24V Netzteil in Braun regie 520
#1
Vom Trafo kommen 48V AC mit Mittelanzapfung bei 24V AC.
Aus den 48V werden 55V DC ungeregelt über Brückengleichrichter gewonnen.
Die geregelten 24V DC werden aus 24V AC (Mittelanzapfung) über eine sogenannte Zweipuls-Mittelpunkt-Schaltung M2 gewonnen.
Das ist auch eine Vollwellen-Gleichrichtung (wie die Brücken-Gleichrichtung).

Das Gerät hatte keine Funktion bei Radio (alle Wellen).
Das 24V-Netzteil war defekt, der Regeltransistor T801 (BD 136) war durch.

Ich habe alle Elkos C806, 807, 811, 812 und den Tantal C810, den Gleichrichter und den T801 (gegen BD 139) erneuert.
Zuletzt auch das Poti R807 und die Sicherungshalter.
Die Transistoren T803 (BC308, pnp!) und T802 (BC149, npn) habe ich ausgelötet, mit der Diodenfunktion des Multimeters ok geprüft und wieder eingelötet.

UKW funktioniert jetzt wieder, aber die Spannungen (+24V, +15V) stimmen nicht und es ist mächtiger 100 Hz Brumm vorhanden.
Wenn das Poti R807 auf Linksanschlag steht, sind die 24V maximal hoch (29.8V), der Brumm ist niedrig 230 mV (also viel zu hoch).
Wenn ich das Poti auf Rechtsanschlag drehe wird die Spannung geringer (25.6V), aber der Brumm unglaublich hoch.

Was kann noch defekt sein?
VG Jürgen


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#2
Der BD136 ist doch ein PNP, der BD139 aber ein NPN, könnte das, dass Problem sein ?
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#3
..meiner Meinung nach darf T803 kein PNP sein!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Danke, Justus, danke für den Hinweis!
Der zweite Fehler im Schaltbild...den T803 haben Sie auch schon falsch gezeichnet...
Also BD 136, 138, 140 suchen...und keinen gefunden - Mist
VG Jürgen

Die eingebauten Transistoren stimmten/stimmen schon mit dem Schaltbild überein, also BC308, BC149 und BD136.
Bloß die Schaltsymbole nicht immer...
VG Jürgen
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#5
(14.01.2024, 15:32)Gyrator schrieb: ..meiner Meinung nach darf T803 kein PNP sein!

Sorry, aber dann hast du die ziemlich simple Schaltung leider nicht verstanden.
Natürlich ist das ein PNP Transitor. Das Symbol ist da in der Tat im Schaltplan falsch.
T801 (BD136) ist natürlich ebenfalls PNP. Also auch falsch gezeichnet.

Am Emitter liegt eine Referenzspannung von ca. 7,4 Volt an, erzeugt durch R806, D803, D804.
Sobald die Ausgangsspannung am Collector von T801 absinkt und damit auch die Spannung an der Basis von T803, 
welche über den Spannungsteiler R808/807/809 festgelegt ist,
schaltet T803 durch und schaltet damit T802/T801 ebenfalls wieder weiter durch.
An der Basis von T803 wird sich somit eine Spannung von 6,8 Volt einregeln.
Mit dem Poti R807 wird dann das Teilungverhältnis so eingestellt, daß eine Spannung von 24 Volt am Collector von T801 anliegt.

Hier mal die sehr ähnliche Schaltung beim Regie 550. Da ist alles korrekt gezeichnet.


Gruß, Jan


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#6
Hallo Jan,
denke, die Referenzspannung am Emitter von T803 wird ca. 6.8V+2.0V=8.8V sein und die Regelspannung am Spannungsteiler (18k+2.5k/8.2k+2.5k) wird ca. 8.2V sein.
Kann das (NPN statt PNP für T801) denn auch den Brumm erklären?
VG Jürgen
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#7
Wenn du da einen NPN reingepflanzt hast, dann kann und wird die Schaltung natürlich nicht funktionieren.
Das sollte doch eigentlich klar sein. Der Rest erübrigt sich dann.

Gruß, Jan
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#8
Die BD140 sind noch unterwegs.

Denke aber, habe die Schaltung - in den Grundzügen - verstanden.

Bei nom. 24V Ausgangsspannung und Trimmer R807 (5k) auf Mittelstellung (2.5k/2.5k) liegen an der Basis von T803 (BC308, PNP) ca. 8.2V an. Am Emitter von T803 liegen 6.8V + 2.0V = 8.8V an. Diese Referenzspannung wird gebildet über R806 (2.2K), D803 (ZPD 6.8V), D804 (ZE 2.0V). Der C809 (10uF) dient zur Stabilisierung.

Erstmal passiert nichts, denn der T803 (PNP) öffnet die Emitter-Collector-Strecke erst, wenn die Basis-Emitter-Spannungsdifferenz (8.8V - 8.2V) größer wird als ca. 0.6V, die 8.2V also kleiner werden.

Wenn nun die 24V Ausgangsspannung absinkt, sinkt die Spannung an der Basis von T803 unter die 8.2V und der Transistor öffnet (weil er ein PNP ist) und lässt die 8.8V am Emitter durch auf seinen Collector. C810 (22uF) glättet die Basisspannung.

Das bringt Spannung an die Basis von T802 (BC149, NPN). Der öffnet seine Emitter-Collector- Strecke (weil er ein NPN ist) und das senkt die Spannung an der Basis von T801. Das öffnet dessen Emitter-Collector-Strecke (weil er ein PNP ist) und dadurch steigt die Ausgangsspannung. Solange, bis die Spannung an der Basis von T803 wieder so hoch ist (> 8.2V), dass er sperrt. R805 (560R) stellt sicher, das T802 nicht ungeregelt schaltet.

R804 (470R) und D802 (ZW 8.2V) stellen die Aktivität der Regelschaltung sicher. Sie liefern Strom für die Referenzspannung, in den Phasen, in denen evtl. der T801 komplett gesperrt ist.

Nicht verstanden habe ich die Funktion der beiden Dioden D805 (SFD143) und D801 (SFD143).

VG Jürgen

Das von Jan angesprochenen Netzteil des Regie 550 arbeitet genauso, hat 12V als Referenzspannung und keinen Trimmer zum Einstellen der Ausgangsspannung.


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#9
Wie kommst du auf 8,8 Volt Referenzspannung?
ZE2 bedeutet nicht 2 Volt Z-Diode!
Schau dir mal die Polung an, das ist eine ganz normale Diode. Da dürften etwa 0,65 Volt abfallen.
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#10
Hab zur ZE2 gegoogelt...
Die hat Uf 2.0V..2.3V, neg. TempKoeff., die ZPD6.8V hat Usp 6.8V, pos. TempKoeff...
VG Jürgen


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#11
(16.01.2024, 12:17)JUM schrieb: Hab zur ZE2 gegoogelt...
Die hat Uf 2.0V..2.3V, neg. TempKoeff., die ZPD6.8V hat Usp 6.8V, pos. TempKoeff...
VG Jürgen

Das ist interessant. 
OK, dann soll es wohl so sein, es ist aber laut Schaltbild keine Z-Diode.
Also irgendeine Spezialdiode.
Auch ich kann noch was dazulernen...
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#12
Bei der ZE2 handelt es sich um drei in Reihe geschalteten Siliziumdioden. 
Somit ist das Schaltzeichen richtig.

LG

Claus
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#13
So, habe BD138 bekommen.
Beim Einbau sind mir zwar zwei Lötaugen abgerissen, die konnte ich aber mit den Beinchen in Originallänge 'ersetzen'.
Das Brummen ist weg, die 24V lassen sich genau einstellen, die 15V sind dann 15.4V.
Wäre evtl. noch zu überlegen, die auf 15.0V einzustellen, weil die den Tuner versorgen.
VG Jürgen
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