yamaha tapedecks - taugen die was ?
#1
hallo,

ich bin nicht so der Cassettenfan, bin damals von der Spule direkt ins Digital-Lager gewechselt. Trotzdem wollte ich mir mal eine preiswerte Anlage in die Ecke stellen, die einfach funktioniert, und mit der man mal Geräte ausprobieren oder Cassetten für den Oldtimer aufnehmen kann.

Mir ist jetzt eine Yamaha Anlage aus den achtzigern angeboten worden, mit dem Verstärker A500, dem Tuner T700 und dem Tapedeck K350, für unter 100 Euro. Den Verstärker kenne ich noch von früher, der galt in der Mittelklasse als Geheimtipp. Von den übrigen Geräten habe ich keine Ahnung, weiß nur, dass die Cassettendecks aus der Zeit oft an morschen Plastikteilen zugrunde gehen.

Was meint Ihr, soll ich die Wundertüte kaufen, ich denke, dass ich das Set für etwa 70 Euro bekommen werde, oder lieber was anderes suchen ?

danke und Gruß Frank
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#2
Servus,

Toll sieht es mMn. schon aus, vom Funktionsumfang ist es aber nichts wirklich besonderes. Ein einfaches Mittelklassedeck der Zeit würde ich sagen. Da es nur ein 2-Kopf Deck ist und wohl auch ohne Einmesscomputer, wird das Teil wahrscheinlich kein Aufnahmemonster sein, für ein paar Aufnahmen für das alte Autoradio sollte es aber reichen.
Wenn du die ganze Anlage für unter 100€ bekommst und sie dir gefällt, ist das Deck okay.

Weißt du denn, ob alles funktioniert? Beim Tapedeck muss man da nämlich schon aufpassen, denn nicht (nur) alte Plastikteile, sondern gerade die Riemen machen probleme. Wenn du Glück hast, funktioniert das Deck noch ein paar Jährchen, wenn nicht, gehen entweder ein paar Funktionen nicht oder es geht garnichts.

Wenn du im schlimmsten Fall den Verlust der 70 € verschmerzen kannst, dann hols dir. Wenn nicht, frag nach, ob der Verstärker und der Tuner funktionieren und kaufe dir extra ein Tapedeck, bei dem du dir sicher sein kannst, dass es geht.

Wobei die Aussagen "funktioniert vollständig" auf Plattformen wie ihBay oft auch schon getroffen werden, wenn das Deck nur angeht, weil keine Kassetten mehr zum testen im Haus waren Big Grin


Zitat:preiswerte Anlage in die Ecke stellen, die einfach funktioniert
Davon darf man bei altem, gebrauchten HiFi idR. nicht ausgehen, vorallem bei Kassettendecks und Plattenspielern, wo Mechanik eine große Rolle spielt.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#3
danke für die Antwort. Grundsätzlich sind mir die Probleme schon bewusst, ich restauriere ja selber Geräte. Meine Frage ging eher in die Richtung, ob die Yamaha Tapedecks aus der Zeit eher robuste Geräte oder eher zickige Plastikbomber sind.

Dass das Gerät nicht High End ist, ist auch klar, muss es aber auch nicht.

Die Geräte stammen aus einer Haushaltsauflösung, es sind keine Kabel und keine Lautsprecher dabei. Sie lassen sich einschalten, riechen nicht nach Strom, die Displays funktionieren, und im Tapdeck dreht sich was, wenn man die Laufwerksfunktionen durchschaltet. Mehr Infos kann mir der Verkäufer nicht geben. Die 70 Euro sind nicht das Problem, eher der Aufwand. Ich möchte in so eine Anlage keine Tage an Arbeit investieren, da wären mir andere Geräte wichtiger. Und was dabei rauskommen kann, wenn man sich vorschnell bereit erklärt, eine Zicke aus den achtzigern zu reparieren, das durfte ich letztes Jahr an einem Onkyo Plattenspieler erleben, bei dem der Lift und die Automatik tot waren. Mir war bis dahin nicht bewusst, was man alles an billigem Plastik-Gedöns in einen Plattenspieler stopfen kann, der von aussen eine Anmutung hat wie aus Stein gemeiselt.

Gruß Frank
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#4
Habe das Deck selber nicht, daher kann ich da nicht viel zu sagen.

Hier wäre aber ein Video zu dem Deck, da wird auch das Innenleben gezeigt, laut Videoersteller war es für ihn kein Problem, den Riemen zu wechseln und die Lampen der Anzeigen.
Scheint also nicht überkompliziert und minderwertig zu sein.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#5
Ich habe seit Mai 2019 ein KX-670 von 1993. Die Wahl fiel einerseits auf Yamaha, weil die anderen Komponenten meiner Wohnzimmer-Anlage ebenfalls von diesem Hersteller stammen (sind allerdings ein paar Jahre neuer und passen optisch nicht wirklich bis in Detail zusammen), andererseits war es ein sehr günstiges Angebot in einem Second-Hand-Shop in Neuss.

Enttäuschend finde ich den Konstruktionsfehler beim Kassettenfach. Ein Plastikbolzen nutzt sich beim Öffnen ab, und irgendwann kriegt die Klappe Schlagseite - beeinträchtigt zwar nicht die Funktion, ist aber optisch unschön. Mein Deck ist zwar davon noch verschont geblieben, aber irgendwie höre ich mit meinem geistigen Ohr bei jedem Druck auf die Eject-Taste dieses unschöne Knirschen und weiß: Irgendwann wird es losgehen. Wink

Ansonsten ist es aus meiner Sicht ein gutes Deck, wenn auch insgesamt nicht mit meinen früheren Akai GX-95 und GX-75 MK II vergleichbar (wobei die neu auch deutlich teurer waren, von den heutigen Gebrauchtpreisen mal ganz zu schweigen). Die Bauweise ist 90er-Jahre-typisch, also relativ leicht und sicher schon im gewissen Maße kostenoptimiert, aber "Plastikbomber" klingt mir zu hart. An Klang, Ausstattung und Bedienung gibt es nichts zu meckern.
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#6
Das K 350 soll noch gut sein. Erst die Serie mit dem K320 soll nicht mehr gut sein. Alle Komponenten für 70€ sind ok.
Gruß
Lorenz
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#7
Mal so gefragt: Tun sich die Decks von den "HiFi-Gemischtwarenherstellern" Sony, Yamaha, Denon, Onkyo, Kenwood, Technics (...), wenn man mal die Modelle aus der gleichen Zeit vergleicht, wirklich viel? Pioneer scheint sich noch insofern abhzuheben, als daß sie zum Finale noch mal ein Topmodell wie das CT-95 auf den Markt gebracht haben, aber ansonsten sehe ich da jetzt, ohne wirklich Überblick zu haben, keine großen Qualitätsunterschiede (höchstens pro Modell, aber nicht pro Hersteller). 

Generell scheint das mit den "Plastikbombern" eher eine Frage von Baujahr und Preis zu sein (sprich: je billiger und neuer, um so mehr Plastik). 

Ein anderes Thema sind natürlich die "Band-Spezialisten" wie Nakamichi, Revox, Akai und TEAC, zumindest die gehobenen Modelle.
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#8
Nein, so viel tun sich die Hersteller zumindestens im Oberklassebereich nicht. In der Mittelklasse schwöre ich zum Beispiel auf das ALPS LW oder das Sony Dingle Capstan 3 Motor LW. Es gibt auch noch ein wohl sehr gute Sanko LW, das muss dir aber Manfred erklären. Er ist Sankyo Experte.

Ausstattungstechnisch sieht es unterschiedlich aus. Je nach Hersteller sehr unterschiedlich im gleichen Preisbereich. Vor alem in der Mittelklasse.
Gruß
Lorenz
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#9
Im optisch ansprechenden aber serviceunfreundlichen K-350 laufen fünf Riemen und ein Idler-Gummi. Wenn man das nicht in der Schublade hat, übersteigt der Teilepreis bereits den Wert des Decks. Die Nachfolgeserie wurde auf wartungsfreie Zahnrad-Idler umgestellt.
Gruß
Michael

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#10
Bei Thakker.eu kann man Riemen auf Maß bestellen. Andererseits ist das jetzt aber auch kein so schlechtes Tape das mich ein Riemenpreis von etwa 20€ abschrecken würde.
Gruß
Lorenz
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#11
Cassettendeck Yamaha KX 670, ich hab das schon jahrelang, und funktioniert einwandfrei.
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#12
Vorallem weil man von den 70€ auch noch den Preis von Verstärker und Tuner abziehen kann, ist das Deck selbst nicht so teuer. Er sagt ja auch, er restauriert selber Geräte, da denke ich, ist es auch nicht schlimm, wenn man 5 Riemen wechseln muss.

Michael, bei den Zahnrad-Idlern hast du dann ja das Problem, dass die Zähne irgendwann abbrechen, oder sind die nicht aus Plastik? Und Frank möchte ja auch wenig "Plastik-Gedöns", wahrscheinlich, weil Riemen immer noch leicher zu beschaffen sind, wie irgendwelche sonderangefertigten Zahnräder.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#13
(20.12.2020, 00:52)pedi schrieb: Cassettendeck Yamaha KX 670, ich hab das schon jahrelang, und funktioniert einwandfrei.

Vor ein paar Wochen mal vor dem Lockdown einen Freund besucht. Der hat so einen im Betrieb...und ...Vorführeffekt....Bandsalat.

Ist weder bei meinem KX-10 noch bei meinem KX-393 jemals passiert.

Was Plastik betrifft hat das Laufwerk meines Tascam CC-222SL nur noch Plastik verbaut. Sogar am Capstanrad ist nur noch Plastik. Gleichlaufschwankungen? In keiner der beiden Laufrichtungen etwas hörbar. Der Frequenzumfang wird vom Hersteller nur bis 12kHz angegeben. Hörbar? Noch nichts mitbekommen.

Ich setze bei Cassettenlaufwerken zwischenzeitlich auf moderne Yamaha Varianten mit Einmesscomputer und Playtrim. Auch wenn oder gerade weil die Laufwerke vom Material deutlich abgespeckt ohne Doppelcapstan daher kommen. Jeder hat i.d.R. mehrere Tapedecks so das Abnutzungsorgien auf einem Tapedeck ohnehin der Vergangenheit angehören.

Mein Geheimtip in Silber?

Universum Tape-Deck C4096! Ist ein Teac Laufwerk mit sehr feinem Klang!
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#14
(20.12.2020, 00:56)al3x135 schrieb: Vorallem weil man von den 70€ auch noch den Preis von Verstärker und Tuner abziehen kann, ist das Deck selbst nicht so teuer. Er sagt ja auch, er restauriert selber Geräte, da denke ich, ist es auch nicht schlimm, wenn man 5 Riemen wechseln muss.

Michael, bei den Zahnrad-Idlern hast du dann ja das Problem, dass die Zähne irgendwann abbrechen, oder sind die nicht aus Plastik? Und Frank möchte ja auch wenig "Plastik-Gedöns", wahrscheinlich, weil Riemen immer noch leicher zu beschaffen sind, wie irgendwelche sonderangefertigten Zahnräder.

so isses - mir gefällt bei dem Angebot halt, dass das eine komplette optisch passende Anlage ist, die man einfach so ins Regal stellen kann. Gerät auseinanderbauen und Riemen wqechseln ist auch kein Problem, ich möchte nur nicht einen zusammengeclipsten Plastikhaufen vorfinden, bei dem einem sofort alles abbricht, wenn man nur falsch in Gerät reinguckt - und davon habe ich leider schon zu viele gesehen respektive weggeworfen.

Gruß Frank
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#15
Ich hatte Yamaha früher nicht so auf dem Schirm, meine Hausmarke war damals Technics. Yamaha hatte aber oft schon bei seinen Decks um die 500 DM amorphe Köpfe verbaut (z.B. KX 300). Dieses Feature gab es bei Technics erst ab 800 DM und später gar nicht mehr, da wurden nur noch Hartpermalloy Köpfe verbaut, was ich gerade bei den TOTL Decks RS-B905, RS-B965 sehr schade fand. Mein altes RS-M245X mit amorphen Kopf läuft mit entsprechender Wartung immer noch, zum Glück hatte ich mir damals zwei Köpfe auf die hohe Kante gelegt. Später habe ich dann entdeckt, dass Technics und TEAC scheinbar den gleichen Tonkopfzulieferer gehabt haben müssen, oder einer von beider hat die Köpfe hergestellt. 

Aber ich schweife ein wenig ab. Interessant bei Yamaha ist ja auch die Playtrim-Funktion um fehlende Höhen, oder Azimuthfehler in  gewissen Grenzen zu kompensieren. Mein Vater hatte sich mal vor längerer Zeit ein gebrauchtes Yamaha KX-500 gekauft, um sich noch ein paar Cassetten fürs Auto erstellen zu können. Er ist damit sehr zufrieden und jetzt wo er nicht mehr so oft rauskommt, nimmt er sogar wieder seine Musik vom Radio auf, also läuft das Teil auch regelmäßig ohne Probleme.

Viele Grüße und bleibt gesund.

Michael
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#16
Der Bandsalat am KX670 ist aber durch den Dual Capstan Antrieb zu erklären. Die sind da sehr empfindlich.
Gruß
Lorenz
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#17
Hier meldet sich ein langjähriger Fan von Yamaha-Decks. Meine Erfahrung ist, dass es von Yamaha sehr gute Decks gab, aber auch sehr schlechte. Und das K-350 liegt irgendwo in der Mitte.

Das K-350 hatte ich zweimal hier, das erste kaufte ich noch als Neugerät. Es war 1980 das kleinste Deck in der Modellreihe. Diese 1980/81er-Serie ist die für mich schönste überhaupt. Mit dem K-560 und K-960 gab es auch zwei Modelle mit einer besonders guten Aufnahmequalität. Aktuell ist das K-560 mein Haupt-Aufnahmedeck. Allerdings sind diese Modelle wirklich sehr anfällig für mechanische Defekte, aufgrund dieser Gummi-Zwischenräder. Dann gab es noch das K-850, auch ein sehr schönes und vor allem seltenes Gerät, aber das ist die größte Zicke, die ich überhaupt an Kassettendecks hatte. Meins ist gerade schon wieder in Reparatur, weil die Gummiräder trotz mehrerer Wartungsversuche immer noch nicht greifen. Und passender Ersatz scheint schwer zu bekommen zu sein.

Die Aufnahmequalität des K-350 finde ich sehr akzeptabel (wenn auch nicht Spitzenklasse wie bei 560/960). Es hat meines Wissens sogar einen Sendust-Kopf, was in dieser Preisklasse sonst nicht üblich war. Was mir sehr negativ auffiel war, dass bei meinem ersten Exemplar irgendwann die Play-Taste (Plastik) abbrach, obwohl ich nur wenig Kraft aufgewendet hatte. Aktuell habe ich das Vorgängermodell TC-320a hier, da waren die Tasten noch aus Metall.

Es stimmt, dass die Yamaha-Decks erst ab der Serie mit dem K-320 schlechter wurden. Ein solches hatte ich 2x als Neugerät, die Aufnahmequalität blieb weit unter meinen Erwartungen, auch war schon mehr Plastik verbaut als bei den Vorgängern. Dafür machte das Laufwerk aber schon einen robusteren Eindruck, denn ab jetzt wurden Zahnräder verwendet anstatt dieser Gummi-Idler. Die Aufnahmen des K-540, also noch eine Serie weiter, gefielen mir auch nicht besser als beim 320er, obwohl dieses schon mit HX-Pro und wieder einem besseren Tonkopf ausgestattet war.

Mit der KX-Serie wurde die klangliche Qualität dann wieder besser. Schon mit einem KX-250 konnte ich sehr brauchbare Aufnahmen machen, und seitdem hatten die (meisten) Decks auch diese Play-Trim-Funktion. Zweimal hatte ich das KX-690, das letzte Spitzenmodell. Gute Aufnahmen, dank Play Trim gute Wiedergabe von Fremdaufnahmen, aber die Verarbeitung gefiel mir nicht mehr 100%ig. Deswegen habe ich mein letztes 690 vor zwei Jahren durch ein Pioneer CT-S610 ersetzt, letzteres ist doch etwas wertiger verarbeitet und sieht nach meinem Geschmack noch besser aus (Kassette noch sichtbar und hinterleuchtet). Und vor allem kann das Pioneer so manche ältere BASF- oder AGFA-Kassette noch einmessen, wobei der Einmesscomputer des Yamaha versagt hat.
Gruß
Michael

Kassetten-Wiedereinstieg 2007 nach längerer digitaler Phase
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#18
(20.12.2020, 00:14)Spitzenwitz schrieb: Wenn man das nicht in der Schublade hat, übersteigt der Teilepreis bereits den Wert des Decks.

So darfst Du aber nicht rechnen. 

Das Tapedeck wird durch neuen Riemen mehr wert, vor allem wenn danach wieder eine einwandfreie Funktion gegeben ist. Der Riemenpreis ist klein, im Gegensatz zur Arbeitszeit. Kann man das selber machen, wertet ein neuer Riemensatz das Tapedeck sogar ungemein auf  Wink
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#19
(20.12.2020, 16:42)Manfred_K. schrieb:
(20.12.2020, 00:14)Spitzenwitz schrieb: Wenn man das nicht in der Schublade hat, übersteigt der Teilepreis bereits den Wert des Decks.

So darfst Du aber nicht rechnen. 

Das Tapedeck wird durch neuen Riemen mehr wert, vor allem wenn danach wieder eine einwandfreie Funktion gegeben ist. Der Riemenpreis ist klein, im Gegensatz zur Arbeitszeit. Kann man das selber machen, wertet ein neuer Riemensatz das Tapedeck sogar ungemein auf  Wink

Ein Yamaha Tapedeck der unteren Klassen hat keinen Wert, einen Ideellen mal ausgenommen.
Der Reparaturaufwand ist hoch, die Idler sind sehr schwer zu bekommen. Diese Yamaha Tapedeck-Serie ist eine Dauerbaustelle.

Für ein funktionstüchtiges K320 aus der Nachfolgeserie habe ich vor 14 Tagen über eBay Kleinanzeigen, weil es in diversen Foren keiner wollte, erbärmliche € 15,-- bekommen.

Tapedecks mit Wert tragen ausschließlich die Schildchen Revox, Nakamichi, Akai, Teac und Marantz (nur die alte goldene Serie).
Gruß
Michael

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#20
[quote pid="271549" dateline="1608484012"]
Tapedecks mit Wert tragen ausschließlich die Schildchen Revox, Nakamichi, Akai, Teac und Marantz (nur die alte goldene Serie).
[/quote]

das stimmt so eindeutig nicht, es fehlen: Pioneer, Tandberg, Aiwa Excelia, Alpine sowie einige JVC, Harman Kardon, Kenwood, Yamaha + Onkyo...und vermutlich habe sogar ich noch was vergessen...z.B. Eumig, ASC...
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#21
@Spitzenwitz

Das von dir genannte wird ja auch mittlerweile zu Spinnerpreisen gehandelt. Wert sind die das nicht.
Gruß
Lorenz
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#22
(20.12.2020, 18:28)alrac schrieb: das stimmt so eindeutig nicht, es fehlen: Pioneer, Tandberg, Aiwa Excelia, Alpine sowie einige JVC, Harman Kardon, Kenwood, Yamaha + Onkyo...und vermutlich habe sogar ich noch was vergessen...z.B. Eumig, ASC...

harman/kardon, ehrlich? Gut, das ist 15 Jahre her, aber mein TD-392 wollte irgendwie keiner haben. Zum Schluss habe ich, glaube ich, lumpige 30 € dafür bekommen.

Ich muss auch ehrlich sagen, daß ich es gemessen am ehemaligen Neupreis von 1.500 DM ziemlich enttäuschend fand. Der Klang war super, aber nur ein Motor, mechanisches Zählwerk, und auch ansonsten nicht gerade dolle ausgestattet.
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#23
Naja, es stimmt schon was Spitzenwitz schreibt. Man hat das Gefühl das die Einschlägigen Geräte der Tapedecks aber auch Bandmaschinen immer mehr im Preis steigen. Voraussetzung ist aber das sie funktionieren. Ich persönlich weiche deshalb schon länger auf Aufzeichnungs-Techniken wie MD, CD-Brenner, DAT, VHS, Beta, Hi8 sowie Digitalvideo aus und habe mir - was guten Klang ohne einmessen betrifft - schon eine gute Auswahl dieser Techniken gesichert.

Ich würde also nachwievor kein Vermögen für ein Tapedeck ausgeben. Es gibt allerdings m.E. auch noch genug gute, nicht gehypte Tapedecks. Wichtig ist die Funktion weshalb intakte Riemen zumindest erforderlich sind. Ein Tapedeck ohne Funktion ist nichts wert. Auch wenn es in Punkto Haptik schwer fällt zu akzeptieren. Die Besseren sind meist die Jüngeren. Dort findet sich in der Regel wartungsärmere Zahnrad o. Direct Drive Antriebe mit elektronischer Einmessung. Die Walzenproblematik bleibt.

P.S. Was Bandmaschinen anbetrifft stimmt das Preis-Leistungsverhältnis mittlerweile noch nicht mal mehr im Einstiegsbereich. Ausnahme ist vielleicht nur wenn das Gerät einen defekt hat den man lösen kann. Aber auch hier wird schon im Verkauf versucht zu versilbern. Ich habe meine Anschaffungen in diesem Bereich deshalb abgeschlossen.

VG  Martin
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#24
ich denke, das Hauptproblem ist ganz generell, dass alle Sammler und Liebhaber heutzutage nur noch aus der Ferne suchen und kaufen, und sich für die der Sammlermarkt im Wesentlichen auf Ebay und Ebay Kleinanzeigen reduziert.

Das meiste an altem Zeug landet aber mittlerweile gar nicht mehr da. Haushalte von alten Leuten werden z.B. bei uns fast komplett von der Diakonie aufgelöst, und wenn dabei technische Geräte auftauchen, landen die mittlerweile fast vollständig auf dem Müll. Das Produkthaftungsgesetz macht den gewerblichen Verkauf von Bastlergeräten schwer bis unmöglich, hinzu kommt, dass die Entrümpler keine Fachkenntnis haben. Liebhaber mit der nötigen Freizeit könnten z.B. bei so einem Verein wie der Diakonie mithelfen, und die Sachen aussortieren, bevor sie auf dem Müll landen. Ich selber habe sowas in den achtziger Jahren gemacht, um eine Arbeitslosigkeit zu überbrücken, von den Funden, die ich damals mit nach Hause genommen habe, habe ich heute noch ein paar Sachen, und ein gutes Taschengeld ist bei der "Verwertung" auch immer abgefallen.

Das zweite, was hilft, ist, sich für sein Hobby mit echten Menschen zu "vernetzen", und sich auch ein paar seltene Sachen in die Ecke zu legen, die man selber nicht unbedingt braucht. Wenn ich z.B. bei Ebay Kleinanzeigen ein Gerät finde, und vom Verkäufer erfahre, dass er grade einen Haushalt auflöst, frage ich immer nach weiteren Sachen, Zubehör, o.ä. . Es ist mir schon ein paar Mal passiert, dass das, was dabei aufgetaucht ist, interessanter war als das, was ich eigentlich kaufen wollte.

Dann gibt es einen Grundsatz, der lautet "denke ich an die an die anderen Sammler, denken die auch an mich". Manchmal bekomme ich z.B. Sachen geschenkt, von denen ich weiß, dass es hierfür Liebhaber gibt. Die nehme ich dann mit, und versuche sie erstmal, an andere Sammler weiterzuverschenken, statt sie bei Ebay zu verkaufen. Auch wenn ich alte Sachen aussortiere, die ich nicht mehr brauche, versuche ich sie zuerst mal jemandem zu schenken, der sie noch gebrauchen kann - und so blöde sich das vielleicht auch anhören mag, aber zumindest bei mir ist fast alles, was ich für andere getan habe, in irgendeiner Form wieder zurückgekommen.

Und selbst wenn einem das alles zu kompliziert ist, gibt es immer noch einen ganz einfachen Trick - auch die Angebote ansehen, für die man seinen Hintern mal ins Auto schwingen muss. Es ist eigentlich absurd, aber die meisten Leute lassen selbst die tollsten Sachen stehen, wenn sie der Postbote nicht vor die Haustür kippt. Das bisher krasseste Beispiel für mich war ein Satz Dual Boxen CL190 - die gehypten 4-Wege Lautsprecher mit 30cm-Bass, die bei Ebay immer Preise zwischen 500 und 1000 Euro bringen. Ich wollte für meine Dual Quadroanlage vier Stück davon haben, zwei habe ich im Dual-Board für 50 Euro ( !!?! ) gefunden, die standen da wochenlang im Markt, und keiner hat sich dafür interessiert, weil sie aus der Bodenseeregion abgeholt werden mussten. Das zweite Paar stand für 150 Euro bei Ebay Kleinanzeigen drin, musste aus Hessen geholt werden, und es hing noch ein paar CL185 dran, und der Verkäufer hat nur das ganze Paket abgegeben, weil er die Dinger aus dem Weg haben wollte. Mit den ebenfalls gesuchten CL185 konnte ich dann noch einen Sammlerkollegen glücklich machen, und ich hatte meine vier CL190 für einen Preis, wo man bei Ebay nicht mal eine bekommen würde.

Ich schreibe das hier deshalb so ausführlich, weil ich es für den effektivsten Weg gegen die Preisexplosion halte, wenn wir alle mehr die Augen offen halten, und dabei nicht nur die eigenen Interessen im Auge behalten, sondern auch die von Leuten, mit denen wir Kontakt haben. Um nicht falsch verstanden zu werden - ich habe das Geld durchaus im Blick, allerdings eher als angenehmen Nebeneffekt. Bei Ebay hingegen wird ein vielschichtiges Hobby auf Kaufen und Verkaufen reduziert. Der Verkäufer will so viel haben wie möglich, der Käufer will so wenig wie möglich bezahlen, und ein persönlicher Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer ist erstmal unerwünscht. Die negativen Effekte, die daraus entstehen, kennen wir alle, die allgemeine Preissteigerung ist nur einer davon.

Gruß Frank
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#25
na ja lieber Namenskollege,
das mag im Einzelfall ja funktionieren. Neben dem Mobilitätsproblem sehe ich da aber auch das Platzproblem. Ich z.B. kann außer in meinem kleinen Zimmerchen nichts für längere Zeit unterbringen, damit ist das Ausprobieren oder Mitnehmen schonmal sehr begrenzt.
Daneben bin ich mit meinen jetzt seit Jahren nahezu unveränderten Gerätschaften auch ganz glücklich. Einzig bei Cassettendecks bin ich immer wieder mal an interessanten Alternativen interessiert, auch wenn bislang keines meinen bisherigen den Rang ablaufen konnte. Aber das sehe ich auch tatsächlich nur als Spielerei an und die Geräte sind ja auch nicht wirklich groß. Die kommen und gehen dann, wenn mich das Ergebnis nicht wirklich vom Sockel haut.
Schlimmer ist eigentlich, dass da insbesondere bei den ebay-KA scheinbar eine ganze professionelle Branche an den Rechnern sitzt. Ist wirklich mal ein attraktives Gerät (auch Bandmaschinen) zum Nicht-Hype-Kurs angeboten...ist das nach spätestens 5 Minuten schon an einen meist prof. An- und Wiederverkäufer vergeben...da ich nicht nach so vielem Ausschau halte, fallen die interessanten Geräte halt auf, wenn sie dann Tage/Wochen später zu horrenden Preisen wieder bei anderen Anbietern auftauchen...außer Staub geputzt ist dann auch nichts passiert...oder nichtmal das...
Grüßle
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#26
das Problem an allen Internetportalen ist, dass die da geposteten Angebote sofort weltweit zu sehen sind, und von Google sofort gefunden werden. jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, kann sich selber ausrechnen, wie groß da die Chancen sind, zu bezahlbaren Preisen an ein interessantes Stück zu kommen.

Mobilitäts- und Platzprobleme spielen sicher in einigen Fällen ein Rolle, wenn aber zumindest schonmal die mit dem anfangen würden, was ich geschrieben habe, die Auto, Haus und genügend Freizeit haben, dann wäre schonmal vielen geholfen. Die meisten Geräte der siebziger und achtziger sind nämlich NICHT selten, und werden nur dadurch zur Rarität, dass nur ein winziger Teil der tatsächlich existierenden Menge bei Ebay oder Ebay Kleinanzeigen auftaucht. Bei Ebay kommt noch erschwerend hinzu, dass die Bedingungen für private Verkäufer extrem schlecht geworden sind. Gerade das Angebot an typischen Bastlergeräten ist in der Bucht extrem dünn geworden, und nach einigen Erfahrungen, die ich selber gemacht habe, bin ich mittlerweile auch so weit, dass ich die Sachen im Zweifel lieber wegwerfe, als mich für ein paar Euro mit Ebay-Käufern rumzuärgern.

Es gibt Dinge, die sind einfach rar und teuer, da hat es auch keinen Zweck, sich was vorzumachen. Beim Gros der HiFi-Geräte von 1975 bis 1990 ist der Markt aber ziemlich zwiegespalten - das eine Extrem sind die Geschäftemacher bei Ebay, und das andere die, die edle Geräte zum Recyclinghof schleppen, weil sie sie aus dem Weg haben müssen oder wollen. Auch um dafür zu sorgen, dass nicht mehr so viel weggeworfen wird, lohnt es sich, auch mal woandershin zu gucken.

Gruß Frank
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#27
Ich habe seit zwei Jahren ein gebrauchtes Yamaha KX 393 in Betrieb. Bis auf ein vor einigen Monaten aufgetretenes lautes Brummen und derzeitige dumpfe Wiedergabe (wegen denen ich es bald in Reparatur geben werde) ist es das beste Deck, das ich bisher hatte (gut, das ist nicht schwer), aber:

Die Klangqualität ist sehr gut, es hat einen Einmesscomputer und sehr gute Regelung der Aufnahmelautstärke, ich bin damit absolut zufrieden.
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