Hallo aus dem Saarland
#1
Hallo,
mein Name ist Hans, bin Rheinländer mit Wohnsitz im Saarland. Habe meine Elektroniker Ausbildung in den Magnetlaboren VME/I536 bei der BASF in Ludwigshafen und in Willstätt erhalten (1970er).

Insgesamt habe ich 9 Jahre bei der BASF in der Magnettechnik Entwicklung gearbeitet zunächst Bandmaterial später Festplatten für Großrechner.
Beruflich bin ich später in die IT "abgeglitten". Zuletzt RZ-Leiter in einem Automobilwerk.
Die Magnettechnik und die Elektronik haben mich über die Jahre dennoch weiter interessiert. Ein Teil meiner Projekte kann man auf meiner Webseite sehen. http://www.roehrenkramladen.de .

Ich renoviere Bandmaschinen und alte Elektronik. Die beiden letzten Projekte war die Wiederbelebung einer Revox B77 (Elektronischer Totalschaden) und eines Philips GA212 Plattenspielers. Beide Maschinen laufen wieder und die Besitzer haben viel Freude damit. Die B77 kann man gelegentlich in Vernehmungsräumen diverser Krimis sehen. Der Besitzer verleiht sie für Filmaufnahmen. [Bild: Rev-b77-28.jpg]
[Bild: GA212_2.jpg]

Salu Hans
Zitieren
#2
Moin Hans,
eine interessante HP hast Du! Interessante Sachen, die FB für die A77 finde ich sehr interessant. Den Pioneer PL-115D hatte ich mal als Schüler - schönes Teil! Um Deine Baukünste beneide ich Dich.
Na dann viel Spaß hier und einen Gruß ins Saarland
Zitieren
#3
Hallo,

Danke für die freundliche Begrüßung.


Wenn ihr mal was von der CNC-Fräse, der Drehbank oder der Trafowickelmaschine benötigt einfach melden. Ich helfe gerne.
Wenn allgemeines Interesse an meiner FB Lösung besteht mache ich dazu gerne einen Thread auf. Vielleicht gibt es Fragen die die Web Doku nicht beantwortet: http://www.roehrenkramladen.de/Revox/IR-FB-A77-txt.html

Salu Hans
Zitieren
#4
Hallo und herzlich Willkommen,
ich bin einmal durch deine Webseiten gezappt - beachtlich.
Auf dein Angebot bezüglich Fräse, Drehbank usw. werden sicherlich einige zurückkommen. Rolleyes
Ich freu mich schon auf Anregungen zum Selbstbau von Zusatzgeräten, eine IR-FB für die A77und die B77 habe ich auch schon gebaut.
Als Letztes eine Fernbedienung für die M15A (kabelgebunden).
Seitdem ich mich mit den Tonbandgeräten beschäftige habe ich meine Ambitionen bezüglich Röhrenverstärker usw. auf Eis gelegt.


Dann viel Spaß bei uns Rostwicklern.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
Zitieren
#5
Hallo Egon,

Danke für die freundliche Begrüssung.

Die FB für die M15 zeugt von Fachwissen. Sauberer Aufbau!

Mein aktuelles Projekt ist etwas schwerer:

750kg mit TÜV abgenommenen Kessel mit Kohlebefeuerung. Ich mache die komplette, recht aufwendige Elektrik der Lok. Spurweite 7".

Eigentümer der Lok sitzt in Norddeutschland, Wir steuern das Projekt über das I-Net seit ca 11 Jahren.

[Bild: Hochzeit%20004003.jpg]

Salu Hans
Zitieren
#6
Hallo Hans,

ich kenne Dich und Deine qualifizierten Beiträge noch aus dem Röhrenbudenforum und freue mich, sie jetzt auch hier lesen zu können.
Es gibt auf Deiner Seite so viele schöne Sachen zum Nachbauen, jetzt müßte man nur noch die Zeit haben...

Michael
Zitieren
#7
Hallo Hans,

das ist ja allerhand was du so machst, kannst, mal gemacht hast...

Hattest du in den ersten 9 Jahren mit der Entwicklung von Magnetbändern für Audio-Zwecke zu tun ?
Falls ja, ist sicher auch jegliches Insider-Wissen aus der Zeit hier hochwillkommen.
War das nicht gerade die Zeit, in der die Komposition der Bänder so verändert wurde, daß erst etliche Jahre später die negativen Folgen für deren Langzeitstabilität bemerkt wurden ?

MfG Kai
Zitieren
#8
Na ja, mit meinem Fachwissen bezüglich der Analogtechnik ist es nicht weit her, aber ich lerne immer noch etwas dazu. Ich komme eigentlich aus der IT-Branche und habe mich da viel mit Interfacing beschäftigt.
So ein Forum ist da eine schöne Sache, da kann man auch mal blöde Fragen stellen und man bekommt neben blöder Antworten Big Grin auch viel Hilfe.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
Zitieren
#9
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=264714#post264714 schrieb:Hallo Hans,

das ist ja allerhand was du so machst, kannst, mal gemacht hast...

Hattest du in den ersten 9 Jahren mit der Entwicklung von Magnetbändern für Audio-Zwecke zu tun ?
Falls ja, ist sicher auch jegliches Insider-Wissen aus der Zeit hier hochwillkommen.
War das nicht gerade die Zeit, in der die Komposition der Bänder so verändert wurde, daß erst etliche Jahre später die negativen Folgen für deren Langzeitstabilität bemerkt wurden ?

MfG Kai
Hallo,

ich war primär im Bereich der mechanischen Testlabore tätig. D.h. teuere Bandmaschinen in Klimakammern und Spultests ohne Ende. Wir schafften es innerhalb einer Woche einen Kopf einer teuren Philips Profimaschine zu ruinieren. Die robustete Maschine war die Revox A77. Deren Köpfe hielten am längsten durch. Meine private A77 stammt aus dem Test- Pool.

In meiner Zeit waren das grösste Problem die Haftvermittler zwischen Bandmaterial und magnetisch aktiver Schicht. Es wurde eine Haltbarkeit von 10 Jahren als Projektziel vorgegeben. Danach fingen die Bänder an zu kleben und versauten die Bandführung. Bei den Bändern für die digitale Datensicherung gab es eine zwingende Vorgabe das sie alle 2 Jahre auf neues Material umkopiert werden mussten.

Der Grund waren physikalische Probleme mit dem Kleber. Je feiner das magnetische Material war desto schlechter haftete es auf der Trägerfolie. Es musste ein Kompromiss zwischen Abrieb und Klebrigkeit gefunden werden. Das war wie den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Das Problem hatten aber alle Hersteller. Bei optimaler Lagerung halten die Bänder auch heute noch. Nur die beiden letzten Sommer haben bei mir den kompletten Materialbestnd versaut. Ein Wohnzimmer ist keine Klimakammer. Meine Messbänder sind alle kaputt.

Salu Hans
Zitieren
#10
Aniliner,'index.php?page=Thread&postID=264716#post264716 schrieb:Nur die beiden letzten Sommer haben bei mir den kompletten Materialbestnd versaut.
Lag das an der Hitze oder an einer Kombination von Feuchte und Hitze ?

Gibt es aus der Zeit der damaligen Untersuchungen noch interne Berichte oder wurde alles irgendwo veröffentlicht ?

MfG Kai
Nachtrag: Glaubst du, daß die heutigen Band-Hersteller über das damals erarbeitete Know-How verfügen ?
Gilt die projektierte Band-Lebensdauer von 10 Jahren deiner Meinung nach auch für heute produzierte Bänder ?
Zitieren
#11
Hallo,

es lag zu 70% an der Temperatur. Alles über 38°C Lagertemperatur war tötlich für des Material. Wurde es gespult oder war in Bewegung funktionierte es auch bis 45°C ohne Probleme.

Natürlich gibt es keine digitalen Aufzeichnungen, war alles auf Papier. EMTEC hatte kein Interesse an unseren Laborwerten und hat alles vernichten lassen. Sie wussten es ja besser !!

Salu Hans
Zitieren
#12
Ich hoffe du bereust nicht wie derZauber-Lehrling, mit deinem Auftauchen nervige Frage/Plage-Geister auf den Plan gerufen zu haben:

Aniliner,'index.php?page=Thread&postID=264718#post264718 schrieb:Alles über 38°C Lagertemperatur war tötlich für des Material.
Gilt das wohlmöglich auch bei normalem deutschem Klima auf so heiß werdenden Röhrengeräten ?

Nochmal, wieviel Lebensdauer traust du heute produzierten Bändern zu ?

MfG Kai
Zitieren
#13
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=264717#post264717 schrieb:
Aniliner,'index.php?page=Thread&postID=264716#post264716 schrieb:Nur die beiden letzten Sommer haben bei mir den kompletten Materialbestnd versaut.
Lag das an der Hitze oder an einer Kombination von Feuchte und Hitze ?

Gibt es aus der Zeit der damaligen Untersuchungen noch interne Berichte oder wurde alles irgendwo veröffentlicht ?

MfG Kai
Nachtrag: Glaubst du, daß die heutigen Band-Hersteller über das damals erarbeitete Know-How verfügen ?
Gilt die projektierte Band-Lebensdauer von 10 Jahren deiner Meinung nach auch für heute produzierte Bänder ?

Hallo,

die wenigen Bandhersteller die es noch gibt verfeinern ihr magnetisches Material immer stärker um das Bandrauschen zu minimieren. Das verstärkt das Haftungs und Abriebproblem.
Ob die heutigen Bänder bei dem aktuellen Klima in normalen Räumen 10 Jahre durchhalten glaube ich eher nicht. Die Physik und die Chemie sind immer noch die gleiche wie vor 50Jahren.

Ich war letztes Jahr im Bundesarchiv in Koblenz um die magnetischen Datenträger zu prüfen. 65% hatten Lagerschäden. Das Material wird nun digitalisiert um es für die Nachwelt zu erhalten. Dafür wurde eine Bandmaschine gebaut mit extrem niedrigem Abrieb. Die Köpfe wurden aus einer REVOX P99 genommen, da nix neueres verfügbat war.

Salu Hans
Zitieren
#14
Das ist hoch-interesssant und wohl möglich ein berufliches Betätigungsfeld für einige Spezialisten, alle auf noch Magnetband gespeicherten Kulturgüter zu retten.
Haben die dort bereits Experten, die die weltweite Literatur mit allen Tricks/Ansätzen zum letztmaligen Abspielen problematischer Bänder kennen ?

MfG Kai
Zitieren
#15
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=264721#post264721 schrieb:Gilt das wohlmöglich auch bei normalem deutschem Klima auf so heiß werdenden Röhrengeräten ?

Nochmal, wieviel Lebensdauer traust du heute produzierten Bändern zu ?

Hallo,

im Keller bei 15° C die nächsten 100 Jahre. In normalen Räumen die den aktuellen Sommertemperaturen ausgesetzt sind ein 1 Jahr. Dann wird es kritisch.

Salu Hans
Zitieren
#16
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=264723#post264723 schrieb:Das ist hoch-interesssant und wohl möglich ein berufliches Betätigungsfeld für einige Spezialisten, alle auf noch Magnetband gespeicherten Kulturgüter zu retten.
Haben die dort bereits Experten, die die weltweite Literatur mit allen Tricks/Ansätzen zum letztmaligen Abspielen problematischer Bänder kennen ?

MfG Kai

Hallo,

die haben da sehr gute Leute die erkannt haben das es ein Problem gibt. Nur glaubten die Controller nciht das eine recht teuere Rettungsmassnahme gerechtfertigt ist.

Die fragten bei der BASF an und wurden an mich verwiesen als letztes Fossil aus der Ära. Der Rest des Teams schaut sich die Radieschen von unten an oder können sich nicht mehr daran erinnern. Ich war halt der Jungspund.

Das Geld wurde schließlich genehmigt und die Aktion wird die nächsten Jahre laufen. Hochgeschwindigkeits Kopien sind bei der Material Qualität nicht drin.

Salu Hans
Zitieren
#17
Servus Hans und willkommen im Forum ! Smile
Wir freuen uns wahnsinnig, wieder einen ausgewiesenen Magnetbandexperten dabei zu haben. In der Vergangenheit hatte uns Friedrich Engel regelmäßig mit seinem Know How viel Licht ins Dunkel gebracht.
Leider haben wir lange nichts mehr von ihm gehört und wissen auch nicht, ob er noch unter uns weilt...

Ich stimme mit Kai überein, da werden sicher viele Fragen in der Zukunft auf Dich einstürmen... Wink

Viele Grüße, Rainer
Zitieren
#18
Erfreulicherweise gibt es mich immer noch - habe allerdings fast drei Jahre (u.a. wg. Frustration über (andernorts!) Unbelehrbare) pausiert. Nächste Woche gibt's Neuigkeiten - muss heute noch Sperrfrist einhalten.
Schöne Tage - bleibt gesund!
F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#19
Hallo Hans!

Ich freue mich sehr, daß mit Dir wieder jemand den Weg in unser Forum gefunden hat, der damals mit der Entwicklung von Magnetbändern gearbeitet hat. Wir sind hier größtenteils Amateure, die Freude an ihren Bandmaschinen und Cassettengeräten haben und sich deshalb natürlich Gedanken über das Bandmaterial machen. Auch einige Profis sind dabei, die nach wie vor Aufnahmen (und sogar neue Meßbänder) auf hohem Niveau produzieren.

Bei mir selbst und noch einer Handvoll anderen Nutzern kommt noch ein großes Interesse and den Entwicklungsschritten der Bänder und Cassetten hinzu, und auch daran, welche davon am besten die Zeit überdauern. Es gibt hier z.B. unter der Rubrik Diskussionen eine stetig wachsende "Bänder-Tauglichkeitsliste", in der wir versuchen, möglichst mit genauem Bandtyp und Chargennummern verschiedene Alterserscheinungen zu dokumentieren.

Deine Angaben zu den Lagerungstemperaturen sind hier von unschätzbarem Wert! Wie oft haben wir schon gerätselt, weshalb z.B. die BASF LH- und Ferro LH Hifi-Typen, oder auch Sony SLH, bei manchen Nutzern ständig Probleme machen von Schmieren über Kleben bis zur großflächigen Schichtablösung, während andere Nutzer bis auf vielleicht manchmal etwas staubigen Abrieb keine Probleme mit denselben Bandtypen haben. Natürlich kamen wir auch schon auf solche Einflüsse wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur, fester oder lockerer Wickel... aber die 38° C sind schonmal eine sehr interessante Angabe, die so einiges erklären.

Was bin ich froh, inzwischen etwas weiter im Norden zu wohnen, wo die Temperaturen im Haus kaum mal über 25-27 Grad kommen. In Ludwigshafen - meine alte Heimat - liegt aber auch noch einiges, das werde ich dann wohl beim nächsten Besuch schleunigst von der Dachwohnung in den (trockenen) Keller verfrachten.

Viele Grüße,
Martin

Oh, da kam noch ein Posting dazwischen, während ich schrieb und eine Pause machte - Friedrich! Schön, daß Du wieder hier bist.
Zitieren
#20
Hallo Martin,

Danke für die freundliche Begrüßung.

Als erstes fiel mir dein AVATAR mit den "Elefantenzähnen" auf. Die wurden während meiner Zeit von unseren Feinmechanikern entwickelt.

Die Idee stammte von einem Kollegen. Der konnte von der Prämie, die er bekam, sein Haus abbezahlen. Am Anfang machten die Dinger riesige Probleme, bis das richtige Material gefunden war. Es gab große Abrieb Probleme am Band und noch stärker an den Zähnen. Die Lösung war dann eine Kunststoffmischung aus PTFE und POM die von den Werkstoffexperten zusammengerührt wurde.

Übrigens Norrköping kenne ich gut. War da in den 1980er desöftern im Hotel wenn in Linköping mal wieder kein Zimmer zu bekommen war. War damals bei DATASAAB und in Linköping war das Trainigscenter für die Techniker Ausbildung.

Salu Hans
Zitieren
#21
Friedrich Engel,'index.php?page=Thread&postID=264740#post264740 schrieb:Erfreulicherweise gibt es mich immer noch
Da fällt mir ein echter Stein vom Herzen ! Lieber Friedrich, wir freuen uns sehr ! Smile Smile

Grüße, Rainer
Zitieren
#22
Hallo Hans,

das ist ja ein Zufall mit Norrköping. Die Stadt hat sich seit den 80er Jahren sehr gewandelt. Aus den damals brachliegenden Industrieanlagen im Stadtzentrum ist inzwischen ein sehr sehenswertes Ensemble aus Museen, Konzerthäusern und Uni-Campus geworden. Nur die Straßenbahnen, mit deren Netzplanung ich beschäftigt bin, sind nach wie vor gelb.

Ja, um die SM-Bandführung gab und gibt es seit jeher immer wieder heiße Diskussionen. Die Geschichte mit dem Erfinder, der sich das Patent klugerweise persönlich zunutze gemacht hat, machte auch schon die Runde. Hauptsächlich aber scheiden sich die Geister an Nutzen oder Schaden, den diese Mechanik bringt. Einige verteufeln die Elefantenzähne und nehmen sie sogar aus ihren BASF-Cassetten heraus, weil sie befürchten, daß diese die Magnetschicht abhobeln oder für klemmende Wickel sorgen.

Tatsächlich hatte ich in Kindertagen hin und wieder mal Bandsalat, weil ein Elefantenzahn blockierte. Das lag dann aber immer daran, daß sich unter diesem eine Bandschlaufe gefangen hatte, die sich nach dem Anhalten aus schnellem Vor- oder Rücklauf gebildet hatte. Das passierte gerne mal in den einfachen Geräten, die wir damals hatten, oder in Autoradios. Der Knackpunkt war, daß die Abwickelspule ungebremst war und sich nach Betätigen der Stop-Taste noch ein wenig weiterdrehte, was dann manchmal zu Schlaufen führte. Später, mit besseren Geräten im Haus, hatte ich nie wieder Probleme wegen der Elefantenzähne. Auch nicht bei den ältesten Exemplaren aus den frühen 70er Jahren.

Das mit dem Material des Kunststoffs ist auch interessant. Bei einigen Exemplaren läßt sich tatsächlich hoher Bandabrieb an den SM-Elementen feststellen. Das sind in den allermeisten Fällen aber keine klassischen BASF-Cassetten aus Willstätt, sondern eher solche aus Bedford (USA) oder anderen Zweigwerken.
Alles in allem finde ich das System nach wie vor genial.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#23
Dieser Thread liest sich wie ein guter Roman - herrlich !

Herzlich willkommen, Hans.

Deine DIY EL34-Röhrenverstärker wecken in mir spontane Bastellust.....

_____________________________________________

Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


Zitieren
#24
Ja dachte ich auch, richtig Dynamik hier im thread.
Sehr lesenswert!
Zitieren
#25
Hallo,

mal ein Beispiel mit was wir uns in den Laboren beschäftigt hatten. An dem unten verlinkten Patent habe ich bis kurz vor meinem Wechsel zu DATASAAB mit gearbeitet.Vorallem sehr umfangreiche Messreihen und fast alle Messgeräte mussten wir erstmal bauen.

Mein Chef war damals Norbert Kreimes, einer der Patent Einreicher. Ein richtiger schwäbischer Tüftler.

Patent: https://patents.google.com/patent/EP0078997A2

Salu Hans
Zitieren
#26
Sehr schöne Idee. Das müßte man ja glatt mal nachbauen :-)

Erstmal habe ich bei der Sache gerätselt, wie es seiin kann, daß so eine Löscheinrichtung wirklich nur die durchkopierten Echos beeinflußt und das Nutzsignal unberührt lassen kann. Etwas weiter unten im Text versteckte sich die Erklärung: Das Nutzsignal wurde mit Vormagnetisierung aufgezeichnet.

In Serienproduktion ging dieses Patent aber nicht, oder?

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#27
Köstlich, wie da der Schreibfehlerteufel (bzw die Damen im Schreibbüro) zugeschlagen hat:
"Die Echolöscheinrichtung kann aus einer Magnetaufzeichnung definierter Wellenlänge und mit vorgegebener Anordnung zur Bandlängsachse bestehen, die mit einem magnetischen Ruß im Bereich von ca. 2600 bis ca. 9000 nWb/m aufgezeichnet ist"
Darf man annehmen, daß da "magnetischer Fluß" gemeint war ?

MfG Kai
Zitieren
#28
Hallo,

es gab eine Produktreihe die damit ausgestattet wurde. Kassetten für die Datenaufzeichnung. Echte Digitalaufzeichnung nicht das Verfahren mit dem der Commodore64 gefüttert wurde.

Diese Digitalkassetten wurden z.B. in Datenerfassungsystemen wie der DATASAAB/FACIT/ADDO M10 verwendet. Die Daten wurden digital Offline erfasst und anschliessend in die Speicher von Großrechnersystemen eingespielt.

Hier gibt es etwas mehr zu dem Thema: http://www.dzp-pv.nl/index.php?doc=aut_pons_m10

Links von den Knieen der Dame sieht man den Kassettenschacht:

[Bild: Datasaab%20datainsamling%20med%20system%...1974-1.jpg]
Quelle: Datasaab - en svensk dataindustri http://jalbum.net/de/browse/user/album/1695967

Salu Hans
Zitieren
#29
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=264789#post264789 schrieb:Köstlich, wie da der Schreibfehlerteufel (bzw die Damen im Schreibbüro) zugeschlagen hat:
"Die Echolöscheinrichtung kann aus einer Magnetaufzeichnung definierter Wellenlänge und mit vorgegebener Anordnung zur Bandlängsachse bestehen, die mit einem magnetischen Ruß im Bereich von ca. 2600 bis ca. 9000 nWb/m aufgezeichnet ist"
Darf man annehmen, daß da "magnetischer Fluß" gemeint war ?

MfG Kai

Hallo,

ja natürlich. Diese Fehler sind sehr häufig denn die Digitalisierung erfolgte per OCR Erkennung.

Salu Hans
Zitieren
#30
Die Fotoserie über Datasaab enthält ja einige herrliche Zeitdokumente, danke! Vor allem war mir dieser Bereich des SAAB-Konzerns noch überhaupt nicht bekannt. Flugzeuge, Autos, militärisches Gerät, teilweise Lkw (Saab-Scania) kennt man ja, und die Firma Facit war mir auch ein Begriff - allerdings eher als Beispiel für Unternehmen, die zu lange an einer Technologie (in diesem Fall: Schreibmaschinen) festgehalten haben und dann vom Wandel überrollt wurden. Daß es bei Facit bereits eine hochentwickelte EDV-Anlagen-Abteilung gab, die lange vor dem Niedergang an Saab verkauft wurde, läßt die heute oft erzählte Geschichte vom trägen, alten Unternehmen Facit in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Bei den Streamerbändern handelte es sich womöglich auf mechanischer Seite um das Compact-Cassetten-Format? Da hatte ja BASF auch spezielle Cassetten hergestellt, mit den Bezeichnungen Compusette I und II, den verschiedenen Designs nach zu urteilen sogar über Jahre hinweg. Ich muß mal kramen, ob ich so eine finde, und dann gleich mal das Innenleben untersuchen. Mir ist nämlich, als sei mir mal irgendwo ein Pärchen Elefantenzähne begegnet, an denen kurze Stückchen Magnetband in der Führungsschiene hingen, konnte mir aber damals nicht erklären, wie und vor allem warum die dort hingekommen waren...

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#31
Hallo,

die Laufwerke für die Digitalkassetten hatten die Besonderheit das sie für einen Doppel-Capstan Betrieb ausgelegt waren. Das erforderte an der Zugangssseite für den Kopf einige zusätzliche Öffnungen.

Der Schreibvorgang lief wie folgt ab:

- Datensatz erfasst.
- Die Dame drückt abspeichern.
- Band wird vorwärts beschrieben. Capstan 1 wird aktiv.
- Band wird rückwärts gelesen.Capstan 2 wird aktiv.
- Daten werden verglichen.
- Band wird wieder vorgespult. Capstan1 wird aktiv.

Das erforderte eine Menge Mechanik und die Kisten klapperten laut und vernehmlich. Vor allem wegen der elektromechanischen Tastatur.

Die beiden Pinchroller hielten im Durchschnitt 3 Monate. Danach meldete die Maschine: "wo ist der Techniker?" Schreib / Lese Fehler

Salu Hans
Zitieren
#32
Hallo Hans,

ich habe gerade mal angefangen, die Links auf deiner Röhrenseite auszuprobieren.

Der Betreiber des ersten hat seine Seiten anscheinend 2018 zurückgezogen.

Beim dritten Link gibt es "ansprechende" Illustrationen, mir kommen aber Zweifel, ob es das ist, was du ursprünglich verlinkt hattest.

MfG Kai
Zitieren
#33
Hallo,

Danke für den Hinweis da muss ich mal nachschauen.

[Edit] Ist gefixt.

Salu Hans
Zitieren
#34
Hallo Hans,

es sind noch weitere Links dabei, die den Eindruck erwecken, nicht mehr das zu bringen, was da mal ursprünglich war.
3 Beispiele:
Bei akh.se sah ich nichts über Röhren.
Bei oppermann (neueste News von 2014/5) hat man Zweifel, ob da noch was aktuell ist.
Der letzte Link "kommt nicht in die Hufe".

Die must du wohl mal durchsehen.

MfG Kai
Zitieren
#35
Hallo,

der Oppermann Link ist normal. Das war schon immer so.

Die anderen sind gefixt, dauert nur immer etwas bis die Änderungen Online sind.

Salu Hans
Zitieren
#36
(09.07.2020, 15:55)Aniliner schrieb: Hallo,
mein Name ist Hans, bin Rheinländer mit Wohnsitz im Saarland. Habe meine Elektroniker Ausbildung in den Magnetlaboren VME/I536 bei der BASF in Ludwigshafen und in Willstätt erhalten (1970er).

Insgesamt habe ich 9 Jahre bei der BASF in der Magnettechnik Entwicklung gearbeitet zunächst Bandmaterial später Festplatten für Großrechner.
Beruflich bin ich später in die IT "abgeglitten". Zuletzt RZ-Leiter in einem Automobilwerk.
Die Magnettechnik und die Elektronik haben mich über die Jahre dennoch weiter interessiert. Ein Teil meiner Projekte kann man auf meiner Webseite sehen. http://www.roehrenkramladen.de .

Ich renoviere Bandmaschinen und alte Elektronik. Die beiden letzten Projekte war die Wiederbelebung einer Revox B77 (Elektronischer Totalschaden) und eines Philips GA212 Plattenspielers. Beide Maschinen laufen wieder und die Besitzer haben viel Freude damit. Die B77 kann man gelegentlich in Vernehmungsräumen diverser Krimis sehen. Der Besitzer verleiht sie für Filmaufnahmen. [Bild: Rev-b77-28.jpg]
[Bild: GA212_2.jpg]

Salu Hans
Guten Abend Hans,

ich bin seit heute in diesem schönen Forum. Durch Zufall ist mir eine Akai GX 747 in die Hände gefallen. Diese müsste mal revidiert werden. Zufällig habe ich Verwandte bei Saarbrücken, die ich auch gerne mal wieder besuchen würde.
Daher meine Frage, revidierst Du noch diese schönen Schätze?

Gruß und noch einen schönen Abend.

Sascha aus Darmstadt
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste