A77 krummes Front Panel & Messingführung
#1
Hallo,

1. mir fiel vor kurzem auf, daß die linke obere Ecke der unteren Frontplatte meiner A77 MKIV etwas vorsteht.
Als ich gestern abend nach einer möglichen Ursache suchte, bemerkte ich, daß die untere Abdeckung an der Oberkante krumm/konvex nach vorn gewölbt ist:
   

Ist das typisch oder häufig oder pP (persönliches Pech) ?

2. Vor ein paar Tagen hatte ich die Vorderseite der Messinghülse von "Tape Guide A" nach hinten gedreht, weil vorn ein Anschliff zu sehen war sowie eine vertikale Kante oder schwarzer Strich und eventuell ein Grat unten rechts.
Seit dem sind ein paar Revox 601 Bänder durchgelaufen.
Heute sah die Hülse so aus:
   
Es ist wieder ein schwarzer Strich zu sehen, unten anscheinend nur Anschliff ohne Strich.
Es gab einige Äußerungen, daß das Band die Hülse gar nicht berührt.
Das scheint bei diesem Gerät nicht zu stimmen.

a. Befindet sich unter der Befestigungsschraube im Vordergrund ein kurzes Langloch oder genug Spiel, um die Hülse etwas weiter aus dem Bandlauf zu schieben ?
b. Reicht der Spalt zur WK-Halterung aus, den Hülsenträger etwas nach links zu schwenken und damit weniger Bandkontakt zu bewirken ?
c. Versaut man sich mit Lösen dieser Halterung und Operation gemäß a oder b die Höhen-Justage oder wäre das unerheblich ?

MfG Kai
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#2
Kenne die Revox nicht, das gleich vorweg. 
Es kann aber sein dass unter der vorderen Schraube ein Langloch ist.
Falls der Arm nicht parallel zur Basis ist, ergibt sich natürlich ein Höhenversatz.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#3
....eher kein Langloch...da wird etws anderes nicht stimmig sein.

Ist da evt. der falsche Tonmotor drin mit nicht  passender Tonwelle?
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Beiderseits der Unterlegscheibe sind keine Öffnungen eines Langlochs zu sehen. Deshalb hatte ich "kurzes" geschrieben.

Woran würde man einen falschen Tonmotor mit falscher Welle erkennen ?
Ist der abgebildete Durchmesser untypisch für 9.5 & 19 cm/s ?

MfG Kai
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#5
Das ist der normale 9,5/19 Motor.

Dass sich die untere Abdeckung so nach vorne wölbt liegt wahrscheinlich daran, dass sie nicht richtig sitzt. Einmal abnehmen und beim wieder draufsetzen drauf achten, dass die VU-Meter genau in der vorgesehen Öffnung sitzen und nicht nach hinten gedrückt werden...

Gruß
Robert
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#6
Genau das habe ich heute morgen gemacht und nichts gefunden, das von unten gegen-drückt. Das Teil liegt nur auf den beiden "retainer"n in der Mitte, eventuell noch auf den 3 Klinkenbuchsen.
Beim Zusammenbau und Anziehen der beiden Schrauben fiel auf, daß die linke Ecke mit dem Befestigungsloch noch nicht auf dem Gußrahmen aufliegt. Wenn ich die linke Schraube fest anziehen würde, würde das Panel noch mehr gekrümmt.

Ich habe es allerdings auch ausgebaut (also kräftrefrei) betrachtet entlang der Kante der Aluminium-Klappe. Schon da sieht es gekrümmt aus.

MfG Kai
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#7
Hallo Kai,
die Krümmung kenne ich auch. Sie entsteht meines Erachtens dadurch, dass der Kunststoff der Frontplatte über die Jahrzehnte ein wenig schrumpft, das angeklebte Blech aber natürlich nicht. Dadurch entsteht eine Spannung, die die ganz Platte krümmt. Im manchen Fällen, die eigentlich Glücksfälle sind, streicht der Kleber zwischen Ku-Platte und Blech die Segel, das Blech lockert sich. Dann kann man es manchmal ganz ablösen und neu verkleben.

Übrigens, das Schrumpfungsproblem ergibt sich immer bei den Deckeln der Grundig-Geräte der Serie TK 321/341 usw. Deren Deckel enthält an der Front auf ganzer Länge ein Zierblech, das aufgrund der Kunststoff-Schrumpfung dank spröden werdendem Kleber nach Jahrzehnten meist einseitig abgesprengt wird. Man sieht dann sehr deutlich, dass das Blech 1 bis 2 mm zu lang für seine Aussparung ist - eben um den Betrag der Schrumpfung. Der Deckel ist sehr breit, ca. 60cm.

Ich bin daher überzeugt, dass bei der A77-Front das gleiche Problem zu der Krümmung führt.

VG Stefan

VG Stefan
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#8
.....anhand der Fotos läßt sich der Motor nicht erkennen, die Tonwelle 9.5/19 passt schon, wenn der Tonmotor (bin aber kein ReVox bzw. Service-Mitarbeiter aus der Zeit, daher nur Leihe) jedoch eine ursprünglich andere z.B. HS-Tonwelle hatte, so hat z.B. ein HS Motor versetzt angebrachte Befestigungen, damit der Abstand zur Tonwellenoberfläche seitens des Bandlaufs stimmt.

Hier gibt es aber Experte(I)n(nen) die es bestimmt genau wissen und schon am vorliegenden Fotos es eindeutig ausmachen können.

Thomas

PS: Bin nun aber aus dem Thema raus.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#9
Moin,

was soll falsch sein?

   

   

   

   

Das sind 3 verschiedene MKIV Ich könnte mir nur das hier:

   

vorstellen, das die Höhen der Bandführungen nicht stimmen.

Gruß Andre
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#10
Hallo Stefan,

welches Blech ?
Mir ist nur etwas (was vermutlich hinter den VU-Metern zu "sitzen" kommt) aufgefallen, was ein Blech oder eine metallische Folie sein könnte. Das erstreckt sich aber nicht weiter als die VU-Meter. So ein kleines Teil kann doch wohl kaum für die Krümmung verantwortlich sein, die horizontal symmetrisch zur Mitte des unteren Front Panel zu sein scheint.
Oder meinst du die "Zierplatte" auf der Vorderseite ?
Würde es helfen, die ganzflächig zu lösen und dann an einigen Punkten neu an zu kleben ?

MfG Kai

Hallo Andre,
mir ist nicht so recht klar, was ich auf deinen Fotos erkennen soll.
Ich wüßte gern
1. ob es nicht ungewöhnlich ist, daß das untere Front Panel der A77 krumm ist, bzw was man dagegen tun könnte
2. was man anstellen kann, damit das Band nicht auf der Messinghülse von "Tape Guide A" schleift, da einige A77-Experte gesagt haben, das täte sie nicht.
Dazu kann ich auf deinen Fotos nichts erhellendes erkennen.

Die Höhe des Bandes vor den Köpfes wird anscheinend durch "Tape Guide A" und die Begrenzungsscheiben des Bandeinlauflagers bestimmt. Bei letzterem habe ich keine Höhen-Justierbarkeit entdeckt. Es dient wohl als linker Bezug, zu dem dann die Kopf-Höhen und "Tape Guide A" passend einzustellen sind. Der Bandauslauf ist dann schon "aus dem Spiel".

Als Zusatzfrage aus den obigen ergibt sich, ob es Erfahrungen gibt, ob Lösen der Befestigungsschraube von "Tape Guide A" zwecks verschieben/drehen sich so negativ auf die Höhen-Justage auswirkt, daß Neu-Justierung erforderlich wird.

MfG Kai
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#11
Wenn man davon ausgeht, dass die Capstan-Achse unveränderlich montierbar ist, dann kann es ja nur die andere 'Band-Abstützstelle' sein, die zu weit hinten ist und dadurch das Band schleifend an der Messinghülse vorbeiführt.
Kann es sein, dass Dein Hörkopf zu weit hinten steht?
Im Vergleich mit den Bildern von Andre sieht es so aus.
VG Jürgen


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#12
Oh Mann, warum wird eigentlich mit dieser völlig normalen A77 hier so ein Zirkus veranstaltet?! Sad

Kai, es ist alles gut! Entspann dich, Alter Wink ! Es ist alles völlig normal bei deiner A77. Dazu gehört auch die gewölbte Frontplatte mit dem meist an den Ecken abgelösten Blech. Der Kontaktkleber darunter hat sich im Lauf der Jahre aufgelöst (wie solche Kleber es oft tun) und wenn das Kunststoffteil seine Form verliert oder etwas schrumpft, dann löst sich das Blech, manchmal sogar großflächig. Wenn man geschickt ist, schafft man es, etwas neuen Klebstoff darunter zu bringen und die Ecken wieder anzukleben.
Leider passiert es dabei leicht, dass der Kleber darunter hervor gequetscht wird, wodurch die Plastikkanten angelöst werden. Darum lieber etwas sparsam auftragen.

Und wenn die Bandführung ("tape guide A") zwischen Hörkopf und Capstan etwas zu weit vorne sitzt, so dass das Band die Messinghülse berührt, lockert man das Schräuble (das sowieso bei deiner Maschine nicht mehr verlackt zu sein scheint) und rückt die Führung etwas nach hinten. Die Bohrung im Haltewinkel ist zu diesem Zweck 1 mm größer als der Schraubendurchmesser. Der Befestigungswinkel sollte vorn etwa mit der Tonkopf-Grundplatte fluchten.
Dabei ändert sich i.A. die Höhenführung nicht.

Deine Köpfe sitzen nicht zu weit hinten und auch sonst ist alles da, wo es hingehört....

Wenn übrigens ein High Speed-Motor montiert wäre (Wellendurchmesser 9,05 mm), würden dessen Befestigungsbohrungen um 2,3 mm versetzt sein. Wenn man dann eine normale Welle mit 4,5 mm Durchmesser einsetzen würde, würde die Andruckrolle die Tonwelle gar nicht mehr berühren! Das ist hier also völlig ausgeschlossen.

LG Holgi
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#13
Holgi, das hatte er ja gefragt (Langloch), das wurde verneint.
Also nicht den Kopf nach vorne, sondern den Halter nach hinten.
Die Bohrung des Halter ist 4.0 mm, die Schraube ist 2.9 mm im Durchmesser
VG Jürgen


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#14
Hallo Holger,
du weißt was normal ist,
ich nicht.
Es besteht auch kein Grund zur Beunruhigung:
Ich sitze hier ganz entspannt (wenn der Rücken mal nicht schmerzt) und bin "am Optimiern".
Ich hab schon Alleskleber unter die Ecke geschmiert, aber nach Stefans Hinweis kam mir dann der Gedanke, ob ich nicht vielleicht vorher das Frontblech ganzflächig hätte lösen sollen. Wenn das Plastik sich aber schon 20 Jahre an diese Form gewöhnt hat, wird es wohl nichts bringen.

Daß der Lack auf der Schraube nicht mehr ganz integer ist, habe ich auch schon bemerkt. Du gibst also grünes Licht für einen Versetzungsversuch...

Ich hätte den Einwurf "falscher Motor" auch eher in Richtung "slow speed machine" interpretiert mit einer (noch) dünneren Achse, falls es so was mal gegeben hat. Dadurch würde das Band bei gleicher Achs-Position näher an die Messinghülse gerückt.

MfG Kai
PS.: Ist denn auf das Bandeinlauflager bezüglich Bandhöhenlage Verlass ?
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#15
(03.12.2020, 17:59)kaimex schrieb: PS.: Ist denn auf das Bandeinlauflager bezüglich Bandhöhenlage Verlass ?

Ja, wie soll man denn da das Gegenteil beweisen können? Das Lager wird im Werk als Referenz für die Einlaufhöhe genommen. Danach werden die Beilagen unter dem Löschkopf und die Höheneinstellung der anderen Köpfe bemessen. Einstellbar ist an dem Einlauflager nix, ein normgerechtes Kugellager hat nur Tausendstel mm Maßtoleranz (ich kucke jetzt nicht extra in der DIN-Norm nach...) und die Passscheiben sind ebenfalls sehr exakt.
Da die Höhe der Führung nur 6,31-6,35 mm beträgt, kann man sich wohl darauf verlassen. Man muss es ja und ich tue das schon seit Jahrzehnten. Auch hier: es ist alles jut! Cool
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#16
Du könntest mein Püschoterrapeut werden ... Big Grin ,

die 10 bis 50 (60) µm Flatterzone sind also unbedenklich.

Die Kugellager könn(t)en ein bischen kippeln, wenn das Band am Spulenrand schleift und dadurch etwas verdreht ankommt. Dadurch kommen wohl auch die unterschiedlichen Riefen in den Begrenzungstellern des Lagers zustande.

MfG Kai
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#17
Servus,

@ Kai das bezog sich auf Deinen A77 The Ripper Thread und auf den hier erwähnten falschen Capstanmotor, mehr nicht. Sorry das die Bilder Dir nicht dienlich waren.
Zum Frontpaneel hab ich leider auch nur solche Bilder.

Gruß Andre
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#18
@Andre: dann hab ich also fälschlich deine Bilder auf mich bezogen, statt als Antwort auf die Frage nach falschem Motor...
na dann trotzdem danke für deine Mühe

@Jürgen: Deine Beiträge hatte ich bislang übersehen. Das Gerät habe ich erst seit kurzem. Über unvorteilhafte Montage-Position der Köpfe ist nichts bekannt.
Danke für die Angaben zu den Durchmessern von Loch und Schraubenschaft. Leider kann ich nicht sehen, wieviel Verschiebungs-Möglichkeit noch besteht. Ein klein bischen nach links drehen könnte noch möglich sein. Das muß ich wohl einfach mal ausprobieren.
Mich wundert noch, daß der schwarze Strich (vermutlich Abrieb der Magnetschicht) auf der Messinghülse nicht bis ganz unten geht - als ob da schon gar keine mehr vorbei gekommen ist.

MfG Kai
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#19
Servus,

alles gut Kai. Mühe ist das nicht. Nur 4 Klicks. Holger hat ja auch alles gesagt. Es ist alles richtig.

Gruß Andre
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#20
Losschrauben und nach hinten schieben.
Ich denke, der Halter steht ganz vorne, am hinteren Rand des 4mm-Loches im Halteblech.
Wie gesagt, weil dessen vordere Kante weiter vorsteht, als die Kante der Tonkopfbleche in den Bildern von André.
1 mm - wie Holgi schon sagte - sehe ich da auch (4 mm Loch - 2.9 mm Schraube).
VG Jürgen
P.S. Ich finde das sehr gut, dass Du - gerade bei einem Dir bisher unbekannten Gerät - so genau und so konsequent hinschaust und Dich um Verständnis bemühst. Habe so mit Deinen Beiträgen immer was gelernt!
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