Akai GX-215D Köpfe ausrichten?
#1
Question 
Moin!

Ich hab ein kleines Problem mit meiner Akai GX-215D.
Das gute Stück gab‘s für 60€ auf Kleinanzeigen, da hab‘ ich natürlich zugeschlagen.

Das Gerät wurde von mir fast komplett revidiert, das Heißt defekte Elkos und Filterkondensatoren wechseln, rissige und harte Gummiteile wechseln, Potis mit Oszillin T6 bearbeiten und Motoren auseinandernehmen, reinigen und neu ölen, genauso wie den Rest der Mechanik.
Ach ja, und selbstverständlich Tonköpfe reinigen.

Nun habe ich ein Problem mit den Tonköpfen.
Die Schrauben sind stark abgenutzt (aber noch drehbar), der Vorbesitzer scheint da wahllos dran rumgedreht zu haben. Leider nicht nur an der Höhe, sondern auch am Azimut.

Ans ausrichten der Tonköpfe hab‘ ich mich bisher aus Angst irgendwas falsch zu machen noch nie rangetraut.

Das Gerät spielt gut, das Problem sind aber fehlende Höhen.

Hab‘ ein bisschen an der Höhenverstellung des Tonkopfes gedreht, dadurch kamen mehr Höhen dazu und das bleeding von der anderen Seite verschwand. Es klingt aber noch lange nicht so gut wie meine GX-210D, ist immer noch ein bisschen dumpf.

Nun würde ich gern wissen:
Wie richte ich Ton-, Schreib- und Löschkopf richtig aus?
Am Besten ohne übermäßig teures Equipment, bin noch Student!

Habt ihr Tipps, Anleitungen oder könnt mir anderweitig weiterhelfen?
Freue mich sehr über Antworten

Danke schon mal im Voraus!
Ich bin nicht die Signatur, ich putz' hier nur...
(PS: Der Name kommt vom Wissenschaftler, nicht vom Auto)
Milan
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#2
Moin Namenloser TeslaTyp,

dat geht so:

   

   

   

Dat Zeuch heißt Klarband und dient nur der Voreinstellung. Für Azimuth muss ein Band mit weißem Rauschen und der Osszi her. Für den Rest auch.

Gruß
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#3
Der Oszi muss nur her, wenn man sehr hohe Ansprüche an die phasenrichtige Ausrichtung hat und die Bandführung des Gerätes auch in der Lage ist, eine entsprechend saubere Führung während des Betriebes beizubehalten, was bei Amateurgeräten oftmals nicht der Fall ist.
Für normale Ansprüche genügt ein analoges Pegelmessgerät oder sogar das Gehör, wenn man ein geeignetes Rauschsignal verwendet (am besten eines, das einen Hochpass durchlaufen hat).

Wenn die Kopfhöhe penibel eingestellt ist (der obere Spalt muss haargenau mit der Bandkante abschließen, der Löschkopfspalt muss hingegen 1/10 mm überstehen), spielt man das Rauschband ab und schaltet dabei den Wiedergabezweig wie auch immer auf mono (wichtig!). 
Dann wird die Azimutschraube auf hellstes und schärfstes Rauschmaximum eingestellt. 

Mit einem Leerband nimmt man sodann wiederum ein weißes Rauschsignal auf (Pegel nicht relevant) und dreht bei Schalterstellung "Tape" des Monitorschalters auch beim Aufnahmekopf den Azimut auf hellstes Rauschen.

Wenn die Schrauben vermurkst sind, sollte man sie ruhig erneuern (bei Ebay bekommt man alle Sorten von Schrauben), damit man vernünftig arbeiten kann. 

Schönen vierten Advent!
Holgi
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#4
Hallo, genau, am besten er würde mal Bilder einstellen, schön hochauflösend.
Gruß - Theo
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#5
Solange man nur Audio-Signale betrachten will, benötigt man ohnehin kein Oszilloskop. Zumindest für Windows gibt es Programme, die die Stereo-Eingangs-Signale auf dem Bildschirm genauso wie mit einem Oszilloskop im x-y-Modus darstellen.
Man sollte also mal nach Oszilloskop-Programmen für sein Betriebssystem suchen.
Ein Programm speziell für diesen oder ähnliche Zwecke ist das VectorScope von David Taylor. Da ist die Anzeige allerdings um -45° gegenüber der Oszi-Darstellung gedreht (0° ist oben) und es ist ständig eine nicht abschaltbare AGC aktiv.
http://satsignal.eu/software/audio.html

MfG Kai
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#6
Danke an euch alle, ihr habt mir wirklich sehr geholfen.
Ich hatte noch ein 3M-Band bei dem sich an manchen Stellen die Oxidschicht löst, da habe ich in einem Abschnitt einfach das gesamte Oxid entfernt und das Band, das eigentlich für den Müll gedacht war, kurzerhand zum Klarband umfunktioniert. Damit habe ich dann die Höhe genau (mit der Lupe) eingestellt.
Da ich kein Messband habe hab’ ich auch den Azimut per Augenmaß eingestellt. Sobald ich ein Messband kaufe mach’ ich das auch noch ordentlich.

Euch allen auch noch einen schönen 4. Advent
Milan
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Milan
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#7
Beim Azimuth geht es um µm.
Die kann man nicht per Augenmaß einstellen, allenfalls per Ohrenmaß, wie von Holger beschrieben.

MfG Kai
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#8
Den Azimut per Augenmaß einzustellen, ist völlig unmöglich Undecided . Da kommt es auf Winkelminuten (wenn nicht Sekunden...) an. Aber das wirst du ja noch ändern.
Viel Erfolg!

Hallo Kai! Big Grin
Zwei Doofe, ein Gedanke!
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#9
Das seh ich positiver:
Vermutlich sind wir 2 "verschränkte" Q-Bits, die über tausende Kilometer entfernt synchron agieren, ohne diesbezüglichen Informationsaustausch und ohne gegen den Limit der Lichtgeschwindigkeit zu verstoßen.
("Verschränkung" ist ein Begriff der Quantenmechanik).

MfG Kai
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#10
Hallo Milan,

erlaube mir eine kecke Frage: ist am Aufnahmekopf auch geschraubt worden?

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Eine grundsätzliche Frage beim Azimuth ist, womit man kompatibel sein möchte.
Ein Meßband braucht man nur, wenn man kein anderes gut funktionierendes Tonband-Gerät hat und/oder mit dem Rest der nach Norm eingestellten Welt kompatibel sein möchte.
Wenn man nur mit einem bereits vorhandenen anderen gut funktionierenden Tonbandgerät kompatibel sein möchte, nimmt man besser mit dem geeignete Meßtöne auf und gleicht damit das zweite Tonbandgerät ab. Dann sind beste Voraussetzungen geschaffen, daß Aufnahmen des ersten Geräts auch auf dem zweiten ohne zusätzlichen Höhenverlust wiedergegeben werden können.
Wenn das erste Gerät keinen optimal eingestellten Azimuth hat, sind danach natürlich beide suboptimal aber kompatibel eingestellt.
Für ein ordentliches Meßband müßtest du sicher mehr bezahlen müssen als dies Gerät gekostet hat.

MfG Kai
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#12
Hallo Peter!

Ja, es wurde leider an allen Köpfen geschraubt...

Ein funktionierendes Gerät, ein Akai GX-210D, hab' ich. Das hat noch die original-Kopfeinstellung.
Welche Töne sollte ich da aufnehmen?
Und worauf muss ich dann beim abspielen und ausrichten achten?

Ein Oszilloskop hab' ich auch, kenne mich damit aber nicht besonders gut aus. Das Telequipment DM64. Hab' mir das vor einem Jahr sehr günstig auf dem Flohmarkt gekauft und dann restauriert. Bisher wurde es aber nur benutzt um Oszilloskopmusik abzuspielen...
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Milan
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#13
Für die Spalt-Einstellung/Azimuth werden üblicherweise 10 kHz oder alternativ weißes Rauschen verwendet.
Das Rauschen kann auch gerne Hochpaß-gefiltert sein, weil es nur auf Frequenzen oberhalb 5 kHz ankommt.
Mit dem Pegel bleibt man etwas unter Band-Sättigung bzw exzessiver Verzerrung.

Hinweise zum Einmessen findet man zB hier:
http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/Einmessen/

Die Such-Funktion des Forums sollte aber auch viele Beschreibungen liefern.
Außer der Einstellung des Maximums des 10 kHz-Pegel ist es bei Stereo-Geräten üblich, linken & rechten Kanal im  xy-Betrieb auf einem Oszillografen oder PC mit gleichwertigem Programm zu betrachten und den Azimuth so einzustellen, daß sich eine Gerade unter 45° ergibt (Lissajous-Figur für 0°-Phasenverschiebung). Das setzt voraus, daß es in der Elektronik keinen Phasenversatz zwischen den beiden Kanälen gibt.
Ohne Meßgeräte kann man als Abgleich-Kriterium die "Helligkeit" des Klanges von Rauschen nehmen. Zunächst in Mono für einen Kanal, bei Stereo danach "verschärft" ebenso am Summen/Mono-Signal L+R. Das setzt voraus, daß man noch gut bis 16 kHz hören kann, geht also im Seniorenalter weniger gut.

MfG Kai
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#14
(20.12.2020, 22:57)TeslaTyp schrieb: Hallo Peter!

Ja, es wurde leider an allen Köpfen geschraubt...
....

Das ist nicht so schön - dann wird die Justage so ganz ohne Meßband eine etwas aufwendigere Angelegenheit (nach meiner Ansicht). Aber mit der nötigen Messerei sollte das auch zu bewerkstelligen sein.

Gruß
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#15
So, Tonkopf und Aufnahmekopf sind eingetaumelt, zwar nur nach Gehör, aber das reicht mir erstmal.

Zum eintaumeln des Tonkopfes hab’ ich mit meiner Werkausgerichteten GX-210D weißes Rauschen auf Agfa PE 49 aufgenommen.

Den Aufnahmekopf hab’ ich eingetaumelt, indem ich weißes Rauschen in die Maschine eingespeist,
auf Aufnahme gestellt, und mit der Hinterbandkontrolle den Kopf eingestellt habe.

Ich höre keinen Unterschied mehr zwischen Quelle und Hinterbandkontrolle, also für mich ist das gut genug Big Grin

Das einzige Problem ist, dass ich beim Aufnehmen immer noch Reste der alten Aufnahme durchhöre, trotz korrekter Höheneinstellung des Löschkopfes.

Wie richte ich den Azimut vom Löschkopf aus?
Kann es noch an einem anderen Problem liegen?
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Milan
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#16
Hallo 
Du meinst eine alte Aufnahme in der gleichen Richtung und nicht die Gegenrichtung. Richtig?

Ist der Löschkopf sauber?
Stimmt der Bandandruck?
Höhe richtig justiert?
Kannst du ein Foto mit Klarband einstellen?

Gruß Mani

Elektrisch schliesse ich erstmal aus.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#17
Beim Bandandruck bin ich mir nicht ganz sicher, der ist aber eigentlich noch fabrikneu eingestellt.

Ja, ich meine eine alte Aufnahme in der gleichen Richtung.

Anbei ein Bild, das Band habe ich nur für das Foto vom Bandheber genommen, normalerweise ist es natürlich drauf.


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Milan
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