UHER Report 4200 - Motor ruckelt
#1
Liebe Gleichgesinnte,

ich habe 2 UHER Report 4200 (vermutlich erste Serie, nicht IC, nicht Monitor...) bekommen. Sie sind beide wunderbar erhalten, neuwertig möchte man sagen. Leider spinnt bei beiden der Motor. Natürlich sind die Riemen alt und müssen gewechselt werden, aber der Motor läuft auch dann nicht richtig, wenn gar kein Riemen drauf ist.
Ich vermute einen Fehler in der Elektronik dazu.
Sicher bin ich nicht der erste, der dieses Problem hat und vielleicht ist es ein Standard-Alterungsproblem.
Könnt ihr mir weiterhelfen?

Schonmal vielen Dank.

Bei der Gelegenheit wollte ich mal was in die Runde fragen: die UHER Report IC genießen irgendwie einen deutlich schlechteren Ruf als die anderen Typen. Woran mag das liegen? Ich wollte mir noch so ein IC kaufen, damit die kleine Familie komplett it.

Schöne Grüße
Stefan
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#2
(29.10.2020, 12:39)Stefan_K schrieb: Leider spinnt bei beiden der Motor. Natürlich sind die Riemen alt und müssen gewechselt werden, aber der Motor läuft auch dann nicht richtig, wenn gar kein Riemen drauf ist.
Ich vermute einen Fehler in der Elektronik dazu.


Bei der Gelegenheit wollte ich mal was in die Runde fragen: die UHER Report IC genießen irgendwie einen deutlich schlechteren Ruf als die anderen Typen. Woran mag das liegen? Ich wollte mir noch so ein IC kaufen, damit die kleine Familie komplett it.
Hallo Stefan,

ich gehe mal davon aus, dass du einen Schaltplan hast, ein Universalmessgerät, und einen Lötkolben, wenn nicht, nutzt dir mein Tipp nix.

Überprüfe mal den C307 auf der Motorplatine,  ist ein liegender, oft  silberner Kondensator, den hatte ich schom mehrmals als Fehlerquelle. Wenn es der nicht ist, ist bei ruckelndem Lauf oft ein Treibertransistor defekt.

Zu den IC's,  ich mag die viel mehr, wenn das Antriebsrad leise ist und der linke Bandteller keine Riss hat, sind die viel schöner, subjektiv natürlich, ausserdem haben die ein wichtiges Extra, den Bandzukomperator.

Gruß
Peter

Nachtrag: es kann natürlich auch sein, dass die Betriebsspannung nicht errreicht wird, weil ein Netzteilelko zu viel Strom zieht, also kaputt ist.
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#3
Hallo Stefan,

ich kann mich meinem Vorredner bezüglich der Transistoren (AC153 ?) anschließen - war bei meinen Reports auch
öfter der Fall. Hauptsächlich war bei den Transistoren ein Übergangswiderstand, meist zwischen Kollektor und Transistorgehäuse meßbar. Macht sich meist dadurch bemerkbar, daß beim Verbinden des Gerätegehäuses mit der Gerätemasse (z.B. an der Radiobuchse Pin2 mit der Abschirmung des DIN-Steckers) die Geschwindigkeit variiert.
Aber auch die vorgeschalteten Treiber sind anfällig für Anlaufschwierigkeiten (bei meinem 1000 Pilot hatte ich letztens ein abkorrodiertes Beinchen an einem BC109 nebst einer klopfempfindlichen Zenerdiode  Rolleyes ).

Bei Fehlern der NF-Endstufe (Verzerrungen, nicht einstellbarer Ruhestrom) der Vor-IC-Serie gibt es das gleiche Problem mit den Endstufen-Transistorpärchen.

Gruß,
Jens
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#4
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Tips.

Also es ist so: an dem einen 4200 ruckelt der Motor, an dem anderen 4200 raucht die kleine Platine neben der Motorsteuerung, sobald man das Gerät einschaltet - aber der Motor läuft. Ich meine die zweite Platine ist der Stereo NF-Verstärker, es sind 4 Transistoren und 4 kleine regelbare Widerstände drauf.

So ein bisschen erinnert der Aufbau schon an die aufkommende Modulbauweise. Deswegen habe einfach mal die Motorsteuerung des zweiten in das erste eingebaut - und: der Motor läuft und damit habe ich ein 4200 das läuft. Das erste ist auch das schönere von den beiden, praktisch ohne Gebrauchsspuren, mit einer ebenso fast neuwertigen schwarzen Tasche.

Das zweite 4200, schon mit mehr Gebrauchsspuren und einer muffeligen Tasche, hat nun zwei defekte Platinen. An der Verstärkerplatine (meine ich...) ist an einem Kabel die Isolierung abgeschmort. Ich tippe darauf, dass einer oder mehrere der Transistoren defekt sind. An der Motorsteuerung sehe ich äußerlich keinen Defekt, daher mag der Kondensator ein guter Tip sein. Aber das Gerät verschiebe ich nun auf den Winter, oder biete es bei ebay als Teileträger an. Zwei 4200 braucht man nicht.

Also dann versuche ich noch ein "IC" zu finden, die finde ich auch sehr schön.

Falls jemand Interesse an dem zweifach defekten 4200 hat => PN.

Auf meiner Suche nach einer Antwort fand ich heute zufällig die Seite tonbandservice.de
Da steht viel und es ist wirklich sehr schön aufbereitet, praxisnah..... gehört die Seite "einem von uns"?

Gruß
Stefan
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#5
Hallo Srefan, das ist DIESER SEHR FREUNDLICHE UND HILFSBEREITE HERR
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#6
Nochmal ein Hallo an den Peter "pkm",

ich nehme an, du bist auch der pkm-de auf ebay. Ich hatte dir 10 für deine Platine plus den Motor geboten....

Aber darum gehts nicht, sondern: meine Motorplatine sieht gänzlich anders aus, da ist auch dieser liegende Elko nicht drauf.

Gruß
Stefan


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#7
... das zweifach defekte 4200 lässt mir keine Ruhe, also habe ich mich drangemacht.

Ich habe mir auch das Service-Manual bei Elektrotanya runtergeladen, aber das verwirrt fast mehr, als es hilft, wenn es um die Transistoren geht.

Platine Motorsteuerung (40021):
Auf der oben gezeigten Platine sind 3 Stück AC188K verbaut. Die scheinen in Ordnung zu sein. Auf dem Schaltplan sind das allerdings AC 153K.
Die drei Dioden AA118 sind auch ok.
Die vorgeschaltetenTransistoren AC151 habe ich noch nicht ausglötet und geprüft, ebensowenig die 2 BFY39.
Beide Typen sind abr schwer zu bekommen. Hat jemand Erfahrung mit Vergleichstypen?

Platine Stereo-Endstufe (bei mir 40226) - da ist ein Päärchen Transistoren, also ein Kanal abgeraucht Sad
Es sind 2 Paare AC187/188 verbaut, pro Kanal eine Gegentakt-Endstufe, meine ich zu erkennen.
AC187/88K sind sauteuer bei ebay und bei reichelt und conrad nicht mehr zu bekommen, Germanium Transistoren halt...
Dann sind bei mir noch zwei kleinere Transen verbaut BC214U steht drauf.
Im Schaltplan eingezeichnet sind: AC151 anstatt der BC214U sowie AC153/176 anstatt der AC187/AC188.

Allerdings scheint meine Platine irgendwie eine spätere Variante zu sein, bei mir sind 4 Potis mit 100kOhm drauf. In dem Plan von tanya sind allerlei einstellbare Widerstände eingezeichnet - viel mehr und viel niederohmiger.... Huh 

Interessant ist dann ein Blick in den Schaltplan der Mono-Variante: dort sind die AC187/188 in Klammern unter den AC153/176 eingezeichnet - mit den anderen Widerständen, wie auf der AC153/176 Variante. Das muss man verstehen?

Also, vielleicht hat jemand eine Idee? Gibt es billigere Alternativen zu den Germanium Transistoren mit Silizium?
Oder hat vielleicht jemand ein Schlachtgerät, in dem die Motorsteuerung und die Endtufen noch ok sind?

Vielen Dank und schöne Grüße.

Stefan
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#8
Moin moin,
man hat damals genommen, was günstig zu kriegen war. Wörtlicher braucht man die Typenbezeichnungen nicht nehmen.
Ich habe hier einen Schaltplan eines 4200 Report, in dem hinter den BFY39 in Klammern BC109 steht.
An den AC1xxK ist abgesehen von PNP und NPN nur das K wichtig, d.h. mit Kühlklotz für etwas höhere Verlustleistung und Ströme.
Wenn man nicht das letzte Quentchen an Ausgangsleistung bei niedriger Betriebsspannung herausholen will, kann man zur Schonung des Geldbeutels neuzeitliche Silizium-Typen nehmen.
Zeitgemäß wäre allerdings die Verwendung eines der unzähligen Audio-Verstärker-ICs für Kopfhörer bzw kleine Lautsprecher und kleine Betriebsspannung. Die sind meist in Brückenschaltung ausgelegt, um auch bei ein paar Volt noch etwas mehr Leistung abgeben zu  können.
Wenn man von Germanium auf Silizium Transistoren umrüstet, muß man einige Widerstände der Vorspannungserzeugung anpassen, weil letztere ein Ube von 0.55...0.65V benötigen, während die Germanen sich mit ~0.25V bescheiden.

MfG Kai
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#9
Hallo Kai, danke für deine Antwort. Ich bin ja hier noch nicht so lange dabei, aber ich vermutete, dass genau von Dir sowas in der Art kommen könnte, nochmals danke.

Ich bin 58 Jahre alt. Als ich noch ein Knabe war habe ich alte Radios ausgeschlachtet und manche Bauteile aufbewahrt (mit 12 bekam ich meinen ersten ERSA 30 geschenkt...). Es gibt aus dieser Zeit eine Plastikschachtel, in der alte ausgelötete (Germanium)transitoren ruhen. Nach 40+ Jahren habe ich diese gestern in meinem Bastelkeller gesucht, gefunden und nachgesehen.
Es sind ein paar AC153 dabei! Smile  !!! Und sogar zwei BFY39!!! Damit wäre ja eine Reparatur mit oiginalen Teilen aus der Zeit möglich, da kommen dem Restaurator Tränen in die Augen....  Rolleyes

Ich werde die Tage mal ausprobieren, ob es sich gelohnt hat und werde Euch berichten.
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#10
Dann drücke ich dir die Daumen, daß die Restauration erfolgreich ausfällt.
Germanium Transistoren altern leider auch, wenn sie unbenutzt sind.
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn im Lauf der Zeit ohnehin schon größere Leckströme als bei Silizium zunehmen. Das ist auch die häufigste Ausfall-Ursache.
Insofern ist es nicht unbedingt die beste Lösung, sich von Nostalgie leiten zu lassen, wenn es um den Gebrauchswert geht.

MfG Kai
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