Komplett-Löschung
#1
Hallo HI-FI-Freaks,

einen bespielbaren Tonträger in 10 Sekunden komplett löschen...und zwar restlos? Kann es sowas geben?

Gruß, Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#2
Ob es nun gerade in 10 Sekunden zu schaffen ist, schnell mal ein Band löschen, das kann ich nun nicht sagen. Mit der hier schon an anderer Stelle erwähnten Löschdrossel kann in wenigen Augenblicken ein ganzes Band gelöscht werden. War bei den ersten DDR-Tonbandgeräten unerläßlich, da sie noch keinen eigenen Löschkopf hatten. Heute gibt es auch noch speziell geformte Dauermagnete, mit denen man die Kassetten vom Diktiergerät schnell löschen kann.
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#3
In der Arbeit steht noch ein Löschgerät aus den seligen Zeiten der Computerbänder rum, und da konnte ich nicht widerstehen. Unter der Auflagescheibe sieht man etwas, was sich dreht, und in 20 Sekunden ist alles vorbei - restlos und tiefenwirksam. Kollegen warnten mich, ich könne mit dem Band nichts mehr aufnehmen, aber das glaube ich ganz einfach nicht.
Wiegt übrigens so an die 30 kg, also wohl nix fürs Wohnzimmer.
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#4
.
Hallo Heinz,

wenn Du das Teil einsacken kannst, nimm es mit. Das Band kann man danach nicht nur bespielen, es ist dann wieder wie neu, also jungrfäulich. Es könnte sein, dass auf Computerbänder irgendwelche Tracks oder Sektoren formatiert sind, die in diesem Sonderfall nötig sind. Das weiß ich nicht. DAT- Cassetten, die mal mit Audio bespielt waren müssen jedenfalls vor dem Einsatz im Streamer formatiert weren, funzen danach aber.

Wenn Du es nicht brauchen kannst, ich (und bestimmt noch viele andere Tonbandfreunde) würde es gerne nehmen, da ich oft Bänder löschen muß.

Wichtig ist nur, dass es eine Löschung mit Wechselfeld ist. Wird mit normalen Magenten gelöscht, also Gleichfeld, ist das Band gesättigt und rauscht danach wie die Niagarafälle. Der Löschkopf sollte das zwar wieder wegbekommen, aber im Rasen bleibt die Sättigung erhalten. Unter Umständen kann das zu Remanenzen am Bandpfad führen oder durch die hohe Feldstärke die Tonspur anlöschen. Besonders bei Viertelspur nicht unkritisch. Bei den erwähnten Diktaphonen mag es ja noch gehen, aber für Audibänder im HiFi- oder Studiobereich sollte es immer eine Wechselfeldlöschung sein, denn nach einer Wechselfeldlöschung ist der Tonträger magnetisch neutral.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Löschdrossel: Das hört sich alles so problematisch an...

Ein Trafo ist doch ein simples Bauelement.
Man läßt sich einfach einen Trafo wickeln, nach eigenen Angaben.
Firmen bieten das in Elektronik-Magazinen preiswert an.
Schnittbandkern kann man öffnen.
Ich würde die Firma nach einer Drossel für 230V fragen,
oder mir einen mit sekundär 2 x 115 V wickeln lassen
und dann mit der Primärwicklung + 115V [+115V] an 230V probieren.

Achtung! Öffnen des Kerns verringert die Induktivität und erhöht den
Strom gewaltig.

Das ist doch besser als ein 30kg-Ding.
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#6
Hallo Frank,
mit solchen Sachen ist mein Arbeitgeber ein wenig- sagen wir mal- eigenwillig.
Da wurden auch schon mal hunderte PCs verschrottet, und die Bediensteten
bekamen nichts. Wäre ich eine Schule oder ein Kindergarten, dann wäre es kein Problem, einen Kleinlaster voller alter Geräte zu bekommen. Aber so...
Ja ja, die Arbeitgeber heutzutage...
Wegen der gelöschten Bänder mache ich mir keine Sorgen. Auch für die Computerbänder gab es Dienstprogramme zum Initialisieren, etwa nachdem das Band vorne abgeschnitten wurde.
Da ich noch viele gebrauchte Vierspurbänder habe, die ich zweispurig bespielen werde, werde ich das Löschgerät wohl noch öfter benützen, da hier wirklich nichts von den Altaufnahmen zurückbleibt. Das ist etwas, wo ich mir bisher nie so ganz sicher war.
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#7
Selbstbau einer Löschdrossel

aus „Das Tonbandbuch für alle“ von Hans Rolf Monse, erschienen ist es 1986 im Foto-Kino-Verlag Leipzig

Für die Löschdrossel eignet sich fast jeder ausrangierte Ausgangstrafo zwischen 4 und 10 W Übertragungsleistung mit einem E-I-Kern. Für das Mustergerät fand ein 6W-Typ Verwendung. Voraussetzung ist selbstverständlich, daß die Wicklungen noch in Ordnung sind.

Zunächst wird das I-Joch entfernt. Die hochohmigen Anschlüsse müssen auf der geschlossenen Kernseite herauskommen. Ist das nicht der Fall, zieht man die Kernbleche vorsichtig heraus und stopft sie auf der anderen Seite wieder hinein. Hierbei muß man aufpassen, daß die Wicklung nicht beschädigt wird. Provisorisch wird nun ein Netzkabel an die Wicklung mit der höchsten Ohmzahl angelötet. Nach sorgfältiger Isolierung der Lötstellen schließt man nun an das Lichtnetz an. Die offene Seite des Kerns muß Eisenteile jetzt kräftig anziehen. Nach einer Minute wird abgeschaltet und die Erwärmung kontrolliert. Wird die Spule mehr als handwarm, ist der Trafo ungeeignet. Sollte die magnetische Kraft zu schwach erscheinen, versucht man es mit der nächstniedrigeren Ohmzahl. Ist alles in Ordnung, entfernt man die Netzleitung wieder, bohrt in die Seite eines geeigneten Kunststoffbehälters ein Loch, durch das die Leitung gerade passt. Zieht sie – Stecker nach außen – hindurch und lötet die Leitung wieder an. Die niederohmige Wicklung wird nicht benötigt und bleibt frei. (keinesfalls kurzschließen) Nun schiebt man den Trafo, offene Seite nach oben, in den Behälter und zieht gleichzeitig vorsichtig an der Leitung, damit sich keine Schlaufen bilden. Die offene Kernseite muß mit dem Rand des Behälters bündig stehen. Gegebenenfalls kann man die Höhe durch Ausstopfen mit Ölpapier ausgleichen. Der freie Raum des Behälters wird nun mit Akku-Vergussmasse ausgegossen. Nach dem Erkalten wird nun der Deckel des Behälters aufgesetzt und verklebt. Nun ist alles berührungssicher und das Gerät kann ans Netz angeschlossen werden.

Bänder werden gelöscht, indem man mit der Deckelseite langsam dicht über die Tonbandspule fährt. Eine Minute reicht bestimmt um ein Band restlos zu löschen. Länger sollte man die Drossel nicht eingeschaltet lassen. Lediglich muß beachtet werden, daß die Drossel erst mindestens einen halben Meter von der Magnetbandspule entfernt wird, ehe man abschaltet. Sonst könnten Zischgeräusche auf dem Band bleiben.

Die Löschdrossel eignet sich auch zum Entmagnetisieren von Werkzeugen, Nadeln, Scheren und dergleichen. Diese Gegenstände werden einfach dicht am Deckel der eingeschalteten Löschdrossel vorbeigezogen. Vorsicht bei feinmechanischen Geräten aus Eisen oder Stahl.

Hoffentlich habe ich jetzt niemanden beim Transport seines Weckers gestört oder nennt man das U(h)rheberrechtsverletzungSmile
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#8
Hallo Fans!

Mein Thema und die Fragestellung war vielleicht ein bischen hintersinnig...
ich kenne nämlich einen Tonträger, den man tatsächlich innerhalb von nur 10 Sekunden restlos löschen kann... incl. vorherigem Einschalten des Recorders! (und ohne irgendwelche Zusatzgeräte o.ä.)

Ganz klar: es ist die MINI-Disc! - Und man kann sie tatsächlich auf Knopfdruck löschen... und zwar r e s t l o s !

Tschau... Euer Gunther
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#9
Zitat:Frank postete
Das Band kann man danach nicht nur bespielen, es ist dann wieder wie neu, also jungrfäulich.
Ein jungfräuliches Band ist noch keinem Magnetfeld ausgesetzt gewesen, die Anordnung der Elementarmagnete entstammt also der "Masse" die man auf die Trägerfole aufgebracht hat.

Diesen Zustand kannst Du m. E. weder durch einen Trafo noch durch HF-Löschung wieder erreichen, zumindest nicht genau diesen Zustand. Das Jungfräulichkeit wieder hergestellt werden kann ist auch ein Widersrpruch in sich.

Letztendlich durchläuft das Band vor der Aufzeichnung die HF-Löschung. Wenn das Band vorher mit einer Drossel / einem Trafo entmagnetisiert wurde, so besteht auch nicht die Gefahr, das Reste der alten Aufnahmen übrigbleiben, weil dies Stellen vom Löschkopf nicht erreicht wurden und auch die Reste einer sehr hoch ausgesteuerten Aufnahme, für die die Löschenergie nicht ausreicht, werden nicht mehr durchzuhören sein. Hier im Geschäft haben wir ein Entmagnetisiergerät für Stahlteile. Muß mal ein Löschenswertes Band mitbringen und probieren, ob man Unterschiede hort.

- Michael -
Michael(F)
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#10
=> TBS-47-Audioclub
Faustregel: je 1 sec Löschdauer für 1 Jahr Haltbarkeit! Da bei Analogen Magnetbändern, die locker 100 Jahren alt werden braucht man halt ein bisschen länger als für die flüchtigen Medien, wie z. B. die MD Big Grin

Die müssen ihr 10jähriges erstmal erleben, unsere Bänder archivieren wir für das nächste Jahrhundert Big Grin


- Michael -
Michael(F)
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#11
Moin
Zitat:TBS-47-Audioclub postete

Ganz klar: es ist die MINI-Disc! - Und man kann sie tatsächlich auf Knopfdruck löschen... und zwar r e s t l o s !

Tschau... Euer Gunther
Das ist so nicht ganz richtig. Es wird immer nur der TOC gelöscht.
Bei den Lösch Operationen kann es übrigens schnell zu unfällen kommen.
So ist es einem Kumpel von mir passiert.

Das Problem ist, das nur professionelle Geräte ein (teilweises) Wiederherstellen des TOC beherschen. Es gibt aber auch Blitz und Donner Anleitungen für ein paar Konsumer Geräte.
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#12
Hey... oder Hallo...

lieber "Matze", klar wird das TOC gelöscht... ist mir doch aber Sch... egal, was da beim sekundenschnellen Löschen passiert. Tatsache ist doch: die Aufnahmen auf der MD sind hinterher r e s t l o s verschwunden.

"Bei den Lösch Operationen kann es übrigens schnell zu unfällen kommen." ...hast Du geschrieben. Ich weiß ja nicht wie bei Euch gelöscht wird, oder ob Du mit diesem Eintrag versuchst, das MINI-Disc-System schlecht zu machen, doch eines ist sicher: Man kann beim Löschen einer MD nichts falsch machen (außer man hat versehntlich eine MD gelöscht auf der noch wertvolle Aufnahmen sind. Doch auch in einem solchen Fall kann man mit der UNDO-Funktion alles wieder rückgängig machen!).

Ich hatte es an anderer Stelle schon erwähnt, daß wir/ich seit über 5 Jahren täglich (!!!) im TBS-47-AUDIOCLUB mit dem MINI-Disc-System arbeite... dabei ist es noch nie zu einem "Unfall" beim Löschen gekommen.

Übrigens habe auch ich Tonbänder im Archiv stehen, die 19cm Stereo bespielt sind und über 30 Jahre alt sind... mich graust es, wenn ich sie auf meiner REVOX A 77 abspielen muß. Was für ein Gerausche, und was für eine schlechte Tonqualität... (kein Wundern nach so langer Zeit)

Gruß, Gunther
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#13
Moin

Zitat:TBS-47-Audioclub postete
Ich weiß ja nicht wie bei Euch gelöscht wird, oder ob Du mit diesem Eintrag versuchst, das MINI-Disc-System schlecht zu machen
Ich schrieb schon an andere Stelle, das mir die Datenreduktion bei MD nicht gefällt und ich es deshalb auch nicht mehr benutze. Ansonsten ist das Konzept sehr gut. Eigentlich die einzige wirkliche Neuheit seit der Erfindung der CDR.

Zitat:, doch eines ist sicher: Man kann beim Löschen einer MD nichts falsch machen (außer man hat versehntlich eine MD gelöscht auf der noch wertvolle Aufnahmen sind. Doch auch in einem solchen Fall kann man mit der UNDO-Funktion alles wieder rückgängig machen!).
Die Undo Funktion ist nicht bei allen Geräten vorhanden und nützt dir nichts mehr wenn du die Scheibe aus dem Gerät genommen hast und der neue TOC geschrieben ist.

Lass mal ein Tragbares MD Gerät, mit einer Scheibe auf der sich unwiederholbare Aufnahmen befinden, in Reichweite von jemandem liegen der gerne auf Knöpfchen drückt ohne zu wissen was los ist. Dann passieren die "Unfälle" beim Löschen.
Zugegeben, es kann weniger passieren als beim Tonband weil das MD System versehentliches Löschen abfängt.
Trotzdem, eine TOC wiederherstellungs Funktion währe auch für Amateurgeräte gut. Was ist wenn z.B. bei einer Aufnahme der Strom ausfällt?
Die Daten sind schon drauf, aber der TOC noch nicht geschrieben.
Ja, ich weis, bei Sony kann der Recorder sich das auch eine gewisse Zeit ohne Strom merken. Aber auch die ist irgendwann vorbei und dann brauchst du eine TOC wiederherstellungs Funktion und hast sie nicht.

Darauf wollte ich eigentlich hinaus.

Zitat:Übrigens habe auch ich Tonbänder im Archiv stehen, die 19cm Stereo bespielt sind und über 30 Jahre alt sind... mich graust es, wenn ich sie auf meiner REVOX A 77 abspielen muß. Was für ein Gerausche, und was für eine schlechte Tonqualität... (kein Wundern nach so langer Zeit)

Gruß, Gunther
Zweifels ohne ist die Analogtechnik nicht der Weisheit letzter Schluss.
Ich habe auch nie behauptet das sie das währe.
Trotzdem, wenn deine A77 eine 2-Spur Dolby ist und du sie mal abstossen willst, sag bescheid.

mfg Matthias
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#14
Hallo, lieber "Matze"...

vielen Dank für Deine - doch recht umfangreiche und auch richtige - Ergänzung zu meinen Äußerungen!

Du schreibst: "...Die Undo Funktion ist nicht bei allen Geräten vorhanden und nützt dir nichts mehr wenn du die Scheibe aus dem Gerät genommen hast und der neue TOC geschrieben ist." =Auch das ist richtig, aber wie Du ebenfalls bemerkt hast, hat man bei der MINI-Disc unter bestimmten Umständen wenigstens die Möglichkeit Gelöschtes wieder rückgängig zu machen.

Du schreibst: "...Zweifels ohne ist die Analogtechnik nicht der Weisheit letzter Schluss." =Wie wahr, wie wahr !!!
"Ich habe auch nie behauptet das sie das währe. Trotzdem, wenn deine A77 eine 2-Spur Dolby ist und du sie mal abstossen willst, sag bescheid." =Es ist eine A 77 ohne Dolby... und (für Dich leider) brauchen wir sie ab und zu noch mal in unserem AUDIOCLUB, um die alten Tonbandaufnahmen abspielen zu können. Wären es nicht noch so viele Bänder, hätte ich sie schon längst auf MINI-Disc überspielt... aber das macht mir doch zuviel Arbeit.

Schöne Grüße rundherum, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
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