Einmessung Telefunken TC-450M Servicemanual Verständnisfrage
#1
Hallo liebe Forenmitglieder,

vielleicht kann mir ja wer bei folgendem Problem helfen:
Ich will gerade das Telefunken TC-450M einmessen,so weit so gut.
Wenn ich das Servicemanual befolge und anschliessend ein Musikstück mit High-Com aufnehme, klingt die Wiedergabe sehr(!) "pumpig", als würde was ganz und gar nicht richtig eingemessen sein...

Ich habe die richtigen Einmesscassetten, wo übersehe ich nun was?
Beim einstellen vom Wiedergabepegel soll mit der Dolby-Einmesscassette (200nBW/m, 400 Hz) an den Testpunkten M311/1311 610mV RMS rauskommen.

Habe ich da irgendwo einen Denkfehler drinn?
Vielleicht kann mir ja wer hier einen Rat geben...

lg,
Günther


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#2
Vielleicht ist Punkt 5 der Abgleichanweisungen auch noch wichtig.
Hast du den durchgeführt ?

MfG Kai
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#3
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=269439#post269439 schrieb:Vielleicht ist Punkt 5 der Abgleichanweisungen auch noch wichtig.
Hast du den durchgeführt ?
Habe ich vergessen zu erwähnen, ja natürlich!
Alles gut, solange kein High-Com verwendet wird. Wenn doch, klingt das echt arg "pumpig".
Das Telefunken ist weder verbastelt o. ä.

Achja, Einmesscassetten sind von Hans-Peter, Spannungen werden mit einem Oszilloskop gemessen (und mit einem True-RMS gegengecheckt).

Edit:
Die Abweichungen vor Einmessung waren nicht schlimm, lediglich der Azimuth war minimal daneben und am linken Kanal mussten die Höhen etwas hochkorrigiert werden.
Wiedergabe-Frequenzgang ist nun einwandfrei, leider habe ich vor meinem Einmessen das den High-Com nicht getestet...

lg,
Günther
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#4
Da würde ich zu Diagnose-Zwecken mal eine langsam ansteigende Pegel-Rampe mit 400 Hz (o.ä) aufnehmen und kontrollieren, was da bei Wiedergabe draus gemacht wird.
Die Rampe könntest du zB mit Audacity erzeugen und hinterher das Resultat mit dem Original vergleichen.

MfG Kai
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#5
Habe jetzt schnell mal neu eingemessen und festgestellt, dass die vorher justierten Werte abweichen.
Mein Verdacht geht jetzt eher in Richtung korrodierte Schaltkontakte (obwohl sie nicht "kratzen"), denn jedes mal weicht irgendein Wert um bis zu 3 dB ab.

So macht eine Einmessung natürlich keinen Sinn, wenn ich da irgendwo randomisierte Übergangswiderstände habe, die jeglichen Versuch zunichte machen.

Werde demnächst alle Schaltkontakte "behandeln" und hoffen dass es dann besser wird :cursing:
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#6
Hallo nochmal,

habe das komplette Deck durchgemessen, Kontakte gereinigt/gemessen, Fehlerbild bleibt das gleiche.
Ich konnte es nun dahingehend eingrenzen, dass es eigentlich nur den linken Kanal betrifft (pumpen bei High-Com-Aufnahmen).
Weiters ist mir aufgefallen, dass ich am besagten linken Kanal den Rec-Level-Poti weit mehr aufmachen muss als den rechten.
Selbiges mit dem Bias.....

Dann kam mir die Idee, den Tonkopf vertauscht anzuschliessen (rechts-links vertauschen).
Und siehe da, das Fehlerbild wandert NICHT mit!

Ist nun der Tonkopf hinüber? Optisch sieht er gut aus, sauber habe ich ihn sowieso gemacht...

lg,
Günther


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#7
Wenn das Fehlerbild nicht mit wandert, dann scheidet der Kopf als Fehler doch aus.

Gruß Ulrich
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#8
uk64,'index.php?page=Thread&postID=269508#post269508 schrieb:Wenn das Fehlerbild nicht mit wandert, dann scheidet der Kopf als Fehler doch aus.
Danke, du hast natürlich recht.
War heute ein harter Tag.
Wahrscheinlich sollte ich eher meinen Kopf austauschen...

lg,
Günther
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#9
Hat das TC450 getrennte Highcom - Platinen? Ich vermute, ja. Wenn dem so ist, tausch' die mal. In den Highcom IC's U401 sind Verstärker drin, die auch ohne geschaltetes Highcom aktiv sind. Da hatte ich auch schon defekte voliegen. Den Folgeschluss, woran das dann liegt, wenn der Fehler beim Tausch wandert oder nicht, überlasse ich Dir... Big Grin

Gruß
Wenni
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#10
Wenni,'index.php?page=Thread&postID=269513#post269513 schrieb:Hat das TC450 getrennte Highcom - Platinen? Ich vermute, ja. Wenn dem so ist, tausch' die mal. In den Highcom IC's U401 sind Verstärker drin, die auch ohne geschaltetes Highcom aktiv sind. Da hatte ich auch schon defekte voliegen. Den Folgeschluss, woran das dann liegt, wenn der Fehler beim Tausch wandert oder nicht, überlasse ich Dir... Big Grin
Hi Wenni,
das Highcom-Modul war das einzige woran ich mich noch nicht rangetraut habe.
Nein, es ist eine einzige Platine für 2 Kanäle!

Leider ist im Servicemanual nicht wirklich was darüber dokumentiert, daher wollte ich es so lassen.
Jetzt hast du aber meine Neugier geweckt und habe mir die Highcom-Platine genauer angesehen.
Diese schaut irgendwie "neuer" aus als der Rest, denn da ist ein Poti, das sieht aus wie neu.
Wie auch immer, Testaufnahme gemacht, währenddessen "herumgedreht" und hui, da geht was!
Jetzt mal per Gehör justiert (5 Grad nach links) und hallo!
Wie Tag und Nacht, so komme ich ans Ziel!
Das fiese Pumpen ist komplett weg, auch der linke Kanal wurde lauter, Gehörmäßig klingt das so wie ich es ursprünglich von dem alten Telefunken erhofft hatte!

Jetzt drängt sich halt die Frage auf, wie justiere ich das jetzt "richtig", denn im Servicemanual steht nichts darüber.
Und per Gehör einmessen ist ja schön und gut, aber eigentlich mache ich sowas nicht, dafür gibts doch Vorgaben und Messgeräte....

Es bleibt spannend!

lg,
Günther
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#11
Als erstes mußt du das Gerät korrekt/optimal einstellen für Betrieb ohne jegliche Rausch-Unterdrückung/Dynamik-Kompression.
Also weder HighCom noch Dolby noch DNR, falls es das alles hat.
Danach der "Rest".

MfG Kai
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#12
Weil das im TC 450 - Servicemanual nicht beschrieben ist, nimm' das aus dem RC 200 - Servicemanual, s. Bild, sogar die Nummern der Messpunkte und Potis stimmen überein. Allerdings: Beim RC 200 hab' ich das auch schon abgeglichen, ich konnte keine große Veränderung feststellen.

Gruß
Wenni


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#13
Liebe Leute,

danke für eure Hilfe, aber was ich auch mache, ein zufriedenstellendes Ergebnis bekomme ich nicht zusammen.

Ohne Highcom spielt das Telefunken sehr gut ab, auch die Aufnahmen sind für das Baujahr und Modellklasse gut.
Mit Highcom werden die Aufnahmen manchmal gut, manchmal sehr gut, manchmal unhörbar, je nach Musikmaterial.
Ich habe alles so gut wie möglich justiert, aber jetzt verliere ich die Lust dazu.
Zusammengeschraubt und ab in den Keller damit!

Demnächst kommen 2 Rotel RD-870, hoffentlich ergehts mir damit besser wacko


lg,
Günther
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#14
Ich würde mal die Pegel am Highcom IC der Pins 8, 15, 17, 9 und 10 des linken Kanals messen und mit dem Oszi gucken, ob die stabil sind (irgendeinen Sinus 300 bis 400 Hz einspeisen bzw. wiedergeben). Das ist jeweils hinter einem Verstärker. Die Highcom IC's gibt es sehr günstig.

Gruß
Wenni
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#15
Die alte Regel lautet doch "HighCom" pummt immer Smile
Gerade an der Stelle gab es ja ein paar Evolutionsstufen und Modifikationen.

Eine bekannte Änderung betrifft das hier:

   

Den Widerstand von 8,2 MOhm auf 3,3M Ohm
Den Kondensator von 0,22 µF auf 33 µF!

Das soll das Pumpproblem deutlich entschärfen. Das findet man so auch im Rotel RN-500.

Gruß Ulrich
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#16
Hallo an alle,


danke nochmals für eure "Anteilnahme" thumbup


Da mich das Thema nicht loslässt, habe ich mir das Telefunken nochmals zur Brust genommen.
Habe mich davor in div. Foren bezüglich Highcom ordentlich eingelesen.
Das Highcom sollte eigentlich gutmütig bezüglich Störeinflüsse von "aussen" sein, aber es gibt immer wieder Berichte, wo es entweder hervorragende Ergebnisse liefert oder einfach gar nicht funktioniert.
Irgendwo habe ich (da gings um Elko-Austausch/ESR) den Hinweis -> Übergangswiderstände aufgeschnappt und zu Denken begonnen.


Dann habe ich das Experiment gewagt, den Highcom-Ein/Aus-Schalter mal zu überbrücken (Drahtbrücken). Siehe da, kein Pumpen mehr bei Highcom-Aufnahmen?
Hm, habe ich doch alle Schalter/Regler mit Kontakt 600 durchgereinigt und anschliessend mit Kontaktöl gepflegt?
Bei der ganzen Einmesserei wäre mir dahingehend nichts mehr aufgefallen!
Scheint so, als wäre bei dem Schalter (nur bei Highcom-Aufnahme) ständig ein mimimaler Übergangswiderstand präsent zu sein, der den Highcom-Kompander aus seinem Konzept bringt.


Werde den Schalter nun auslöten und nochmals ordentlich mit Kontaktspray fluten.
Ob das nun wieder nur ein Zufallsbefund oder des Rätsels Lösung ist wird sich zeigen.


Es bleibt spannend!


lg,
Günther
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#17
Wink 
Es bleibt tatsächlich spannend! Selbst nach 4 Jahren immer noch keine Lösung! Rolleyes
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