arte-Beitrag über Cassettenfertigung bei Mulann
#1
Mit interessanten Einblicken in die Produktionsanlagen:

https://www.arte.tv/de/videos/101229-000...kkassette/

Bei 0:35 sieht man kurz die Beschriftung von fertigen Pancakes mit folgender Bezeichnung:

TXP 19  2750 L
12,7 mm
1830 m

Daraus werde ich nicht ganz schlau. TXP 19 könnte ja noch als etwas dickeres Dreifachspielband TP 18 durchgehen, wie es in C-60-Cassetten verwendet wird. Aber 12,7 mm wäre 1" in der Breite, was eher für Studio-Tonband spricht. Im vorherigen Schnitt sieht es auch so aus, als ob man im Vordergrund 1"-Bandmaterial sieht - die helleren, schmaleren Bänder auf den Stangen weiter hinten sehen schon eher wie Cassetten-Pancakes aus.

Viele Grüße,
Martin
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#2
Hallo Martin,

du solltest nicht zuviel Sachkenntnis bei den Autoren voraussetzen ... Smile

Gruss
Michael
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#3
Danke Martin,

interessant und schön, dass dieses Thema, wenn auch nur in einem Dreiminuten-Clip, sogar wieder Einzug bei angesehenen Kultursendern hält. Idea

Schöne Adventsgrüße
Frank
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#4
Interessant, wenn auch leider nur sehr kurz.  Ein Produkt aus alten Tagen liegt auch noch auf dem Tisch,  warscheinlich auch made in France.
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#5
Zu der Bezeichnung findet Google das hier: http://www.mulann.com/wp-content/uploads...-L-100.pdf

Gruß

Nelson
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#6
Hallo Martin,

12,7mm ist aber 1/2", 1" ist 25,4mm breit.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Ich habe mir jetzt das Video angeschaut. Ich denke nicht, dass die gezeigte Bänder irgendetwas mit den Kassetten zu tun haben. Wahrscheinlich waren diese Bänder gerade fertig geschnitten und passten gut im Gesamtbild "Tonband". Es ist ja keine wissenschaftliche Reportage.

Gruß

Nelson
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#8
(09.12.2020, 02:07)t20 schrieb: Wahrscheinlich waren diese Bänder gerade fertig geschnitten und passten gut im Gesamtbild "Tonband".

Sie werden von den Kunden zu Magnetstreifen verarbeitet (siehe Anhang) und bilden einen bedeutenden Teil der Mulann-Produktion:

http://corporate.mulann.com/activities/smart-cards/
http://corporate.mulann.com/activities/t...ransports/

Auch bei Franks&meinem Besuch vor anderthalb Jahren standen überall diese Rollwagen herum:

               

Grüße
Peter


Angehängte Dateien
.pdf   Brochure-Magnetic-Tapes-Slurries-Mulann.pdf (Größe: 610.29 KB / Downloads: 17)
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#9
Danke für die Informationen! Und natürlich sind 12,7 mm nur 1/2", da war ich wohl nicht mehr ganz wach.

Das "Produkt aus alten Tagen" ist mir auch erst beim zweiten Durchlauf aufgefallen... ob er die Cassette kurz zuvor aus seinem Walkman herausgeholt hat, um die "Guardians of the Galaxy" vorzuführen?

Viele Grüße,
Martin
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#10
Was für ein Walkman-artiges Gerät hat er denn da? "B-1000"?
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#11
Das ist der "Walkman" von RTM

https://www.youtube.com/watch?v=b0QNB9AbFJs
Viele Grüße 
Manfred

"The warm sound of analog recordings is made of harmonic distortion and Tape hiss - I like it".
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#12
Lieber nicht nutzen Cry Sick
Gruß
Lorenz
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#13
Der Film Mulan ist eine Realverfilmung des Disney Klassikers von 1998. Er wurde immer wieder wegen der Covid 19 Pandemie verschoben und ist dann auf Disney + erschienen.Tauche auch du in die magische Welt von Mulan ein.
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#14
Ja, die Leute wollen’s halt nicht anders. Die Meisten denken die Cassette besteht aus Leiern, Rauschen, Bandsalat und schlechtem Klang. Das macht es dann halt kultig. Genau wie Viele nur den Sound von K-tel und Arcade Platten kennen und denken das geht nicht besser. Die beschweren sich dann nahezu, wenn es nicht knackt und rauscht und klirrt, weil dann „das Gefühl“ nicht da ist.

Ich wäre total dankbar, wenn Jemand für 150 Euro einen neuen Walkman anbieten würde, der annähernd einen soliden Mechanismus, wie in so Geräten wie dem Aiwa HS P05 oder einem Grundig Beat Boy 120 und einen Gleichlaufwert unter 0,2% bietet. Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist. Warum baut man nicht einfach das Board so eines alten, etablierten Gerätes und die Laufwerke nach? Wir leben in einer Zeit, wo Telefone so schnell sind, dass man keinen PC mehr braucht und Autos selbst fahren können, da kann es doch nicht so schwer sein, einen vernünftigen, soliden Walkman für einen akzeptablen Preis anzubieten, möglichst mit Metallgehäuse und schönem Design, kann ja ne Basic Version aus Plastik geben. Und schöne Designs, die sicher kein Patent mehr haben gab es ja in den 80ern auch genug, möglichst mit Bandwahl.

Dass es keine Geräte mehr mit Autoreverse oder so einem guten Antrieb wie bei einem DD geben wird, ist mir klar, aber etwas, was zumindest brauchbar ist…

Ich meine Jeder, der mehr, als Benjamin Blümchen damit hören will, kann diese Dinger doch nicht für voll nehmen. Es kann doch nicht so schwer sein, auch mit einem einfachen Tonkopf einen sauberen FQ ab 50 Hz aufwärts bis 13 oder 14 kHz zu realisieren. Ich erwarte ja jetzt keinen Pausensuchlauf oder so, dann halten die Köpfe auch ne Weile.

Warum versuchen die denn Alle wie bekloppt neue Designs und Laufwerkskonstruktionen zu entwickeln, die nix taugen, anstatt einfach ein Mittelklassegerät der 80er oder 90er auseinander zu nehmen und den Antrieb 1 zu 1 zu übernehmen? Das kann doch in Zeiten von 3D Druck und Co. Nicht so schwierig sein. Die scheitern alle an Problemen, die man eigentlich schon in den 70ern im Griff hatte und tun so, als ob das jetzt Alles eine neue Entwicklung wäre und Viel besser als früher. Ist ja toll, dass wieder wer Cassetten macht, aber eine etwas bessere Cassette aus den 70ern ist den neu erhältlichen haushoch überlegen.

Ist genau wie mit den bespielten Tapes, die man jetzt wieder überall kriegt. Ich hatte ein paar Punk Cassetten bei Plastic Bomb bestellt. Das Band war in Allen gut. Die Aufnahmen waren teilweise ok, viele waren aber mies. Ich habe Alle Bänder mit dem selben Inhalt von Spotify neu bespielt, jetzt klingen sie super, die Geschwindigkeit stimmt, die Musik macht auch Spaß. Da merkt man einfach, dass sich Niemand mit der Technik auseinandersetzt. Da werden wahrscheinlich irgendwelche alten Kopiermaschinen bei eBay benutzt und ohne Vorkenntnisse und Wartung eingesetzt, solange sie „schon irgendwie“ funktionieren. Da hat keiner Bock sich mit dem Arbeitspunkt zu beschäftigen, nimmt auch Niemand ernst und die Bands basteln ihr Master Tape dann wahrscheinlich noch mit irgend nem Mittelklasse Tapedeck, was sie noch irgendwie rumstehen hatten und was ohne Wartung noch irgendwie funktioniert hat. Und hinterher erzählen Alle wie unique und in liebevoller Kleinarbeit das entstanden ist und ich ärgere mich einfach nur über eine miserable Aufnahme, bei der ich denke, meine Geräte sind kaputt. Und dann wird man von den ganzen Hipster Leuten noch zurecht gewiesen, dass es ja das aus macht und dass das so sein muss und dass es so ausreicht und die Meisten ja ihre Tapes eh nicht abspielen, sondern das eher so als Item haben wollen, weils ja so kultig ist und sowieso nur den Download Code benutzen.

Und die Formel für das Band… warum kann man denn nicht einfach eine Formel von irgendeiner Superferro Cassette, die sich über 20 Jahre lang etabliert hat verwenden?! Ist das Alles vernichtet? Kostet das so viel Geld bei TDK oder Maxell anzufragen?
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#15
(07.05.2021, 11:14)DOSORDIE schrieb: Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist. Warum baut man nicht einfach das Board so eines alten, etablierten Gerätes und die Laufwerke nach?

Ich weiß nicht, ist das wirklich so einfach? Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber historisch gesehen gibt es viele Beispiele, wo Nachbauten in der Praxis mangels Know-How in der Fertigung nicht funktioniert haben. In Nordkorea wurde mal der Mercedes 190 zerlegt und Teil für Teil als Plagiat nachgebaut. Das Ergebnis war qualitativ eine Katastrophe, das Projekt wurde irgendwann gestoppt. Es gab mal einen legalen Nachbau des Zündapp-Kultmofas CS 25 aus Indien zu kaufen, die berüchtigten "Madras". Ebenfalls qualitativ unterirdisch und nicht annähernd mit dem Original vergleichbar.

Und daß diese geclonten Tanashin-Laufwerke mit ebenfalls geclonten Mabuchi-Motoren, die inzwischen überall verbaut werden, in Sachen Gleichlaufwerten wesentlich schlechter abschneiden als das Original, ist wohl auch kaum beabsichtigt, sondern eine Folge davon, daß die Firmen in China es nicht besser können.

Ganz abgesehen davon: Der Ablauf des Patentschutzes ist keinesfalls gleichbedeutend damit, daß eine Konstruktion einfach nachgebaut werden darf. Patente schützen normalerweise nur Verfahren, während die konkrete Implementierung durch das Urheberrecht geschützt ist, und das läuft bekanntermaßen erst 70 Jahre nach dem Tod des letzten beteiligten Urhebers ab. Das kann noch etwas dauern.
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#16
zu #14:
aus nostalgischen Gründen habe ich einen Grundig C410 gekauft. Natürlich habe ich den als erstes geöffnet und das Innenleben inspiziert. So wertig hatte ich den gar nicht in Erinnerung. Den mechanischen Aufbau finde ich wirklich wertig und robust. Wer soll denn heutzutage so ein Laufwerk und Gerät montieren? Viel zu viel Handarbeit nötig.
Was ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, die Platine ist beidseitig mit Leiterbahnen versehen. Das kommt meinen Lötfähigkeiten nicht unbedingt entgegen, aber das ist ein anderes Thema.
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#17
Ja, auch die echten Tanashin Laufwerke sind qualitativ nicht so schlecht, wie man denkt. Die schaffen mit einer guten Motorregelung einen Gleichlauf von unter 0,2%, selbst einmotorige Doppeldecks in Radiorecordern aus den 80ern und frühen 90ern von Markenherstellern sind gar nicht so schlecht und immerhin haben diese Laufwerke ab Ende der 80er auch Full Auto Stop und sind recht Bandsalat-fest. Es gab aber auch noch relativ eigene Laufwerke der großen Hersteller, die den Tanashins nicht ähnlich waren.

Es gibt auch mehrere Videos von bekannteren Youtubern wie VWestlife, die belegen, dass oft nicht die Laufwerke das Problem sind, sondern die Motoren mit ihrer ungenauen Geschwindigkeitsregelungen. Da is ja nix mit Quartz auf Extra Platine oder so. Es ist ja Alles in den Motoren integriert und auch die Ausführungen der Laufwerke sind unterschiedlich. Es gibt Capstane aus reiner Plastikschwungmasse und welche mit Metallverstärkung.

Es würde mich mal interessieren, was passiert, wenn man aus so einem Schrott Walkman den Motor ausbaut und durch einen passenden Guten aus einem 80er oder 90er Walkman einbaut.

LG Tobi
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