fehler und setzt die Persönlichkeit mit der Rolle (als Schauspieler, Maler, Musiker etc.) gleich. Das geht so nicht. Ein Künstler verhält sich nicht authentisch - sie nehmen Rollen und Positionen ein. Sie versetzen sich in eine Rolle. Wenn ein Schauspieler einen Mörder spielt - was hat das mit seiner Persönlichkeit zu schaffen? Wie kann man das für Wahrheit halten? Es ist Kunst, in der durchaus etwas Wahrhaftiges stecken kann, was im besten Fall eben nichts mit dem Künstler zu tun hat. Sonst ist es oftmals schlechte Kunst.

Siehst du, eben das ist hier nicht der Fall. Ich gehöre einer für Mitteleuropa etwas exotischen Glaubensrichtung an. Aber das ist mein Privatvergnügen und meine persönliche Angelegenheit. Ich bekehre niemanden, ich missioniere nicht und ich nenne auch nicht bei meiner Arbeit (!) unseren Religionsstifter.
Das ist das eine.

Das andere aber, Corea macht (e) öffentlich für dies Organisation Werbung. Er lobte den Stifter in den höchsten Tönen. Genau so wie die Psyche Sekte kundtut dass Cruise der zukünftige Messias wäre. Das macht den Unterschied.
Manche, leicht zu beeindruckende Gemüter fahren darauf ab, fangen sich an für ST zu interessieren, werden Mitglied, streben an, gegen Besuch entsprechender Seminare gegen Cash und das nicht so knapp, "clear" zu werden......
Dann ist es, wie wie Lars Ulrich, anlässlich eines ganz anderen Ereignisses, zum Spaß sagte von St. Quentin treffend sagte, "es ist einfach rein zu kommen, dafür aber schwer wieder raus".

Du hörst doch auch keine rechts oder links Radikale Bands, Musik von Musikern die sich in der Öffentlichkeit für Nationalsozialistische Themen stark machen, keine Sänger die Minderheiten diskriminieren, keine Lyriker die sich über Homosexuelle negativ auslassen...?!

Wir wissen was es mit Scientology auf sich hat, was diese Organisation anstrebt, was sie tut, wie sie es tut, auch dass sie sich ganz gezielt Prominenter bedient. Wegschauen ist deshalb der falsche Weg. Genau das taten wir im 3. Reich. Man wollte nicht wissen, also hat man weggeschaut.

Übrigens, ST trägt ganz offensichtlich auch faschistische Züge!

Und jetzt sollten wir Corea ruhen lassen. Er ist tot, mausetot. Und er wird auch nicht als Thetan wiederkehren.
Wer ihn hören will, der soll es tun, wer nicht, der lässt es sein. Wer ihn mochte soll ihn weiter mögen, wer ihn nicht mochte braucht ihn auch jetzt nicht lieb zu haben.

Aber was ich dazu schrieb musste einfach mal geschrieben werden. So mancher Zeitgenosse wusste nämlich nicht wie dieser Corea wirklich tickte. Es spricht schon dafür dass er In Clearwater lebte und auch dort Seminare veranstaltete.

Übrigens, ST lehnt die Demokratische Ordnung ab!
Noch Fragen? Google ist dein Freund, oder frage Menschen die sich aus den Fängen dieser üblen Gemeinschaft befreien konnten.
Viele Grüße
Michael
#36
... in seiner Musik hörst Du davon nichts. Da gibt es keine Bekehrung. Da ist eben keine Missionierung. Seine Musik erzählt eine andere Geschichte. Darum ging es in meinen Einwänden.

Die Musik von The Smiths ist weiterhin großartig mit tollen Texten. Der Sänger Morrissay ist für mich heute eine nicht mehr akzeptable Persönlichkeit, die mehr als fragwürdigem rechten Gedankengut anhängt. Wo ist das Problem?

Noch einmal: Das 3. Reich hat hier nichts zu suchen. Diese Form der Relativierung ist nicht okay!

Dieser Thread hat nicht den Irrsinn Sientology zum Thema, sondern den Musiker CC.

Das, was Du schriebst, war bereits zu Beginn beschrieben. Es bedurfte Deiner Ausflührungen nicht mehr.

Google ist nicht mein Freund. Bei mir läuft eine andere Suchmaschine.

Ansonsten: Wir sprechen verschiedene Sprachen. Wir sollten das hier tatsächlich beenden ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#37
Bei allen Veröffentlichungen seit seinem Album To The Stars, das durch den Scientology-Gründer L. Ron Hubbard inspiriert war, findet sich dieser immer unter den Danksagungen. Chick Corea ist auf drei Liedern von Hubbards Album Space Jazz: The Soundtrack of the Book Battlefield Earth zu hören, das 1982 erschien.

Kannst du im Internet nachlesen, muss nur suchen. Mein Zitat stammt aus Wikipedia.
Viele Grüße
Michael
#38
... und? Was sagt uns das? In seiner Musik findet sich davon nichts.

Wen willst Du missionieren und bekehren?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#39
(04.03.2021, 12:52)Olllafff schrieb: Wir sollten das hier tatsächlich beenden ...

Lass deinen weisen Worten Taten folgen :-)
Viele Grüße
Michael
#40
Damen und Herren,

ich glaube auch, es ist alles gesagt, in an sich erfreulicher Streitkultur - aber die Gefahr, dass es nochmal bergab geht und "jemandem der Kragen Platzt" ist immernoch da...

Daher mache ich den Thread zu - das scheint ja der allgemeine Wunsch zu sein Smile

Viele Grüße
Andreas


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