kennt jemand diesen Mikrofonanschluss ?
#1
hallo,

gestern ist mir durch Zufall ein spätes Weihnachtsgeschenk über den Weg gelaufen, ein vollständiges Tefifon mit Magnettonzusatz. Zu dem Gerät gehörte ab Werk ein Ronette Kristallmikrofon O44, das bei dem Gerät leider fehlt. Ich habe dann bei Ebay Kleinanzeigen so ein Mikrofon ausfindig gemacht, aber die originalen Ronette Mikrofone haben alle einen dreipoligen DIN-Stecker. Am AW-Verstärker des Tefifons hängt aber so ein Anschluß dran:

   

So einen Anschluß ( Buchse oder Kupplung kann man ja kaum sagen ) habe ich noch nirgendwo gesehen, und auch im Internet habe ich nichts gefunden, Es ist aber sicher, dass es sich um den Mikrofonanschluß handelt, denn wenn man den AW-Verstärker auf Mikrofon stellt, schlägt die Aussteuerungsanzeige EM71 an, wenn man den Anschluß mit dem Finger berührt.

Weiß evtl. jemand, wie dieser Schraubverbinder heißt, und ob man noch irgendwo das Gegenstück dazu bekommt ?

danke und Gruß Frank
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#2
Servus Frank,
der war mal in den Sechzigern modern, gerne auch für den Anschluß von Instrumenten-Tonabnehmern. Evtl. findet man in dieser Richtung eher was. Der zugehörige Stecker war genauso schlicht und hatte eine Überwurfverschraubung.

Bei mir liegen noch ein oder zwei dieser Buchsen in Einbauversion rum, stammen aus der Leiche eines RIM "Solist". Im RIM-Bastelbuch (auf der Seite von Rainer Fredel) von 1964 ist auf der pdf-Seite 32 ein Bild des Geräts ("in gediegener Ausführung"), links unten sind die vier Buchsen. Das hilft Dir wahrscheinlich nix, aber vielleicht mal zur historischen Einordnung...

Michael
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#3
hi Michael,

erstmal danke für den Hinweis. Was ich komisch finde, ist, dass nirgendwo ein Hinweis zu finden ist, wie die Steckverbinder heißen. Irgendwie müssen die Leute, die den "Solisten" aufgebaut haben, doch ihre Mikrofone und Gitarren angeschlossen haben.

Tefifon hat sowieso eine Vorliebe für exotische Lösungen. Die Verbindung der Elektronik-Komponenten des Magnettonzusatzes geschieht über sogenannte Loktalstecker. Das sind im Prinzip Oktalstecker mit sehr viel dünneren Pins ähnlich dem Sockel für die EM71. Diese Steckverbinder sind auch nirgendwo mehr zu finden.

Gruß Frank
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#4
Hallo

Sieht mir irgendwie nach Phonorex aus. Hatte hier im Forum auch schon danach gefragt , kann es aber leider nicht mehr finden.

Gruß Gerald
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#5
Bei der Phonorex ist der Mikrofonstecker mehrpolig, hier gibt es aber nur einen Pol. Die Buchsen im RIM Solist sind es ganz genau.

Gruß Frank
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#6
Könnte vielleicht passen
   
https://www.musikerkabel.de/shop/steckve...ector.html

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
habe grade zwei Stück davon bestellt, Du bist ein Schatz ;-) . Jetzt muss nur noch das Mikrofon kommen, an das der Stecker dran soll . Die Vorstellung des Gerätes kommt in einem separaten Thread.

Gruß Frank
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#8
Ja Wahnsinn, genau das ist der Stecker! Wobei, stecken im eigentlichen Sinn tut der ja gar nicht...
Jedenfalls gut zu wissen, daß man die Dinger noch neu kaufen kann.
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#9
Nochmal für spätere Suchen, das Ding heisst

SWITCHCRAFT 2501F 75MC1F FEMALE MICROPHONE CONNECTOR PLUG

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#10
ich guck nachher mal nach, ob es den auch noch in male gibt. Ich hab ja noch ein zweites Tefifon mit Magnetton, das halb ausgeschlachtet war, und wo der Besitzer alle Steckverbinder rausgeschnitten hat. Die Verkäuferin des Mikrofons hat noch ein zweites gefunden, und wenn die Teile jetzt reinrollen, und ich ein komplettes Gerät als Vorlage habe, dann rette ich das zweite auch noch. Selten genug sind sie ja.

Sind hier im Forum eigentlich Tefi Freunde unterwegs ?

Gruß Frank
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#11
Meinst du so etwas

   

https://www.tubeampdoctor.com/switchcraf...lich?c=165

Der Laden erinnert leider an eine Apotheke

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#12
so in etwa, nur als Kupplung, siehe auch mein Foto am Anfang dieses Threads. Wie gesagt, ich werde in den nächsten Tagen das Gerät mal als Ganzes vorstellen und einige Bilder posten.

danke und Gruß Frank
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#13
Ich habe noch dieses Bild gefunden

   

5/8-27 Gewinde, 2-polig, durch abschrauben der Überwurfmutter wird der Stecker zur männlichen Ausführung  Big Grin

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#14
dann warte ich mal die Bestellung ab. Ich bin mal gespannt, ob sich das Problem mit dem Loktalsteckern auch so elegant lösen lässt - vielen Dank nochmal für die Mithilfe.

Gruß Frank
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#15
so, ich habe grade vor dem Schlafengehen noch ein paar Fotos von dem Projekt gemacht:

Hier ist erstmal das Tefifon von vorne, wie man es kennt:

   

Unter dem Deckel sitzt ein HS19-Laufwerk, auch noch Standard. Der sichtbare Unterschied ist der Blechkasten mit dem zweiten Abtastkopf, der oben auf dem Laufwerk sitzt, und das Bedienpanel links im Gehäuse:

   

In dem zweiten Abtastkopf befinden sich zwei Magnetköpfe, ein Lösch- und ein AW-Kopf. Zwischen den Köpfen sitzt eine Metallfeder, die zur Führung der Köpfe auf dem Magnetband dient. Hier noch zwei Detailfotos von den Köpfen und dem Bedienpanel:

   

   

Wenn man von hinten in das gerät reinschaut, sieht man das Radiochassis, sowie links oben die Laufwerksmechanik, und rechts oben die Elektronik für den Magnettonzusatz. Die Elektronik besteht aus zwei Teilen - einem netzteil und dem eigentlichen AW-Verstärker:

   

   

Hier kann man auch das Kabel mit dem Mikrofonanschluss sehen, das hängt einfach hinten aus dem AW-Verstärker raus, ohne zusätzlich befestigt zu sein. Am Netzteilmodul kann man einen dicken runden Stecker sehen - das ist ein Loktalstecker, von dem ich seit Jahren drei Stück suche, bisher habe ich noch nichtmal jemanden gefunden, der sowas schonmal gesehen hat. Auf den folgenden Fotos sind Stecker und Buchse im Detail zu sehen - das PIN-Layout entspricht exakt dem Sockel des magischen Auges EM71, das in vielen alten Tonbandgeräten ( und auch hier im Tefifon ) als Aussteuerungsanzeige verbaut ist:

   

   

   

Die Magnetbandcassette selber sieht wie eine Tefi-Vierstundencassette aus, das Band hat wie die normalen Schallbänder 16mm Breite, es sind aber mehrere Magnetbandspuren drauf ( ich glaube elf )und das Band ist dünner, so dass ein Umlauf bei 19cm/sek ungefähr eine halbe Stunde dauert. Zwischen den Spuren ist jeweils eine Rille, die der Blechspange an den Tonköpfen als Führung dient. Ob die Spuren in sich geschlossen sind, oder ob die Tonköpfe langsam von oben nach unten laufen, kann ich im Moment gar nicht beantworten. Wenn ich die beiden Cassetten ausgemottet habe, stelle ich die auch noch vor, und probiere es aus.

Das hier vorgestellte Gerät auf der Basis des Radios M541 ist komplett. Ich habe aber noch eine ältere Version davon, der wesentliche Unterschied ist, dass das ältere Gerät zwei Geschwindigkeiten kann, und dass man auf das ältere Laufwerk einen Tonarm und eine Casette mit Plattenteller draufbauen kann, um mit dem Laufwerk auch Schallplatten abspielen zu können. Bei diesem älteren Gerät fehlen diverse Teile, u.a. die Steckverbinder, da ich aber jetzt eine Vorlage habe, werde ich versuchen, auch das ältere Gerät wieder flott zu bekommen. Notfalls muss ich die Loktalstecker selber anfertigen, auch dafür hilft die Vorlage.

Gruß Frank
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#16
Hallo Frank,

ich bin auf der Suche nach Loctal-Steckern leider nicht fündig geworden. Nur die Gegenstücke (Röhrenfassungen) findet man noch. Mir ist gerade eine etwas brutale Idee gekommen, aus verbrauchten EM71 könnte man doch Loctalstecker gewinnen. Vielen Dank für die Vorstellung deines Gerätes.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#17
danke für Deine Mühe. Die Idee mit den verbrauchten EM71 ist mir auch schon gekommen, aber leider geht das nicht so einfach. Im Gegensatz zu den Oktalröhren haben Loktalröhren die Pins bereits im Glas der Röhre eingeschmolzen, und selbst wenn man das gläserne Unterteil freibekommt, hat man immer noch das Problem, dass die Pins kein Lötzinn annehmen.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich die Stecker entweder im Abgussverfahren oder mit 3D-Druck-Teilen nachbaue. Die Pins kann man aus Messingdraht machen, ist halt ne Fummelei, dafür rettet man aber auch eine echte Rarität.

Gruß Frank
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#18
Noch eine Idee, Umbau von Loctal auf Oktal, das sieht dann immer noch zeitgemäß aus. Oktalstecker kann man mit diesen Teilen herstellen.

   
https://www.banzaimusic.com/Tube-Base-8-...nolic.html

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#19
Wegen der Loktalstecker ist mir grade noch was aufgefallen:
Schau doch mal bei Jan Wüsten nach dem Artikel FAS993 (auf http://www.die-wuestens.de/dindex.htm fast ganz unten).
Leider ist kein Bild dabei, aber wenn man die anderen Stecker anschaut, kommt das dem noch am nächsten, was Du suchst. Ein bißchen Schrumpfschlauch und Heißkleber wirds aber schon noch brauchen... Wink

Michael
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#20
Das hier ist der funktionierende Link https://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/fassungen.htm

MfG, Tobias
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#21
Danke Tobias, aber der geht leider auch nicht Undecided 

Nächster Versuch: https://www.die-wuestens.de/fassungen.htm
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#22
Bei mir funktioniert der Link, sonst hätte ich das nicht geschrieben, Firefox 84.0.1 64bit

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#23
danke - ich habe mir die Bestellnummer rausgeschrieben, den Verkäufer aber erstmal angemailt, ob er noch eine andere Idee hat ( z.B. seine Sockel in ein Gehäuse von einem Oktalstecker zu integrieren. ).

Gestern war ich noch im Keller, um die Magnetbandcassetten auszumotten, dabei habe ich in dem Gerät einen Loktalstecker mit abgebrochenem Zentrierstift gefunden, der wird erstmal gerettet, dann fehlen nur noch zwei.

Gruß Frank
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#24
Aaalso: Tobias' Link funktioniert, wenn man Javascript nicht blockt.
Tut man das (wie ich), funktioniert meiner. Und ich habe bei einer Seite, die so konsequent das Design der mittleren 90er atmet, einfach kein JS erwartet Rolleyes 

Aber der Laden ist gut, und Frank bekommt dort vielleicht seine Stecker, und bestimmt auch andere Teile für seine Röhrenschätzchen.

Michael
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#25
nur kurz ein Update - die Mikrofonstecker sind gestern angekommen, passen perfekt, und man kann das "Weibchen" durch Abdrehen der Überwurfmutter tatsächlich in ein "Männchen" verwandeln - wobei ich mir hier nicht ganz so sicher bin, was Männchen und was Weibchen ist.

Ich weiß nicht, ob das an Corona liegt, aber momentan habe ich den Eindruck, dass viele Leute ihre Häuser nach vergessenen Schätzchen durchwühlen, die sie verkaufen können. Tefi Mikrofone habe ich jetzt sogar zwei, und das Schaub Mikrofon für das Supraphon habe ich vor ein paar Tagen auch nach jahrelanger erfolgloser Suche gefunden - alle drei in Originalverpackung.

Gruß Frank
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#26
Hallo Frank,

Danke für die Rückmeldung. Nach der aktuellen Nomenklatur wäre dieser Verbinder wohl als divers zu bezeichnen Big Grin

MfG, Tobias
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#27
noch ein Nachsatz - ich habe heute das Mikrofon für das Schaub Supraphon bekommen - ratet mal, was da für ein Stecker dran ist Cool .

Mir ist dieser Steckverbinder bisher noch nie aufgefallen, scheint aber tatsächlich in den frühen Fünfzigern recht verbreitet gewesen zu sein.

Gruß Frank
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