AC-Motor und Kondensator
#1
Anlass zu dieser Frage gibt mein Uher CG 360, das leider zu schnell läuft.
333 Hz Bezugsband wird mit 345 Hz abgespielt.
Der Capstanmotor ist ein AC-Motor, der mit einem 60uF Kondensator an 15V Wechselspannung betrieben wird.
Kann dieser Kondensator (C109 im Bild) für die zu hohe Drehzahl verantwortlich sein?
VG Jürgen


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#2
Laut HiFi-Wicki hat das Gerät einen Hysterese-Synchron-Motor zum Antrieb der Schwungscheiben.
Der läuft synchron mit der Netzfrequenz.

MfG Kai
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#3
Interpretiere ich Deine Antwort auf meine Frage richtig, dass der Kondensator für die Drehzahl keine Rolle spielt?
Es ist wohl ein 'Außenläufer'. Der schwarze 'Stern' dreht sich.
Wüßte auch gerne, ob und wie man den neu ölen kann.
VG Jürgen


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#4
Hallo Jürgen

Hier eine Menge Infos zu diesem Tapedeck aus dem Forum :
Unterschätzter Dauerläufer – Das Uher CG 360

Gruss
Dirk
Lässt sich berieseln von : SONY TC-K770ES, Kenwood KX-880D + KX-1003,
Marantz SD-3000, Toshiba PC-5460, Sony TC-U5, DUAL C822 + C828, ONKYO TA-2050,
UHER CG343, UHER SG521, ARISTONA EW5504, SONY TC-366, Sony TCD-D100 Rolleyes
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#5
Wenn man das Internet fragt, was ein Hysterese-Synchron-Motor ist, so werden idR Motore ohne Kondensator gezeigt, weil die ihr Drehfeld auf andere Weise erzeugen, wenn sie erstmal laufen. Möglicherweise ist der Kondensator nur zum Anlaufen da.
Synchron ist synchron...
Da stimmt in dem Gerät wohl die Übersetzung nicht.
Da müssen dann entweder die Durchmesser geändert werden, oder ein eigener Wechselspannungsgenerator mit etwas niedrigerer Frequenz gebaut werden.

MfG Kai.
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#6
Eurotec,'index.php?page=Thread&postID=266524#post266524 schrieb:Hier eine Menge Infos zu diesem Tapedeck aus dem Forum :
Unterschätzter Dauerläufer – Das Uher CG 360
Der Thread ist natürlich bekannt...alle anderen Fäden zum CG 360/361/362 in diesem Forum auch.
Zum Motor steht hier im Forum drin, dass von Lenco in späteren Modellen auf Pabst gewechselt wurde und dass es einen Umbausatz auf elektronisch geregelten DC-Motor gab (s. dazu Radiomuseum.org).
Aber leider nichts zu meinem Problem, dass mit Lenco AC-Motor die 333 Hz mit 345 Hz abgespielt werden...

Man kann das Gerät einstellen auf 110 V oder 220 V. Allerdings sagt der Aufkleber an der Rückwand übergreifend "50 Hz".
Bei Synchronmotor hätte man ja dann auch irgendwie mechanisch was verändern müssen, wenn das Gerät an 110 V/60 Hz hätte laufen sollen.
Gab es überhaupt Länder mit 110 V/50 Hz Netz?
VG Jürgen


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#7
Hallo Jürgen,

bei meinem CG 350 gibt es oben im Motor eine kleine zentrale Öffnung, wo mit einem kleinen Schlitz-Schraubenzieher (ja, ich weiß ...) die Drehzahl verändert werden kann. Vielleicht hilft das Dir weiter?

Gruß

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#8
Hallo Hannes,

das ist nicht anzunehmen, denn dein Gerät hat offenbar einen elektronisch geregelten Gleichstrom-Motor.

MfG Kai
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#9
wen er so ein Pulley hätte könnte man die Drehzahl verstellen

[Bild: derszekui.jpg]

das er aber scheinbar nicht hat

[Bild: cg36x_i14kz3j2z.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#10
Ist der etwa aufblasbar spreizbar ?
Funzt das, obwohl die "Achse" dann konisch wird ?

Erklär mal...

MfG Kai
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#11
Vielleicht mal einen dünneren Riemen nehmen?
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#12
Die Riemendicke spielt kein Rollo, da der Vortrieb ja über die Innenfläche des Riemens auf den Radien der beteiligten Achsen erfolgt.

MfG Kai
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#13
Der Riemen läuft am Motor ja in einer Nut/Riemenscheibe/oder so. Wenn der Riemen zu dick ist, liegt er auf dem äußeren Rand auf. Also weiter außen als ein dünner Riemen. Und damit hätte er auch eine höhere Geschwindigkeit, weil der Radius größer ist. Ob das die 12 Hz ausmacht, hab ich keine Lust zu rechnen.

Andererseits sind bei solchen Messungen auch die Toleranzen der Meßmittel wichtig. Solange die nicht bekannt sind, bleibt es bei Vermutungen.

Gruß
Michael
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#14
MichaelB,'index.php?page=Thread&postID=266553#post266553 schrieb:Der Riemen läuft am Motor ja in einer Nut/Riemenscheibe/oder so.
Dann hättest du recht.
Ich bin von einer Zylinder-Achse mit seitlichen Begrenzungen ausgegangen, die das Weglaufen des Riemens verhindern.
Bei einer Keil-förmigen Nut würde ein dickerer Riemen allerdings die Geschwindigkeit weiter erhöhen.
Hier müßte der Radius der angetriebenen ?Schwungräder? erhöht werden. Wenn die zylindrisch sind, könnte "man" mal ein paar Lagen Tesaband draufwickeln, bis die Geschwindigkeit stimmt.

MfG Kai
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#15
Michael, allein die Ohren reichen, um bei den Ansagen des Bezugsbands die zu hohe Geschwindigkeit zu erkennen.
Das Messmittel ist ein Oszilloskop, welches definitiv 333 Hz von 334 Hz - korrekt - unterscheiden kann (mit Min, Max in Hz und StdAbw in mHz.).
Der Riemen ist hauchdünn. Das Ersatzteil von SDS ist gleich dünn.
Der Riemenlauf ist im Bild dargestellt. Ich denke, die Dicke des Riemens spielt zumindest beim vorderen Capstan keine Rolle (gleiche Lauf-Oberfläche).
Werde am WE mal nachmessen, ob die Abweichung in beiden Abspielrichtungen gleich ist.
Und dabei auch die Netzfrequenz protokollieren...
VG Jürgen


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#16
Das Gerät hat doch zwei Laufrichtungen (Autoreverse), einen Schwungmasse wird von der Innenseite des Riemens abgetrieben, die andere Schwungmasse von der Außenseite des Riemens (mit mehr Schlupf).
Ist die Geschwindigkeitsabweichung Laufrichtungsabhängig? (±1,5% darf der CG360 ja haben, dazu kommt die Toleranz der Messkassette, der Messgerät usw.)
Wie sieht es mit dem Bandzug (der Wickelmotoren) aus?

PS: Die Sache mit der Spreizung des Pulleys hilft hier zwar nicht weiter, ist aber gerade bei Plattenspielern eine alte Geschichte. Ich mein so was auch schon mal bei Kassettenrecordern gesehen zu haben, es fällt mir im Moment nur nicht ein wo.

PPS: Pulleys sind eigentlich immer Ballig und nie Zylindrisch, so läuft der Riemen immer mittig.

Gruß ulrich
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#17
Hallo,

was ist das für eine Messcassette mit den 333Hz ??? Kann sich da eventuell das Band gelängt haben ? Gibt es eine andere Messcassette, wie liegt da die Abweichung ? Stimmt der Anpressdruck der Andruckrolle gegen die Capstanwelle ?

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#18
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=266577#post266577 schrieb:Kann sich da eventuell das Band gelängt haben ?
Da die Frequenz als 345 Hz gemessen wurde, müßte das Band eingelaufen sein Big Grin

MfG Kai
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#19
JUM,'index.php?page=Thread&postID=266530#post266530 schrieb:Gab es überhaupt Länder mit 110 V/50 Hz Netz?
VG Jürgen

Ja, in Japan. OK, nicht ganz. Es sind nicht 110V sondern 100V. Genau genommen hat der Nordosten 50Hz und der Südwesten 60Hz.

Gruß
Robert
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#20
Ein Inselstaat mit 110V und 50Hz gibt es, Jamaika
Es ist nicht gerade ein großer Staat, hat uns aber eine musikalische Stilrichtung gebracht.

Gruß Ulrich
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#21
346 Hz - Erstes Bild: BASF DIN-Bezugsband 4,75/3,81 (Cr), Nr. 741635, 333 Hz @ 0dB/250 nWb/m
324 Hz - Zweites Bild: AGFA Bezugsband 4,75/3,81 (Cr, FeCr, Me), 315 Hz @ 0dB/250 nWb/m
1040 Hz - Drittes Bild: Arbeitskassette 1 kHz von Forenmitglied HP Roth (hier ist die Frequenzauflösung des Scopes nicht mehr ausreichend).
VG Jürgen


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#22
346/333=103.9 %
324/315=102.86 %
1040/1000=104%

Der zweite fällt aus der Reihe ...

MfG Kai
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#23
Hat sich das Band wohl weniger gedehnt...;-)
VG Jürgen
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#24
Die Abspielfrequenz der 1000Hz-Kassette habe ich heute mit 1095 Hz gemessen...
Habe deshalb nach dem Lenco-Außenläufer recherchiert.
Im Außenläufer-Rahmen ist ja "LENCO pat." eingeprägt, also mal nach Lenco-Patent(en) gegoogelt.
Das hier gefunden (DE000002442289A).
Könnte zeitlich passen.
Aber: Ist der darin Beschriebene wirklich netz-synchron oder doch eher induktiv?
Und: Könnte es sein, dass sich über die Jahre irgendwie remanenter Magnetismus gebildet hat (und eine Bernsteindrossel hier helfen würde)?
VG Jürgen
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#25
Auf Seite 4 des Patentes steht:
   

In Fig.4 wird eine Drehzahl-Regelung als Blockschaltbild gezeigt und im Text auf den Seiten 8 und 9 beschrieben.

Der Motor wird als Variante des Ferraris-Motors bezeichnet.
Der wird hier als Asynchron-Motor beschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferrarisl%C3%A4ufer

MfG Kai
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#26
Ein weiteres CG 360 spielt die 1000 Hz Kassette mit 1084 Hz ab.
Die Netzfrequenz ist aktuell 49.99 Hz, mit StdAbw. 13 mHz.
Die Trafospannung für den Motor ist 15.94 VAC.
Die beiden Oszi-Kanäle klemmen an den Motoranschlüssen, ohne Masse (die MATH-Differenzfunktion des Siglent-Scopes ist leider unbrauchbar).
Habe dann mal den Riemen von der Riemenscheibe am Motor runter genommen.
Ich denke, hier liegt das Übel: Dicke Gummi-Ablagerungen (die den Durchmesser vergrößern)!
Wenn ich die runter habe, melde ich mich wieder...
VG Jürgen


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#27
So, Riemenscheibe blankgeputzt.
1031 Hz, also 54 Hz 'langsamer' bei Play, 1008 Hz bei Reverse.
Was könnte die Ursache für den Unterschied zwischen Play und Rev sein?
Beide Andruckrollen haben vorher einen Tropfen PDP bekommen.
VG Jürgen


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