A77 MKIV 4-Spur: Wiedergabe von Messband 19
#1
Hallo,

heute habe ich bei meiner A77 MKIV 4-Spur mal den Frequenzgang bei Wiedergabe eines "Prüf- und Messband 19" vermessen.
Die Entzerrung befindet sich noch im "naturbelassenen" Originalzustand wie er in einer Schaltungs-Sammlung von 1984 für (damals) neue Modelle dokumentiert wurde.
Das Ergebnis sieht so aus:
   
Das Band enthält zwei mal die Normfrequenzreihe 20-20000 Hz bei einem Pegel von -15 dB (auf persönlichen Wunsch statt der üblichen -20 dB) bzgl. 320 nWb/m. Beide "Sweeps" sind hier übereinander geschrieben.
Bedauerlicherweise enthält die Originalschaltung des Playback Amplifiers keine Abgleich-Möglichkeit für den Frequenzgang oberhalb 2 kHz. Will man den Frequenzgang einebnen, muß man Bauteile ändern und/oder hinzufügen.

MfG Kai
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#2
Hallo Kai,
hast du dein Prüf- und Messband mal auf einer anderen Maschine wiedergegeben?
Wie sah dort der Frequenzgang aus?
Durch die gedrängte Frequenzachse sieht die Abweichung von 5 dB ggü. einem linearem  Verlauf etwas dramatisch aus.

Gruss, Jan
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#3
Hallo Kai

Wenn ich dich nicht kennen würde, würde ich sagen du hast Mist gemessen.
Aber, wo kommt die Badewannenkurve mit 5dB her? Huh Huh
Irgendwo in der Gegenkopplung Kontaktprobleme?

Du findest das schon raus. Smile

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#4
Hallo Jan,

ja, ich glaube auf einer Uher RdL und einer Philips N4504.
Ist schon wieder ein paar Jahre her. Müßte ich raus suchen. Sah vermutlich noch wilder aus, jedenfalls nicht flach, wohl welliger im Bassbereich.
Man kann das Bild ja horizontal dehnen, aber dadurch werden die 5 dB nicht weniger.
Mich würde mal interessieren, ob andere A77-Benutzer anderes vorgefunden haben,
was sie bei ähnlichen Ergebnissen dagegen getan haben,
oder ob sie nur den Frequenzgang bei Eigenaufnahme durch "Aufnahme-seitige" Maßnahen (Einmessung) platt gemacht haben.

In der Schaltung kann ich als Element zur Höhen-Anhebung nur die Eigen-Resonanz des Wiedergabe-Kopfes erkennen.
Will man die Höhen-Anhebung durch Maßnahmen an der "Wurzel" verringern, müßte man die Resonanz zu höheren Frequenzen verschieben und/oder die Bedämpfung erhöhen.
Ansonsten könnte man in der Entzerrung die Verstärkung bei hohen Frequenzen durch zusätzliche Bypass-Kondensatoren in der Gegenkopplung verringern oder Tiefpass-Elemente einbauen.

Im Bass-Bereich hat man es wieder mit der Frage zu tun, ob der Anstieg durch "Fringing"/"seitliche Empfindlichkeit" vom Vollspurband kommt oder durch zu starke Bass-Anhebung in der Entzerrung.

MfG Kai
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#5
Wird der lange Schiebeschalter (Entzerrung) einwandfrei beim Umschalten der beiden Geschwindigkeiten betätigt ?
Ist der Schalter evtl. stark oxidiert ?

Gruß, Jens
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#6
Das weiß ich nicht.
Das einzige was hier umgeschaltet wird , sind ein Widerstand parallel zur WK-Wicklung und zwei Widerstände der Gegenkopplung. Letzteres scheint richtig gemacht zu werden, denn die Umschaltung auf IEC funktioniert (noch größere Höhenanhebung) und die auf 90 µs für 9.5 cm/s wohl auch.

MfG Kai
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#7
Meine letzte Kurve, die ich mit dem Audiotester und einer A77 MKIII Halbspur gemacht habe, sah nach meiner Einmessung so aus.

[Bild: Auditester-LPR35-19cm.jpg]
Gruß André
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#8
Mich würde interessieren, wie dein Gerät ein Bezugsband wiedergibt bei 19 cm/s NAB.
Das hat mit der Einmessung des Gerätes (Aufnahme-seitig) nichts zu tun.

MfG Kai
Nachtrag:
@Mani: Deinen Beitrag habe ich aus unerfindlichen Gründen bislang nicht gesehen.
Da ich im Moment keinen Anhaltspunkt dafür habe, daß am Gerät etwas nicht richtig funktioniert, befürchte ich, daß das Ergebnis so "normal" ist.
Ich hatte zumindest in den Höhen auf einen flachen Frequenzgang gehofft.
Der die Höhen-Anhebung bestimmende Kondensator C801 ist ja noch nicht mal einstellbar. Trimmen geht da nur mit dem Lötkolben oder durch "Prügeln" an anderer Stelle.
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#9
Hallo Kai
Das wird auch nicht an der Kopfresonanz liegen, dafür ist die Kurve zu geradlinig krumm.

Gruß Mani
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#10
Da wäre ich nicht so sicher, man sieht schließlich nicht die Resonanz allein, sondern mindestens "überlagert" mit der Höhenverlust-Funktion des Kopfes.
Aber ich gestehe, daß ich einfach keine andere Idee habe, was die Ursache sein könnte. Da ist ja sonst nix.
Bei Uher, Philips und anderen werden in der Entzerrungsschaltung die Höhen explizit zusätzlich noch angehoben. Das gibt es hier garnicht.

MfG Kai
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#11
Hallo Kai,
hast du mal versucht messtechnisch zu ergründen ob dein Wiedergabeverstärker die gewünschte Frequenzantwort laut Servicemanual liefert?
   
Vielleicht kannst du hier bereits Abweichungen erkennen.
Wenn du auf deinem Messband einen genormten Bandfluss hast muss hier ja spiegelbildlich die Entzerrung erfolgen.

Gruß,  Jan
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#12
Hallo Jan,

ich habe aus Gründen von Einfachheit und Bequemlichkeit auch mal von den Hochpunkten der beiden WK-Wicklungen mit hoch-ohmiger Einspeisung (1µF+2MOhm) zum Ausgang gemessen. Im Hochton-Bereich sah das prinzipiell ähnlich aus, aber nicht mit exakt den gleichen Zahlenwerten vs freq.
Im Bass-Bereich sah es recht anders aus.
Dort erscheint mir das Bild aus dem Service-Manual unglaubwürdig. Es kommt dort wegen der Gleichstrom-Widerstände  der Wicklungen immer zu einer Bass-Anhebung, die es in der vom Band induzierten Spannung nicht gibt und die in diesem Bild nicht gezeigt wird. So ein Bild bekommt man außer bei der Messung mit Referenzband nur bei Spannungs-Einspeisung im Fußpunkt der WK-Wicklungen, wie es in manchen Service-Manuals mit dort "eingeschleiften" 10 Ohm Widerständen (o.ä.) empfohlen wird. Die müßte man hier erst noch in die Schaltungen hinein-prokeln. Davor bin ich bislang zurück geschreckt.
Die Messung mit Referenzband schien mir die verlässlichere (und umstandslosere) Kontroll-Methode zu sein.
 
MfG Kai
Nachtrag: Prinzipiell gibt es noch eine weitere Mess-Möglichkeit, nämlich die nieder-ohmige (Spannungs-) Einspeisung in die WK-Hochpunkte. Dann kommt jedoch nur zum Tragen, was die Elektronik dahinter macht. Die Resonanz-Effekte der WK-Wicklungen bleben "draußen vor".
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#13
Ich habe mal nach den Messungen gesucht und dieses Bild gefunden:
   
Hier wurde allerdings vermutlich noch mit einem 560 kOhm Vor-Widerstand gemessen.
Die Messungen wurden aus praktischen Gründen jeweils in einem tief-frequenten Teil bis 2.3 kHz (=low) und einem hoch-frequenten Teil ab 2 kHz (=high) durchgeführt. Da hat das Plot-Programm dann leider verschieden Farben zugewiesen.
Unter 500 Hz fallen die Kurven aber ohnehin zusammen.
IEC & NAB sind bei 9.5 cm/s identisch. Deshalb sind im oberen Bereich nur 3 Kurven zu erkennen.

MfG Kai
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#14
Hallo Kai,
Im Bereich 10Khz beträgt die  Höhenanhebung 10 dB ggü. 1 Khz, das passt doch mit der Übertragungsfunktion im Manual der A77 im oberen Bereich zusammen .
3 dB Welligkeit im unteren Bereich müssten eingeebnet werden.
Ist das nun eine Messung des WV auf einer anderen Maschine mit dem selben Messband? 

Gruss, Jan
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#15
http://www.pievox.de/Einmessen.html

http://www.pievox.de/Anti_EQ%20Amplifier.html
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#16
Ich habe vor einiger Zeit Wiedergabefrequenzgänge gemessen. Messband ist jeweils ein NAB-Messband von Peter gewesen. Es ist zwar keine A77 dabei, aber eine B77Mk1 und ich denke die Schaltung weicht nicht seht von der A77 ab. Die Frequenzgänge weichen gerade bei 19cm/s erheblich von einer flachen Kurve ab. Im Vergleich dazu der Frequenzgang meiner A700. Der Audiotester wurde bei dieser Messung als Kurvenschreiber misbraucht, die Frequenzachse hat keine Bedeutung. Die Sequenz startet und endet jeweils mit 1kHz, dazwischen ist die Normfrequenzreihe.

B77 9,5cm/s:
   

B77 19cm/s:
   

A700 9,5cm/s:
   

A700 19cm/s:
   

Viele Grüße
Volker
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#17
Hallo Kai und Volker,
die gezeigten Wiedergabefrequenzgänge der A700 ggü der einfacheren Maschine legen die Vermutung nahe, dass die A77 von Kai nicht ganz normgerecht entzerrt.
Wenn man das durch den Ausprechentzerrer ausgleicht merkt man das natürlich bei der Wiedergabe auf der gleichen Maschine nicht.
Fremdbänder klingen dann ggfs. presenter , mehr Höhen, mehr Bässe...

Gruss, Jan
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#18
@Jan:
Nein, das ist eine Messung am Playback Amp der A77 entsprechend deinem Zitat-Bild aus dem Service-Manual, nur mit dem kleinen Unterschied, daß ich statt 0.1µF-1MOhm da noch 1µF-560kOhm verwendet habe. Inzwischen habe ich den Widerstand auf 2 MOhm vergrößert und direkt in die Mini-Abgreif-Klemmen "integriert", weil die Messleitungen sonst bereits zu "Verstimmungen" der Resonanzen führen. Wie schon mal versucht zu erläutern, liegt die sichtbare Anhebung im Bass-Bereich nicht an einer falschen Entzerrung sondern ist eine Eigenheit dieser Mess-Methode infolge des Gleichstrom-Widerstandes der Wk-Wicklungen. Sie tritt nicht auf bei Messung mit Band oder Fußpunkt-Einspeisung. Deshalb erscheint es mir unglaubhaft, daß das Bild im Service-Manual wie skizziert entstanden sei.

@Ulf/sensor:
Der Wiedergabe-Frequenzgang für Referenzband hat nichts mit dem üblichen "Einmessen" zu tun. Außerdem gibt es dafür in der A77 keine Abgleich-Elemente (außer dem Lötkolben).

@Volker:
Vielen Dank für deine Messungen an der B77.
Ich verwende auch ein "Prüf- und Messband 19" von Peter.
Muß man aus meiner und deiner Messung schließen, daß Revox auf A77 und B77 Niveau das Erzielen eines flachen Frequenzgangs für Referenzband nicht für wichtig hielt und daß man sich erst bei professionelleren Maschinen darum bemüht hat ?

MfG Kai
Nachtrag zu Jan's letztem Beitrag:
Die Playback Amps und das Switch-Board meiner A77 MKIV sind bestückt nach dem neuesten Stand, der ca. 1984 dokumentiert wurde.

Noch'n Nachtrag:
Als indirektes Indiz für die Intensität der Höhen-Anhebung durch die Tonkopf-Resonanz kann man die Resonanz-Frequenz heranziehen. Bei meinem Gerät liegt sie bei ~ 22.5 kHz (19 cm/s). Deshalb würde mich mal interessieren,, wo sie bei anderen A77-Exemplaren liegt.
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#19
(25.12.2020, 10:20)kaimex schrieb: @Ulf/sensor:
Der Wiedergabe-Frequenzgang für Referenzband hat nichts mit dem üblichen "Einmessen" zu tun. Außerdem gibt es dafür in der A77 keine Abgleich-Elemente (außer dem Lötkolben).

Was ist den ein Referenzband?
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#20
Gemeint ist etwas wie die in Abschnitt 9 von Peter van Bommel's "Die Entzerrung in der magnetischen Schallaufzeichnung", AGFA-GEVAERT, 1973, beschriebenen "DIN-Bezugsbänder".
Es gibt gleichwertiges  auch unter der Bezeichnung "Prüf- und Messband".
Die Bänder enthalten einen genormten Magnetfluß versus Frequenz.
Zur Austauschbarkeit von Magnetband-Aufnahmen über verschiedene Geräte sollten alle Geräte diesen Magnetfluß-Verfauf in einen flachen Frequenzgang umsetzen (von Spurbreiten/lagen abhängigen Spezialitäten im Bass-Bereich mal abgesehen).

MfG Kai
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#21
Du meinst so etwas

[Bild: bezugbandq2azk.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#22
Im Prinzip ja,
allerdings eine Version, auf die heute noch Verlass ist.
Deshalb habe ich ein aktuelleres Modell, das nur wenige Jahre alt ist.

MfG Kai
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#23
A77 MKIII Halbspur, Wiedergabe BASF Bezugsband 19 H (erster Pegel 1KHz, dann 31,5Hz....18KHz).

A700 Halbspur NAB, Wiedergabe BASF Bezugsband 19H (erster Pegel 1KHz, dann 31,5Hz....18KHz).

Achtung, linke Spur (blau) Kratzer auf dem WK !


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#24
Danke,
das sieht bei der A77 mit 1 dB Anstieg in den Höhen schon besser aus.
Bei der A700 sehe ich in rot ca. 1.7 dB Abfall.
Hat die keine Höhen-Trim-Möglichkeit wie die A807 ?
Ist das optimiert oder Default-Einstellung ?

MfG Kai
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#25
das stimmt solche die schon ein Paar Jahre alt sind die kannste entsorgen 

ich benutze dieses 

[Bild: 20201225_121000xyjd7.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#26
Hallo Kai,
kannst Du die Schaltung nicht mal simulieren (oder hattest Du nicht schon mal)?
Die sollte ja dann wohl den Frequenzgängen im Servicemanual entsprechen (mind. ab 1 kHz).
Dann einzelne Bauteilwerte manipulieren ('altern'?) um zu finden, wo Deine +5 dB herkommen könnten.
Ich sehe zwar, dass die Wiedergabe-Entzerrung bei der A700 aufwendiger gestaltet ist.
Aber: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die grundsätzliche A77-/B77-Schaltung von Revox nicht ihren Zweck (normgemäße Wiedergabe-Entzerrung) erfüllt. Das wäre doch über die Jahre aufgefallen. 
VG Jürgen
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#27
Sicher kann ich die Schaltung simulieren,
das hilft mir aber nicht, weil da weder die Eigenschaften des Tonkopfes noch der Norm-Magnetfuß-Frequenzgang enthalten sind.
Die wenigsten Leute überprüfen den Wiedergabe-Frequenzgang für Bezugsband, insbesondere zu Zeiten, wenn Bezugsbänder mehr kosten als viele Bandgeräte.
Viele Leute sind zufrieden, wenn sie für Eigen-Aufnahmen einen neutralen Frequenzgang (hin)bekommen. Bei den meisten ist ist dieser Wunsch-Zustand nur Hoffnungs- oder Glaubens-basiert.

Dann muß ich wohl mal ein Bein von C801 anlüften und gucken, wie es dann bei den Höhen aussieht.

MfG Kai
Nachtrag: Wo hier gerade so viele Kundige mitlesen, zur Abwechslung mal was anderes. Habe in den letzten Tagen mehrere Bänder aus der zweiten Hälfte der 60er Jahre digitalisert. BASF DP26, völlig problemlos, so gut wie kein Abrieb, nach zwei Durchläufen von 730 m die Köpfe immer noch blank (im Gegensatz zu den Nachfolgern LH hifi). Auf dem grünen Vorspannband steht hinter DP26 noch gespreizt "L 6 9 5 D". Kann man daraus was schließen ?
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#28
Wieso C801? Die Höhen-Entzerrung wird doch über den Gegenkopplungszweig R808..R811 umgeschaltet.
"L695D" ist die Chargennummer, entschlüsseln kann ich die nicht.
Habe aber mit DP26 ähnlich gute Erfahrungen gemacht.
VG Jürgen
P.S. Wie bewertest Du den Absatz "If sound heads must be replaced..."


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#29
C801 ist der wesentliche Resonanz-Kondensator der WK-Induktivität.

Die dort stehende Anmerkung "If sound heads must be replaced..." ist nur "die halbe Wahrheit". In meiner A77 MKIV ist das bereits die Original-Bestückung.  Außerdem ist der Platz von Cx auf dem Switch-Board mit 100 kOhm bestückt. R814 hat 1 kOhm statt 330 Ohm.
Nach dem Entfernen von C807 & R812 gibt es in der Schaltung nichts mehr, was eine Höhen-Anhebung macht außer der WK-Resonanz. Dieses RC-Glied war praktisch auch nur bei 9.5 cm/s wirksam, obwohl es nicht umgeschaltet wurde.  Bei 19 cm/s wird es aber durch den dann parallel liegenden R804 mit 220 Ohm unwirksam.
Die gesamte mit der WK-Induktivität resonierende Kapazität setzt sich zusammen aus C801, Streu-Kapazität der Induktivität, Kabel-Kapazität vom Kopf zum Verstärker-Eingang, Eingangs-Kapazität des Verstärkers.  C806 wird nur zu einem geringen Bruchteil wirksam entsprechend dem Verhältnis der Signal-Spannung zwischen Basis & Emitter von Q801 zu der Spannung am WK.

MfG Kai
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#30
Eine mögliche externe Korrektur des Frequenzgangs für Bezugsband mit 19 cm/s NAB (bzw 50 & 3180 µs / IEC II) zeigt das folgende Bild:
   
Zwischen 27 Hz - 18 kHz bleibt die gesamte Variation unter 0.85 dB.

MfG Kai
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#31
Hallo Kai,
jetzt müsste man aber das vorhandene Gegenkopplungs Design des Wiedergabeverstärkers so anpassen daß die Spice Simulation integriert wird. Soweit ich deine Simulation verstehe arbeitest du ja mit Reihenschaltung von Tief- und Hochpass ohne GK.

Edit: Alles klar, jetzt hab ich's verstanden, dieser kleine Zusatz wird hinter die Wiedergabeentzerrung gesetzt.
Könnte man ja vielleicht mit auf die Leiterplatte bauen.

Gruss, Jan
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#32
Moin moin Jan,

das ist nur ein Gedankenspiel.
Ich wollte nur mal sehen, wie einfach man es mit Standard-Elementen weg "gefummelt" kriegt.
Ob man das dann wirklich so macht, steht auf einem anderen Blatt.
Ich bräuchte das ja auch für 19 cm/s und 9.5 cm/s.
Wie es bei der kleineren Geschwindigkeit aussieht, hab ich noch gar nicht gemessen.
Mit so unerfreulichem muß man sich ja nicht die Feiertage eintrüben.

MfG Kai
Nachtrag: und --Analog-Fanatiker weghören -- , da ich die Geräte ohnehin nur noch zum Digitalisieren bereits bespielter Bänder aus früheren "Schaffensphasen" verwende, könnte ich das Ganze auch rein software-mäßig durchführen mit einem entsprechend für alle Bedarfsfälle programmierten Equalizer für wav-Files. So ein Programm existiert bereits, es muß nur mit den Parametern der nötigen Filterstrukturen gefüttert werden. Ein wirklich flacher Wiedergabe-Frequenzgang im Tonbandgerät hätte allerdings den Charme, daß ich bei der Überspielung etwas höher aussteuern könnte.
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#33
Hier ein weiteres Kompensations-Beispiel,
diesmal durch Veränderung von Bau-Elementen des Playback Amplifiers:
Modifiziert wurden die Werte von C801 und R809 für die Höhen-Korrektur
und R808 zur Beseitigung der Bass-Anhebung.
C801: Original 330 pF ->100 pF
R809: Original 4.7 k -> 4.25 k
R808: Original 330 k -> 170 k
   
Die rote Kurve zeigt die gemessene Frequenzgang-Abweichung,
die grüne Kurve zeigt das Verhältnis von modifizierter Übertragungsfunktion zu der mit den Original-Bauteil-Werten,
die blaue Kurve den daraus resultierenden kompensierten Frequenzgang.

Warnung: Da die sichtbare Bass-Anhebung einen Anteil durch Seiten-Empfindlichkeit (fringing) der Kopfspalte auf dem Vollspur-Messband hat, wäre es falsch, die gesamte Bass-Anhebung "weg zu bügeln".

MfG Kai
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#34
Hallo Kai,

(27.12.2020, 12:30)kaimex schrieb: Warnung: Da die sichtbare Bass-Anhebung einen Anteil durch Seiten-Empfindlichkeit (fringing) der Kopfspalte auf dem Vollspur-Messband hat, wäre es falsch, die gesamte Bass-Anhebung "weg zu bügeln".

ich wollte es schon schreiben, aber natürlich hast Du selbst dran gedacht Smile

Wegen der asymmetrischen Spuranordnung bei Viertelspur sollte man aus der Kanaldifferenz relativ sicher ableiten können, wieviel Einstreuung insgesamt im Spiel ist. Den systematischen Fehler dabei kann man durch Vertauschen der Verstärkerplatinen der Wiedergabekanäle gegeneinander weiter minimieren.

Hast Du zufällig den Frequenzgang ab Messband auch als Zahlenwerte, nicht nur als Grafiken?

Grüße
Andreas
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#35
Zitat: "ich wollte es schon schreiben, aber natürlich hast Du selbst dran gedacht"
ist mir in letzter Minute noch eingefallen, obwohl mir 4...5 dB dafür etwas "mager" vorkommen.

Die Ableitung des Fringing-Anteils darfst du mir noch mal verklickern, hab ich offenbar bislang nicht verinnerlicht.

Den Frequenzgang hab ich nicht zufällig als Tabelle sonden selbstverständlich.

Der den ich hier benutzt habe ist aber nicht natur-belassen, sondern der Mittelwert von zwei Mess-Durchläufen und von Links & Rechts, denn die sind ja wohl "gleichberechtigt", bzw ich konnte mich für keinen von beiden entscheiden.

Gibt es bei deinen Geräte solche Erscheinungen nicht ? Wär doch mal ein Anlaß, es zu überprüfen zum Wohle der reinen Wissenschaft, wenn keine persönliche Motivation vorliegt.

Und nun mal ganz was anderes:
Wieso sehe ich, während ich dieses schreibe, bei den vorigen Beiträgen keine "zitieren"-Buttons ?
Das ist mir gestern auch schon aufgefallen: mal gibt es sie, manchmal sucht man sie vergebens.

MfG Kai
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#36
Ich muß gestehen, daß ich den WG-FG bei Revox eher selten bis nie überprüfe, da man außer durch Teiletausch eh nix beeinflussen kann.
Da ich aber heute eh hörbies Maschine auf dem Meßplatz habe, hab ich mal eben einen Schrieb erstellt.
Revox B77 MKII / BB 19 BASF 50+3180µs (A77 hab ich grad keine da zum Vergleich)

   
Viele Grüße
Jörg
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#37
Hallo Jörg,
danke für das Beispiel.
Da kann man ja nicht meckern.
Mein Meßband hat ein paar mehr Frequenzen:
Eingerahmt von jeweils  1 kHz gibt es 61 Blöcke mit Frequenzen von 20 Hz bis 20 kHz. Ist, soweit ich mich erinnere, eine Spezial-Anfertigung auf persönlichen Wunsch.
Dein Schrieb enthält hinter dem 1 kHz Start-Block nur 16 weitere. Das ist dann wohl die Normfrequenzreihe von 31.5 Hz bis 18 kHz.
Das war mir zu "luftig".

Haben B77 und A77 im Prinzip (von 2-/4-Spur abgesehen) die gleichen Köpfe ?
In der B77 werden 220 pF parallel zum WK geschaltet, in  der A77 330 pF. Das kann sich in der Höhen-Anhebung schon auswirken.
Stärkere Höhenanhebung bewirken auch Exemplarstreuungen des 10 nF Kondensators in der Gegenkopplung zu höheren Werten (die können schon mal 11.x nF haben).
Mich wundert etwas, daß bis auf 1 dB Bass-Anstieg kein "Fringing"-Effekt durch das Vollspur-Meßband zu sehen ist.
Ist das eine 19 & 38 cm/s oder 9.5 & 19 cm/s NAB Maschine ?
Bei ersteren endet die Bass-Anhebung in der Entzerrung etwas früher als bei der A77: der das bestimmende Widerstand hat 270 kOhm, in der A77 330 kOhm.

MfG Kai
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#38
Die Köpfe von A77 / B77 / PR99 / A700 / C270 sind alle gleich
Hörbies Maschine ist eine "normale" 9,5/19 NAB - allerdings eine sehr späte aus 1990
Viele Grüße
Jörg
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