Mikrofone für Vogelstimmen
#1
Ich möchte mir ein oder 2 Mikrofone für Naturaufnahmen und insbesondere Vogelstimmen gönnen. Was empfehlen die Fachleute hier?
Viele Grüße
Michael
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#2
Hallo Michael,

es kommt nicht nur auf das Mikrofon, sondern auch auf das wie und drumherum an.
Hier ein paar Anregungen:
       
           

MfG Kai
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#3
(18.01.2021, 14:51)kaimex schrieb: Hallo Michael,

es kommt nicht nur auf das Mikrofon, sondern auch auf das wie und drumherum an.
Hier ein paar Anregungen:



MfG Kai

Absolut faszinierend, mit was für "schwerem Geschütz" man da anreiste, um ein paar Vogelstimmen zu samplen, danke für diese faszinierenden Bilder!
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#4
So bescheiden. Größer gehts nicht?

Im ernst, ich dachte an ein oder 2 Richtmikrofone im bezahlbaren Bereich. Bedarf es wirklich eines so großen Equipment?
Viele Grüße
Michael
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#5
@eudatux23:
Dachte ich auch, als ich auf einen Aufsatz mit diesen Illustrationen in einer amerikanischen Fachzeitschrift aus den 60er Jahren stieß (wenn ich mich recht entsinne).
In der englischen Fachzeitschrift "Tape Recording UK" gab es in den 60er Jahren eine Serie über "Recording The Sounds Of Nature" von Richard Margoschis. Man findet die Zeitschrift in Archiven zum Download.
Sicher geht es auch anders.
Schau mal hier rein:
Damals und jetzt auch noch gab/gibt es eine
Wildlife Sound Recording Society
https://www.wildlife-sound.org/index.php

MfG Kai
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#6
Hallo,
die Idee, Vogelstimmen aufzunehmen, hatte ich auch mal. Gekauft hatte ich mir dann gebracht das da: https://www.audio-technica.com/en-us/at835st. Eingesetzt habe ich es dann mit einem Zoom H4nPro Fieldrecorder. Insgesamt kein allzu günstiges Vergnügen.

Gruß
Peter
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#7
(18.01.2021, 14:51)kaimex schrieb: Hallo Michael,

es kommt nicht nur auf das Mikrofon, sondern auch auf das wie und drumherum an.
Hier ein paar Anregungen:
.
Da komme ich mir mit meiner Ausrüstung ja fast albern vor, Sennheiser M80, ein 1 m langes Perless, und das gute alte Uher Report Monitor. Jedenfalls bin ich damit sehr zufrieden.
Was machen die mit Ihren Satellitenschüsseln denn bei Wind? Auch wenn die da Mikros mit Kugelcharakteristik einsetzten kann ich mir nicht vorstellen, dass  Wind kein Problem ist. Da würde ich gerne mal eine Aufnahme von hören.

Gruß Peter
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#8
Bei Wind setzen sie sich in ihren Truck und hören die bereits gemachten Aufnahmen ab oder fahren zur nächsten Kneipe.
Spiegel mit großen Durchmessern habe sich in der Erforschung des Weltalls bewährt, beim Radar benutzt man das gleiche Prinzip.
Lange Interferenz-"Mikrofone" werden da nicht eingesetzt.
Wie groß ist die effektive Empfangsfläche deines langen Mikrofons oder um wieviel ist es empfindlicher als das M80 ?
Ob man die Herren noch befragen kann, weiß ich nicht. Sie könnten leicht schon nahe 100 oder darüber sein.
Die Empfindlichkeit der Schüsseln reichte auch zum Einfangen von Zikaden-"Musik".

MfG Kai
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#9
(19.01.2021, 17:24)kaimex schrieb: Wie groß ist die effektive Empfangsfläche deines langen Mikrofons oder um wieviel ist es empfindlicher als das M80 ?
Ob man die Herren noch befragen kann, weiß ich nicht. Sie könnten leicht schon nahe 100 oder darüber sein.

MfG Kai

Das kann ich dir in Zahlen leider nicht beantworten. Ich hatte mal für weitere Infos nachgefragt, aber leider keine Antwort bekommen, ich habe keinerlei
Daten von diesem Teil und hätte es fast wieder verscherbelt ohne es getestet zu haben.
Was ich sagen kann ist jedoch, die Richwirkung ist deutlich höher als beim M80, somit auch die gefühlte Empfindlichkeit. Die Aufnahmen sind irgenwie klarer.

Gruß Peter
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#10
Eine höhere Richtwirkung ist bei einem langen "Interferenz"-Rohr einsichtig.
Die großen Spiegel machen beides: scharfe Richtkeule und hohe Empfindlichkeit durch große Empfangsfläche.
Letzteres leistet das lange Mikro vermutlich nicht.
Ob man es braucht, ist eine andere Frage.

MfG Kai
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#11
Um die Sache hier mal  wieder in etwas konkretere Bahnen zu lenken: 

Wenn man Vögelchen in freier Wildbahn aufnehmen  möchte, kommt man um ein Richtrohr nicht herum. Nur damit (oder mit einem unhandlichen Parabolspiegel) lassen sich ihre Lautäußerungen klar von den Umgebungsgeräuschen trennen, besonders wenn eine Straße oder eine andere Auswirkung menschlicher Zivilisation in der Nähe ist.

Eine stereophone Aufnahme ist damit natürlich weder möglich noch nötig. Die Parabolspiegel haben übrigens den Nachteil, dass die untere Grenzfrequenz von deren Durchmesser abhängt. Da kleine Vögel meist im höheren Frequenzbereich unterwegs sind, ist das für diesen Zweck natürlich nicht so relevant. ich erinnere mich, dass Ende des letzten Jahrhunderts in einschlägigen Zeitschriften oft kleinere Parabolreflektoren mit 40 cm Durchmesser aus Plexiglas angeboten wurden, mit denen man sich unter Verwendung einer preiswerten Elektretkapsel selbst ein Parabolmikro bauen konnte.

Für allgemeine Naturaufnahmen, die im Eingangpost ja auch erwähnt wurden, sollte man zu einem guten X/Y- oder ORTF-Mikro greifen. Das ist kompakt, leicht zu transportieren und liefert gute, räumliche Ergebnisse, die auch weitgehend monokompatibel sind. Im Netz findet man dazu genug Anregungen. Ich besitze z.B. das Superlux S502 (ORTF) und das Audio-Technica AT822 (X/Y, nicht mehr im Programm). Beide sind rauscharm und klanglich Spitze. Das Superlux benötigt allerdings 48 V Phantomspeisung.

LG
Holgi
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#12
Das ist eine klare Aussage. Diese teile schaue ich mir mal näher an. Es geht ja um den Hobbygebrauch. Das Superlux gefällt mir schon mal und ist auch bezahlbar.
Viele Grüße
Michael
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#13
Ja, dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Bei Amseln und Krähen oder wenn der Vogel nicht zu weit weg ist, reicht evtl. aber schon ein Sennheiser ME 88 mit K3U Speisegriff, meistens günstig in der Bucht im Set mit anderen Kapseln zu bekommen. Allerdings die dafür erforderliche Speisebatterie ist so nicht mehr erhältlich, es gibt aber gute Lösungen dafür. Aber wenn man ein digitales Aufnahmegerät verwendet, kann man es auch über die 48V Phantomspeisung betreiben. Aber ich glaube, eine Batterie muss trotzdem eingelegt sein.

Wenn man es aber wirklich richtig machen will, kommt man an einem langen Richtrohr nicht vorbei. Rode ist ja ein relativ günstiger Anbieter, der sich einen guten Namen mit seinen Mikrofonen machen konnte. Richtig billig sind Richtrohrmikrofone wirklich nie, zumal es sich um ein spezielleres Einsatzszenario handelt. Hauptsächlich bei Film und Fernsehen, um den Ton unsichtbar von oben abzunehmen, dabei aber trotzdem den Eindruck vermittelt, die Schallquelle sei direkt vor dem Mikrofon.

Für Fieldrecordings würde ich gleich einen Schritt weiter gehen, und ein Soundfieldmikrofon verwenden. Nachteil ist, das die aufgezeichneten Ausgabesignale ausschließlich digital für die jeweilige Ausgabeplattform gerendert werden müssen. Bestechen aber durch beeindruckende Rauminformationen, vor allem bei Kopfhörerwiedergabe, aber auch bei normalem Stereo, welches dann schon, wenn die Lautsprecheranlage es zulässt, erhebliche Zusatzinformationen der Szenerie zulässt, haften diesem System, wie bei allen binauralen Aufzeichnungsverfahren, gewisse Nachteile an, hauptsächlich bei der Tieftonwiedergabe. Neben dem höheren Aufwand, gesellt sich dann noch der Preis von etwa 1000€ (Rode).

Hannholgi, ist es das Superlux, die Beamtenklemme, die hier jemand im Forum vorher hatte ?

Liebe Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#14
Da fällt mir auch noch was wichtiges ein.
Das teuerste Mikro taugt auch nicht viel, wenn der Vorverstärker rauscht.
Ich hab mir vor einiger Zeit mal welche gebaut, die hängen sehr nahe beim Mikrofon und dann 10 m Leitung bis zum Tonband.
Der Beste ist der kleine hier, eine Parallelschaltung von 5 Transistoren in der Eingangsstufe, mindert das Rauschen um ein paar dB.
[attachment=39407]
Dann noch einen mit dem damals viel gelobten IC HA xxxx. Die x stehen jetzt nicht da weil ich das nicht preisgeben will, sondern ich hab es vergessen und
müsste das Teil auflöten um nachzusehen.
[attachment=39408]
Der rauscht allerdings mehr als der mit den Transistoren. Der Unterschied ist schon bemerkenswert, weil selbst die FETs mehr rauschen als eine vernünftige Transistorschaltung  mit dem richtigen Arbeitspunkt wo der Transistor am wenigsten rauscht.

Nachtrag:
Noch etwas zu den nicht mehr erhältlichen Batterien für mein Sennheiser ME80 und andere.
[attachment=39409]

man bastelt sich ein Papierröhrchen, oder eins aus Plastik und steckt 4 ( LR44 = V13GA = AG13 - 303 = 357 = SR1154 = SR44) richtig rum da rein, gibt es noch massenweise zu kaufen, die billigsten für 1 EUR 6 Stück, würde ich vielleicht nicht nehmen, gute Marke ab 1 EUR, also 4 EUR, ist das Mikro wert.



Gruß Peter
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#15
Hallo,

nützliche Hinweise für sehr rauscharme Vorverstärker gibt es hier:
http://www.janascard.cz/PDF/Design%20of%...ifiers.pdf
Darin gibt es überraschende Hinweise auf preiswerte Transistoren, die deutlich weniger Rauschen als die oft genannten BC549,
sehr rauscharme JFET-Vorverstärker, rauscharme OPs, etc. .
Bezüglich verfügbarer extrem rauscharmer JFETs ist der Aufsatz allerdings nicht auf aktuellem Stand.

MfG Kai
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