Philips N4407 Restaurierung mit Problemen
#1
Guten Tag liebe Tonband Begeisterte!

um mich mal kurz vorzustellen, ich bin 23 Jahre alt und bin begeistert von der Technik der 60-90er! Die elektronischen Bauteile sind da wenigstens noch so groß das man ohne Lupe und Pinzette arbeiten kann  Big Grin

Vor nicht all zu langer Zeit habe ich mir eine Philips N4511 (die natürlich in TOP Zustand) war und eine N4407 zugelegt.
Da ich bei der N4511 nicht weiterkam, entschied ich mich bei der N4407 weiter zu machen. Die hat deutlich mehr Mechanik drin und war für mich nicht ganz so ein "Schock".

Natürlich war die Maschine auch im TOP Zustand und die schon häufig gelesene "Riemenpest" hat bei mir richtig zugeschlagen..
Nach 1 Woche Reinigung der gesamten Mechanik, sowie das neu schmieren und Ölen aller Sinterlager und Achsen, mussten dann nur noch die Köpfe und die Bandführung gesäubert werden.
Die VU Meter waren fest (zum Glück war das mit ein wenig Öl schnell gelöst) und der Lack von den Zeigern war leider auch ab.. ein wenig roter Nagellack hat da Abhilfe geschafft Big Grin
 
Aber nun zum eigentlichen Problem.. nun war ich stolz wie Bolle, es hat sich beim einschalten alles so gedreht und bewegt wie es auch sein soll!
Leider ist die wunderschöne Schlagermusik auf dem Band (kam mit der Maschine und war noch drauf gespannt), so leise das man fast nichts verstehen kann.. die VU Meter tanzen aber fleißig  Big Grin
Die Potis habe ich mal ordentlich bewegt und den Schalter zum umschalten von internen Boxen, zu externen habe ich auch mehrfach getestet.

Ist bei mir etwas in der Elektronik defekt? Elkos, Transistoren o.ä.? 
Ich möchte nämlich jetzt nichts demontieren oder "reparieren" was vielleicht gar nicht sein muss und danach ist es noch mehr kaputt  Confused
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#2
Nach ewiger Informationssuche, bin ich mir grade nicht sicher ob es tatsächlich nur die Köpfe sind die Schuld an meinem Problem sind..

Kann mir da bitte jemand sagen ob die hinüber sind?  Huh

   
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#3
(06.11.2020, 14:07)Flashhammer schrieb: . die VU Meter tanzen aber fleißig

Es wäre informativer, zu erfahren, ob sie bis 0 dB oder gar darüber hinaus ausschlagen.
In dem Fall könnte man, ohne etwas von Tonbandgeräten zu verstehen, allein durch Einsatz von Logik daraus schließen, daß die Tonköpfe wohl noch nicht "hin" sind, sondern das Problem irgendwo hinter der Stelle im Signalzug liegt, dessen Pegel die VU-Meter anzeigen.

MfG Kai
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#4
Also der maximale Ausschlag, bei voll aufgedrehter Lautstärke geht bis zur 6.

MfG Hermann
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#5
Bei Wiedergabe ist die Anzeige von VU-Metern üblicherweise unabhängig von der eingestellten Lautstärke.
Wenn das bei diesem Gerät anders ist, liegt der Verdacht nahe, daß die Umschalter Aufnahme/Wiedergabe nicht richtig funktionieren.
Da du nicht weißt, wie die vorhanden Bänder aufgenommen wurden, kann man zu 50 % Pegel nur sagen "dürfte mehr sein".
Für eine verläßliche Beurteilung des Wiedergabe-Pegels brauchst du ein Band mit "Referenz-Pegel". Die kosten idR mehr als ein N4407. Altenativ könntest du jemanden in deiner Nähe mit einem korrekt funktionierenden Gerät bitten, dir Test-Töne mit 0 dB Pegel aufzunehmen.

MfG Kai
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#6
Ok also die Lautstärke Einstellung hat keinen Einfluss auf den Pegel, hab ich grade gecheckt.
Kann ich mit einem Frequenzgenerator und einem NF Millivoltmeter zum abgleichen, einen 0db Ton erzeugen und ihn dann in die Radio Buchse (oder Mikrofon?) einspeisen um dann zu gucken ob die Aufnahme geht? Wenn ich das dann abspiele und da keine 0db raus kommen, müsste das doch auch gehen oder?

MfG Hermann
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#7
Hallo Hermann,

willkommen im Forum!

An die Tonköpfe würde ich mal nicht als erstes denken - da liegt selten die Ursache. Auf dem Bild ist auch nichts auf anhieb verdächtiges zu erkennen - vielleicht noch etwas Schmutz auf der oberen Spur.

Ist die Wiedergabe nur über die internen Lautsprecher leise, oder auch an den Ausgängen? Damit kannst Du eingrenzen, ob ein möglicher Fehler in der Endstufe oder den Lautsprechern liegt.

Frequenzgenerator und Millivoltmeter können hilfreich sein, aber am Ende brauchst Du doch ein Band mit verlässlicher Aufnahme als Referenz. Aber darum können wir uns später noch kümmern. Zuerst brauchst Du mal einen Schaltplan, oder besser ein Service Manual zum Gerät (ich hab noch nicht gesucht, lässt sich aber meistens auftreiben).

Ansonsten hatten wir vor einer Weile hier mal einen ähnlichen Philips-Fall: Philips N4450: Linker Kanal leise bei Aufnahme. Auch wenn es bei Dir im Detail anders aussieht, kannst Du sicher aus der Diskussion dort schon einige Ideen und Ansätze nachvollziehen.

Viele Grüße
Andreas
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#8
Hallo Andreas,

danke, viele Beiträge haben mir auch schon bei der Suche nach Fachliteratur geholfen!  Big Grin

Wenn ich 4Ohm Lautsprecher einstecke(L+R), obwohl ich noch nicht umgeschaltet habe von intern auf extern, wird der Ton nochmal leiser.
Beim umschalten auf extern, wird die Maschine dann komplett stumm, nicht mal mehr ein rauschen oder ein brummen.
Beide Seiten haben auch 0mv , theoretisch sollte ja eine kleine Spannung von mindestens 2-4mv sein oder?

Schaltpläne und Service Heft habe ich, bei der Maschine sind auch zum Glück die gelackten Schrauben auch alle noch unberührt.
Außer beim Bandzähler, da musste ich die Zahnräder neu machen.

Tatsächlich habe ich mir den Beitrag schon mal durchgelesen, ich werde ihn mir heute Abend aber noch mal genauer ansehen!  Smile

Mfg
Hermann
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#9
An Buchse 2 sollte auf den Pins 3 & 5 normalerweise ein Signal von 1 V (50kOhm) laut Service Manual rauskommen.
Wenn die VU-Meter in den Spitzen nur etwa 50% anzeigen, kann man da immer noch 0.5 V erwarten. Der Innenwiderstand scheint bei 18 kOhm zu liegen. Wenn du da einen Verstärker/Stereo-Anlage anschließt, sollte da ausreichend laut und problemlos etwas zu hören sein, unabhängig davon, was aus den Lautsprechern oder an der Kopfhörer-Buchse des Bandgerätes rauskommt.

MfG Kai
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#10
Ich hab mal im Schaltplan die vielen unübersichtlichen Schalter farblich markiert, um besser durchzufinden:

   

Dabei wird dann schnell klar, dass minimal zum Funktionieren der Wiedergabe eigentlich nur T1, T3 und T4 (rechts T101, T103, T104) und ihre Umgebung in Ordnung sein müssen. Wie oft in Zweikopf-Geräten wird dieser Verstärker sowohl für die Wiedergabe als auch für die Aufnahme verwendet.

Deswegen würde ich Dir raten, Dich erstmal darauf zu konzentieren - und deswegen ist es auch sinnvoll, zuerst mal den Ausgang an der Buchse 2 zu verwenden. Für Lautsprecher und Kopfhörer kommt dann nämlich noch der ganze rechte Teil des Plans als Fehlerquelle in Frage. Divide and Conquer.

Dass die VU-Meter anscheinend "gesund" anzeigen spricht dafür, dass auch T1,2,4 möglicherweise funktionieren. Klarheit gibt es an Bu2. Details, Messungen und Abgleich kommen später.

Viele Grüße
Andreas
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#11
Nachtrag: Es geht mir um diesen Signalweg:

   

Viele Grüße
Andreas
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#12
(13.11.2020, 18:06)kaimex schrieb: An Buchse 2 sollte auf den Pins 3 & 5 normalerweise ein Signal von 1 V (50kOhm) laut Service Manual rauskommen.
Wenn die VU-Meter in den Spitzen nur etwa 50% anzeigen, kann man da immer noch 0.5 V erwarten. Der Innenwiderstand scheint bei 18 kOhm zu liegen. Wenn du da einen Verstärker/Stereo-Anlage anschließt, sollte da ausreichend laut und problemlos etwas zu hören sein, unabhängig davon, was aus den Lautsprechern oder an der Kopfhörer-Buchse des Bandgerätes rauskommt.

MfG Kai

Das hat tatsächlich geklappt! 
Ich wurde direkt mit kräftig und wirklich gut klingender 70er Schlagerparty begrüßt!  Big Grin


andreas42
Zitat:Dabei wird dann schnell klar, dass minimal zum Funktionieren der Wiedergabe eigentlich nur T1, T3 und T4 (rechts T101, T103, T104) und ihre Umgebung in Ordnung sein müssen. Wie oft in Zweikopf-Geräten wird dieser Verstärker sowohl für die Wiedergabe als auch für die Aufnahme verwendet.

Deswegen würde ich Dir raten, Dich erstmal darauf zu konzentieren - und deswegen ist es auch sinnvoll, zuerst mal den Ausgang an der Buchse 2 zu verwenden. Für Lautsprecher und Kopfhörer kommt dann nämlich noch der ganze rechte Teil des Plans als Fehlerquelle in Frage. Divide and Conquer.

Dass die VU-Meter anscheinend "gesund" anzeigen spricht dafür, dass auch T1,2,4 möglicherweise funktionieren. Klarheit gibt es an Bu2. Details, Messungen und Abgleich kommen später.

Viele Grüße
Andreas

Wofür ist denn der T81? Ich kann das leider noch nicht unterscheiden was Vor- und Endverstärker und das alles ist, der "Audio Bereich" in der Elektronik ist für mich noch ein dunkler Bahnhof  Confused 
Und danke fürs markieren, das macht es definitiv übersichtlicher! Das die VU-Meter nicht weit ausschlagen, liegt dann an einem von den Transistoren oder weil derjenige, bei der Aufnahme nur nicht "so laut" aufgenommen hat?
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#13
T81 ist einer der beiden aktiven Gleichrichter für die Anzeigen.

MfG Kai
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#14
Also schaltet der über die Veränderung, der Basisspannung im Transistors die Nadel im VU Meter? Also gibt er die "Impulse" der Musik weiter?

MfG Hermann
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#15
Er lädt den Kondensator C81 auf, wenn die positiven Werte des Audio-Signals größer sind als die bereits vorhandene Spannung.
Das Instrument bekommt einen proportionalen Strom über die Vorwiderstände und entlädt damit langsam den Kondensator.

MfG Kai
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#16
Sooo, in den nächsten Tagen werde ich dann mal die ganzen Bauteile im "Endverstärker" (schätze ich mal das es so heißt) durchgehen, ich hab mir jetzt ein Signal Tracer bestellt und guck mal ob ich von den Lautsprecherkontakten zurückverfolgen kann, wo ein defektes Bauteil ist.

MfG
Hermann
Absoluter aber begeisterter Tonband Anfänger! Big Grin
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#17
Hallo Hermann,

guter Plan Smile. Ich würde mit den Betriebsspannungen im Endverstärker anfangen, also "A" und "D" im Schaltplan; vermutlich ist D in Ordnung, denn davon "lebt" auch der Wiedergabeverstärker. Dann kannst Du noch die (Gleich-)Spannungen prüfen, die rund um die Transistoren im Plan angegeben sind, und auch zwischen den Kanälen vergleichen.

Danach kommt der Signalverfolger...

Viele Grüße
Andreas
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