Nagelneuer "Walkman" für 26 €
#1
Hallo zusammen,
in einem großen Online-Kaufhaus habe ich das Teil entdeckt. Es ist kein NOS, sondern ein lieferbares Gerät, quasi ein kleiner Radiorekorder im "Walkman"-Format. Die Ausstattung für 26 € ließ aufhorchen: Autoreverse-Kassettenteil mit Aufnahmefunktion (Radio, Mikrofon) und eingebautem Lautsprecher. Also: her damit!

   

Die Beschriftung ist irreführend: Da ist nix "Digit" und es ist auch kein Player, sondern ein Rekorder. 

Von oben sieht das Gerät dann so aus:

   

Die Aufnahmetaste drückt man leicht versehentlich - bei bereits bespielten Kassetten wäre das ein Desaster. Ansonsten kann man zwei Reverse-Modi wählen und auf Knopfdruck die Richtung wechseln. Das funktioniert alles leidlich. 

Seitlich sind die restlichen Bedienelemente:

   

Unterhalb der Kopfhörerbuchse (es liegen sogar einfachste Ohrstöpsel bei) ist ein Loch - da ist das Mikrofon untergebracht. Die Aufnahmequalität ist extrem verrauscht und leise. Selbst als Diktiergerät ist das unbrauchbar. Radioaufnahmen gelingen besser, aber die Aufnahmelautstärke ist vom Wiedergabepegel abhängig (es wird aber nicht über das Mikrofon aufgenommen, was ich schon fast vermutet hätte). Interessantes Design.

Für die Lautstärkeregelung und Sendereinstellung braucht man Fingergefühl - das ist schon grobschlächtig und fummelig.

"T" steht übrigens für "Tape" und "R" für Radio - nicht T für Tuner und R für Recorder, was ich logischer gefunden hätte. 

Man kann das Gerät mit zwei AA-Zellen oder externem Netzteil betreiben, das aber nicht zum Lieferumfang gehört:

   

Der Tonkopf ist auch interessant. Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt - ein Halbspur-Tonkopf (also quasi Mono-Autoreverse):

   

Das Bild habe ich leider nicht schärfer hinbekommen. Löschköpfe habe ich nicht ausmachen können (ich hätte ausklappbare Permanent-Magnete vermutet). 

Vielleicht ist das hier der Löschkopf?

   

Gute Kassetten (vor allem bereits bespielte) würde ich nicht einlegen wollen. 

Das komplette Gerät ist also Mono, der Lautsprecher reicht für Sportübertragungen und die Nachrichten. Musik hören macht damit jedenfalls keinen Spaß. 

Wofür braucht man so ein Gerät? Es ist erstaunlich, was man für sein Geld bekommt und dass so etwas überhaupt noch produziert wird. Man kann damit spontan zwischendurch und unterwegs einen Radiomitschnitt machen, allerdings darf man keine Tonqualität erwarten. Musik ist damit ausgeschlossen. Ich könnte damit meine Lieblingssendung "Hart an der Grenze" auf WDR5 aufnehmen, ggf. sogar mit Netzteil timergesteuert und 90 Minuten am Stück. Das ist eine sprachlastige Comedy-Sendung, die hier 5x im Jahr vor Ort produziert wird, mit Wilfried Schmickler. Einen ernsthaften Nutzen hat das Gerät nicht, aber ich denke, ich packe es mal in den Wohnwagen. Man weiß ja nie...
Liebe Grüße
Thomas
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#2
Danke für die Vorstellung; oder soll ich sagen "Warnung" ? Das sind dann 26 Euro, die man sich sparen sollte.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#3
Für ein paar Euro mehr hättest du den Sony WA-5000 bei ebay erwerben können:
https://www.ebay.de/itm/RARE-SONY-WA-500...SwSpNflX3S
Der hat mich vor ca. 45 Jahren auf Reisen begleitet.
Damit konnte ich zB abends/nachts in Honduras die Blues-Sendungen von KAAY, Arkansas, auf Kurzwelle hören und aufnehmen oder lokale Musik von Mittelwelle/UKW oder LIVE-Athmospäre mit Meeresbrandung und lokalen Bands.

MfG Kai
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#4
Danke für den Beitrag, ich fand das mit dem Halbspur-Mono-Tonkopf echt interessant. Das ist auch tatsächlich etwas, was Kassetten besser gelöst haben als Tonband, volle Kompatibilität zwischen Halbspur und Viertelspur durch das durchdachtere Spuren-Layout bei Viertelspur-Stereo, bei dem die beiden Kanäle einer Seite direkt untereinander liegen und der Halbspur-Tonkopf die Summe aus beiden in Mono abtasten kann. Mir ist bis heute unbegreiflich, warum man das bei Viertelspur-Tonband anders gemacht hat, sodass man dort immer ein Wirrwarr aus "ein Kanal vorwärts, der andere rückwärts" bekommt..
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#5
(12.11.2020, 10:35)eudatux23 schrieb: Mir ist bis heute unbegreiflich, warum man das bei Viertelspur-Tonband anders gemacht hat,

Man hat dadurch mehr Platz für die beiden Spulen samt Kern, mehr Abstand und größere Kanaltrennung.

MfG Kai
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#6
(12.11.2020, 11:22)kaimex schrieb:
(12.11.2020, 10:35)eudatux23 schrieb: Mir ist bis heute unbegreiflich, warum man das bei Viertelspur-Tonband anders gemacht hat,

Man hat dadurch mehr Platz für die beiden Spulen samt Kern, mehr Abstand und größere Kanaltrennung.

MfG Kai

Naja, das Problem ist, dass je nach SItuation durchaus mal die rückwärts laufende andere Seite reinbluten kann. Da ist es doch angenehmer, wenn einfach der andere Stereokanal der gerade aktiven Spur dies tut und man etwas Kanaltrennung verliert.

Aber wieso hat man mehr Platz, wenn man A-Links, B-Rechts, A-Rechts, B-Links macht statt A-Links, A-Rechts, B-Links, B-Rechts? Die Spurbreite ist doch immer jeweils 0,75 mm pro Spur bei Viertelspurtonband, egal welche Spur da nun liegt.
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#7
Jede "Spule" besteht aus einem lamellierten µMetall-Kern von der Höhe des Spaltes. Darauf ist eine Spule gewickelt, Bei edlen Köpfen befindet sich noch Abschirm-Blech zwischen beiden Systemen. Je mehr Platz übrig bleibt, um so mehr Draht kann man auf den Kern wickeln, um so mehr Spannung kommt "hinten" raus und um so leichter kommt man damit über das Eigenrauschen des Vorverstärkers.
Bei den kleinen Köpfen in Cassetten-Recordern und dem geringen Abstand zwischen den beiden Spulen-Systemen muß da allerlei Abstriche machen.
Bei Studio-Köpfen werden die Kerne extra in Spalt-Nähe V-förmig gestaltet, um die beiden Syteme weiter auseinander zu bekommen.

MfG Kai
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#8
Als Vierspur "erfunden" wurde, war in der Tat die Kanaltrennung bei dicht nebeneinander liegenden Systemen das Problem. Damals wurde noch viel mehr Mono als Stereo aufgezeichnet. Und deshalb war es vorteilhaft, die Systeme weiter auseinanderzulegen. Angenehmer Nebeneffekt: Halbspur - Stereo kann auch mit Vierspurgeräten wiedergegeben werden.

Gruß
Wenni
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#9
Interessant wäre aber jetzt doch was für ein Löschkopf bzw welches Löschsystem eingebaut ist. Findige Bastler könnten dann vllt. ein Halbspur-Stereo Gerät aus einem normalen Deck bauen. Würde sicher klanglich etwas bringen. Und 26€ für nen TK find ich nicht zu teuer.
VG
Wolfgang
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#10
Ich besitze Diktiergeräte, die auch nur einen Kopf aufweisen. Ich weiß nicht, ob da der Bias so hoch ist, dass er zum Löschen reicht oder ob ein zweiter Spalt im Kopf ist. Es ist jedenfalls keine Lösung mit einem Dauermagneten, der ans Band geschwenkt wird.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Ganz einfache Bandgeräte löschen meist mit einem Elektro-Magneten. Das funktioniert zuverlässiger als ein ran geklappter Permanent-Magnet

MfG Kai
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#12
Wo ist er dann im vorliegenden Fall?
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Auf Bild 5 im ersten Beitrag wäre er rechts vom rechten Bildrand zu vermuten...

MfG Kai
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#14
(12.11.2020, 14:38)Wenni schrieb: Angenehmer Nebeneffekt: Halbspur - Stereo kann auch mit Vierspurgeräten wiedergegeben werden.
Das funktioniert aber nur, wenn in Zweispur mit 2,75mm breiten Spuren aufgenommen wurde. Bei "normalen" 2mm Zweispurköpfen liegt der rechte Kanal zu tief und wird nur zum Teil vom unteren Vierspursystem abgetastet, sprich der rechte Kanal ist zu leise.

Viele Grüße
Volker
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#15
Ich bezweifle, dass man mit einem Permanentmagneten viel Löschen kann.
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#16
(12.11.2020, 19:22)kaimex schrieb: Auf Bild 5 im ersten Beitrag wäre er rechts vom rechten Bildrand zu vermuten...

MfG Kai

Und im Prinzip auch links, da das Gerät in beide Richtungen aufnehmen kann. Aber da ist nur eine Plastik-Bandführung auf beiden Seiten des Tonkopfes - beide Bandführungen sind immer im Betrieb "unten", ungeachtet der Laufrichtung. Es wechselt bei der Laufrichtung nur der aktive Capstan und seine Andruckrolle.Tatsächlich löscht das Gerät ordentlich auch ohne Löschkopf, was mich erstaunt hat. Ist doch schön, wenn mal was gut funktioniert  Tongue.

(12.11.2020, 21:58)Stefan_K schrieb: Ich bezweifle, dass man mit einem Permanentmagneten viel Löschen kann.

Doch, auch solche Geräte hatte ich schon. Das funktioniert tatsächlich. Es gab auch Geräte mit starken Permanentmagneten, durch die man eine Kassette geschoben hat um sie vollständig in einem Rutsch zu löschen. Hatte ich früher auch mal. Und zwar das hier:
   

Ich meine aber in Erinnerung zu haben, dass das Grundrauschen höher war - was aber auch an den grundsätzlich schlechteren Geräten gelegen haben kann oder wird.
Liebe Grüße
Thomas
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#17
(12.11.2020, 00:52)Darwin schrieb: Der Tonkopf ist auch interessant. Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt - ein Halbspur-Tonkopf (also quasi Mono-Autoreverse):

Vor allem: Wie kann man heute noch ausreichende Stückzahlen von so einem speziellen Tonkopf produzieren, daß die ganze Geschichte profitabel wird? Huh
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#18
Geräte mit Permanentmagnet-Löschkopf erkennt man auf den ersten Blick daran, dass der Löschkopf schwenkbar eingebaut ist und nur bei Aufnahme ans Band gebracht wird (meistens so ca. um 30 Grad gedreht). Bei meinem Panashiba (voller Ernst!), den ich verdächtigt hätte und gerade zur Kontrolle begutachten wollte, ist sogar ein echter LK verbaut.
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#19
Es ist so schade, daß es keine tragbaren Kassettenspieler mehr gibt. Die alten sind inzwischen alle kaputt (oder gehen zu dreistelligen Preisen weg) und neu gibt es halt sowas wie oben beschrieben. Ich hatte mal für (heruntergesetzte) 9 Euro aus Neugier einen Restposten aus dem Aldi mitgenommen, dieses schwarz-silberne Ding, das öfters als Kassettendigtalisierer angeboten wird. Wenn man Kassetten damit abspielt, kann man nur ein schlechtes Bild von diesem Medium haben. Ende der 2000er Jahre, als Sony den Verkauf von tragbaren Kassettenspielern endgültig eingestellt hat, kaufte ich mir im Abverkauf einen nagelneuen WM-EX194. Absoluter Mist, schon neu. Sad

Viele Grüße
Nils
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#20
(13.11.2020, 21:16)tk141 schrieb: Es ist so schade, daß es keine tragbaren Kassettenspieler mehr gibt. 

Der Markt reguliert das. Wenn die Leute so etwas haben wollen würden und kauften, würde so etwas noch produziert werden (also in wertiger Form - nicht so'n Plasikklapperkasten wie das von mir vorgestellte Gerät). MD-Rekorder baut auch niemand mehr. 

Ich habe seit über 10 Jahren einen Zoom-Field-Rekorder, der gerade im Aufnahmebereich alles besser macht, als das es ein Walkman der gleichen Preisklasse je machen konnte. Und offen gestanden: auch ein MD-Rekorder (habe ich sogar noch als Portable)! Wenn es um's reine Abspielen geht: einen Sony DD gibt's ja noch gebraucht und die sind auch noch irgendwie wieder flott zu machen.
Liebe Grüße
Thomas
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#21
Ich komme bezüglich des Kopfes gerade nicht aus dem Staunen heraus. Einen derartigen Kopf für Kassettengeräte habe ich noch nie gesehen, und damit lebt meine alte Fantasie nach einem Stereo Halbspur-Kassettendeck gerade wieder auf... Wenn man den Kopf in ein anderes Gerät einbauen kann. Nur bräuchte man dazu dann noch einen geeigneten Löschkopf.
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#22
Hallo zlois,

ich habe mal einen Posten Halbspur-Cassetten-Köpfe mitsamt Löschköpfen ersteigert, die vermutlich zu einem Uher-Sprachlabor-Gerät gehören. Bilder z.B. hier: kennt sich jemand mit dem Tascam 238 aus ?.

Sag Bescheid, wenn Du gerne welche hättest Smile

Viele Grüße
Andreas
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#23
(13.11.2020, 21:16)tk141 schrieb: Es ist so schade, daß es keine tragbaren Kassettenspieler mehr gibt. Die alten sind inzwischen alle kaputt (oder gehen zu dreistelligen Preisen weg) und neu gibt es halt sowas wie oben beschrieben. Ich hatte mal für (heruntergesetzte) 9 Euro aus Neugier einen Restposten aus dem Aldi mitgenommen, dieses schwarz-silberne Ding, das öfters als Kassettendigtalisierer angeboten wird. Wenn man Kassetten damit abspielt, kann man nur ein schlechtes Bild von diesem Medium haben. Ende der 2000er Jahre, als Sony den Verkauf von tragbaren Kassettenspielern endgültig eingestellt hat, kaufte ich mir im Abverkauf einen nagelneuen WM-EX194. Absoluter Mist, schon neu. Sad

Viele Grüße
Nils

Ich habe jetzt endlich wieder einen "Walkman", der funktioniert, einen Grundig Beat Boy 85, er ist gerade angekommen. Made in South Korea - aber eben schon vor über 30 Jahren. Augenscheinlich unbenutzt, in Originalverpackung. Ich habe gerade eine selbstbespielte 90er zum Test hineingetan, er leiert nicht, auch nicht in Bewegung. Und das, obwohl der Riemen ja auch noch aus den späten 80ern stammt. Und ordentlich laut drehen kann man ihn auch.

Er war nicht einmal teuer. Ist das schön. Smile

Viele Grüße
Nils
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#24
Hi Nils,
ich musste erst einmal gucken, welcher der "85" genau war: http://stereo2go.com/forums/threads/grun...door.5119/

Man, ist das ein geiler Flashback. Ich erinnere mich noch daran, dass die Philips- und Grundig-Walkmen in Relation viel zu teuer waren und wir uns damals immer gefragt haben (als Schüler), wer die überhaupt kauft? War klar, bei uns musste es Sony oder Aiwa sein - wer sowas nicht hatte, war außen vor. Und wer den Sony DD hatte, war King. Aber jetzt so, im Nachhin, finde ich das Grundig-Plastik-Teil einfach nur geil!

Und dass der anstandslos läuft, verwundert mich auch. Aber es freut mich auch für dich! Cooler Kauf!
Liebe Grüße
Thomas
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#25
Hallo Thomas,

danke - ja, Sony oder Aiwa - ganz genau die mußten es sein. Philips und Grundig waren eher die Geräte, die Leute von ihren Eltern zu Weihnachten bekommen haben, weil es die beim Radio-Fernsehladen im Örtchen gab.

Da meiner tatsächlich noch originalverpackt war (mit Garantiekarte, allen Folien, der Kopfhörer mit den gelben Polstern hat seinen Platz offenbar noch nie verlassen, ich habe ihn auch noch nicht angerührt) und keine Gebrauchsspuren aufweist, könnte es tatsächlich sein, daß er vor 30 Jahren ein Ladenhüter war, vielleicht auch vom Design her zu 80er, wo die Mode Anfang der 90er schon andere Designs (weniger bunt bedrucktes Plastik, eher technischer Profi-Look) hervorgebracht hatte. Und der Name "Beat Boy"! Da war ja selbst "Moving Sound" von Philips weniger peinlich. Von Philips gab es übrigens auch ganz tolle, bunte, zeitgeistige Designs, die allerdings nach ein paar Jahren wieder "out" waren. Entsprechend teuer ist das Zeug heute auf ebay. Mein Grundig war wahrscheinlich der billigste NOS-Kassettenspieler von ganz ebay, denn er hat mich nur 25 Euro plus Versand gekostet. Ein Schnapper, zumal der Verkäufer dazugeschrieben hatte, daß er die Funktionsfähigkeit getestet hatte.

Ich hatte hier mal irgendwo aufgeschnappt, daß die Beat Boys mechanisch recht zuverlässig und reparaturfreundlich sind, sonst hätte ich nie danach gesucht. Ich wollte ja auch einen "Personal Stereo", der läuft, daher schien mir der Kauf eines eher einfachen Modells eine gute Sache zu sein. Kein Autoreverse, kein Bandsortenschalter, kein Dolby, aber ein 3facher Equalizer, der tatsächlich etwas bewirkt. Und das Ding kann richtig LAUT spielen.

Viele Grüße
Nils
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#26
Also wie es aussieht sind diese Beat Boys aus Korea eigentlich Samsung MyMys.

Ich habe einen Grundig Beat Boy 160 und 170. ich bin da leider nicht so beeindruckt von. Der 160 ist aus Taiwan. Ich habe bei Beiden Probleme mit dem Bandlauf, trotz neuer Andruckrollen und nachgespannter Andruckfeder werden viele Cassetten nicht korrekt abgespielt. Der Klang an sich ist bei beiden Geräten gut, verglichen zum Walkman DD Leiern die in Bewegung aber schon und haben auch von Haus aus keinen besonders guten Gleichlauf. Außerdem hört man bei Beiden ein deutliches Motorsurren im Kopfhörer und der Beat Boy 160 knistert, wenn Smartphones in der Nähe sind. Ich hab zwar noch mal ne Masse an alle Metallteile gelegt, aber trotzdem knackt und knistert es munter. Ich finde die 90er Designs eher „unprofessioneller“, gerade da kam doch dieser rundliche Kinderspielzeug Look. Die Geräte waren zwar kompakter, aber nicht schöner.

Bestes Beispiel ist ja die DD Linie. Bis zum DD 30 sind sie eckig und wirken professionell, der DD 33 hat dann die hässlichen 90er Rundungen. Ich hab übrigens noch einen DD 33 OVP, der läuft mit neuem Center Gear. Ebenso mein Ur DD, den ich regelmäßig benutze. Nachdem ich jetzt mehrere Budget Geräte und auch hochwertigere Geräte von aiwa probiert habe empfinde ich die DDs eigentlich als ziemlich alternativlos. Einen WM D6C hab ich auch noch. Der 1 kg Klotz ist mir aber viel zu klobig zum Rumtragen.

LG Tobi
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#27
Ah, danke für die Info - Samsung hat die also gebaut ("echtes" Grundig gab es zu der Zeit ja schon nicht mehr). Das Leiern schon bei kleinster Bewegung kenne ich von dem weiter oben erwähnten Sony WM-EX194, das war der Letzte, den es noch neu gab, leider übler Billigmist. Dagegen wirkt der Samsung-Grundig wie eine Burg.

Ja, Sony DD wird oft empfohlen, leider werden die sehr teuer gehandelt, wird wohl Gründe haben.

Ich war jetzt erst einmal froh, wieder das alte Walkman-Feeling erleben zu dürfen.

Viele Grüße
Nils
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#28
Echtes Grundig gab es zu der Zeit schon noch, aber die Walkmans waren von Anfang an zugekauft und Grundig hatte ja schon seit den 50ern Werke in anderen Ländern. Korea war da soweit ich weiß neu, aber ich hatte mal einen alten U Matic Recorder, ich glaub der war von Panasonic aus den frühen 70ern, da stand auch Grundig drauf. Also dieses Zukaufen und Umlabeln (was ich auch bei anderen Herstellern nie verstanden hab) scheint es schon immer gegeben zu haben.

Ich interessiere mich ja sehr dafür, was es von Samsung und GoldStar in der Zeit Alles so gab, diese Marken sind in den 80ern fast ausschließlich unter anderen Brands in Deutschland vorgekommen. Entweder es war irgend ne Katalog Marke wie Universum oder eben ein namhaftes Deutsches Fabrikat. Schlecht waren die Sachen jedenfalls nicht, nur kein High End. Ich habe bei YouTube einige Werbespots entdeckt und weiß z.B. dass der Beat Boy 80 exakt im gleichen Design auch im Samsung Lineup auftaucht. In Korea scheint sich das Wort „Walkman“ nicht so etabliert zu haben wie bei uns. Offensichtlich wurden da nur Produkte der inländischen Hersteller gekauft, man sagte dort scheinbar „Minicassette“, denn wenn man bei eBay Grundig, Aiwa, Panasonic oder sonstwas für einen Hersteller eingibt und „Walkman“ dahinter schreibt dann tauchen sämtliche Geräte dieser Hersteller auf obwohl der Name ja ein eingetragenes Warenzeichen ist. Koreanische Geräte findet man in Verbindung mit diesem Wort aber gar nicht bis ganz selten, nicht nur, weil sie hier kaum im Umlauf waren, sondern weil sie dort nicht so genannt wurden. Das interessante am Beat Boy 170 ist in dem Zusammenhang, dass ich den im Gegensatz zu den anderen Geräten von Grundig unter keinem anderen Brand gefunden habe. Das scheint ein OEM Gerät zu sein, dass es nur unter diesem Namen gibt.

Der Beat Boy 150 aus Taiwan ist auch unter dem Brand „Fair Mate“ verkauft worden.

Und wie du schon sagst Grundig und Beat Boy klingt halt total nach alten Leuten, die sich was hippes für coole Kids ausgedacht haben. Ich fänd den Beat Boy 170 Als Samsung MyMy Whatever auch viel cooler, aber natürlich nicht so cool, die die Japaner. Wobei der 170er schon ein fetziges Design Hat und der Beat Boy Schriftzug ist da auch so peppig, dass er gar nicht mehr so uncool ist. Optisch finde ich den Aiwa HS P07, den auch Michael J Fox in zurück in die Zukunft hat einen der schönsten Walkmans aller Zeiten. Ich liebe die DDs und finde sie zeitlos. Da es für mich aber seit Jahren nix Anderes gab hab ich mich an Ihnen etwas satt gesehen. Früher waren die für 15 Euro bei eBay in Massen. Ich weiß nicht wie viele ich davon schon hatte, mittlerweile sind sie unbezahlbar.

Walkmans am Laufen zu halten wird mit zunehmender Alterung immer schwieriger. Je komplexer sie sind umso ätzender ist es. Ist also vielleicht gar nicht so verkehrt, ein recht einfaches Gerät zu benutzen. Meine DDs sind in letzter Zeit häufiger kaputt und ich weiß nicht wie lang ich sie noch am Leben halten kann, denn häufig sind die Probleme mechanisch und mir gehen langsam die Teile aus.

LG Tobi
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#29
Ja, das war auch mein Kalkül, soll nicht leiern, gut brüllen, muß aber fürs authentische Gefühl kein High End sein, was nicht dran ist, geht auch nicht kaputt.

Ich hatte Ende der 90er einen sehr schicken, flachen Panasonic mit Metallgehäuse, der war klanglich richtig gut und ziemlich HighTech (ich glaube, auch direktgetrieben?). Leider hat er nicht lange gehalten. Dann hatte ich mir einen ähnlichen noch einmal gebraucht gekauft, das war auch nur ein kurzes Vergnügen. Walkman-artige Geräte waren halt mit einem Verfallsdatum versehen, waren sie kaputt, hat man sich einen neuen gekauft. Nur leider gab es irgendwann keine neuen mehr, weil man für 25 Euro einen Discman bekam und dann hatten die MP3-Player den Durchbruch.

„Minicassette“ ist auch nett, ich hätte da jetzt an ein Diktiergerätemedium gedacht. Wink

Viele Grüße
Nils
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#30
Hallo!

Angeregt durch Eure guten und weniger guten Erfahrungsberichte,
habe ich spontan nach meinem ersten und einzigen portablen CR-
Spieler gefahndet. Und ihn auch recht bald gefunden. Außer frischen
Batterien, eine CC mit Roxy-Music und Lionel Ritchie steckte noch
drin, nur noch den orginalen KH drangestöpselt, und eingeschaltet.

Voller Spannung, was sich tut.
Ja, was soll ich schreiben?
Dat Teil löpt - als ob er nicht die letzten 15 Jahre in einer Schublade
geschlummert hätte. KEIN Leiern hörbar!
Weder Riemen gewechselt, noch jemals gesäubert (ja, ich bin "wartungs-
faul"!). Gekauft bei Brinkmann Saturn/Hannover in 1988 (89 (s. RG.).

   

Und die olle CC hört sich auch ziemlich gut an. Mit meinem "richtigen"
Kopfhörer (AKG Quincy Jones Ed.) läßt sich das bestimmt steigern.

Jetzt werde ich erst einmal einige CC durchnudeln. Und auch das UKW-Teil
benutzen. Bevor er wieder in der Versenkung verschwindet. Dann aber nicht
mehr soooo lange...

AIWA HS-T37
   

Gruß
Wolfgang
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#31
Ja. Je flacher und kleiner sie waren umso schneller gingen sie kaputt, war bei mir auch so. Die haben maximal 2 bis 3 Jahre gehalten bei täglichem Einsatz. Die Leute meinen immer heute ginge Alles schneller kaputt, aber das stimmt nicht. Smartphones halten viel länger, als Walkmans. Wenn nicht die Scheibe bricht, tauschen Leute die Geräte meist, weil sie meinen sie bräuchten was Neues und die Vertragsverlängerung es anbietet. Auch mein DD 33, den ich um 2000 noch neu bekommen hatte war ständig kaputt. Bei mir war der quasi im Dauerbetrieb. Einmal wurde er mir getauscht, da war das Center Gear schon out of the Box gebrochen. Ständig sind die Tonkopf Kabel abgerissen. Irgendwann hab ich sie selbst angelötet und dann Bastelkleber drüber gekippt, das hielt dann, dafür entstand dann irgendwann ein Masseknacken, das ich damals noch nicht verstanden hab (der Bandlauf wird durch eine Feder mit dem Rest des Chassis verbunden, sobald man die Klappe schließt, diese Feder wird irgendwann müde und drückt nicht mehr zuverlässig den Bandlauf. Ich hab das Gerät dann VERSCHENKT. Heute undenkbar. Danach hab ich mir ganz viele ältere DDs bei Ebay gekauft. Ein Bekannter aus der Schweiz reparierte mir die CGs, manchmal hatte ich sogar Glück und die waren noch intakt. Ich hatte eine Menge Ur DDs und DD IIs, sowie einen neuwertigen DD 30, einen DC2 und einen DD 9, dazu hatte ich außerdem mehrere TPS L2 und Walkman 7, einen Walkman 7 hab ich heute noch, krieg ich aber auch nie richtig zu laufen (man hört das Motorenbrummen im Motor, schätze das sind die Tantals, man findet aber nirgendwo ein Service Manual von dem Gerät und auf den dämlichen Tantals die da drin sind stehen keine Werte drauf), außerdem Leiert das Ding... hier ist es nicht so wie beim DD, dass das CG bricht, sondern dass Zahnräder schrumpfen und dann nicht mehr zuverlässig ineinander greifen.

Hätte ich damals gewusst was das mal Alles Wert ist, hätte ich nicht Alles durch windige Tauschgeschäfte abgegeben oder an Freunde verschenkt. Damals wollten viele Freunde einen DD. Ich hab immer wieder welche besorgt. Wenn die Kratzer hatten, hat man gar nix mehr dafür bekommen und so sind die in Sammlerkreisen damals munter weiter gereicht worden. Nur den Boodoo Khan hatte ich nie. Einen DD 3 hatte ich glaub ich auch mal, aber den mochte ich optisch nie so.

DC2 und DD9 hat man damals für 70 bis 80 Euro im Topp Zustand gekriegt, auch wenn man immer einige Zeit suchen musste. Walkman 7 und TPS L2 gabs für 30 bis 50 Euro.

Bei Kleinanzeigen findet man manchmal DD oder DD II für um 50 Euro, wenn man schnell ist, aber das ist auch weniger geworden. Mittlerweile sind Alle größenwahnsinnig. Ich war mal in so ner Whatsappgruppe von Walkman Sammlern, da wird man nur noch zerfleischt. Jeder zeigt seine Geräte wie Trophäen. Da gibt’s dann so Gadgets, die man unbedingt haben muss, aiwa Earplugs aus den 80ern, die mal 100 Mark gekostet haben, aus irgendeinem Grund bezahlen die Japaner da 1000 Euro für. Einer aus der Gruppe hat dann welche für 500 bekommen und meinte, das sei ein tolles Schnäppchen. Sorry, aber da bin ich leider raus. Mir gehts um den Spaß an der Sache und es macht irgendwie keinen Spaß, wenn Alles so teuer ist. Zum Glück laufen 2 meiner DDs noch, sind im guten Zustand und bisher hab ich sie immer wieder hin bekommen. Solang das so ist mach ich mir da erst mal keinen Kopf mehr. Ich hatte sogar mal einen Aiwa HS F07 (HS P07 mit Aufnahmefunktion), die gabs damals auch billig für 70 Euro oder so, hab ich aber auch nicht richtig hin bekommen. Das Problem
Ist bei sehr vielen Geräten (übrigens auch bei den Beat Boys), dass die Capstane von vorne mit einem
Sprengring befestigt sind. Da ist eine Distanzscheibe dazwischen, die irgendwann ihre Dicke verändert, dadurch haben die Capstane zu viel Spiel und der Azimut wird nicht mehr gehalten. Es ist fast unmöglich Distanzscheiben zu finden, die dann so dazwischen passen, dass es nicht zu eng und nicht zu weit wird, wenn’s zu eng ist, leierts, wenn’s zu weit ist hat man weiterhin schwankende Qualität, wenn der Walkman bewegt wird.

Die meisten Geräte Leiern außerdem im Stand und mit gut gewartetem Laufwerk und Neuem Riemen schon ganz schön doll. Vor Allem die Konzepte mit 2 Riemen. Da geht ein Riemen vom Motor zum Capstan und vom Capstan zum anderen Capstan. Der zweite Capstan hat dann immer das Nachsehen. Panasonic hatte tatsäschlich Direktantriebe, das betraf aber nur einen Capstan, denn zum anderen Capstan ging vom Direkt angetriebenen auch ein Riemen. Meiner Erfahrung nach gibt es nur wenige Walkmans mit einem wirklich guten Anti Rolling. Aiwa hat einige Modelle, mit so Fliehscheiben, wenn der Walkman gedreht oder geschüttelt wird steuern die Quasi gegen, das schafft dann mit Riemen ein ähnlich Gutes Anti Rolling, wie bei den DDs, die Geräte haben aber im Stand schon ein relativ hohes W&F, wodurch Klavieranschläge von Haus aus schon rauh klingen. Viele Geräte krieg ich auch einfach nicht mehr ohne stärkeres Leiern in Gang. Grad bei den Flachdingern hab ich die Erfahrung gemacht, dass die einfach alle extrem leiern - wahrscheinlich weil die Ersatztriemen nicht 100%ig passen und weil die Mechanik auch im Schrank gealtert ist (diese winzigen Zahnräder verziehen sich im Laufe der Jahre usw.). Ich hab auch noch einen Panasonic RQ SX 75 im Schrank, der ebenfalls nicht mehr vernünftig hinzubekommen ist. Leiert des Grauens, nach Riementausch, vor Allem mit dem zweiten Capstan (2 Riemen). Ich hab’s aufgegeben.

Ich verstehe auch nicht, warum man nicht ähnliche Konzepte wie beim DD weiter entwickelt hat. Im Großen und Ganzen sind in späteren Geräte Generationen nur noch 3 oder 4 Antriebskonzepte drin. Wenn in so einem Heft eines Herstellers 10 oder 15 Walkman Modelle drin sind, sehen die nur anders aus, haben teilweise andere Features, aber der Antrieb ist in einer Klasse immer der gleiche, billige Riemenantrieb. Und die hatten ja auch noch andere Nachteile. Als dann die EU Verordnung und die Stöpsel kamen erreichten die Dinger keine vernünftigen Lautstärken mehr, Alles war auf lange Batterielaufzeit ausgelegt usw, wodurch die Endstufen teilweise keinen guten Tiefbass schafften. Das war Alles scheisse. Also klanglich sind die Plastik Dinger aus den 80ern mit großen Endstufen den späteren Geräten teilweise überlegen, da muss man sich zumindest keine Gedanken um Wirkungsgrad des Kopfhörers machen.

Seit ich allerdings meinen Iro hab, kann ich keine Bügelkopfhörer mehr tragen :-D , naja ich hab jetzt ganz gute Earplugs, die auch am DD sehr gut klingen. Übrigens gehören die DDs auch klanglich zu den Besten. Es ist auch bei späteren hochwertigeren Aiwas und Panasonics so, dass der Tiefbass zugunsten der Ökonomie offenbar fehlt. Ur DD, DD II, Boodoo Khan und DD III sind im Impedanzverhalten unkritisch, da kann man anschließen was man will und es klingt immer gut, genau wie der D6C. Beim DD9 weiß ich’s nicht mehr, der hat aber sehr wenig Ausgansleistung und geht nicht sonderlich laut. DD 30 und DD 33 machen aber je nach Kopfhörer massive Schwierigkeiten im Tiefbass. Am Besten fährt man also eigentlich mit dem DD II/Boodoo Khan, weil er Dolby hat oder dem D6C.

Der Walkman 7 klingt genau so gut, geht glaub ich noch lauter, aber ihn leierfrei zu kriegen und das Motorbrummen aus dem Kopfhörer zu kriegen ist schwierig.

Der Ur DD hat in der ersten Generation einen schlechteren Kopf, dem fehlt die Brillianz. Das klingt dann total muffig. Spätere Modelle haben den selben Kopf wie im DD II, damit klingt auch der Ur DD gleichwertig, aber eben ohne Dolby. Was man erwischt, weiß man beim Ur DD nie. Deshalb ist der DD II eigentlich nach wie vor die beste Wahl, meiner Ansicht nach.

Für mich sind die DDs deshalb konkurrenzlos.

LG Tobi

Achso Nachtrag DD9:

Er ist viel zu schwer, hässlich und läuft mlt nur einer Batterie bei 2 Motoren für Autoreverse. Im Prinzip sind hier mechanisch 2 DD 10 umgesetzt (abgespeckt Variante der großen DDs, also Capstan wird von einem Motor, der gegen die Welle drückt angetrieben, der Rest geht über einen Riemen. Dadurch spult das Ding total lahm und die Batterie ist nach etwa 6 Stunden leer. Ich hab das Ding gehasst, außerdem ist es furchtbar hässlich. Jetzt ist es sowieso indiskutabel, weil es 800 Euro kostet.

LG Tobi
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#32
Tja. Heute ist es tatsächlich schwierig, mobil Kassette zu hören. Und das, wo die Kassette doch gerade eine zumindest kleine popkulturelle Renaissance erfährt. Aber für die Produktion vernünftiger Neugeräte reicht das Volumen nicht. Und dieser Sammlermarkt ist letztlich nur noch verrückt. Offenbar gibt es Leute, die so viel Kohle raushauen können.

Ich bin zu Walkman-Zeiten mit dem Bus zur Schule und später mit der Regionalbahn zur Uni gefahren und hatte immer Musik auf dem Ohr, war also auch ein intensiver Nutzer. Ein mit Wolfgangs Aiwa vergleichbares Sony-Gerät (WM-FX313) liegt hier noch, inzwischen leiert es, aber da könnte noch was zu machen sein. Die riemenbetriebenen Geräte haben jedenfalls bei mir länger gehalten.

Beim Auto besteht das Problem ja ähnlich. Ich habe in der Carina gerade ein Autoradio aus einem Spätneunziger-Mazda drin, das leider zu tief ist und einen Zentimeter raussteht, weil beim originalen Toyotaradio (die kamen meines Wissens von Panasonic) die Gummirollen steinhart sind, was sich durch grauenhaftes Quietschen und ungleichmäßigen Bandtransport bemerkbar machte. Nun bau mal so ein Teil auseinander... ich denke, ähnlich wie bei den Walkmen hat da niemand daran gedacht, daß in 30 Jahren noch irgendwer dieses Gerät nutzen möchte. Überholte Kassettenradios kann man sogar kaufen, der handwerkliche Aufwand macht sie allerdings sehr teuer. Ich höre im Auto aber immer noch bevorzugt Kassette, weil das am einfachsten zu bedienen ist ohne während der Fahrt zu lange abgelenkt zu sein. Da ich während der Fahrt eigentlich immer ein Tape laufen habe, mache ich mir natürlich auch hier Gedanken.

Viele Grüße
Nils
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#33
Der hier scheint etwas besser zu sein: https://www.youtube.com/watch?v=foH6Ceh-TfE

Viele Grüße
Nils
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#34
Stimmt! Danke für den Link!
Liebe Grüße
Thomas
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