Grundig CF-5000 - muss der Motor immer laufen?
#1
Hallo zusammen,

mir ist für kleines Geld zusammen ein Grundig CF-5000 und ein R-1000 zugelaufen.
Das CF funktionierte nicht, Diagnose: zwei Zahnrädchen zerbröselt. Dise habe ich ersetzt und nun läuft es.

Komisch ist nur folgendes: Dass bei einem Deck der Capstanmotor anspringt, sobald man den Netzschalter einschaltet, das mag ja ganz schick sein. Das tut dieses CF auch. Aber es rattert und schnarrt sinnlos schon im Leelauf vor sich hin, weil dieser Mechanismus für die automatische Abschaltung schon in Btrieb ist, d.h. ein Hebelschen bewegt sich sinnlos auf und ab, sobald der Motor läuft und das nervt, und zweitens erzeugt es sinnlosen Verschleiß dieses frisch eingebauten Platikrädchens.

Daher mal meine Frage in die Runde: ist das normal dass der Motor mit dem Netzschalter einschaltet - und nicht mit der PLAY-Taste? Und rattert bei anderen CF-5000 auch die ganze Zeit was vor sich hin?
Undecided

Gruß
Stfan
Zitieren
#2
Ja, das ist normal daß der Capstanmotor sofort nach dem Einschalten läuft.
Es ist aber sicher nicht normal daß da was rattert oder sonstige Geräusche von sich gibt.

Sowas hätte Grundig niemals ausgeliefert.

Du solltest Dir die Laufwerksmechanik nochmals vornehmen.

Vielleicht ist etwas verharzt, gebrochen oder falsch zusammengebaut?
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
Zitieren
#3
Das der Capstan-Motor nach dem Einschalten läuft, trifft wohl auf so ziemlich alle Tapedecks zu.
Nur hört man dies bei den meisten Geräten nicht.

Das Laufwerk im CF-5000, CF-5100, MCF-100 und MCF 200 ist leider billigster Machart, was sich auch auf den häufig zu lauten Motor niederschlägt.

Die über die Bucht zu beziehenden nachgedruckten Zahnräder aus Polen und Tschechien funktionieren gut, sind aber aus einem härteren Material als das Original und haben daher ebenfalls ein relativ hohes Laufgeräusch.
Das Rattern ist der ausgeschlagene Hebelmechanismus für die Endabschaltung, welcher dauerhaft Klackergeräusche verursacht.

Eine Revision dieser Geräte lohnt sich definitiv nicht.
Gruß
Michael

Zitieren
#4
Ich danke für eure Hinweise. Scheinbar bin ich nicht der einzige, dem dieses Ratern komisch vorkommt.

Ich habe heute folgenden "Thread" gefunden:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-13724.html

Dort hat jemand genau das gleiche Problem wie ich. Und: auch er fand eine Feder, die er nicht zuordnen konnte, als er das Gerät öffnte. Diese Feder fand ich an der gleichen Stelle im Gerät. Diese Information hatte ich unterschlagen.

Entscheidend ist der letzte Beitrag in dem o.g. "Thread". Ich werde das Gerät morgen abend nochmal aufmachen und sehen, ob das Einbauen der Feder was bringt.

Gruß
Stefan
Zitieren
#5
Die Feder hattest Du unterschlagen, die bekommt man aber ganz gut eingehängt, wenn man das Laufwerk von der Rückseite freilegt, was mit wenigen Schrauben geschehen und später einfach wieder zusammenzubauen ist.

Diese Feder löst sich aber nicht von selber, da wird die Haltenase abgebrochen sein.

Dein Optimismus in Ehren, ich inverstiere in die Dinger keine Minute....
Gruß
Michael

Zitieren
#6
Heute Abend habe ich den CF-5000 nochmals aufgemacht. Auf dem Bild seht ihr die Feder, die mir beim ersten Öffnen entgegenfiel. Ich habe auf der Rückseite nachgeschaut: der schwarze Hebel von der automatischen Abschaltung ist bereits hinten nach unten mit einer Feder gespannt, da fehlt sie also nicht. Ansonsten finde ich beim besten Willen keine Stelle, wo eine fehlen könnte.

   

Wie schon erwähnt bewegt sich das rote - neue - Zahnrad zwangläufig mit, weil es durch ein kleineres auf der Capstanwell permanentangetrieben wird. Und dadurch dreht sich auch das weiße Rad und es bewegt sich der schwarze Hebel rechts zwangsläufig hin und her, ohne dass eine Laufwerksfunktion aktiviert ist - einfach wegen des sich drehenden Capstans. Das ist eine etwas idiotische Konstruktion. Das Schnarren kommt letztendlich von den Zähnen des roten - neuen - Zahnrades, welches nicht perfekt auf der Welle sitzt, sonder ein wenig "wackelt". Sein Innendurchmesser ist wahrscheinlich ein wenig zu groß für die Achse auf der es sitzt.

Ich habe eine Aufnahme mit 2 sec Belichtungszeit gemacht, da sieht man, was sich schon ohne Laufwerksfunktion alles bewegt.

   

Ich habe nun großzügig Vaseline auf die Achse geschmiert und dann das Zahnrad erneut aufgesetzt. dadurch wurde das Schnarren leiser, aber es ist nicht weg. Die Zahnräder stammen von ebay, es gibt welche aus Polen oder aus Tschechien. Das nöchst Mal würde ich die weißen probieren und nicht mehr die roten..... auch wenn sie einen Tick mehr kosten.

Falls jemand doch noch eine Idee hat, wo die Feder hinkommt, bitte gern noch antworten.

Gruß
Stefan
Zitieren
#7
(11.11.2020, 23:40)Stefan_K schrieb: Wie schon erwähnt bewegt sich das rote - neue - Zahnrad zwangläufig mit, weil es durch ein kleineres auf der Capstanwell permanentangetrieben wird. Und dadurch dreht sich auch das weiße Rad und es bewegt sich der schwarze Hebel rechts zwangsläufig hin und her, ohne dass eine Laufwerksfunktion aktiviert ist - einfach wegen des sich drehenden Capstans. Das ist eine etwas idiotische Konstruktion. Das Schnarren kommt letztendlich von den Zähnen des roten - neuen - Zahnrades, welches nicht perfekt auf der Welle sitzt, sonder ein wenig "wackelt". Sein Innendurchmesser ist wahrscheinlich ein wenig zu groß für die Achse auf der es sitzt.

Die Zahnräder stammen von ebay, es gibt welche aus Polen oder aus Tschechien. Das nöchst Mal würde ich die weißen probieren und nicht mehr die roten..... auch wenn sie einen Tick mehr kosten.

Falls jemand doch noch eine Idee hat, wo die Feder hinkommt, bitte gern noch antworten.

Zu den meisten Punkten habe ich ja oben schon geschrieben. Die polnischen und die tschechischen Zahnräder sind vom Material her identisch, der Tscheche liefert in der Regel schneller. Beide verwenden einen zu harten Werkstoff, welcher den Großteil der Laufgeschräusche verursacht.  Der sich bewegende Hebel auf dem weißen Rad ist die Mechanik für die Endabschaltung, die ebenfalls nicht ruhig zu bekommen ist. Diese Laufwerke sind Fehlkonstruktionen, die bereits nach wenigen Jahren großen Ärger bereiteten.

Man tut sich keinen Gefallen damit, in diese Geräte Zeit und Geld zu stecken.

Wo die Feder hingehört kann ich heute Abend ermitteln, wenn ich zuhause bin.
Gruß
Michael

Zitieren
#8
Da muß ich widersprechen.
Der Pole und der Tscheche verwenden unterschiedliches Material. Das rote vom Polen ist weich, das vom Tschechen weiß und hart.
Dafür läßt sich das rote praktisch nicht kleben.
Selbst der Granulat 2k Sekundenkleber hat da versagt.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
Zitieren
#9
Ja, so ist es auch beschrieben, die roten sind weich. Auch das Material wird unterschiedlich angegeben - wenn ich mich richtig erinnere. Die Frage wäre: passen die weißen, harten, besser auf die Achse?
Ich sehe das auch so, dass es eine Fehlkonstruktion ist. Vielelicht war es schon damals so gemacht, dass eine gewisse Lebensdauer vorprogrammiert war.
Aber das Gerät sieht halt innen und außen wie neu aus, ebenso die Tonköpfe. Das einzige was noch fehlt, wäre so eine Abdeckung - hat zufällig einer eine übrig?
Zitieren
#10
Meine Erfahrung begrenzt sich auf das Ritzel des CF 5500.

Passen tut das tschechische, harte besser bzw läßt sich ordentlich verkleben.
Das rote polnische ist dafür geschätzt so leise wie das Original.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
Zitieren
#11
(12.11.2020, 10:22)mampfi schrieb: Da muß ich widersprechen.
Der Pole und der Tscheche verwenden unterschiedliches Material. Das rote vom Polen ist weich, das vom Tschechen weiß und hart.
Dafür läßt sich das rote praktisch nicht kleben.
Selbst der Granulat 2k Sekundenkleber hat da versagt.


(12.11.2020, 10:35)Stefan_K schrieb: Ja, so ist es auch beschrieben, die roten sind weich. Auch das Material wird unterschiedlich angegeben - wenn ich mich richtig erinnere. Die Frage wäre: passen die weißen, harten, besser auf die Achse?
Ich sehe das auch so, dass es eine Fehlkonstruktion ist. Vielelicht war es schon damals so gemacht, dass eine gewisse Lebensdauer vorprogrammiert war.
Aber das Gerät sieht halt innen und außen wie neu aus, ebenso die Tonköpfe. Das einzige was noch fehlt, wäre so eine Abdeckung - hat zufällig einer eine übrig?


(12.11.2020, 13:08)mampfi schrieb: Meine Erfahrung begrenzt sich auf das Ritzel des CF 5500.

Passen tut das tschechische, harte besser bzw läßt sich ordentlich verkleben.
Das rote polnische ist dafür geschätzt so leise wie das Original.

Beim CF5500, CF5500-2, MCF500 und MCF600 verhält es sich anders.

Da wird das Idler-Zahnrad wie Du schon schreibst fest verklebt. Auch hier funktionieren grundsätzlich beide Varianten, das rote ist etwas leiser kommt aber nach meiner Erfahrung lange nicht an die Laufruhe des deutlich weicheren Originals heran.

Ich habe die Zahnräder mit Stabilit Express (heißt heute Pattex Stabilit) von Henkel geklebt. Weder bei den roten noch bei den weißen Zahnrädern hatte ich dabei Probleme.
Gruß
Michael

Zitieren
#12
(11.11.2020, 23:40)Stefan_K schrieb: Ansonsten finde ich beim besten Willen keine Stelle, wo eine fehlen könnte.


   


   
Gruß
Michael

Zitieren
#13
Hallo Michael, danke, ich schau morgen mal nach.

Ich habe jetzt schon den nächsten Patienten auf dem Tsch: Grundig CNF 300. Ich weiß, wahrscheinlich sind die es auch nicht wert, dass man sich damit beschäftigt, aber ich habe halt auch zwei passende Receiver dazu.

Ich hatte vor Jahren einen CNF 300 gekauft, er lief und stand dann so rum.... Vergangene Woche kaufte ich nochmal einen - diesmal passend zur Farbe der Receiver (dazu noch was weiter unten...). Ich schaltete ihn ein und er funktionierte, zweimal genau. Beim dritten mal flog die kleine Sicherung mit 630mA raus, also ersetzt und nochmal probiert. Zuerst freute ich mich, als die Lämpchen angingen, denn die hängen auch an der Sicherung. Dann auf START gedrückt - und die Sicherung war wieder durchgebrannt. Dodgy 
Also nochmal, mit dem gleichen Ergbnis.

Dann habe ich den "alten", gleichen CNF geholt und auch den probiert - zum ersten Mal seit Jahren. Netzschalter ok, Lämpchen brannten, dann nch einer Weile auf START gedrückt - und auch da war dann die klene Sicherung durchgebrannt. Das ganze habe ich noch zweimal probiert....immer das gleiche. Interessant is, dass sie nicht gleichdurchbrennt, sondern vielelicht eine oder zwei Sekunden nachdem der Motor anlief. Huh 

Dann fiel mir oben eine Leiste mit Kontakten auf, die von Hebeln von unten von einer Leiterbahn weggedrückt werden. Dazu haben diese vorn eine Isolierung gegen den metalischen Heben, der von unten kommt. Das hatten sie zumindest mal, denn nur bei einem war noch ein Rest einer bröseligen Plastikkappe zu sehen.

Ich vermute, durch die Verbindung zwischen dem unisolierten Kontakt zu dem Metall irgendein Transistor durchgebrannt ist. Den Plan habe ich schon runtergeladen, aber noch nicht genau studiert, der ist wieder so, dass man ein Mikroskop braucht.... Undecided

Das Gelöte an dem Teil ist mühsam, weil das ganze Laufwerk samt Platinen ein Block ist, und zwei Platinen sind senkrecht aufeinander stehend aneinandergelötet. Man braucht schon ewig, bis man überhaupt an alles rankommt. Das Ausbauen des Laufwerks geht allerdings fix voran.

Hat jemand schonmal das gleiche Problem gehabt?

Nachdem ich den CNF nun genauer angesehen habe, stelle ich mir ohnehin die Frage, ob das überhaupt noch ein echtes Grundig Laufwerk ist? Wenn ich das mit meinen CN 1000 vergleiche: was für ein Unterschied!! Ein CN 1000 lässt sich prima reparieren, da kommt man an alles ran. Nicht dass es in dem CNF 300 eng zuginge, oh nein, da hätten locker noch ein paar Schuhe Platz in der Kiste.... Big Grin

Nun noch ein Wort zur Farbe: mir fiel auf, dass die Receiver der ersten R-Serie (R25 - R35 - R45 - R48) wohl in mehreren Farbvarianten gab. Es gab welche in Silber, und ich dachet noch in dem Champagnerbraun. Nachdem ich heute die beiden Receiver aufeinandergestapelt hatte, sah ich, dass der eine champagnerbraun ist - mit silbernen Hebeln und Knöpfen - während der andere ganz dunkelbraun mit schwarzen Heben und Knöpfen it. Das war mir so bisher nicht klar.

Viele Grüße
Stefan

Viele
Zitieren
#14
(15.11.2020, 23:02)Stefan_K schrieb: Ich habe jetzt schon den nächsten Patienten auf dem Tsch: Grundig CNF 300. Ich weiß, wahrscheinlich sind die es auch nicht wert, dass man sich damit beschäftigt, aber ich habe halt auch zwei passende Receiver dazu.

Beim dritten mal flog die kleine Sicherung mit 630mA raus

Dann fiel mir oben eine Leiste mit Kontakten auf, die von Hebeln von unten von einer Leiterbahn weggedrückt werden. Dazu haben diese vorn eine Isolierung gegen den metalischen Heben, der von unten kommt. Das hatten sie zumindest mal, denn nur bei einem war noch ein Rest einer bröseligen Plastikkappe zu sehen.

Die sich auflösende Kunststoffschiene ist neben dem Zahnrad der Standard-Fehler schlechthin bei diesen Geräten.
Investiere nicht zu viel Geld in die Kisten.

Ich habe Grundig bei mir bis auf die Mini-Serie komplett rausgeworfen...

   
Gruß
Michael

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste