A77 Dolby keine Aufnahme
#1
Hallo liebe Gemeinde,
kaum hat man was repariert, geht was anderes kaputt: seit heute früh nimmt das von mir mit einem "neuen alten" AW-Kopf versehene AEG KL65 wieder auf, doch beim Versuch, auf meiner A77 MkIII Dolby 2-Spur "schnell" ein (bescheidenes) "Justierband" für das AEG zu erstellen, mußte ich feststellen, daß nunmehr meine A77 nicht mehr aufnimmt! Die Fehlersuche hat mich heute viele Stunden gekostet und war bis jetzt erfolglos:
Das Signal läßt sich auf beiden Kanälen vom AUX-Eingang über den Eingang (Kontakte 5 und 11) der Dolby-Aufnahme-Prozessoreinheiten bis zu deren Ausgang (Kontakte 1 und 13) verfolgen, doch an den Eingängen der eigentlichen Aufnahmeverstärker-Steckkarten kommt nichts mehr an. Die VU-Meter zeigen vor Band korrekt und "realistisch" an (bezogen auf die Sollpegel). Was mich irritiert ist die Tatsache, daß beide Kanäle völlig ausgefallen sind - das Band wird nur sauber gelöscht. Die 120kHz sind am Lösch- und A-Kopf korrekt zu messen
Auf der Service-Manual-Seite zum "Record Processor 1.077.853" sind "außerhalb" der Dolby-Platine am Ausgang Pegelsteller als Potis 2,5k, nicht als Trimmer eingezeichnet, jedoch ohne Angabe von "Identifikationsnummern" irgendwelcher Bauelemente oder einer Lokalisierung im Gerät. Neben dem Poti-Schleifer wird nur vielsagend vermerkt "to Input Amplifier CH I/II" - keine Ahnung, wo ich diese Steller suchen sollte ??? Es scheint mir auch nicht realistisch, daß da gleichzeitig auf beiden Kanälen eine Totalunterbrechung ist... Die üblichen Verdächtigen (Aufnahme-Vorwahltasten) sind auch geprüft und unschuldig.

Das letzte Mal erfolgreich aufgenommen hatte ich mit meiner A77 vor rund 2 Jahren, anläßlich des Austauschs der Knallbonbons; seither habe ich nur etliche Stunden völlig unproblematisch wiedergegeben. Vielleicht ist sie nun ganz einfach beleidigt, aber ich habe die Hoffnung auf Heilung noch nicht begraben...

Vielen Dank für jegliche Tips
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Uher Universalgerät 5000 / SABA TG454 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
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#2
Hallo Wolfgang,

so wie ich das verstehe, sind damit die beiden Record-Level Potis rechts unter der Alu-Klappe gemeint. Damit wird bei der Dolby-Version der Aufnahmepegel eingestellt. Stehen die evtl. auf Linksanschlag?

Viele Grüße
Volker
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#3
Hast Du die Elkos und Widerstände auf dem Schalterprint kontrolliert? Ich hatte mal den Fall, dass ein defekter Elko (Kurzschluss?) den daneben liegenden Widerstand zerstört hatte, weshalb das Signal nicht mehr weiterkam.

Gruß
Robert
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#4
(27.01.2021, 13:12)fostex schrieb: Hallo Wolfgang,

so wie ich das verstehe, sind damit die beiden Record-Level Potis rechts unter der Alu-Klappe gemeint. Damit wird bei der Dolby-Version der Aufnahmepegel eingestellt. Stehen die evtl. auf Linksanschlag?

Viele Grüße
Volker

Hallo Volker,
an denen liegt es ganz gewiß nicht, denn damit habe ich probeweise versucht, den 0 dB Dolby-Pegel einzustellen, was naturgemäß dann auch nicht ging...

Viele Grüße
Wolfgang

(27.01.2021, 14:33)q-tip schrieb: Hast Du die Elkos und Widerstände auf dem Schalterprint kontrolliert? Ich hatte mal den Fall, dass ein defekter Elko (Kurzschluss?) den daneben liegenden Widerstand zerstört hatte, weshalb das Signal nicht mehr weiterkam.

Gruß
Robert

Hallo Robert,
das werde ich heute Abend mal inspizieren und berichten...

Gru0
Wolfgang
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Uher Universalgerät 5000 / SABA TG454 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
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#5
Hallo Wolfgang,

Du hast doch die beiden 2,5k Potis gesucht. Das sind die beiden an der Front. Die liegen als Abschwächer zwischen Dolby-Record-Processor und den Record Amps. Ich hatte schon Fälle, wo diese Potis kein Signal mehr durchgelassen haben. Das würde ja auch zu dem Fehlerbild passen, dass sich auch das Kalibriersignal nicht einstellen lässt.

Viele Grüße
Volker
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#6
Erstmal danke an alle Tipgeber!
Und zum zweiten: alles läuft wieder!
Da ich der Ansicht bin, daß nicht nur Fragen, sondern auch (positive oder negative) Rückmeldungen des Fragestellers ins Forum gehören, hier meine fast schon originelle Story:
Es waren in den beiden Kanälen im Aufnahmezweig zwar unterschiedliche Fehler, aber beide führten zum faktischen Totalausfall der Aufnahme. Der dritte Fehler war ich...
Im Kanal I hatte C502 des Aufnahmeverstärkers (dummerweise noch das alte weiße "Schiffchen" - das hätte ich ja gleich blanko auswechseln sollen...) ca. 20 Ohm (!!), dafür keine (!) meßbare Kapazität mehr. Das brachte den Arbeitspunkt "dezent durcheinander" - um es höflich zu umschreiben. Auswechseln und voilà, Aufnahme geht wieder.
Im Kanal II hatte der von mir vor gut 30 Jahren ersetzte Transistor Q501 zwischenzeitlich einen mechanischen Basis-Emitter-Schluß durch verdrehte / geknickte Beinchen erlitten. Wie und wann ich das fabriziert hatte ist mir ein Rätsel, es ist mir letztlich erst beim Durchmessen aller Halbleiter auf der Steckkarte aufgefallen. Und danach mit der Lupe...
Der besagte "Fehler 3" (ich) war meine großzügige Messung des "Eingangspegels" bei der Fehlersuche nicht wirklich am Eingang der Steckkarten (Kontakt 13), sondern am einfacher "von außen" (bei eingesteckter Steckkarte) zugänglichen "Meßpunkt" am heißen Ende des Trimmers P503, wo laut Schaltplan 700 mV anliegen sollten, es aber nicht taten... Also auch selber ein bißchen ausgetrickst.
Daß bei diesen Fehlern Tausch der Aufnahmeverstärker gegeneinander nichts brachte, ist rückblickend logisch.

Und daß ich nun in einem Anfall von Lötwut natürlich noch alle Elkos ausgetauscht habe ("alle Schiffchen versenkt") sei noch am Rande vermerkt - ich kann's schon wieder mit Humor sehen...

P.S. Als das beim Zerlegen der A77 mit Abstand größte Problem stellte sich das "Abnehmen" (Herauswürgen) des Knebels des Netzschalters heraus. Das ohne Beschädigung zu bewerkstelligen kostete mich fast eine Stunde (es ging so schwer, daß ich mir vorsichtshalber eine Art Kniehebel aus dickem Blech biegen mußte, um von hinten den Knopf durch die Frontplatte durchzupressen)

Viele Grüße
Wolfgang / BandWolf
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#7
Na, dann herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Wiederbelebung, Wolfgang.

Das Entfernen des Knopfes ist in der Tat manchmal schwierig, ich behelfe mir da immer mit dem Standard- Handy- Reparaturkit, bei Am..on günstig zu erwerben.
Das geht sehr gut.

LG
Mike
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