TEAC A-3300-10 , erste Version dieser Baureihe
#1
Photo 
Vom User "Onkel Theo" habe ich dieses wunderbar erhaltene Tonbandgerät bekommen.

Es ist das "Urmodell" der TEAC 3300er Baureihe, ab 1971 im Angebot des japanischen Herstellers.

Meine Maschine ist 1974 produziert worden (Aufdrucke auf Motorkondensatoren),
also kurz bevor das Nachfolgemodell 3300 S aufgelegt wurde.

Merkwürdigerweise habe ich in den letzten 30 Jahren bereits viele S und SX Modelle besessen oder repariert,
aber die erste Version hatte bislang noch nie meinen Weg gekreuzt.

Ich war also gespannt auf die baulichen Unterschiede zu den wohlbekannten Nachfolgern.
Nun, allzu viele sind es nicht, was für eine von Beginn an hervorragende Konzeption spricht.

Augenfällig ist der silberfarbene Hebel in der Laufwerksteuerung, der vor PLAY/REC-Betrieb oder schnellem Umspulen in die richtige Stellung gebracht werden muss.
Entweder auf "FAST" , "PLAY" oder "PAUSE".

Das funktioniert prima, hat nur einen "Nachteil", die Möglichkeit der Fernbedienung ist nicht gegeben.

Zwar hätte man eine entsprechende Kabelfernbedienung mit Hebel anbieten können, die Crux wäre jedoch,
dass der an der Maschine selbst befindliche Hebel sich stets in derselben Stellung wie sein Kollege auf der FB
hätte befinden müssen. Deshalb fehlt der FB-Anschluß auf der Rückseite der 3300-10.

Möchte man mit der Maschine aufnehmen, muss gleichzeitig mit der PLAY-Tipptaste der rote Knopf unter dem Hebel gedrückt werden,
dann leuchtet auch die daneben befindliche Anzeigelampe auf.

Der Monitorschalter schaltet beide Stereokanäle um, kanalweise getrennte Schalter gab es erst ab der S-Reihe.
Ebenso fehlt die Möglichkeit, durch einen EQ-Umschalter die Entzerrung zu verändern.

Der Netzschalter ist im Gegensatz zu S/SX ganz unten rechts angeordnet,
deshalb sind unterhalb des Zählwerkes nur ein Drehschalter für 9,5/19-Speed sowie ein Druckschalter für die Spulengröße platziert.

Die Ausführung des Bandlaufpfades/der Tonkopfsektion unterscheidet sich nicht von den Nachfolgemodellen und
auch der Innenaufbau mit den 3 fetten Wechselstrommotoren und den Bremsen ist gleich konzipiert.

Was mir optisch sehr gut gefällt an der Urversion, ist die tiefschwarze, gebürstete und eloxierte untere Frontplatte.
Bei S/SX ist diese Platte dunkelgrau/anthrazit lackiert, was mMn etwas weniger edel wirkt.

Einen schönen Kontrast ergeben dazu die silber/schwarz ausgeführten Drehknöpfe der 3300-10.

Alle drei 3300er Ausführungen bestechen durch extrem solide Bauweise und Zuverlässigkeit.
So gab es an der von Theo erworbenen Maschine nichts zu mäkeln, alle Funktionen sind gegeben
und auch der Sound ist ebenso sauber und klar, wie man es von (gut justierten) S oder SX Modellen gewohnt ist.
In den letzten Wochen hat sie Dutzende Tapes abgespielt.

Angesichts des Alters von gut 45 Jahren kann man glatt ins Schwärmen geraten,
die TEAC 3300er sind extrem hochwertige "Arbeitstiere", die auch Dauerbetrieb locker wegstecken.

Ich habe jetzt alle drei Versionen:
1. A-3300-10 , 4-Spur 9,5/19
2. A-3300 S , 4-Spur 9,5/19 (als baugleiche AUREX PR-9020, ganz in silber)
3. A.3300 SX-2T , 2-Spur 19/38 "Master Recorder"

.....sowie die 4-kanalige A-3340 S , 19/38, für die prinzipiell dasselbe gilt wie für die 2-kanaligen Modelle.


[Bild: dsc01275uvj5w.jpg]


[Bild: dsc012765gkgu.jpg]


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Grüße, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#2
Ich habe auch eine.
Allerdings noch mit Handlungsbedarf.
Eine schöne robuste Maschine. Die steht jetzt seit über einem Jahr in einer Ecke. . Naja

Gruß
Holger
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#3
Schönes Gerät; für mich ein Großspuler für Einsteiger, da sie manchmal günstig angeboten wird.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#4
Ja, sie kommen optisch eher unauffällig daher und sind manchmal günstig zu haben.
Qualitativ halten sie jedoch mit der gehypten Konkurrenz locker mit.
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#5
Diese Ur 3300 von Holger war der Auslöser dass ich auch eine TEAC haben wollte.
Die Konstruktion ist unheimlich solide.
Geworden ist es dann eine A3300SX 
Richtig eingemessen spielt sie sehr gut und zuverlässig. 

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#6
Die Bedienung ist etwas eigenwillig, da ist schon so mancher im ersten Anlauf dran gescheitert. Smile

Ansonsten aber eine schöne, robuste Maschine. Ich wäre vor längerer Zeit mal beinahe Besitzer des kleinspuligen Schwestermodells A-2300 geworden, was aber letztendlich daran gescheitert ist, daß der Anbieter es (angeblich) vor dem Versand nicht testen konnte, weil das Netzkabel fehlte. Das war mir dann doch zu heikel.
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#7
Auch von mir Glückwunsch zur "Urmutter" der 3300.
Ich bin ja auch Besitzer einer  3300SX-2T und kann nur bestätigen, daß diese Maschine sehr solide gebaut ist und zuverlässig läuft.

Einziges Manko in meinen Augen ist, daß ein liegender Betrieb bei angeschlossenen Kabel auf der Rückseite ohne Rahmeneinbau wahrscheinlich nicht vorgesehen war.

Gruß, Jan
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#8
@ Timo: Das hätte mich weiter nicht gestört.
Wie schon erwähnt, halten sich die (realen) Preise für diese Maschinen ja immer noch in Grenzen.

Nach Jahrzehnten ohne Service sitzt ja meistens die Mechanik für die Andruckrolle bombenfest.
Sicherlich ein Grund für viele Verkäufer, die Maschinen dann, natürlich rein zufällig, "nicht testen zu können, da kein Band vorhanden sei"
oder, wie in deinem Fall, Timo, "das Netzkabel fehlt".  Cool

Die "kleinen" A-2300 sind knuffig, kürzlich habe ich noch eine total vergammelte 2300 SD (DOLBY)
zum Leben erweckt .  Heart

_________________________________________

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#9
Noch eine Anmerkung zur LW-Steuerung: ich finde es recht interessant, dass sich Teac in der Übergangsphase zur Moderne so unterschiedlicher Konzepte bediente. In den späten 50er und frühen 60er Jahren gab es die Bedienung mittels Knebel (ähnlich Akai usw.). Mit Einführung der Drucktasten wanderten diese bei einigen Modellen auf die linke Geräteseite (A40xx-Serie sowie bei der A1200). Witzigerweise wanderten die Bedienelemente dann bei der A1230 und der A1250 wieder nach rechts und die Vor-/Rücklauftasten mutierten dann zu dem "Steuerknüppel" (wie bei der hier vorgestellten A3300). Später gab es dann wieder einen vollständigen Tastensatz (S/SX). Ich finde das eigentlich recht bemerkenswert, dass man da so hin und her sprang, anstatt bei einem Konzept zu bleiben. Wie gesagt: den voll ausgeprägten Tastensatz hatte bereits die A1200 und das zeitlich vor der A2300/3300. 

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Die Ur 3300 fand ich von der Bedienung her etwas umständlich.
Konnte mich damit beim Einmessen nicht anfreunden.
Die S und SX Modelle sind da viel angenehmer.
Ausserdem kann ich auf der Couch bleiben mit der Fernbedienung in der Hand. Big Grin

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#11
Moin,

@ moxx: Wolltest Du net abbauen? Schickes Maschinchen. Noch nie gesehen.

Gruß Andre
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#12
André, du hast völlig recht.
Ich baue ständig ab.......wenn ich jedoch eine BM sichte, die ich noch nie in Händen hatte, kann ich einfach nicht widerstehen:-)

Die Bedienung per Tipptasten + Steuerknüppel finde ich absolut in Ordnung, wir schreiben halt das Jahr 1970 oder 71
und TEAC hat da schon außer den von PeZett erwähnten Kleinspulern die fette 7010/7030 im Programm, bedeutend größer, schwerer und teurer. Dort gibt es keinen Steuerknüppel,
aber dafür fehlt die Pausetaste.
Man kann das alles im Nachhinein versuchen zu ergründen/nachzuvollziehen, für mich zählt jedoch eher die Art und Weise der Realisierung
der verbauten Technik - und da schneidet die "Urmutter" verdammt gut ab.

Heute habe ich übrigens einige Stunden damit verbracht, die "große" 4-Kanal 3340 S auseinanderzunehmen, die verharzte Mechanik
zu säubern und einem von einem (der) Vorbesitzer verursachten Fehler auf die Spur zu kommen und ihn zu beseitigen.....

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Viele Grüße, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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