(Un)wuchtiges Smaragd...
#1
Über Rubine, Topase und Smaragde aus Zwönitz wurde ja hier sicherlich schon öfters berichtet.

Nun wollte es der Zufall, dass ich auf dem Wege zum Spätdienst an einer Hausräumung einen offenbar verstorbenen, zufällig vorbeikam und mir am Straßenrand zunächst ein alter Fernseher, Namens "Rubens" auffiel, der dann auch unaufgefordert in meinem Kofferraum verschwand.
Aufmerksam darauf geworden, drückten mir die verwunderten Nachkommen noch schnell einen Smaragd-Tonbandkoffer in die Hand. Mit diesem Fang fuhr ich dann erstmal zum Dienst.

2 Tage später wollte ich es dann mal wissen, ich bin da, wie ein anderes Forum-Mitglied, ebenfalls schmerzfrei....

Es handelt sich um das BG-20 der ersten Serie mit nur einer Bandgeschwindigkeit, also 19,05cm/s.Auf die schnelle postierte ich das Teil erstmal auf einen alten DDR-Campingtisch. Steckte das (Heiß!)-gerätekabel ein, ein Band 18er Spule, vermutlich Typ CH, lag drauf. Einschalten. Kein Peng, kein Knall, sondern das vernehmliche Summen des Motors, das sanfte Aufleuchten der Aussteuerungsanzeige EM11. Was sofort auffiel, der ganze Tisch wackelte. Dass das Smaragd ja eine wuchtige Schwungmasse hat, wusste ich ja, aber eine unwuchtige? Zumindest ein Indiz dafür, dass der Riemen noch intakt war-und ja, es spielte auch. Auch nicht leiernd oder wimmernd.

Das erstmal für´s erste. Bilder und Details folgen. Natürlich wird noch Kondi-Schau und Tausch vorgenommen, auch der Riemen dürfte wahrscheinlich kurz vorm Exitus stehen.

In diesem Sinne....
A77 2- und 4-Spur, G36, RFT SK 3930, RFT CAW-WI, SP 3930 und REMA 2072 + B2725 konstant
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#2
Tach,

sehr ungewöhnlich und es ist anzunehmen das es entweder ein BG20 oder 20/1 ist. So ein Gerät ohne Riemenplatzer ist ein Weltwunder. thumbup So what.
Es gibt einige Ursachen: 1. Schwungscheibe selbst, 2. Verhärtete Riemenstelle, 3. eine Treibscheibe läuft extrem unrund. Das kann man nur Stück für Stück heraus finden und die Hauptfrage ist ob es ein Gerät mit Hilfsriemen ist.

   

Da gibt es sehr unterschiedliche Meinungen über das Laufverhalten.

LG Andre
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#3
André, ist bei Dir schon wieder "Motorenbadetag"?
VG
Wolfgang
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#4
Hey Wolfgang,

nee des war mal, es geht nur um die Veranschaulichung der ersten Motorserie. Übrigens der Motor der damals baden ging läuft heut noch im BG20 und das hätt ich niemals im Leben geglaubt.

LG Andre
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#5
Sind das eigentlich gravierende Unterschiede bei den Motoren. Ich könnt mir vorstellen das es bei den späteren Modellen mit zwei Geschwindigkeiten andere Wicklungen sind?
VG
Wolfgang
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#6
Hallo ReFuchs, Andre und Wolfgang,

aus der REPARATURANWEISUNG für das HEIMMAGNETTONGERÄT „Smaragd“, Ausgabe Januar 1960:

"Der Motor der Geräte BG-20/2 bis BG-20/4 ist ein polumschaltbarer Asynchronmotor, während die Motoren der Geräte BG-20 und BG-20/1 nicht polumschaltbar waren."


Gruß
Hajo
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#7
Ok, Danke. Das erklärt dann warum die Geräte dann 2 Geschwindigkeiten haben.
VG
Wolfgang
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#8
Hallo. Danke. ja sehr aufschlußreich.

Bei meinem handelt es sich um einen "Eintourer", das heißt es läuft nur mit 19,05. Auf dem Typenschild steht BG20.

@Andre, was meinst Du mit Hilfsriemen? Ich kenne die Kisten eigentlich nur mit dem langen Flachriemen. Ja, mich hat es auch gewundert, dass es noch lief, trotz der Unwucht auch eben nicht leierig, sondern gehörmäßig stimmt alles, auch mit Fremdbändern, die auf einer anderen Maschine bespielt wurden.

Ich hatte bisher noch keine Zeit, das Gerät zu öffnen. Inzwischen aber, hab gestern abend mal testweise wieder eingeschaltet, ging der alte Riemen über´n Jordan. Da muss ich jetzt erstmal einen bestellen, die gibt es ja gott sei dank, wieder.
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#9
Servus.

ReFuchs....Das siehst Du auf meinem Bild mit der Spirituspulle. Da ist noch ein kleiner Riemen vom Motorpulley auf eine am Motor angebrachte Rolle. Das sollte verhindern, das der Motor mit vollem Drehmoment auf die Schwungmasse wirkt. Das war m.W. nach sehr schnell wieder abgeschafft worden, weil es nichts brachte. Soweit mir bekannt sogar schon die letzten Typen des BG20 sowie beim BG20/1.
Ich hatte damals die A-Karte mit dem 7mm Flachriemen----> Den gab es nicht mehr. Auch war eine Treibscheibe hinüber und somit hab ich das Gerät auf 9,53 umgebaut und 11mm Riemen. Beim Smaragd bin ich eher der 9er Fan könnte jetzt aber ohne Probleme meinen 20er in den Urzustand zurück versetzen. Alle Teile der 7mm noch und wieder vorhanden.

   

   

Liebe Grüße Andre
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#10
Danke Dir. Muss zugeben, das habe ich so noch nicht gesehen. Ich hatte aber bisher auch nur Versionen der späteren Modelle mit 2 Geschwindigkeiten in den Fingern. Dieser Eintourer ist auch mein erster.
Unterscheidet sich aber auch optisch ein wenig von Deinem. Ich habe jetzt leider auch kein Bild zur Hand, bin momentan schon wieder mehr auf Arbeit, als zu Hause.
Ich habe einen grünen Koffer, also oben und unten in grün abgesetzt und die Platte hat eine grünliche Hammerschlag-Lackierung. Die Unterseite hat keinen Pappdeckel, sondern solche (bakelit?) runden Öffnungen. Der Netzanschluß erfolgt über einen Bügeleisen-heißgeräteanschluß.

Vielleicht kannst Du das schon etwas eindämmen.
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#11
Moin,

diese.

   

Kofferausführung gab es bis zum BG20/4 incl. des Heißgerätestecker Anschlusses. Es gab unterschiedliche Deckplatten Verschraubungen an denen man ein Gerät ausmachen kann bzw. besser damit:

   

Mein Gerät ist nachweislich von 1956

   

Ziemlich selten so zu finden.

Liebe Grüße Andre
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#12
Traumhaft!
Da hat sich aber jemand ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht, wenn man bedenkt das der Nettolohn vllt. so um 450.- Mark lag.
VG
Wolfgang
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#13
Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=269372#post269372 schrieb:Moin,

diese.

[attachment=36317]

Kofferausführung gab es bis zum BG20/4 incl. des Heißgerätestecker Anschlusses. Es gab unterschiedliche Deckplatten Verschraubungen an denen man ein Gerät ausmachen kann bzw. besser damit:

[attachment=36318]

Mein Gerät ist nachweislich von 1956

[attachment=36320]

Ziemlich selten so zu finden.

Liebe Grüße Andre
...ich bin noch nicht dazu gekommen, meines zu öffnen. Müsste auch erstmal Riemen ordern.

Ja, der Koffer kommt hin, nur dass meiner eben in grün/grau gehalten ist und die Deckplatte in grauem Hammerschlag lackiert ist. Ansonsten deckt es sich rein äußerlich weitestgehend mit Deinem Gerät.
Ich habe natürlich keine Unterlagen oder Infos dazu, weswegen ich nicht sagen kann, welches Baujahr es hat. Ich denke aber, bestimmt etwas später, wie Deines.
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#14
Hallo alle miteinander,
na das ist ja wieder mal ein für mich richtig interessantes Thema.
Ich selbst habe alle Smaragde in Kofferform (Es gab ja auch noch die Möbel-Einbaugeräte.) vom BG20 bis BG20/6.
Wie schon richtig gesagt wurde, haben das BG20 und das BG20/1 nur die eine Geschwindigkeit von 19,05cm/s und diese beiden Typen haben noch den 7mm breiten Riemen, sofern der Originalzustand noch vorhanden ist. Viele dieser Geräte wurden im Laufe der Zeit auf den 11mm-Riemen umgestellt, wohl auch deshalb, weil es die 7mm-Riemen nicht mehr gab (zu DDR-Zeiten) und wohl ach mehr Probleme machten.

Alle Smaragde ab BG20/2 aufwärts haben den 11mm-Riemen.Äußerer Unterschied zwischen BG20 und BG20/1: Das BG20/1 hat bereits ein Bandzählwerk in Form einer Uhr und einen Klangregler (Höhenabsenkung), was das BG20 noch nicht hat.

Meine Erfahrungen mit neuen Riemen, die sogar von verschiedenen Anbietern feilgeboten werden:
- Riemen ist nicht gleich Riemen, selbst wenn die Breite und der Umfang mit dem Original übereinstimmt. Die Materialstärke sollte 1,4 bis 1,5mm betragen.
- Auch das Material des Gummis kann unterschiedlich sein. Grundsätzlich sollte der Gummi nicht zu weich und zu "läpprig" sein, sonst dehnt er sich zu leicht und nimmt
die Bandteller nicht richtig mit, vor allem beim linken Teller gibt es dann beim Zurückspulen massive Probleme.- Die 11mm-Riemen, die ich bsher neu gekauft hatte,
machten keine Probleme, wenn oben genannte Dinge beachtet werden.

- Mit dem 7mm-Riemen, die ich als "neu" gekauft hatte (Ebay), gab es leider die bereits erwähnten Probleme beim Schnellspulen. Diese Riemen waren einfach zu elastisch
und zu weich. Hatte dann noch zwei Originalriemen aus DDR-Zeiten erwischt, die waren deutlich zäher und damit funktioniert es bis jetzt ... mal sehen wie lange, denn die haben auch bestimmt schon 50 Jahre auf dem Buckel.

Es ist die Frage, ob es neue 7mm-Riemen in vergleichbarer Qualität gibt. Ideal wäre sicher kein reiner Gummi, sondern Gummi mit Textilgewebe innen drin. Da gibt es aber verschiedene Firmen, die Antriebsriemen idividuell nach Kundenwunsch fertigen. Fraglich, ob man bei Ebay fündig wird.


Noch was zum Motor:
Meine Erfahrung ist, die Smaragd-Motoren sind tatsächlich nahezu unkaputtbar. Trotdem sollte man sich vor dem erten Einschalten sich davon überzeugen, daß sich die Welle leichtgängig drehen läßt.
Bei alten Fundstücken ist das oft nicht der Fall, da sind die alten Schmierstoffe verharzt und verklebt.
Auch der Motorkondensator (MP 1µF / 1kV) sollte vorher mal überprüft werden, d.h. die Kapazität mal messen und wenn vorhanden, an eine regelbare Gleichspannungsquelle von 0 bis mehere 100V anschließen, dazu ein digitales Milliamperemeter in Reihe. Wenn bei ca. 500V der Leckstrom immer noch gegen Null geht, was bei mir bisher immer der Fall war, ist der Kondensator noch guten Gewissens verwendbar.
Das originale Öl zur Schmierung der Sinterlager nannte sich "Custanol S".
Mit etwas Glück bkommt man bei Ebay noch die eine oder andere 100ml-Flasche aus DDR-Zeiten zu einem noch akzeptablen Preis.

Ganz nebenbei: Die Alle Smaragd-Motore, egal, ob eine oder zwei Geschwindigkeiten, sind als echte 3-Phasen-Drehstrommotore gewickelt.
Mit dem Kondensator wird eine sogenannte "Steinmetz-Schaltung" realisiert, mit der dieser Drehstrommotor an normalem Einphasen-Wechselstrom betrieben werden kann. Der Kondensator generiert sozusagen künstlich die dritte Phase.
Welches Tonbandgerät hat schon einen echten Drehstrommotor zu bieten?

Noch was zur Mechanik:
Die Motorwelle und die Tonwelle mit Schwungmasse stehen beide senkrecht. Das jeweilige Fußende steht bzw. dreht sich auf einer Kugel. Diese Kugeln sind meist eingelaufen und unrund und sollten auch erneuert werden.
Ein weiteres Originalöl, das man zur Schmierung beim Smaragt benötigt (Tonwelle, Bandteller usw.), ist das "Custanol K". Auch das gibt es gelegentenlich noch bei Ebay.

Zuletzt noch eine Eigenheit der Smaragd-Typen BG20/3 bis BG20/6: Diese Geräte haben zwei Bandgeschwindigkeiten 9,53cm/s und 19,05cm/s. Beim Umschalten auf die große Geschwindigkeit verdoppelt sich nicht nur die Bandgeschwindigkeit bei Aufnahme und Wiedergabe, sondern auch beim Schnellen Vor- und Zurückspulen. Mechanisch wird da nämlich gar nichts umgeschaltet, sondern nur elektrisch die Motordrehzahl.
Kennt jemand noch andere Tonbandgeräte, die diesen Effekt haben?


Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
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Menno van der Veen
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#15
Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=269214#post269214 schrieb:Servus.

ReFuchs....Das siehst Du auf meinem Bild mit der Spirituspulle. Da ist noch ein kleiner Riemen vom Motorpulley auf eine am Motor angebrachte Rolle. Das sollte verhindern, das der Motor mit vollem Drehmoment auf die Schwungmasse wirkt. Das war m.W. nach sehr schnell wieder abgeschafft worden, weil es nichts brachte. Soweit mir bekannt sogar schon die letzten Typen des BG20 sowie beim BG20/1.
Ich hatte damals die A-Karte mit dem 7mm Flachriemen----> Den gab es nicht mehr. Auch war eine Treibscheibe hinüber und somit hab ich das Gerät auf 9,53 umgebaut und 11mm Riemen. Beim Smaragd bin ich eher der 9er Fan könnte jetzt aber ohne Probleme meinen 20er in den Urzustand zurück versetzen. Alle Teile der 7mm noch und wieder vorhanden.

[attachment=36253]

[attachment=36254]

Liebe Grüße Andre

Wow! - Das 64 Jahre alte Gerät sieht kurz vor der Rente ja noch aus wie neu! Smile ... Und mit cremeweißen Bandtellern, welch Seltenheit! thumbup
Meine BG20 hat übrigens exakt die gleiche Farbgebung. Bei mir war einer der weißen Bandteller kaputt. Es war ein harter Kampf, bis ich so einen noch mal erwischt hatte...
Schönen Gruß
Chris
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Menno van der Veen
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#16
Magictape,'index.php?page=Thread&postID=270247#post270247 schrieb:Mit dem Kondensator wird eine sogenannte "Steinmetz-Schaltung" realisiert, mit der dieser Drehstrommotor an normalem Einphasen-Wechselstrom betrieben werden kann. Der Kondensator generiert sozusagen künstlich die dritte Phase.
Welches Tonbandgerät hat schon einen echten Drehstrommotor zu bieten?
Drehstrom-Motore sollten auch an Drehstrom betrieben werden.
Die Steinmetz-Schaltung ist ein Notbehelf für Fälle, in denen kein Motor für Einphasen-Wechselstrom mit Phasen-Kondensator zur Erzeugung eines Drehfeldes zur Verfügung steht.
Nachzulesen zB hier:
https://info.elektro-kahlhorn.de/drehstr...schaltung/
Damit will ich die Freunde an diesen Geräten nicht mindern.
Es schadet aber auch nichts, über die Nachteile oinformiert zu sein.

MfG Kai
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#17
Danke nochmal für die nützlichen Ergänzungen. Ich habe dann, zumindest der Beschreibung zufolge, ein BG20, denn Bandzählwerk und Klangregler gibt es ebenfalls noch nicht. Wie gesagt, es hat eben nur eine andere Farbgebung auch die bräunlichen Bandteller.
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#18
Überhaupt hatte das (oder der?) Smaragd zu seiner Zeit einige Features zu bieten. Diese Magnetkupplungen waren/sind schon der Hammer, und abgesehen vom Riementrieb, war das Laufwerk schon klasse. Überhaupt hatte man sich ja bei früheren Geräten, wie die MTG´s oder auch das BG19 schon ziemlich nahe an der Studiotechnik orientiert. Das alles mal mit 3 Motoren-wäre der Hammer gewesen.

Ich habe, außer dem Fundgerät, ja noch 3 durchreparierte Smaragde, und bin auch heute noch erstaunt, was für gute Aufnahmen sich auf vernünftigem Bandmaterial (von dem CH-Zeugs existiert kaum noch was) machen lassen. In Kombination mit einem Röhrenradio sieht das nicht nur stimmig aus, sondern klingt auch noch gut.

Übrigens, das erste "Tonbandgerät" im engeren Sinne, was ich als Kind (so mit 6,7 Jahren) in die Finger bekam, war eigentlich nur ein Diktiergerät, ein "Diktina", auch aus Zwönitz, welches bei meinem Opa im damaligen Betrieb ausgemustert wurde. Damit belaberte ich meine ersten Bänder und machte sowas wie Aufnahmen, mit dem Handmikrofon (was auch die Steuerung war) vom Radiolautsprecher.
Kurioserweise lief das Ding mit 6, irgendwas, war also mit nichts in irgendeiner Weise kompatibel. Sowohl das Gerät, als auch die Bänder sind heute nicht mehr existent. Ich mag mich erinnern, dass einige Monate später, als ich das Gerät bekommen hatte, alle 3 Riemen rissen und diese waren zu DDR-Zeiten in den 80er Jahren nicht mehr zu bekommen.
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#19
Moin,

gute Erfahrungen hab ich mit larsen777 seinen Riemen, bzw, mit Maschine Zirke. Ob die noch welche machen, weiß ich nicht. Der Zirke Riemen trullert nun schon seit 2010 in meinem BG20/5. thumbup

@Chris: Bei den Smaragden tut es jedes gute Sinterlgeröl und bei mir ist seit 12 Jahren Fleischmann Modellbahnöl in allen Laufbuchsen, die irgendwas mit Sinter zu tun haben. Carrera hatte sowas früher auch. Die weißen Wickelteller sind eine Liga für sich und echt selten. Ich hab mal welche total verbastelt. ;(

   

Das die Smaragde auch sehr gut auf,- und wiedergeben können hab ich selbst schon öfter festgestellt. Probier mal spaßenshalber ein PER528. thumbup

Hier:

Sagt eigentlich alles. Wink

Liebe Grüße Andre
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#20
...kann ich mal tun. Habe die letzte Zeit BASF DP 26 und LP35 verwendet, und das klingt auch schon ganz gut. LP35 bekommt man ja sogar neu auf 18er Spulen.

Die weißen Wickelteller habe ich persönlich noch nie gesehen, außer bei Dir, und ich hatte schon so einige Smaragde, besonders kurz nach der Wende, wo die Dinger zu Hauf im Schrott lagen. Bisher hatte ich immer diese braunen. Ebenso ist mir noch nie diese braune Lautsprecherabdeckung untergekommen, bisher hatte ich immer diese Chreme-weißen oder in meinem Fall des BG20 eine grüne, passend zum Koffer. (Wie gesagt, muss mal Bilder machen, hab im Moment aber weder Kamera noch Smartphone, was was taugt.)

Allerdings habe ich einen Smaragd mit der ausgesparten Deckplatte für den Weimar-Filmprojektor, bzw. für den Synchronisator dafür.
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#21
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=270250#post270250 schrieb:Drehstrom-Motore sollten auch an Drehstrom betrieben werden.
Hallo Kai,
da gebe ich Dir vollkommen Recht.
Drehstrommotore, die an nur einer Phase in Steinmetz-Schaltung betrieben werden, haben unter anderem den Nachteil, daß sie nur 60% der Leistung abgeben, die sie sonst direkt an Drehstom abgeben würden.
Aber die Smarad-Tonbandgeräte waren eben in mancherlei Hinsicht sehr speziell und eigenwillig konstruiert, was ja auch ihren ganz eigenen Charme ausmacht.
Die Motore wurden bei anderen Herstellern in Auftrag gegeben bzw. dazu gekauft, aber von vorn herein für den Einphasen-Betrieb in Tonbandgeräten konzipiert.
Bei dem BG20 und BG20/1 hätte man auch einen richtigen Einphasen-Asynchron-Motor nehemen können, aber ich bin mir nicht sicher, wie es zu diesem Zeitpunkt in der damaligen DDR mit den Know-How zu diesem Motortyp bestellt war.
Die Smaragde ab BG20/2 aufwärts hatten dann einen Motor mit zwei Geschwindigkeiten, einen sogenannten "Dahlander-Motor" und diese Wicklungsart gibt es nur 3-Phasen-Drehstrom-Technik.

Das spätere Tonbandgerät BG23 hatten dann einen richtigen Einphasen-Asynchronmotor.
Schönen Gruß
Chris
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#22
Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=270269#post270269 schrieb:Bei den Smaragden tut es jedes gute Sinterlgeröl
Hallo Andre,
dem möchte ich auch überhaupt nicht widersprechen.

In der originalen Serviceanleitung zu der Baureihe Smaragd BG20 ... BG20/4 wurden explizit die Öle "Custanol S" und "Custanol K" vorgeschrieben.
Ich war nur seinerzeit erstaunt, als ich mit dem Restaurieren meiner ersten Smaragd-Geräte begann, daß diese Öltypen noch zu bekommen waren.
Da habe ich halt eine echte "Originalschmierung" realisiert. Wink Das sollte aber kein Dogma sein.
Aber klar: Moderne synthetische Sinterlageröle sind sicher in vielerlei Hinsicht besser.

Noch was anderes: Ich habe mir das YouTube-Video angesehen, in dem Du Dein BG20 vorführst.
Welch vertraute, dezente Mechanik-Geräusche!
Du hast das Gerät ja auf 9,53er Geschwindikeit umgebaut und einen 11mm-Riemen drin (alle Riemenscheiben entsprechend geändert), wenn ich es richtig verstanden habe. Wie ist das mit der Entzerrung bei Aufnahme und Wiedergabe, da muß doch theoretisch die Schaltung entsprechend geänder und angepaß werden, oder?
Oder kann es sein, daß das gar nicht notwendig war, weil die originalen Bänder vom Typ CH in der Höhenwiedergabe so schlecht waren und die Entzerrung im Original dem entsprechen hochgeschraubt war, daß sie in der 9,53er Geschwindigkeit für modernere, höhenempfindlichere Bänder gleich so paßt? (Mit der Vormagnetisierung kann man ja auch noch bißchen was rausholen.) - Kurz: Hast Du da Änderungen vorgenommen?

Schönen Gruß
Chris
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#23
ReFuchs,'index.php?page=Thread&postID=270271#post270271 schrieb:Die weißen Wickelteller habe ich persönlich noch nie gesehen
Die weißen Bandteller gab es nur beim BG20, und da möglicherweise auch nur in der ersten Serie oder in den ersten Serien. Bin mir nicht sicher, ob nicht bereits bei den späteren Serien des BG20 dann schon die rotbraunen Bandteller verwendet wurden, wie sie in allen übrigen Smaragd-Typen einheitlich zu finden sind.
Also die weißen Teller sind echt selten.
Schönen Gruß
Chris
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Menno van der Veen
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#24
Das meine ich aber auch, wie gesagt, in freier Wildbahn habe ich das noch nicht gesehen.

Kleines Update an dieser Stelle: Mein Exemplar ist es offen, es fehlt allerdings das innen angebrachte Typenschild. Das Gerät hat (hatte) einen 7mm Riemen. Ich habe noch keinen Ersatz, als dieser riss, spielte es aber.
Die Capstanwelle schlackert, was wahrscheinlich auch die Unwucht erklärt, d.h. die kann man mit der Hand etwas hin und her bewegen. Gejault hatte es aber hörbar nicht, kann aber auch sein, dass das mit der Aufnahme auf dem CH-Hobel nicht so auffiel, vermutlich sogar von Mittelwelle aufgenommen.

Ich muss jetzt erstmal sehen, wo ich Riemenmaterial herbekomme, ich habe bei E... keinen Account und muss demnach mal schauen, wer sowas führt.
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#25
Hallo ReFuchs,

etwas irritiert nehm ich zur Kenntnis das Du das schlackern der Capstanwelle erwähnst. Das ist völlig normal. Wichtig ist der hintere Lagerbock der gerne mal verrutscht und die Capstanwelle schief stehen lässt. Das passiert wenn das Gerät etwas unsanft abgestellt wurde. Das kann auch die Welle verbiegen. Da reichen Zehntel bei dem Gewicht der Schwungmasse. Somit würde sich das Unwuchtige erklären lassen. Dazu sollte man das Teil mal in die Drehbank spannen und mit der Meßuhr abfahren. Alles andere wäre bei den kleinen Durchmessern des Riementriebes fast unmöglich. Hier: oder Hier sollte das schon klappen. Wenn Du keinen Account hast, schlägt bestimmt jemand in Deiner Nahe für Dich zu.

Hier mal ein permanenter Schiefstand an meinem BG20

   

Das Band lief regelrecht nach unten und schliff an der Spule. Das hat man mit verbiegen der Andruckrolle versucht zu kompensieren. Lustig war da mit TP Band.

   

Bei mir hat das alles keine Rolle gespielt da ich auf 11mm umgebaut hab und eh alles draussen hatte.

LG Andre
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#26
ReFuchs,'index.php?page=Thread&postID=271152#post271152 schrieb:Die Capstanwelle schlackert, was wahrscheinlich auch die Unwucht erklärt, d.h. die kann man mit der Hand etwas hin und her bewegen. Gejault hatte es aber hörbar nicht

Hallo ReFuchs,
ohne Riemen hat die Capstanwelle immer ein erhebliches Spiel, d.h. sie "schlackert". Wenn die Lagerböcke noch i.O. sind und richtig justiert, wird die Welle vom Riemen in die richtige Position gedrückt und das "Schlackern" ist weg. Es sei denn, die Welle hat einen "Drücker bekommen", wie das Andre schon erwähnt und erklärt hat.
Ansonsten hat die Schwungmasse über 2kg Gewicht, weshalbs sie normalerweise in sich absolut rund laufen muß, wenn sie korrekt ausgewuchtet ist, was normalerweise der Fall ist.
Unrundes Laufen des Bandes (nicht der Welle!), was natürlich zu einem Jaulen führt, kann auch an nicht ausreichender Andruckkraft der Gummirolle liegen, zumal der Gummi nach den vielen Jahren mittlerweile deutlich härter ist als ursprünglich. Wichtig dabei ist, daß der Zugmagnet für die Tonrolle richtig bis zum inneren Anschlag anzieht. Die Mechanik dafür muß natürlich entsprechend leichtgängig sein. Das war bei einem meiner Geräte mal nicht der Fall, deshalb jaulte es.
Auch der richtige Bandzug, der von den Rutschkupplungen erheblich abhängt, spielt hier eine Rolle.

Nach einem 7mm-Riemen (noch original aus DDR-Zeiten) könnte ich eventuell noch herbekommen. Ich fahre mal die Antennen danach aus. Der Preis dürfte zwischen 10 und 20 € liegen.
Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
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Menno van der Veen
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#27
...Danke Euch, ja preislich passt das schon....

In der Tat, scheint die Welle nicht ganz gerade zu stehen, ich vermute auch mal, dass die mal eine bekommen hat. Möglichkeiten mit Drehbank hab ich nicht, dafür aber diverse Schwungmassen noch im Karton aus Schlachtgeräten.
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